Genau genommen hat der Mensch sich ja auch nicht (beruflich) spezialisiert, weil er dazu gezwungen wurde, sondern weil Übung eben "den Meister macht".WernervonCroy hat geschrieben: Komplett selbstversorger geht denke ich in der heutigen Zeit eher schwieriger. Unser Anspruch ist zu hoch.
Sprich, wer jeden Tag Nägel schmiedet, der ist sicherlich effizienter und hat ein gleichmäßigeres Endprodukt, ist aber vermutlich nicht mehr mit soviel Spaß bei der Sache, weil es eben Alltag ist und keine neue Erfahrung mit Lerneffekt.
Von daher sehe ich die Sache unverbissen, wenn´s "brennt", wird eben zugekauft, und wenn die Beschäftigung mit der Sache wichtiger ist als das Ergebnis, dann kann man mit Genuß rumspielen und sich am Ergebnis freuen.
Mit einem Loch im Dach wäre es blöd, erst gemütlich Ziegel zu brennen
Nach dem, was ich aus der eigenen Familie und irgendwelchen Dorf-Dokumentationen mitbekommen habe, hatten die Leute in der "guten alten Zeit" durchaus auch noch Berufe, die Landwirtschaft am Haus ersetzte nur die Sozialversicherung. Nur sieht man heute in einem Freilichtmuseum dem Haus nicht an, welcher Bewohner tagsüber woanders gearbeitet hat.
Von daher sehe ich keinen Konflikt zwischen Erwerbsarbeit und Selbstversorgung, im Gegenteil, das ist quasi "gelebte Mischkultur"; gibt es am Arbeitsplatz Probleme, hat man wenigstens sein Essen gesichert, und hat´s die Ernte verhagelt, kann man zukaufen.
Die Schwerpunktverteilung bei dieser Mischkultur muß dann jeder an seine Bedürfnisse und Lebenssituation anpassen.
