Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
Ein gelerntes Handwerk das jedermann nützlich ist oder wenn ungelernt sich nicht blöd bei solchem anstellt ist auf jeden Fall sehr nützlich wenn nicht sogar Bedingung
Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
Aber genau darum ging es doch mit diesen Beispielen, Emil. Dass ich eben NICHT glaube, dass Tierärzte auf dem Land die Zeit haben, neben ihrem Job noch einen eigenen "Betrieb" aufzubauen, von dem sie sich komplett ernähren können. Und auch nicht, dass sie GENUG verdienen, um einen Bauernhof von 1 Million Euro zu erwerben. Die meisten haben nicht mal die Zeit, eine Familie zu gründen, die am Hof mithelfen könnte. Musst auch richtig lesen, Emil, und nicht ein Beispiel in das Gegenteil verkehren von dem, für das es gedacht war.emil17 hat geschrieben: Da war doch ein paar Beiträge vorher der Tierarzt zitiert, der sich über die 50-Std. Woche und Lohndumping beklagt.
Ich habe noch nie meine Arbeitsstunden gezählt, ich mache nämlich gerne was ich mache. Wenn dieser Tierarzt also 8-12 und 14-17Uhr-Betrieb mit 6 Wochen Urlaub will, dann soll er in der Stadt eine Kleintierpraxis aufmachen.
Dienstleistungsberufe auf dem Land orientieren sich an der Landwirtschaft, und da hat man Feierabend wenn die Arbeit gemacht ist, egal um wieviel Uhr das ist.
Wenn du als selbständig erwerbender Land- oder Tierarzt oder Landmaschinenmechaniker auf die Uhr schaust, wenn jemand etwas Dringendes hat, dann bist du sehr schnell weg vom Fenster. Von den Angestellten in solchen Berufen werden in Spitzenzeiten beliebig viele Überstunden erwartet.

Ausnahmen gibt es bestimmt auch da (reich geboren?), aber die Regel ist das sicher nicht.
Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
warum jeder der aufs Land zieht Millionär sein muss erschließt sich mir jetzt noch nicht so recht. Wir haben auch keine Millionen ausgegeben und Leben auf dem Lande. Auch hier gibt es Tätigkeitsfelder neben dem Tierarzt und Großlandwirt. Das Leben ist hier sehr viel günstiger wie in der Stadt das ist nun mal Fakt. 

- emil17
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Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
Wie Ihno sagt. Der alleinstehende Vollzeit-Tierarzt hat wohl keine Zeit dafür.
Wenn du ALLEIN einen vollständig autarken Selbstversorgerhof hast, hast du dafür zu wenig Zeit, selbst wenn du nichts anderes mehr nebenbei machst.
Um nur durch Lohnarbeit zu einem Hof zu kommen, gibt es folgende Möglichkeiten:
Arbeiten
Erben
Einheiraten
Lotto spielen
Auswandern und es in Rumänien oder Moldawien oder Sibirien versuchen
Zum Arbeiten ist das Leben zu kurz bzw. die Immopreise zu hoch. Auch die anderen Strategien haben Nachteile.
Ausnahmen davon gab es in der Geschichte eigentlich nur nach Kriegen, wenn Fürsten ihre verheerten Landstriche zu bevölkern versuchten. Warum, glaubst du, sind früher soviele Leute nach Amerika ausgewandert? Leider ist es da heute auch schon voll. Unsere Gegend ist überbevölkert, und da sind die im Vorteil, die schon haben.
Wenn du ALLEIN einen vollständig autarken Selbstversorgerhof hast, hast du dafür zu wenig Zeit, selbst wenn du nichts anderes mehr nebenbei machst.
Keine gute Idee, nur deswegen eine Familie zu gründen.Picassa hat geschrieben:Die meisten haben nicht mal die Zeit, eine Familie zu gründen, die am Hof mithelfen könnte.
Ich tue mein Bestes, aber manchmal ziehe ich aus den gleichen Gegebenheiten eben andere Schlüsse als Du.Picassa hat geschrieben:Musst auch richtig lesen, Emil, und nicht ein Beispiel in das Gegenteil verkehren von dem, für das es gedacht war.
Um nur durch Lohnarbeit zu einem Hof zu kommen, gibt es folgende Möglichkeiten:
Arbeiten
Erben
Einheiraten
Lotto spielen
Auswandern und es in Rumänien oder Moldawien oder Sibirien versuchen
Zum Arbeiten ist das Leben zu kurz bzw. die Immopreise zu hoch. Auch die anderen Strategien haben Nachteile.
Ausnahmen davon gab es in der Geschichte eigentlich nur nach Kriegen, wenn Fürsten ihre verheerten Landstriche zu bevölkern versuchten. Warum, glaubst du, sind früher soviele Leute nach Amerika ausgewandert? Leider ist es da heute auch schon voll. Unsere Gegend ist überbevölkert, und da sind die im Vorteil, die schon haben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
Auswandern halt ich fuer ein Geruecht :D weil man ne ganze Ecke braucht um wieder auf ein gewisses Level zu kommen...sei es Gerätschaften,Struktur ect.
Vernuenftige Wege zum Leben auf dem Lande wued ich mal allgemein am Anspruch festmachen.
Wer viel braucht um gluecklich zu sein und den passenden finanziellen Hintergrund hat..wird wenn ers recht anpackt schnell gluecklich...ob er es dann bleibt und das viele erhalten kann,steht auf einem anderen Blatt.
Wer glaubt viel zu brauchen ohne passenden finanziellen Hintergrund,wird sich entweder Hals ueber Kopf ins Unglueck stuerzen weil er sich uebernimmt oder sein Leben mit dem Versuch vertun,den finanziellen Rahmen zu schaffen und seine Träume aus den Augen verlieren.
Tja und dann bleiben noch die welche zwar wenig haben aber damit dennoch ihre Träume wahr werden lassen können,einfach weil ihre Ansprueche sehr einfach sind und somit finanzierbar.
Sie die Ärmel hochkrempeln und schaffen und möglichkeiten die sich bitten erkennen.
Wer öfters seine Ansprueche ueberdenkt und sie anpasst,kommt am Ende dahin wo er hinkommen möchte und empfindet was er tut und hat als Glueck.
Meine Meinung...
Allen ein fröhliches Jul 
Vernuenftige Wege zum Leben auf dem Lande wued ich mal allgemein am Anspruch festmachen.
Wer viel braucht um gluecklich zu sein und den passenden finanziellen Hintergrund hat..wird wenn ers recht anpackt schnell gluecklich...ob er es dann bleibt und das viele erhalten kann,steht auf einem anderen Blatt.
Wer glaubt viel zu brauchen ohne passenden finanziellen Hintergrund,wird sich entweder Hals ueber Kopf ins Unglueck stuerzen weil er sich uebernimmt oder sein Leben mit dem Versuch vertun,den finanziellen Rahmen zu schaffen und seine Träume aus den Augen verlieren.
Tja und dann bleiben noch die welche zwar wenig haben aber damit dennoch ihre Träume wahr werden lassen können,einfach weil ihre Ansprueche sehr einfach sind und somit finanzierbar.
Sie die Ärmel hochkrempeln und schaffen und möglichkeiten die sich bitten erkennen.
Wer öfters seine Ansprueche ueberdenkt und sie anpasst,kommt am Ende dahin wo er hinkommen möchte und empfindet was er tut und hat als Glueck.
Meine Meinung...


Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
bin ich echt schon so alt??edaphon hat geschrieben:Natürlich lässt sich darüber streiten ob ein geplatzer Traum weils nicht funktioniert hat, mit Schulden wenn man wieder in sein altes Leben zurück möchte oder vielleicht gar nicht mehr kann, weil die Hürde zu groß ist; oder eine nicht erfüllte Wunschvorstellung vom Leben am Land schlimmer sind. Um das zu beantworten bin ich noch zu jung


Auf jeden Fall ist meine Erfahrung, dass es viel mehr schmerzt, wenn man zurückdenkt an die ganzen versäumten Chancen - die nie probierten Möglichkeiten, die einem jetzt nicht mehr offen stehen...
Das macht mich im Nachhinein viel trauriger, als die Schwierigkeiten, die ich hatte, weil ich manches Mal "übers Ziel hinaus geschossen" bin....
Gedicht "Wenn ich nocheinmal leben könnte"
Mein Trost ist immer: "schlimmer als schlimm kann es nicht werden".
Ich mein, was ist das allerschlimmste, was einem hier in Mitteleuropa passieren kann, wenn man pleite geht??
nichts, was so schlimm ist, dass es mich davon abhalten könnte, meine eigenen Erfahrungen zu riskieren.

sonst aber: @DerElch

da möchte ich noch dazu sagen - weil man sich selber überall hin mitnimmt.....Auswandern halt ich fuer ein Geruecht
schöne Weihnachten auch und schönes Julfest!!
- Rallymann
- Beiträge: 1672
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Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
Klingt schön
Wäre auch mal interessant zu erfahren, ab wann es für den einzelnen ein Leben auf dem Land ist.
Die Empfindungen hier sind ja fließend.
Dem einen genügt schon ein raus aus der Stadt und der andere braucht mind: 50 Km zum nächsten Ort.
Dann ist da bei allem die Frage: Wenn ich etwas will, was bin ich bereit dafür zu tun.
In einem von Picassas Beiträgen scheitert ein Vorhaben schon daran, dass sie Schnee schippen muss.
In meinem Fall z.B. war ich bereit einiges mehr zu leisten, um uns dieses Leben zu ermöglichen.
Natürlich nervt es mich, wenn ich nur am Wochenende und an vieleicht einem Tag in der Woche hier sein kann, aber besser wenig dort sein, wo man sein will, als immer dort sein, wo man nicht sein will. Zumal das ja nur für mich gilt und ich dadurch auch den Lebenstraum meiner Frau mit erfülle.
Auch die finanzielle Seite ist nicht immer so, wie es scheint. Ich habe ja das gleiche Geld wie vorher und lebe hier aber um einiges
freier als vorher.
Beispiel: Vorher eine Eigentumswohnung 80 m2 mit 5 Heizkörpern in einem 32 Parteienhaus.
Hier haben wir 160 m2 nur im Erdgeschoss mit insgesamt 12 Heizkörpern auf 2 Etagen.
Als wir beim Einzug hier einen Gasversorger brauchten, hat der uns nach Angabe der m2 pauschal 150€ pro Monat abgebucht.
Die Heizkosten in unserer alten Wohnung lagen bei etwa 950€, also kam mir der geforderte Preis normal vor.
Tja am Ende des Jahres bekamen wir über 1000€ zurück und hatten nur noch eine Pauschale von 50€ zu zahlen.
Mit dem Wasser ist es das gleiche. In der Wohnung bestand der Wasserpreis zu 3/4 aus Abwasser und 1/4 Trinkwasser.
Da wir ne Grube haben, entfällt hier der Abwasserpreis und wir zahlen bei gleichem Wasserverbrauch nur 1/4 des vorherigen Preises.
Da ich meinen Job nicht gewechselt habe leben wir hier bei gleichem Budget günstiger und besser.
Was ich damit sagen will ? Auch wenn ich höhere Spritkosten usw habe, kann das durch das günstigere Leben locker wett gemacht werden, wenn man vorher etwas rechnet.
Wenn ich jetzt noch bereit bin etwas früher aufzustehen, kann ich erstmal meinen Job in der alten Heimat behalten und dennoch ein Leben auf dem Land führen. Die Geschichte auf diese Art angegangen, nimmt mir den Druck, Heim und Job gleichzeitig suchen zu müssen.

Wäre auch mal interessant zu erfahren, ab wann es für den einzelnen ein Leben auf dem Land ist.
Die Empfindungen hier sind ja fließend.
Dem einen genügt schon ein raus aus der Stadt und der andere braucht mind: 50 Km zum nächsten Ort.
Dann ist da bei allem die Frage: Wenn ich etwas will, was bin ich bereit dafür zu tun.
In einem von Picassas Beiträgen scheitert ein Vorhaben schon daran, dass sie Schnee schippen muss.
In meinem Fall z.B. war ich bereit einiges mehr zu leisten, um uns dieses Leben zu ermöglichen.
Natürlich nervt es mich, wenn ich nur am Wochenende und an vieleicht einem Tag in der Woche hier sein kann, aber besser wenig dort sein, wo man sein will, als immer dort sein, wo man nicht sein will. Zumal das ja nur für mich gilt und ich dadurch auch den Lebenstraum meiner Frau mit erfülle.
Auch die finanzielle Seite ist nicht immer so, wie es scheint. Ich habe ja das gleiche Geld wie vorher und lebe hier aber um einiges
freier als vorher.
Beispiel: Vorher eine Eigentumswohnung 80 m2 mit 5 Heizkörpern in einem 32 Parteienhaus.
Hier haben wir 160 m2 nur im Erdgeschoss mit insgesamt 12 Heizkörpern auf 2 Etagen.
Als wir beim Einzug hier einen Gasversorger brauchten, hat der uns nach Angabe der m2 pauschal 150€ pro Monat abgebucht.
Die Heizkosten in unserer alten Wohnung lagen bei etwa 950€, also kam mir der geforderte Preis normal vor.
Tja am Ende des Jahres bekamen wir über 1000€ zurück und hatten nur noch eine Pauschale von 50€ zu zahlen.
Mit dem Wasser ist es das gleiche. In der Wohnung bestand der Wasserpreis zu 3/4 aus Abwasser und 1/4 Trinkwasser.
Da wir ne Grube haben, entfällt hier der Abwasserpreis und wir zahlen bei gleichem Wasserverbrauch nur 1/4 des vorherigen Preises.
Da ich meinen Job nicht gewechselt habe leben wir hier bei gleichem Budget günstiger und besser.
Was ich damit sagen will ? Auch wenn ich höhere Spritkosten usw habe, kann das durch das günstigere Leben locker wett gemacht werden, wenn man vorher etwas rechnet.
Wenn ich jetzt noch bereit bin etwas früher aufzustehen, kann ich erstmal meinen Job in der alten Heimat behalten und dennoch ein Leben auf dem Land führen. Die Geschichte auf diese Art angegangen, nimmt mir den Druck, Heim und Job gleichzeitig suchen zu müssen.
Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
Das stimmt leider nur für West-Europa und dort nichtmal der Süden.ina maka hat geschrieben:Mein Trost ist immer: "schlimmer als schlimm kann es nicht werden".
Ich mein, was ist das allerschlimmste, was einem hier in Mitteleuropa passieren kann, wenn man pleite geht??
Hast du Ahnung was in Spanien, Griechenland aber auch Nahe Länder wie Tschechien, Slowakei, Rumänien abgeht... abgesehn davon, dass es dort kaum Arbeit gibt von der man leben könnte weil die Preise Mitlerweile unser Niveau erreicht haben.
Wenn du dort nicht mit jemanden in Gemeinschaft lebst egal ob Partner oder WG oder idealerweise ein kleines Haus von Großmutter hast wo alle drinnen wohnen hast du kaum Chancen... Alle die irgendwie können fahren ins Ausland arbeiten.
Beispiel CZ/SK bekommst du im Monat etwa 350-500 EUR für eine durchschnittliche Arbeit. Bei uns bekommst du als Hilfskraft oder nur Feldarbeiter 700-1000
- Reisende
- Beiträge: 4268
- Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
- Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a
Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?
hier mal ein aktueller artikel aus dem hamburger abendblatt über eine selbstversorgerin aus unserer region.
zeigt denke ich exemplarisch einige probleme auf, geht aber leider nicht in die tiefe.
ich hoffe der link funktioniert diesmal, sonst bitte bescheid sagen.
zeigt denke ich exemplarisch einige probleme auf, geht aber leider nicht in die tiefe.
ich hoffe der link funktioniert diesmal, sonst bitte bescheid sagen.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.