So richtig genießen kann ich meinen Garten und die Gartenarbeit erst, seit ich eine eiserne Zweisitzer-Gartenschaukel im Schatten des Apfelbaums stehen habe. Und da setze ich mich immer mal wieder hin, schaukle, trinke was, schaue über meinen Garten, höre den Bienen im Baum zu, gucke dumm, plaudere mit den Dorfbewohnern, plane für die nächste Saison, kühle mich bei Hitze wieder ab, denke nach. Oder ich drehe ne Runde durch den Garten, schau mir die Blumen an und versuche, die Insekten auf den Blüten zu identifizieren.
Letztes Jahr im Krankenhaus ist mir ein Buch über den Weg gelaufen über die Weisheiten des Klosterlebens. Und da stand u.a. drin, daß die Benediktiner z.B. die Ordensregel haben, daß man immer nur 1,5 Stunden dieselbe Arbeit machen soll. Und nach der Zeit soll man was anderes tun. Und für mich stimmt das tatsächlich. Nach 1,5 Stunden hat man meistens keine Lust mehr oder Rücken, Arme ... zwackeln. Seitdem versuche ich, mehr mit den Arbeiten abzuwechseln. Also 1 Stunde Kartoffeln ausgraben, dann 1 Stunde Unkraut zupfen, Tomaten ausgeizen, 1 Stunde Ernte verarbeiten usw. Das Rasenmähen teile ich mir mittlerweile auch auf 2-3 Etappen ein, ist auch eh besser für die Insekten, weil immer irgendwo was in der Wiese blüht.
Aber ich bin sowieso eine begnadete Faulenzerin und sollte eigentlich mehr arbeiten als entspannen.

Auf jeden Fall würde ich einen schönen (schattigen) Sitzplatz im Garten empfehlen, wo man mal "den Herrgodd an gudn Moo sein lassn kann" (wie man bei uns in Nordbayern so sagt).