Wieviel Grund würden wir brauchen?

Was halt nirgendwo passt
WernervonCroy
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Re: Wieviel Grund würden wir brauchen?

#11

Beitrag von WernervonCroy » Di 15. Mai 2012, 21:04

Kutschführerschein ist nur Pflicht, wenn du gewerbliche Fahrten machen willst oder es aber von deiner Versicherung(sollte man haben) vorgegeben wird. Laut StVO und STVZO(Ländergleich) nirgends vorgeschrieben einen Kutschführerschein zu haben, wenn man Kutsche fahren will.
Soviel zum MUSS.
Ich mag solche Antworten nicht wo jemand mal was gehört hat, von der sache wenig bis gar keine Ahnung hat und dann was von sich gibt. So was verbreitet sich wie Lauffeuer.
Sorry wenn ich da etwas dazwischenfunke. Lasst die gute Frau doch einfach mal planen und sich informieren, wie sie im ersten Beitrag geschrieben hat. Das ihr ganzes Vorhaben sehr viel arbeit ist/wird, das wird sie noch von ganz alleine merken.
Was Reitstunden an geht, ich hatte genau 32 Reitstunden. dann hatte ich die schnauze voll vom im Viereck reite und hü und trall la la ..... habe mir ein altes Pferd gekauft und bin geritten. Von dem Pferd habe ich mehr gelernt als von allen Reitrlehrern die ich hatte. Die wollen auch Geld verdienen...... Ich hatte damal null Ahnung von Pferden. Habe alles gelernt. Klar hatte ich auch Glück dabei. Habe mich damals schon sehr auf mein Gefühl verlassen. Habe mir auch etliche Pferde angeschaut und hatte keine Vorgaben was die Herkunft oder sonstiges betrifft, es musste nur sehr gut ausgebildet sein und wir mussten zusammen passen.
Es hat geklappt und das Pferd hatte sehr schöne Jahre bei mir.
Zu den Kosten was ein Pferd betrifft, die können nicht ohne sein, aber es geht auch ohne Tausende von € ins Pferd zu stecken. Ein bisschen Informieren, ein guter KOMPETENTER Tierarzt und keinen der schnell Geld machen will. Von 10 TA's haben 7 Dollarzeichen in den Augen wenn sie hören Pferd krank hilfe. Die musst halt aussotieren. Ich hatte auch schon drei Koliken und habe kein Pferd in der Klinik gehabt und auch diese Pferde leben alle noch. Allerdings sage ich zu meinem TA Klinik kannst knicken, dann rufe ich den Schlachter an und du kannst wieder gehen und auf einmal geht doch was anderes*lol*So viel zum Thema Klinik und Pferd krank.
Hufschmied brauchst einen guten gerade wenn du mit dem Pferd was ziehen willst. Freizeitreiten geht auch immer Barhuf(bis auf die überzüchteten Sportgeräte), kann aber bis zu einem Jahr dauern bis sich der Huf vom Eisen umgestellt hat und das Horn vom Huf hart genug geworden ist. Was du machen solltest ist Pferde entwurmen. Das ist wichtig. Impfen ist nicht unbedingt nötig, wir machen es zum beispiel gar nicht, weil der Impfstoff mehr Probleme macht als nutzen, egal ob Tetanus oder Tollwut.
Tierseuchenkasse ist Pflicht in D das sind aber Kleinbeträge 2,50-10€ pro Pferd pro Jahr, dafür hast aber auch keine "Entsorgungskosten" vom Abdecker, falls man mal eins einschläfern lassen muss.
Was Baurechtlich und tierschutzrechtlich für Pferde nötig ist, das lasse ich mal aussen vor. Kann dir hier aber auch alles sagen. Ich hatte nämlich Ärger deswegen und habe mich schlau gemacht/machen müssen.
80% der Pferdebesitzer in selbstversorgung würden Probs bekommen, wenn das Vet amt es darauf anlegt. Nur mal soviel dazu.

Pferde finde ich ein MUSS, gerade wenn ihr relativ ökologisch leben wollt. Transporte, Ernte usw. überall brauchst eigentlich Zugtiere.
Wichtig ist halt welche Rasse ihr nehmt, nicht jedes Pferd ist als Kutsch/Zugpferd geeignet und teuer müssen die Pferde nicht sein.

Lasst euch euren Traum nicht zerstören und plant weiter, alles weitere ergibt sich schon von alleine. Was die Grösse betrifft, ich denke das regelt schon das vorhandene Kapital. Je mehr ihr habt, um so besser für euch. Sicherheit, Ertrag aber auch Arbeit. Wie mein Opa schon immer sagte, Ackerland verkauft man nicht! Dann hast immer was zu essen auf dem Tisch.
Lebe dein Leben.
Meine Kleinanzeigen bei Ebay http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-best ... Id=4471126

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Re: Wieviel Grund würden wir brauchen?

#12

Beitrag von Senf » Fr 18. Mai 2012, 10:26

Nochmal zum Kutschenführerschein - Werner hat Recht: Das Ding brauchst Du eigentlich nur wenn Du damit Geld verdienen willst.

Allerdings ist der Aspekt der Ausbildung ( ich bin auf einem Pferdegeprägten Landwirtschaftlichen Betrieb gross geworden und reite seit ich laufen kann ) nicht zu vergessen..

Kutsche fahren ist alles andere als leicht: Wer jemals ohne Hilfe und Anlernung versucht hat einen Zweispänner anzuschirren weiss wovon ich rede.. Ich kann es nicht!
Versicherung braucht man meiner Meinung nach zwingend! Ein durchgehendes Pferd hat rasch einen Schaden in 5 stelliger Höhe angezettelt.. Also sind wir wieder beim Führerschein.

Tinker sind in aller erster Linie auch nur Pferde .. Sie sind zwar robust geprägt aber es gibt auch hier solche und solche: Ruhige Vertreter, Angsthasen, Sturnasen.. sowie bei jeder anderen Rasse halt auch..
Einer von meinen blutgeprägtesten Pferden ist ein reiner Trakki.. der Rasse sagt man viel Feuer nach und ein äusserst eigenen Willen .. stimmt beides :mrgreen:

trotzdem ist er das verlässlichste, nervenstärkste Pferd das ich kenne .. trotzdem kann er wenn er lustisch ist oder testen mag buckeln und bocken das viele gestandene Reiter erst gar nicht aufsteigen würden :) .
Ich gehe mit ihm ohne Sattel und ohne Helm in allen Gangarten ins Gelände .. er ist mein bester Kumpel und für mich eine Lebensversicherung.

Ich finde wir sind es unseren Pferden es schuldig nie mit dem lernen aufzuhören. Wir sollten versuchen so gut wie möglich zu reiten um so wenig Schaden wie möglich anzurichten, es Ihnen so angenehem wie möglich und vor allem so artgerecht wie möglich zu gestalten.

Btw: Ich rufe nicht ständig den Tierarzt und glaube auch nicht blind alles.

Allerdings liegt mir an der Gesundheit meiner Pferde. Bei Lahmheiten oder schwerwiegenden Verletzungen verzichte ich nicht auf Röntgenbilder und Ultraschall.
Das kann inkl. Diagnostik, Therapie, Osteo und Physio bei Bedarf locker einen Tausender kosten.

So ist das halt. Wenn ich das nicht leisten kann - dann halte ich mir kein Pferd.
Ich bin nicht verrückt- nur Verhaltensoriginell!

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Re: Wieviel Grund würden wir brauchen?

#13

Beitrag von Little Joe » Fr 18. Mai 2012, 15:17

Senf hat geschrieben:Ich finde wir sind es unseren Pferden es schuldig nie mit dem lernen aufzuhören. Wir sollten versuchen so gut wie möglich zu reiten um so wenig Schaden wie möglich anzurichten, es Ihnen so angenehem wie möglich und vor allem so artgerecht wie möglich zu gestalten.
:daumen:
Senf hat geschrieben:Tinker sind in aller erster Linie auch nur Pferde
... ich hab ne Tinkerstute und die ist die personifizierte Zicke, trotzdem würd ich sie nicht tauschen wollen. Der Appiwallach dagegen ist ne Seele an Pferd, der läuft beim Spaziergang mit wie die Hunde und ich kann ihn mit Halsring selbst im Gelände reiten, dass wär mit der Stute purer Selbstmord. Und obwohl ich ihn habe, seit er fast drei ist und ihn selber angeritten und ausgebildet habe bleiben wir dran und üben immer wieder neue Dinge und festigen die bereits gelerneten.

Was mir eben noch einfiel, für Leute, die keine Tiere zum schlachten halten wollen sind Pferde ideale Düngerfabrikanten. Ich kompostier den Pferdemist und die Pflanzen findens super.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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