Sammelthema: Paleo-Ernährung

Gesunde Ernährung, Bewegung, Hygiene etc.
Forumsregeln
Aktuelle Mitteilung: Im Bereich Gesunderhaltung können Themen wie gewohnt diskutiert werden, mangels Forenkompetenz können wir allerdings keinen Bezug zum Themenkomplex Corona/SARS-CoV-2/COVID-19 sowie Heilungsversprechen zulassen.
Benutzeravatar
fuxi
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 5900
Registriert: Di 3. Aug 2010, 10:24
Wohnort: Ruhrgebiet, Klimazone 8a
Kontaktdaten:

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#51

Beitrag von fuxi » Mi 14. Aug 2013, 12:51

ina maka hat geschrieben:
Sabi(e)ne hat geschrieben:Ina, wenn du über Getreide schreiben willst, dann tu das bitte in einem eigenen Thread.
Hier geht's um Getreidefreiheit.
:hmm: :hmm: :hmm:
Sabi(e)ne?
Das hier ist der thread, den ich eröffnet habe, weil ich etwas zu dem Thema sagen wollte - das aber, was ich ja einseh, nicht in deinen Rezepte-Sammelthread passt.
Außerdem hatte ich in meinem posting nicht primär "über Getreide" geschrieben.
Stimmt auffallend :pfeif:
ina maka hat geschrieben:bleibt nur noch die Frage offen, welche Lebensmittel "echt" sind
Alles, was unverarbeitet ist. Und dabei halt möglichst die "ganzheitlich" produzierten Sachen. Gemüse aus pestizid-freien Gärten, Getreide das langsam in der Ähre trocknen (und vor-fermentieren) durfte, Fleisch/Eier/Milch von Weidetieren, ...
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#52

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 3. Sep 2013, 15:14

:rot: Feierliche Entschuldigung. :rot:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#53

Beitrag von emil17 » Do 5. Sep 2013, 20:59

Sabi(e)ne hat geschrieben:"Weizenwampe - Warum Weizen dick und krank macht".
Es liegt zum großen Teil am Gluten, und zum anderen an einem weiteren Eiweiß namens Gliadin, was vom Körper quasi als Appetitanreger betrachtet wird, und insgesamt daran, daß in den letzten 50 Jahren so sehr am Getreide rumgezüchtet und tw. auch schon genverändert wurde, daß es nicht länger für Menschen ohne Schaden eßbar ist.
Die Auswirkungen des Getreides kann man jeden Tag in den USA besichtigen - Essen, was vollgestopft ist mit Palmfett, Stärke, und HFCS (Maissirup), und viel billiger ist, als selbst frisch zu kochen.
Der höchste Anteil an massiv übergewichtigen Menschen weltweit (außer Tonga).
Ich habe eine viel einfachere Theorie.
Langeweile und anstrengungslos zu fressen so viel und wann man will.
Ob Du Nudeln in dich hineinstopfst oder Bratwürste aus Freilandschwein ist dann wohl einigermassen egal.
Das funktioniert auch mit Zootieren, denen ist es langweilig und zweimal täglich kommt das (wissenschaftlich als richtig erwiesene) Futter. Was tun die? Liegen oder stehen den ganzen Tag faul herum und werden fett, wenn die Wärter nicht aufpassen.
Sabi(e)ne hat geschrieben: Das oben zitierte Buch ist übrigens hochinteressant wegen seine Quellenangaben und der geschichtlichen Abrisse - in einer Jägerkultur sind so ziemlich alle gleich wichtig beim Jagen - durch die Landwirtschaft entstanden die Hierarchien - und damit Unterdrückung und Steuern.
Vorher gab es sowas nicht.
Das stimmt zwar, aber das hat recht wenig mit Ernährungsphysiologie zu tun.
Vielleicht sollte man das vergangene Paleo-Paradies gewissen schlichten Tatsachen gegenüberstellen: Eine statistische Lebenserwartung von etwa 30 bis höchstens 40 Jahren, und eine maximale Bevölkerungsdichte von 1-2 EW/km2.
Ich denke, ein gewisser sozialer Status, d.h. ein Leben in einer überschaubaren Gruppe wo man als Person geachtet und geliebt und gebraucht wird, zusammen mit einer massvollen Lebensweise, ist für Gesundheit wichtiger.
Wenn jemand merkt oder merken könnte, dass ihm Getreideprodukte (oder Milch oder Nüsse oder Fleisch oder was auch immer) nicht gut tun, dann soll er sie doch einfach meiden. Noch nie war das so einfach als heute.
Da der Mensch ernährungsphysiologisch eine Sau ist (d.h. ein Allesfresser), kann man sich diesbezüglich ziemlich viele Kapriolen leisten. Wenn sich jemand nur von rohem Lachs und Schnittlauch ernährt und merkt, dass es ihm dabei gut geht, warum nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#54

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 5. Sep 2013, 21:14

Eine statistische Lebenserwartung von etwa 30 bis höchstens 40 Jahren
Das ist nur ein Durchschnitt - wer die ersten 3-5 Jahre überlebte, wurde auch gern wesentlich älter. ;)
Rein statistisch sollte ich mit meiner Krankheitgeschichte schon 20 Jahre tot sein - ich nehme noch Wetten an, wie lange ich es noch schaffe.... :lol: :engel: (gute Gene der Großeltern - ich gedenke 88 zu werden - im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte :engel: ). ;)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#55

Beitrag von emil17 » Do 5. Sep 2013, 21:52

Eine statistische Lebenserwartung von etwa 30 bis höchstens 40 Jahren
Das ist nur ein Durchschnitt - wer die ersten 3-5 Jahre überlebte, wurde auch gern wesentlich älter. ;)
Archäologische Knochenfunde bzw. deren Auswertung mit modernen diagnostischen Methoden bestätigen das nicht, und wer älter wurde, hatte sehr oft Tuberkulose, Karies, und andere die Lebensqualität erheblich einschränkende Krankheiten.
Diese Idee entstammt wohl Rousseaus edlem Wilden und hat nicht wirklich viel mit der Wirklichkeit zu tun.
Sabi(e)ne hat geschrieben:Rein statistisch sollte ich mit meiner Krankheitgeschichte schon 20 Jahre tot sein - ich nehme noch Wetten an, wie lange ich es noch schaffe.... :lol: :engel: (gute Gene der Großeltern - ich gedenke 88 zu werden - im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte :engel: ). ;)
Wünsche ich Dir von Herzen.
Rein statistisch heisst, von 100 Leuten mit deinen Krankheiten wurden z.B. 80 nicht so alt wie Du jetzt bist.
Rein statistisch heisst aber eben auch, dass fast alle der Hundertjährigen in Deutschland NICHT getreidelos gelebt haben.
Wenn Du ne rein statistisch seltene Krankheit hast, nützt Dir das gar nichts, dass sie selten ist und Du sie gar nicht haben solltest.
In der Statistik führt die Alltagslogik A ---> B folglich nicht A ---> nicht B regelmässig zu falschen Schlussfolgerungen.
Im obigen Beispiel wollte man z.B.gerne wissen, wieviele Leute ohne Deine Krankheiten ebenfalls nicht alt wurden, oder ob die vielen, die Deine Krankheiten hatten und schon gestorben sind, noch etwas weiteres hatten, was Du nicht hast.

Dazu ein Vergleich:
Wenn Du einen Schulhausplatz mit einem Gulli hernimmst und ein paar Erbsen achtlos auswirfst, wird wohl kaum eine in den Gulli fallen.
Schüttest Du den ganzen Platz voll, werden sicher einige Dutzend Erbsen in den Gulli fallen. Trotzdem ist es für jede Erbse sehr unwahrscheinlich, dass gerade sie reinfällt.
Deshalb hasse ich den Ausdruck "rein statistisch".
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#56

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 5. Sep 2013, 22:02

emil17 hat geschrieben:eine maximale Bevölkerungsdichte von 1-2 EW/km2.
(daher doch die Frage nach der ethisch korrekten Ernährung - oder?)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#57

Beitrag von emil17 » Do 5. Sep 2013, 23:03

ina maka hat geschrieben: (daher doch die Frage nach der ethisch korrekten Ernährung - oder?)
Jein ...
Wir sind sowieso schon ein paar Milliarden zuviel. Man kann durch gezielte Förderung von dem, was man isst, eine wesentlich höhere Bevölkerungsdichte auf Dauer aufrechterhalten. Das nennt sich Landwirtschaft; man könnte auch die Winterfütterung von jagdbarem Wild noch darunter fallen lassen.
Da man irgendwas essen MUSS, kann Ernährung erst dann ethisch inkorrekt sein, wenn man mehr isst als nötig und dieses einem anderen wegfrisst.
In Europa wird viel öfter mehr gegessen als nötig; hingegen ist es nicht so klar dass, wenn wir weniger ässen, die Leute anderswo deshalb weniger Hunger hätten.

Ich heize ja mit Stückholz. Täte das jeder der geschätzten 570 Leute auch, die auf dem gleichen Planquadrat wie ich wohnen, dann wäre in drei Jahren der Wald weg. Tun sie aber nicht, so kann ich heizen und es liegt noch viel im Wald und vergammelt. Wenn sie aber alle damit anfangen, hab ich ein Problem und ich kann schlecht sagen, ich hätte das immer schon gemacht und sie sollen deshalb mit dem Vorlieb nehmen, was ich übrig lasse.

Mit der Überlegung "wenn das jeder täte" ... kann man gar nichts mehr, eben weil es so viele von uns gibt.

Essen ist eine kulturelle Handlung, die physiologische Seite ist nur eine davon und die kann nicht erschöpfend erklären, warum Essen krank machen kann.
Es gibt viele Leute, die aus der Ernährung aber eine Religion machen wollen. Da ist die Versuchung gross, sich eine Theorie darum herum zu basteln, gerne mit Anklang an irgendwelche Fernost- oder Schamanenkulturen, ein Buch darüber zu schreiben und sich aus Geschichtsbüchern und anderen Quellen das herauszusuchen, was gerade passt, und alles andere wegzulassen, was eher dagegen spricht.
Ich bin da einfacher gestrickt und freue mich auf einen Sonntagsbraten mit Kartoffelbrei und Schokotorte hinterher. Nachher wird aber wieder rangewerkt, damit man zum Essen einen schönen Hunger hat. Dagegen hilft dann wieder Brot und Speck.
Andere Leute machen das ganz anders, und ich habe keinen Grund, ihnen das ausreden zu wollen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#58

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 2. Dez 2013, 18:36

Ja, ja, der Udo Pollmer - lustig zu lesen ist er auf jeden Fall, muss ich zugeben - zum Beispiel da:
Viele tatsächlich wichtige Bestandteile des Speiseplans von Steinzeit- und Naturvölkern fehlen in den vorliegenden Empfehlungen völlig: Maden, Spinnen, Würmer, Heuschrecken, Schlangen, Schnecken, Eidechsen, Mäuse und Ratten. Schließlich essen die meisten Naturvölker alles, was ihnen in die Finger kommt – und das nicht mit Überwindung, sondern mit Genuss. Den Gesundköstlern böten sich also ungeahnte Jagdgründe im heimischen Revier, zum Beispiel Silberfischchen im Bad, Spinnen im Schlafzimmer, Fliegen in der Küche, Mäuse im Keller oder Ratten im Kanal.
Quelle: Achtung pdf! - EU.L.E.n-Spiegel ;)

Auch die von mir hochgeschätzte Esowatch erzählt etwas nettes über Steinzeitdiät....
Ein wissenschaftlicher Beleg für die Eignung dieser Methode zur dauerhaften Gewichtsreduktion existiert nicht. Der deutsche Lebensmittelchemiker Udo Pollmer bezeichnete die Steinzeitdiät als eine "Hypothese ohne jeden wissenschaftlichen Beweis".
(Quelle: http://www.psiram.com/ge/index.php/Stei ... 3283859859&)

oops!! sehe gerade, diese Seite heißt nicht esowatch, sondern psiram... das logo kommt mir aber sehr bekannt vor - ? :pfeif:

Lustig auch die These, dass es gar keine Evolutuion gäbe - oder wie soll ich das verstehen??
Das Konzept geht von der Annahme aus, dass sich die Menschheit seit Beginn des Neolithikums vor ca. 20.000 bis 10.000 Jahren genetisch nicht wesentlich verändert habe.
(Quelle: psiram
- ja, ja, ok, ein recht kurzer Zeitraum, obwohl, wenn man bedenkt, in welchem viel kürzerem Zeitraum wir uns an andere, mindestens ebenso fundamentale, Änderungen angepasst haben - anpassen mussten, ist das auch wieder nicht sooo eine lange Zeit - und sowieso:
müssten wir dann nicht gerade mitten im Anpassungsprozess sein?
Wie wirkt sich eine durch solche Gesundheitsvorschriften "gestoppte" Evolution auf die Menschheit aus?? :hmm: ;)

Was will ich sagen?
Ich halte Ernährungsvorschriften für gefährlich, und erst recht, wenn man sie für "den Menschen" meint und nicht individuell zuschneidert........
(sagt Pollmer übrigens auch so ähnlich)

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10832
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#59

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 2. Dez 2013, 19:34

ina maka hat geschrieben:
Wie wirkt sich eine durch solche Gesundheitsvorschriften "gestoppte" Evolution auf die Menschheit aus?? :hmm: ;)
gegenfrage: was bringt menschen dazu sich ohne sich ins thema vertieft zu haben und ohne jemals den weg gegangen zu sein den der verurteilte grade geht ein urteil zu bilden?

bei der frau jutta kann ichs ja noch verstehen. die hat wohl grad mal nen pseudolustigen bericht schreiben müssen. beim herrn pollmer kann mans auch verstehen, seit er bekannt ist werden seine artikel immer reisserischer, der vergleich mit nazis in geschichtchen bringt wohl einfach mehr kohle als ne simple aussage ohne provokationsanteil.

aber was treibt dich dazu, ina? es kann dir doch sowas von wurscht sein was die anderen essen?
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzeravatar
Spottdrossel
Beiträge: 2714
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 10:15
Wohnort: Alsfeld
Kontaktdaten:

Re: @Sabi(e)ne - Paleo

#60

Beitrag von Spottdrossel » Mo 2. Dez 2013, 19:57

Ich habe mir ein Buch zum Thema geholt, allerdings ist das nicht nur auf Ernährung bezogen, sondern "evolutionsbiologisch" - nicht uninteressant und nicht unlogisch, zumindest weiß ich jetzt, warum mir meine Freundin immer "das mußt Du unbedingt auch mal essen!"-Tips gibt (Empfehlungen ersparten Ungemach in Sachen Nahrungsauswahl).
Was mir allerdings ein Rätsel ist: warum Hülsenfrüchte nicht kompatibel sein sollen? Es gibt doch in Sachen Vorratshaltung nix bedienungsfreundlicheres?
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

Antworten

Zurück zu „Gesunderhaltung“