Gesprächskultur im Forum

Was halt nirgendwo passt
roland
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Re: Gesprächskultur im Forum

#11

Beitrag von roland » Di 13. Sep 2011, 12:46

Hi,
also, ich finde, das der Anteil an Geschreibsel (Beiträge ohne direkten zusammenhang, Hin und herwerfen von Vorwürfen, .. .) schon zugenommen hat. Ich lese hier immer weniger, da die wirklichen Beiträge (etwas beitragen) weniger geworden sind.
Es wird zum beispiel viel weniger aus den Gärten und Projekten einfach nur berichtet - es muss ja nicht jeder Beitrag diskutiert werden, ich für meinen Teil leser sehr gerne Erfahrungsberichte und schaue mir Bilder an (Leider komm ich ja selber nicht in die Gänge, sons würd ich auch mal wieder berichten :rot: ).

Und eines ist ganz klar: wenn sich zwei zanken, dann sag ich vielleicht mal kurz was, aber dann lass ich sie raufen und lese den Thread nicht weiter. Nur wenn jemand meiner Meinung nach massiv ungerecht behandelt wird, dann sollte man sich die Zeit/Kraft nehmen, und antworten.
Das eine Auswahl beim Lesen als hochnäsig bezeichnet wird, habe ich noch nie so empfunden und ist bei dem Umfang dieses Forums auch nicht angebracht.

Roland

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Tanja
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Re: Gesprächskultur im Forum

#12

Beitrag von Tanja » Di 13. Sep 2011, 14:20

Olaf hat geschrieben: Ist das vielleicht sogar eines der Probleme im Forum, dass zu häufig versucht wird, die eigene Weltsicht zu proklamieren undabhängig davon, was der Schreiber eigentlich wollte?
das glaube ich auch, Olaf. Besonders häufig tritt dieses Phänomen auf, wenn es um den Begriff "Selbstversorgung" geht. Wir wissen ja inzwischen alle zu Genüge, dass es da verschiedene Definitionen und Betrachtungsweisen gibt, was für den einen oder anderen Selbstversorgung ausmacht und umfasst, das wurde oft genug diskutiert. Was für den einen Lebensphilosophie ist, betrachtet ein anderer schlicht als teures Hobby und wieder ein anderer als Passion oder Denkweise. Das wäre ja auch soweit kein Problem, sofern man das (Selbst-)Verständnis der anderen einfach mal akzeptieren könnte und sich auf die Gemeinsamkeiten konzentrierte (die Elemente, die für jede der Sichtweisen eine Rolle spielen, nämlich die Umsetzung von selbstversorgerischen Aktivitäten, sei es nun eines aus der Planungsphase oder aus der Praxis, der Kräutertopf auf dem Balkon, das Pflügen eines Ackers mit dem Ochsen, das Jagen, die Ernährung von Haustieren oder was auch immer). Aber nein, bei jeder Gelegenheit wird die eignene Sichtweise zum Maß aller Dinge erklärt und insbesondere Neuankömmlinge werden in ihrem Tun demotiviert, weil sie vermeintlich die "falsche" Grundsatzhaltung zum Thema mitbringen. Das finde ich wirklich überflüssig und anstrengend.
Tanja

:blah:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gesprächskultur im Forum

#13

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 13. Sep 2011, 17:02

hallo!
Olaf hat geschrieben:Wenn jemand eine Erdhütte bauen will: Warum soll ich ihm mitteilen, dass ich davon nichts halte, das hat er nicht gefragt.
:daumen: ok - das kann ich jetzt nachvollziehen und so seh ich es auch!
- gelesen hast du aber trotzdem in diesem Fall, nur halt keine Kommentare abgegeben ;)

@roland: ich hab aufgehört, von meinen "Garten-Wildnis-Experimenten" zu berichten, weil die Resonanz so irgendwie ablehnend war, und dann hab ich mir schon gedacht "wozu soll ich da was erzählen? hat ja niemand was davon...." :im:

Wir haben übrigens beschlossen, mindestens auf einem Drittel des Gartens Aronia anzupflanzen - denn die wachsen gut bei uns und schmecken uns lecker (auch in roher Form) - ein Gemüsegarten mit empfindlichen Sachen ist besser aufgehoben in der Nähe und da haben wir ja jetzt was in Wien gepachtet.....

liebe Grüße!

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emil17
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Re: Gesprächskultur im Forum

#14

Beitrag von emil17 » Di 13. Sep 2011, 17:27

Ich gehöre ja auch eher zu denen mit, früher hätte man gesagt, spitzer Feder schreiben.
Für empfindliche Leute ist ein Forum gewöhnlich kein guter Platz, oder andersrum, ein Kuschelforum kann nicht gut gleichzeitig richtig zur Sache gehen. Ich kenne jedenfall keins.
Wenn jemand ein Freizeitgrundstück 300 km von zu Hause weg wochenendeweise von Brombeeren befreien und da einen Obstgarten mit 25 Apfelbäumen und 10 Ziegen zum Beweiden anlegen oder mit 5 Euro in Paraguay eine Selbstversorgerinsel mit 500 Hektar besten Ackerlandes gründen will, den fragt man halt zuerst, wie er oder sie sich das dann im Alltag vorstellt. Und dass das vermutlich nichts wird.
Mit zunehmendem Alter gibts einen Sinneswandel in einem selbst. Mit 20 wollte ich den Regenwald retten, mit 50 wäre ich schon zufrieden, wenn ich die Zaunwinden im eigenen Garten unter Kontrolle hätte. Na ja, Regenwald retten ist immer noch gut, aber ich gehe dann eben Winden zupfen, statt eine Diskussion zum Thema Regenwald anzufangen. So ist das halt.
Was ein Forum von einer Diskussionsrunde unterscheidet, ist eben, dass nur der Text da ist. Wer nun einen Beitrag einstellt, wo Dinge abgefragt werden, die eigentlich selbstverständlich sein sollten (aus der Sicht eines Älteren eben), wer so schreibt, dass der Text in sich schon widersprüchlich ist, wer eine persönliche Lebenserfahrung oder Einstellung als alleingültige Weisheit für alle anderen auch ausgibt, der muss halt mit einer manchmal etwas weniger behutsamen Antwort rechnen.
Eine der häufigen Ursachen von Zickereien hier ist, die Antworten nicht zu lesen, sondern zu interpretieren. “Ich würde mir kein Lehmhaus bauen, weil ...” heisst eben nicht “Lehmhäuser taugen nichts” und auch nicht “Nur ein Idiot kann mit Lehm bauen wollen”.

Jetzt hab ich wieder mal - frei nach Wilhelm Busch:
"Das Reden tut dem Menschen gut
wenn man es nämlich selber tut"
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Knurrhuhn

Re: Gesprächskultur im Forum

#15

Beitrag von Knurrhuhn » Di 13. Sep 2011, 20:51

Gewisse Phänomene liegen glaub ich in der Natur eines Forums, das ist in den meisten anderen Foren auch nicht anders.
Was ich hier ganz gut finde ist die Funktion des Circus Maximus, in dem die heiklen Beiträge landen. Ich finde es zwar grundsätzlich auch nicht ok wenn Diskussionen in Hahnen- (oder Hühner-? ;) ) Kämpfe ausarten und unter der Gürtellinie diskutiert oder nachgetreten wird. Aber auf diese Weise wird man wenigstens weitgehend davon verschont das lesen zu müssen und zwangsläufig drüber zu stolpern.

Was mich allerdings auch generell in allen Foren stört ist die Tatsache, wenn zu einem speziellen Thema "Anti-Beiträge" auftauchen in der Art "DAS ist aber ätzend, ICH würde das soundso nicht wollen!" Also, mal als Beispiel: ich eröffne einen Thread mit einer Frage nach'nem Fischrezept, und dann kommt sowas wie: "Iiiiihhbäääh, wie kann man nur Fisch essen?!?!" :klatsch:
Oder es wird nach kohlehydratarmen Rezepten gefragt, und schon heißt es wieder: "Ja, aaaber, der Mensch braucht doch Kohlenhydrate...!!!"
:roll:
(Damit meine ich jetzt nicht, wenn jemand allgemein zu irgendwas um Meinungen und Ansichten fragt und jemand seine persönliche Meinung und Ansicht halt dann äußert.)

Was dieses Forum betrifft, so finde ich es mitsamt dem Ursprungs-SV-Forum einfach nur genial. Ich bin sehr interessiert an Permakultur, Nachhaltigkeit, Selbstversorgung (so gut es mir halt möglich sein wird), und da ist das Forum für mich ein wahres Schatzkästlein für meine zukünftigen Absichten.
Was ich hier gelesen habe hat mich alles sehr inspiriert und enorm dabei geholfen herauszufinden, was ich überhaupt möchte, umsetzen könnte und wo meine Reise hingehen soll. Und ich bin dafür allen Usern sehr dankbar, die uns hier von ihren Erfahrungen profitieren lassen.

Auf der anderen Seite habe ich beinahe ein schlechtes Gewissen, weil ich ja außer ein paar Kräutern und Topi noch gar nichts angebaut oder geschafft habe und somit auch nichts hilfreiches beitragen kann bisher. :rot: Die Beiträge die ich eröffne kommen mir oft so dämlich vor, weil ich sie auch in einem Haushalts-, Garten- oder sonstigem Forum erstellen könnte und nicht unbedingt ein SV-Forum dazu bräuchte. Aber ich fühle mich halt hier wohl und bin gerne unter Leuten mit einer für mich "vernünftigen" Einstellung, und da mag ich halt auch Allerweltsfragen lieber stellen als woanders.

elli
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Wohnort: bei Möckern bei Magdeburg

Re: Gesprächskultur im Forum

#16

Beitrag von elli » Di 13. Sep 2011, 22:27

Danke, Joe!!! Jetzt geht's mir wieder besser mit dem Forum durch Deinen Beitrag und den der meisten anderen.

Ich hatte mir zwar angewöhnt, Beiträge schnell wegzuklicken, wenn es wieder Richtung arroganter Holzhammer-schwingender Besserwisserei ging, aber mir hatte das Forum am Anfang besser gefallen. Denn ich gehöre wohl zu den "Empfindlicheren" unter uns, jedenfalls was die Wortwahl betrifft und das, was bei den Worten so mitschwingt (-- oder mir mitzuschwingen scheint, ich weiß, hatten wir alles schon, brauchen wir nicht nochmal zu diskutieren)
Vielleicht auch, weil ich selbst nicht so leicht und locker flockig formuliere.
@ Zitat Bunz: "Eia-Popeia- Forum " und "Man hat die Wissenden ob ihres rüden Tones wegen verbannt zugunsten eines "wir lieben Euch doch alle" Tones.....Lediglich 2, 3 bemühen sich, fachlich auf der Höhe zu bleiben."
o.k., vielleicht waren es dort wirklich die "Wissenden", aber wer will schon in dem Ton gern belehrt werden, den manche hier an den Tag legen, ganz abgesehen, davon, dass ich gar keine Lust habe, solchen Leuten zu antworten, auch wenn ich andere (vielleicht ebenso gut zu begründende ) Meinungen und Erfahrungen zu dem Thema habe...

Also antworte ich nur auf Fragen, wo ich selber Erfahrungen habe (und die ändern sich oft leider oder zum Glück jedes Jahr wieder) und vor allem bin ich sehr froh, dass ich meine Fragen stellen kann und immer irgendjemandem was Nützliches dazu einfällt.

[quote="ina maka"]fellberge hat geschrieben: das ich zwar manches Mal kopfschüttelnd vor dem PC sitze- aber missen möchte ich euch nicht!

Das trifft' s für mich auch!!! :daumen:

Liebe Grüße
Brigitte

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