LARP, Reenactment, Rollenspiel und ähnliches

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beutelsend
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Re: LARP

#21

Beitrag von beutelsend » Mo 11. Mai 2015, 12:15

Ich mach kein Reenactment - nur LARP und Tischrollenspiel (um mal noch ein weiteres Wort in den Ring zu werfen) :lol:

Rati
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Re: LARP

#22

Beitrag von Rati » Mo 11. Mai 2015, 12:37

fuxi hat geschrieben:Seh ich das richtig, wir haben jetzt einen Larp-Thread und alle, die überhaupt wissen, was das ist, machen aber sowieso Reenactment statt Larp? :lol:
:rot: :mrgreen: was mich betrifft schon, aber ich weis auch so'n bisschen drüber.
Und es gab ja ein Paar Fragesteller.
Außerdem wird mensch von außenstehenden so wieso schnell in einen Topf geworfen.
"Ach du machst Mittelalter? Dann bist du doch bestimmt immer in Brokeloh mit dabei" .....
:sauenr_1:
"NEIN das ist LARP!" :lol:

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Re: LARP

#23

Beitrag von fuxi » Mo 11. Mai 2015, 12:52

Ich hab den Titel mal erweitert (und musste aus irgendeinem Grund dafür ein bisschen Tricksen, kann also sein, dass euch jetzt einmal das ganze Thema als ungelesen angezeigt wird, obwohl es das nicht war)
beutelsend hat geschrieben:Tischrollenspiel
Jau, mein MysteryMan spielt schon seit Ewigkeiten DSA in seiner Männerrunde und seit ein paar Monaten haben wir auch eine zusätzliche (unregelmäßige) Runde, in der ich mitspiele.
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Re: LARP, Reenactment, Rollenspiel und ähnliches

#24

Beitrag von Rati » Mo 11. Mai 2015, 15:09

Ja, DSA ist auch mein Steckenpferd.
zZ haben wir sogar eine Gruppe mit meinen Jungs.
Ist ne echte Herausforderung nen 6 und nen 9 jährigen in so eine Erwachsenen Gruppe ein zu binden.

Kurze Anekdote - hauptsächlich für Insider-

Mein Kleiner - ein Schlitzohr - will unbedingt einen Krieger spielen.
Ich: Krieger kämpfen aber ehernhaft und dienen ihrer Göttin Rondra. Willst du nicht lieber einen Söldner spielen?"
Er: "Nein die haben so schmale Schwerter (auf der Illustration waren die Zweihänder etwas schmal ausgefallen) ich will Krieger spielen!"
Ich: " Aber als Söldner kannst du machen was du willst."
Er: "NEIEIEIEN! Krieger!"
Ich: "Na guut, dann eben Krieger!"
Er: "Jaa und dann kaufe ich mir ein vergiftetes Schwert mit Wiederhaken."
Ich: :platt:

:lol:

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Re: LARP, Reenactment, Rollenspiel und ähnliches

#25

Beitrag von Advocatus Diaboli » Di 12. Mai 2015, 18:12

Rati hat geschrieben:Mein Kleiner - ein Schlitzohr - will unbedingt einen Krieger spielen.
Ich: Krieger kämpfen aber ehernhaft und dienen ihrer Göttin Rondra.
...
Er: "Jaa und dann kaufe ich mir ein vergiftetes Schwert mit Wiederhaken."
Tja, ich rate mal einfach querbeet: Der zuständige Erziehungsberechtigte konnte den Unterschied zwischen "Ehrenhaft" und "vergiftet mit Widerhaken" nicht richtig erläutern? Oder muß ich etwa vom Charakter deines Sohnes Rückschlüsse auf deinen ziehen? :holy:

Sorry, konnte nicht anders.
Soviel zu meinem Satz in diesem Thread "Da ich von LARP nur theoretisch beleckt bin, es gibt wirklich keine Verpflichtung der "Bösen" dabei zu schummeln? Wie ... abwegig! :dreh: ".
Scheint, als sei dein Sohn für LARP geboren? :aeug:


:ohm:
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Re: LARP, Reenactment, Rollenspiel und ähnliches

#26

Beitrag von Advocatus Diaboli » Di 12. Mai 2015, 18:32

Also kann ich ja mal den Boden vorbereiten, bevor ich meine Fragen loslasse:

Tischrollenspiele wie D&D, DSA etc. kenne ich indirekt seit den 80'ern (oder war es doch ein Jahrzehnt später?). Allerdings hat mich an der Teilnahme immer die Humorlosigkeit der Spieler abgeschreckt, die das wie das einzig wahre Leben angingen. Für mich ist Spiel = Unterhaltung und Spaß (innerhalb der Regeln), das andere Leben vor der Tür war stressig genug.
Ich habe mich dann nur soweit damit beschäftigt, dass ich den anderen die Figuren bemalte, Spielgrundlagen (Burg, Ruine, Gasthaus...) baute etc.pp.

Reenactment als Zuschauer hatte ich beim jährlichen Peter-und-Paul-Fest in Bretten kennengelernt. Allerdings beruht das auf historischen Grundlagen von 1504 und ist damit eigentlich schon zu weit in der Schwarzpulverzeit, ich tendiere mehr zu Schwertern und Bögen.
Auch hier kann man es übertreiben, Stichwort "Diese Naht ist nicht von Hand, sondern mit der Maschine genäht und somit nicht Zeitgemäß" - da trat bei mir wieder das Problem mit Spiel = Spaß auf.

LARP - Da überschwemmt einen YouTube ja auch mit Selbstgedrehtem, zuletzt auch die "Wochenendkrieger" auf arte oder 3sat? Wenn ich mir jetzt die Stile der Kostüme ansehe, ist dort ja auch alles wild durcheinander und scheint mir sehr entgegenzukommen.
Stört es die Leutchen dort eigentlich, wenn man nur so ähnlich gekleidet in der Menge dort rumrennen aber bei der großen Aufführung (siehe die genannten Wochenendkrieger) nicht mitmachen will?


:kuuh:
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Re: LARP, Reenactment, Rollenspiel und ähnliches

#27

Beitrag von Reisende » Di 12. Mai 2015, 19:04

:haha:
nomen est omen, wie wahr. :lol:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: LARP, Reenactment, Rollenspiel und ähnliches

#28

Beitrag von Specki » Mi 13. Mai 2015, 08:09

Advocatus Diaboli hat geschrieben: Auch hier kann man es übertreiben, Stichwort "Diese Naht ist nicht von Hand, sondern mit der Maschine genäht und somit nicht Zeitgemäß" - da trat bei mir wieder das Problem mit Spiel = Spaß auf.
Das würde ich sagen, ist sehr stark Ansichtssache. Ich nähe alle meine Klamotten von Hand und ich habe nicht gerade weniger. Sogar teilweise sehr komplizierte Schnitte, die jedoch historisch belegt sind (Stichwort Thorsberghose). Ich gehe noch weiter, so etwas wie Baumwolle kommt bei mir gar nicht erst in Frage. Es ist eigentlich alles Schurwolle, bis auf die „Arbeitsklamotten“ die sind aus Leinen, da das robuster ist. Uuund dann geht’s noch mal weiter. Chemische Färbungen kommen bei mir nicht in Frage. Alle Klamotten, selbst die Fäden zum Nähen oder Besticken sind alle komplett mit Pflanzenfarben gefärbt. Z.b. Zwiebelschalen, Krapp, Birkenblätter, Walnussschalen, etc.
Die Grenze ziehe ich dann persönlich beim Weben und Spinnen der Stoffe. DAS ist für mich finanziell und/oder zeitlich gesehen nicht mehr drin.

Jetzt frage ich mich, wie du darauf kommst, dass das einem den Spaß nimmt? Unsere Färbeaktionen machen mächtig Spaß. Es gibt hier im Forum ja auch einige, die gerne mit Pflanzen färben. Auch das Nähen ist keine schlimme Arbeit. Sowas macht man nebenbei auf den Lagern, während man sich unterhält. Oder zum Beispiel während der Zugfahrt in die Arbeit etc.
Viele denken, dass diese streng historische, authentische Darstellung den Spaß raubt. Das ist jedoch ziemlicher Blödsinn. Gerade DAS macht viel Spaß finde ich. Und das finden auch viele andere ;)
Wer da keine Lust drauf hat, muss nicht so weit gehen. Aber zu behaupten, dass das keinen Spaß machen kann ist schon weit hergeholt ^^

Und übrigens, Reenactement ist kein „Spiel“ im eigentlichen Sinne. Es gibt da keine „Regeln“ wie man sich zu verhalten hat oder schlüpft in eine andere Rolle. Man ist man selbst und stellt einfach eine andere Zeit dar. Dies geschieht zum einen durch die Optik und eben die Darstellung der damaligen Handwerke, Gegenstände, Klamotten etc.

Gruß
Specki

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Re: LARP, Reenactment, Rollenspiel und ähnliches

#29

Beitrag von Rati » Mi 13. Mai 2015, 09:11

Advocatus Diaboli hat geschrieben:..Tja, ich rate mal einfach querbeet: Der zuständige Erziehungsberechtigte konnte den Unterschied zwischen "Ehrenhaft" und "vergiftet mit Widerhaken" nicht richtig erläutern?:
:lol: zeig mir einen Erwachsenen der das einem 6 jährigen anständig vermitteln kann. Da bekommst du ja schon von drei Erwachsenen unterschiedliche Antworten drauf.
Advocatus Diaboli hat geschrieben:..Oder muß ich etwa vom Charakter deines Sohnes Rückschlüsse auf deinen ziehen? :holy::
müssen must du nix können kannst du gern :aeh:
Advocatus Diaboli hat geschrieben:Tischrollenspiele wie D&D, DSA etc. kenne ich indirekt seit den 80'ern (oder war es doch ein Jahrzehnt später?). Allerdings hat mich an der Teilnahme immer die Humorlosigkeit der Spieler abgeschreckt, die das wie das einzig wahre Leben angingen.
da gebe ich dir recht. Viele vergessen das es hier um Spass und Spiel geht. Also bei uns gibt es immer reichlich zu lachen. Bei uns gibt es auch keine Würfelorgien bei denen jeder Schritt erst mal darauf überprüft wird ob nicht zufällig einer über seine eigenen Füsse stolpert.
Aber der Reiz eines Rollenspieles ist es ja sich komplett in eine andere person und eine andere Welt hineinzuversetzen.
Da ergeben sich automatisch gewisse Regeln deren Nichtbefolgung entsprechende Konsequenzen für den Spielcharackter hat.

Zum "A - sein" beim Reenactment: (A steht für autentisch)
Ja auch hier gibt es wie bei jeder anderen Sache Leute die übertreiben und Leute die untertreiben.
Specki hat es schon geschrieben, das ist schon etwas anderes als Fantasyrollenspiel. Schließlich will mensch ja etwas darstellen das tatsächlich Realität war.
Wie A mensch ist hängt davon ab wie tief mensch eindringen will.
Wie A mensch sein muß hängt von der Veranstaltung ab auf der er sich präsentiert.
Wenn wir irgendwo im Wald unser eigenes Lager machen ist es allein unsere Sache.
Wenn mensch aber zB bei einer öffentlichen Museumsveranstaltung mit dem Thema Frühmittelalter auftreten will, sollte für den Besuchern auch möglichst die - uns bekannte- Realität nachgestellt werden.
Und gerad wenn mensch sich mit Fechten beschäftigt, geht es gar nicht komplett A. Schließlich wollen wir ja - im Gegensatz zu damals- alle wieder heil vom Schlachtfeld zurück kommen. :mrgreen:
Also, wenn ich auf nem Markt unterwegs bin und mir irgend einer mich darauf hinweisen muß das dies und jenes nicht A ist dann reagiere ich da genau so wie im sonstigen Leben. Nämlich: :aeh:
Unter uns ist dies "das ist aber nicht A" Geschichte eher ein running gag.
Ein Kumpel von mir sagt dann immer: "Nur weil es noch nicht gefunden wurde bedeutet das ja nicht das es das noch nicht gab." :lol:
Und ich kaufe für solchen Veranstaltungen immer Mittelalten Gouda. Der ist A. Steht schließlich sogar auf der Packung. :pfeif:

Und was das selber machen angeht.
Grad wir Selbsversorger sollte Verständniss dafür haben das es sehr interessant ist alte Techniken live aus zu probieren oder? :)

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Re: LARP, Reenactment, Rollenspiel und ähnliches

#30

Beitrag von Mika » Mi 13. Mai 2015, 09:17

Ich hab hauptsächlich Rollenspiel gemacht, wo man nur vom Tisch aufsteht, um den Kühlschrank wegen Bier zu öffnen und ne neue Packung Chips zu holen. :engel: Ich habe sehr gerne AD&D , In Nomine, Werwolf etc. gespielt.
Leider habe ich hier in der großen,neuen Stadt bisher keine neue Spielrunde gefunden. Schade...

Einmal haben wir Cthulhu gespielt und von den Mitspielern ist danach keiner mehr alleine durch die Dunkelheit zur U-Bahn gegangen... :grr: :mrgreen: :hhe:

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