Was wäre wenn... oder die Reise nach Walnut Grove

Was halt nirgendwo passt
Rati
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Re: Was wäre wenn... oder die Reise nach Walnut Grove

#151

Beitrag von Rati » Fr 5. Okt 2012, 08:18

Hi,

zur "Gesellschaftsform" des Dorfes:
ich ziehe meinen fiktiven Vorschlag der Gemeinschaft zurück... ist wohl zu utopisch. :aeh:

krauts Gedanken zum Dorf (letzte Seite):
kraut_ruebe hat geschrieben:MEIN vorteil eines DORFES wäre es...
gefallen mir. Auch in so einem Dorf könnte ich wohl leben, aber es wäre irgendwie nichts besonders anderes als ich jetzt schon habe, außer natürlich das mehr von euch in meiner Nähe wären. :)
So etwas in der Art gibt es hier bei mir in der Nähe schon, nennt sich Lebensgarten und scheint - von außen gesehen - auch ganz gut zu funktionieren.

Kaufnix, ich benutze mal deinen letzten Beitrag um meine Befürchtungen in Sachen Geld zu erläutern (ist nicht persönlich und nicht als Kritik gedacht.):
Kaufnix hat geschrieben:Geld hätten wir sicher genug, auch wenn wir nur Produkte aus eigener Produktion verkaufen und den Tourismus so minimal halten wie möglich. Wichtig ist, dass wir auf solche Dinge wie private Autos oder Kredite verzichten, das minimiert den nötigen Geldfluss. Das Land muss dann aber auch uns gehören. Eine andere Idee wäre ein kleines Freilichtmuseum wo mal ein paar Leute hinkommen. So zehn am Sonntag.

Was Geld, Gemeinschaftskassen etc. betrifft, ist das wie bei einer WG mit gemeinsamer Kühlschrankinhaltbenutzung. Irgendwann wird sich einer auf die Füsse getreten fühlen, weil er denkt mehr reinzulegen während andere nur rausnehmen. . Bei mir ist es spätestens dann soweit, wenn irgendein Rat mir vorschreibt, wie ich mein Haus zu streichen oder wie viele Schafe ich abzugeben habe. Dafür wäre ich dann nicht ausgestiegen. Ich wäre mehr für anarcho-artigen lockeren Zusammenhalt mit einem Fokus auf das Menschliche statt auf Regeln.
Einerseits wollen die Menschen zusammen produzieren, ihre Produkte gemeinsamm verkaufen, Dinge gemeinsam nutzen, aber gemeinsam bestimmen ist nicht angesagt. Wenn es um das aufteilen des Gewinnes geht zerfällt die Gemeinschaft plötzlich dann beginnt jeder seine eigene Rechnung auf zu machen.
Sabi(e)ne hat geschrieben:Näääää.
Dann würd ich ja für Erfolg bestraft...
wie soll das zusammen gehen?

Und warum:
Kaufnix hat geschrieben:Ich wäre mehr für anarcho-artigen lockeren Zusammenhalt mit einem Fokus auf das Menschliche statt auf Regeln.
haben alle immer so Angst davor das es da um Regeln und Diktate ginge?
Das muß so gar nicht sein. Vernunft, Rücksichtnahme und Gelassenheit gegenüber dem anderen wären alles was mensch bräuchte.
Kaufnix hat geschrieben:...Das ist eine urmenschliche Eigenschaft...
Richtig, es ist eine Urmensch - liche Eigenschaft, können wir die nicht endlich mal ablegen?

Sooo, und nun zurück zum Traumdorf. :)

Grüße Rati
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Tara
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Re: Was wäre wenn... oder die Reise nach Walnut Grove

#152

Beitrag von Tara » Fr 5. Okt 2012, 08:30

Es ist doch ganz klar, dass es eigentlich nicht funktionieren kann, weil jeder andere Vorstellungen hat. Die einen freuen sich, ihre Kinder antiautoritär frei rumlaufen zu können, ich krieg Pickel bei schreienden Kinder. Manche wollen Kumbaja my Lord am Lagerfeuer spielen, ich will meine Ruhe. Es käme schnell ein Gruppenzwang auf uns nur, weil wir alle Tomaten anbauen, mögen wir uns nicht automatisch. Und was passiert, wenn dem einen die Tomaten gelingen und der andere Braunfäule hat, ist auch klar. Neid ist ebenfalls eine zutiefst menschliche Eigenschaft. Wir sind nicht aufs reine Geben geprägt. Manche können Dinge, die jeder haben will, manche nicht. Manche sind mit mehr zufrieden, manche mit weniger.

Eben weil es einen Sinn ergeben hat, den Dingen einen Wert zu geben und sie somit vergleichbar zu machen, wurde ein Zahlungsmittel eingeführt. Wie soll man sonst Eier gegen Wolle tauschen, ohne dass sich einer von beiden Lieferanten ausgenutzt fühlt? Man würde auch beim Tausch in Geld umrechnen, um den Wert zu bestimmen.

Überschüsse auf dem Markt anzubieten und dort auch zu tauschen, ist sicher machbar. Aber einfach nur alles in einen Pool zu werfen und sich nicht darum zu scheren, wer wie viel gibt und nimmt, wird nicht klappen.

Mein Selbstversorgerdorf bringt mir die Produzenten in die Nähe, die das haben, was mir nicht gelingt. Nur von Wachteleiern, Tomaten und Brombeermarmelade mag ich nicht leben. Ich kann keinen Käse herstellen, mag keine Bienen und möchte Fleisch essen, ohne schlachten zu müssen.

Rati
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Re: Was wäre wenn... oder die Reise nach Walnut Grove

#153

Beitrag von Rati » Fr 5. Okt 2012, 08:45

Tara hat geschrieben:...Eben weil es einen Sinn ergeben hat, den Dingen einen Wert zu geben und sie somit vergleichbar zu machen, wurde ein Zahlungsmittel eingeführt. Wie soll man sonst Eier gegen Wolle tauschen, ohne dass sich einer von beiden Lieferanten ausgenutzt fühlt? Man würde auch beim Tausch in Geld umrechnen, um den Wert zu bestimmen..
ja eben, der materielle Wert (egal ob in Eier/Wolle oder Geld).
Kann mensch nicht einfach Freude daran haben etwas zu produzieren was andere brauchen? Und alles was er als Überschuß hat einfach hergeben weil er es eben nicht benötigt?
Auch schreiende Kinder, Kumbaja und all diese Sachen sind auch handhabbar wenn alle die Wünsche des anderen respektieren.
Tara hat geschrieben:Überschüsse auf dem Markt anzubieten und dort auch zu tauschen, ist sicher machbar. Aber einfach nur alles in einen Pool zu werfen und sich nicht darum zu scheren, wer wie viel gibt und nimmt, wird nicht klappen.
ich weiß, ist ja auch nur utopisch fiktiv gedacht gewesen. :)
Tara hat geschrieben:Neid ist ebenfalls eine zutiefst menschliche Eigenschaft. Wir sind nicht aufs reine Geben geprägt. Manche können Dinge, die jeder haben will, manche nicht. Manche sind mit mehr zufrieden, manche mit weniger
Ja ich weiß, aber wir - menschen- wissen doch mitlerweile eigentlich das es Blödsinn ist,...
Rati denk an deine eigenen Worte "Evolution braucht Zeit" :opa:

Ich werds überstehen,
so: :kaffee: oder so: :lala:

Grüße Rati
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DerElch

Re: Was wäre wenn... oder die Reise nach Walnut Grove

#154

Beitrag von DerElch » Fr 5. Okt 2012, 08:51

immerhin kommen wir nun der sache näher warum weltfrieden auf die schnelle nicht funktioniert :pft:

Rati
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Re: Was wäre wenn... oder die Reise nach Walnut Grove

#155

Beitrag von Rati » Fr 5. Okt 2012, 09:42

ach, das hatte ich irgendwie überlesen.
luitpold hat geschrieben:...das bargirl war nur eine metapher für rati, ...
Luitpold, du weist doch ich hab so meine Probleme mit dem englischen. Ich kann mir diesen Satz zwar rein wörtlich übersetzen, aber um eine Methapher zu verstehen bräuchte ich noch mal eine genaue sinngemäße Übersetzung. Die Engländer benutzen ja auch mal ganz gern Wörten in verschiedensten Sinn zusammenhängen.
luitpold hat geschrieben:...der schwelgt da in alten mustern, zu alt wie mir scheint.
Ich würd sie eher als zu modern bezeichnen, das was du darin ließt, ist altbacken, stimmt aber das ist nicht das was ich meine. :)

Grüße Rati
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AnamPrema

Re: Was wäre wenn... oder die Reise nach Walnut Grove

#156

Beitrag von AnamPrema » Fr 5. Okt 2012, 19:47

Rati, ich finds schön, dass Du kein Problem damit hast,
Deine Überschüsse, die Du nicht brauchst in den Gemeinschaftspool zu geben,
einfach so, ohne Mangelbewusstsein ...

Schenkläden, Umsonstökonomie, ...
DAS IST freiwillig und Gott sei Dank ist es uns Menschen erlaubt Dinge zu verschenken,
wenn uns danach ist
und auch nicht, wenn uns nicht danach ist :).

Grade als Selbstversorger wissen wir doch wie Mutter Erde uns beschenkt,
... was wären wir Menschen ohne Sonne, Regen, fruchtbaren Boden, ...

NIX aber auch garnix davon
können wir aus uns selbst heraus erschaffen.

AnamPrema

Knurrhuhn

Re: Was wäre wenn... oder die Reise nach Walnut Grove

#157

Beitrag von Knurrhuhn » Sa 6. Okt 2012, 17:32

Wär' das was für eine kleine W.G. - Kommune...? ;)

http://www.ebay.de/itm/Absolute-Alleinl ... 4abb51254f

Johannisbeere
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Re: Was wäre wenn... oder die Reise nach Walnut Grove

#158

Beitrag von Johannisbeere » Sa 6. Okt 2012, 19:35

ohje, es geht schon los ......................... :pfeif:
Ach, die menschliche Vielfalt ................. :michel:
Also müssen doch 2-3 Dörfer oder Gemeinschaften her und ... eine Stadt ? :aeh:

Aber dann kann ich auch alles so lassen wie es ist. Sicher ... es wäre schön sich mit einigen vom Forum
öfter persönlich zu treffen (geht aber ja auch so)
Aber ich kann ja auch mehr Zeit für meine Nachbarschaft und Bekanntschaft aufbringen, um dort die
Kontakte zu pflegen und zu vertiefen und vielleicht mehr Ähnlichkeiten festzustellen, als geglaubt. :hhe: .

Mir hat dieser "Walnut Grove Traum" gezeigt, "warum in die Ferne schweifen ........................., pack ich´s doch erstmal zu Hause an. :rot: .

Gruß
Johannisbeere

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