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Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: So 25. Nov 2012, 15:51
von Schafmelker
Hallo Ihr,

hat jemand von Euch schon Erfahrungen mit den chinesischen Kleintraktoren gemacht? Es gibt da einige Hersteller ( Kubota, Iseki, Yanmar etc...) die recht häufig auftauchen und zu denen ich auch nichts negatives in den Medien finden konnte. Der Preisunterschied zu einem vergleichbaren John Deere ist allerdings der Wahnsinn.
Da ich meinen Rücken nach der OP im letzten Jahr nicht mehr unnötig belasten möchte denk ich über die Anschaffung eines solchen Gefährts mit Frontlader und Kipper nach.
Der Folientunnel könnte so trotz seiner geringen Höhe recht problemlos gemistet werden. Mit dem Allradantrieb könnte ich den Mist, wenn auch nur geringe Mengen, auf die Hanglagen fahren. Letztes Wochenende bin ich mit meinem Cormick 353 samt Kipper und Mist "abgegangen", hatte da nochmal Glück.

Hier mal zwei Links:

http://www.ems-maschinen.de/news/17/23/ ... Frontlader

http://www.ems-maschinen.de/news/82/18/ ... yd-Kippbar

Straßenzulassung ist ohne großen Aufwand zu realisieren.

LG Paul

Re: Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: So 25. Nov 2012, 16:47
von Gesegnete Erde
Guten Tag Schafmelker,

ich besitze einen Yanmar Traktor aus brasilianischer Produktion. 4WD mit 50 Ps. Auch 3 Zylinder. 2 1/2 L Diesel p. Std. Ich habe ihn gebraucht gekauft, mit etwas über 2000Std auf der Uhr.
Für meine Verhältnisse sehr gut geeignet. Er ist eine Kletterziege und zieht mein einziges Anbaugerät (einen schweren Grubber mit 5 Zinken) zufriedenstellend durch den lehmigen Boden. Ich bin sehr zufrieden damit. Bisher hat er mich nicht im Stich gelassen, allerdings habe ich die ersten selbst gefahrenen 100 Stunden auch noch nicht auf der Uhr.
Du brauchst wohl keine 30% Steigungen zu überwinden, somit sind die 24 PS für das, was Du vorhast, allemal ausreichend
Yanmar ist im Ursprung eine japanische Firma und, ich glaube, der Weltmarktführer in stationären Dieselmotoren wie auch in Bootsmotoren.
Ich würde einen gebrauchten Yanmar immer einem neuen Chinatraktor vorziehen, zumal die Preise bei Euch (siehe Deinen Link), Preise sind, von denen wir hier nur träumen können. Allein ein neuwertiger Frontlader zum anbauen würde hier schon so viel kosten, wie der Traktor, Frontlader incl., den Du im Auge hast. Greif zu! und Du wirst es nicht bereuen.

Gruß aus Brasilien
Michael

Re: Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: So 25. Nov 2012, 18:04
von Dagmar
Hallo,

die von dir genannten Unternehmen sind alle japanischen Ursprungs, die mittlerweile aber natürlich weltweit agieren.

Ich persönlich habe einen kleinen Kubota B5000 mit 12 PS. Aufgrund der geringen Leistung hat er seine natürlichen Grenzen, aber ich bin bisher sehr zufrieden mit ihm.

Wenn ich jetzt die Wahl hätte, würde ich aber eher dazu tendieren, ein leistungsstärkeres Modell zu nehmen. Was du überprüfen solltest ist, ob der von dir ausgesuchte Traktor auch von der Firma Yanmar Ersatzteilmäßig versorgt wird. Die Firma Kubota z.B. übernehmen für manche Modelle keine Garantie und haben auch keine Ersatzteile etc.


Dagmar

Re: Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: Mo 26. Nov 2012, 16:42
von Schafmelker
Vielen Dank euch beiden....

Re: Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: Fr 28. Dez 2012, 14:14
von AlterSchwede
Aufpassen muß man auch da nur was Gebrauchte anbelangt. Da kommt viel über Nord-Korea "aufgeduscht" nach Europa herein... Meist handelt es sich da aber um Geräte die von japanischen Kleinbauern als Schrott in Zahlung gegeben worden sind - dann wohl schonmal "durchsortiert" werden... und der Rest (zum Kilopreis) nach Nord-Korea verschifft wurden - dort unter weher dubiosen Bedingungen "aufgearbeitet" wurden - und dann wieder "containerweise" in den (Welt-)Handel gelangen.
Ich denke daß da zunächst nach dem Prinzip "Aus Zwei mach Eins" repariert wird... und was übrig bleibt wird dann mit den lokalen technischen Möglichkeiten "generalüberholt". Wenn ich mir in dem zusammenhang die Stückpreise ab Hafen Nord-Korea anschaue kann ich mir kaum vorstellen daß da mit Originalersatzteilen gearbeitet wird...

Bei Gebrauchten wird man wohl gut daran tun sich nach Geräten umzusehen die tatsächlich aus erster Hand stammen - mit nachvollziehbaren Betriebsstundenzahlen und entsprechenden Papieren. Sowas dürfte dann auch nicht "derart verbastelt" sein daß man spätestens beim ersten technischen Problem nur noch ganze Aggregate tauschen kann... weil Alles schon aufgebohrt und mit No-Name-Teilen verbastelt ist.

Re: Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: Fr 28. Dez 2012, 16:02
von Manfred
Hab so meine Zweifel, ob du mit dem Yanmar mit Last viel weiter kommst als mit dem Mc Cormick.
Alleine fährt der dank Allrad und geringem Eigengewicht vermutlich fast überall hin. Aber sobald er eine nenneswerte Last bewegen soll, wird es schwierig, weil er wegen des geringen Eigengewichts schnell ins Schwimmen kommt.
Wenn du damit öfter am Hang fährst, sollte er auf jeden Fall einen Überschlagbügel haben.

Beim Mc Cormick wäre evtl. die Alternative, ihm eine (kippbare) Heckmulde statt dem Kipper zu verpassen. Dann hast du mehr Druck auf der Hinterachse und in die Mulde geht vermutlich grad so viel wie auf den verlinkten Minikipper. Wenn die Mulde zu schwer wird, Frontgewicht dran.
Auch Ketten auf den Hinterreifen könnten helfen (RUD Profilsteg sollen sehr gut sein).
Eine Sperre für die Hinterachse und eine geteilte Bremse hat der Cormik vermutlich?
Für den Folientunnel könntest du ihn tauglich machen, wenn du die Halbkabine runter wirfst und dafür einen klappbaren Überwurfbügel montierst.

Re: Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: Fr 28. Dez 2012, 16:31
von zaches
Wir haben einen Kubota, verlgeichbar mit dem von Dagmar - inkl Mulcher und Schaufel vorne dran. Die schaufel können wir allerdings nur schwer befüllen, wenn der Mulcher hinten als Stbilisierungsgewicht dran hängt. Die unglaublich schmale Spur des Kubotas hat zwar seine Vorteile in kleinen Ställen, viehgehegen und Obstgärten, hat aber den Nachteil, in Kurven schnell mal nur auf 2 Rädern zu fahren. Mit Schaufel "hoch" ist das fahren viel zu gefährlich. Da kippt das Teil in nullkommanix. Unseren Geländesprung hinterm Hof, fahre ich nicht mehr mit dem Teil rauf oder runter, nachdem ich nur in Segel-Ausleger-Stellung da heil heruntergekommen bin - da war die Schaufel unten, leer und kein Mulcher hinten dran.

Überrollbügel ist zwar lebensnotwendig, aber mehr als doof, weil dann eben nicht mehr unter Obstbäumen gemulcht oder in niedrige Ställen ausgemistet wernden kann.

Wir mulchen also mit dem Teil, fahren und Verteilen kies auf den Wegen, fahren Dachziegel herum oder Kaminholz, spannen Schafszäune und ähnliche Dinge. Aber eigentlich tät es auch ne bessere Sense und ne neue Schubkarre - denn häufig ist es mir zu doof, das Teil anzulassen und aus der Scheune herzufahren - da bin ich schon mit der Schubkarre 3x gerannt.

lg, zaches

Re: Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: Fr 28. Dez 2012, 19:29
von Dagmar
Hallo Alter Schwede,
AlterSchwede hat geschrieben:Aufpassen muß man auch da nur was Gebrauchte anbelangt. Da kommt viel über Nord-Korea "aufgeduscht" nach Europa herein... Meist handelt es sich da aber um Geräte die von japanischen Kleinbauern als Schrott in Zahlung gegeben worden sind - dann wohl schonmal "durchsortiert" werden... und der Rest (zum Kilopreis) nach Nord-Korea verschifft wurden - dort unter weher dubiosen Bedingungen "aufgearbeitet" wurden - und dann wieder "containerweise" in den (Welt-)Handel gelangen.
Ich denke daß da zunächst nach dem Prinzip "Aus Zwei mach Eins" repariert wird... und was übrig bleibt wird dann mit den lokalen technischen Möglichkeiten "generalüberholt". Wenn ich mir in dem zusammenhang die Stückpreise ab Hafen Nord-Korea anschaue kann ich mir kaum vorstellen daß da mit Originalersatzteilen gearbeitet wird...

Bei Gebrauchten wird man wohl gut daran tun sich nach Geräten umzusehen die tatsächlich aus erster Hand stammen - mit nachvollziehbaren Betriebsstundenzahlen und entsprechenden Papieren. Sowas dürfte dann auch nicht "derart verbastelt" sein daß man spätestens beim ersten technischen Problem nur noch ganze Aggregate tauschen kann... weil Alles schon aufgebohrt und mit No-Name-Teilen verbastelt ist.
ich habe den Eindruck, daß du hier nur deine "Vor"urteile niederschreibst. Ist zwar dein gutes Recht, aber Gott sei Dank gibt es auch hier im Forum einige Benutzer die solche Geräte benutzen und teilweise auch gute bis sehr gute Erfahrungen niederschreiben können - wie z.B. die Zaches. Aber eben auch die Grenzen die diese Modelle eben auch haben. Auch ich habe schon einiges zu meinen persönlichen Erfahrungen geschrieben und spreche daher aus Erfahrung und schreibe nicht nur persönliche (Vor)urteile hier ins Forum.

Manche arbeiten hier im Forum fast ausschließlich mit der Hand, wie z.B. umgraben, sensen, etc. Andere haben dann mehr oder weniger alte Einachser mit Anbaugeräten, dann kommt die "Kubota, Iseki, etc." Fraktion, dann diejenigen die alte Traktoren aus den 50 bis 70 er Jahren benutzen und einsetzen und dann ganz wenige, die dann auch neuere Geräte im Einsatz haben. Und jeder ist mehr oder weniger zufrieden mit seinen Geräten.

Aber wenn ich mir z.B. einen alten, kleinen Bauernhof für relativ wenig Geld in den neuen Bundesländern gekauft habe - weil meine finaziellen Mittel nicht für mehr gelangt haben, dann wenigstens bin ich nicht so wahnsinnig und kaufe mir einen neuen Kleintraktor aus mehr oder weniger europäischer Fertigung, der mehr kostet als Haus und Hof gekostet haben. Und wie ich auch schon in einem anderen Thread geschrieben habe, haben hier viele einfach nicht die finanziellen Mittel um sich teurere Gerätschaften zu kaufen.


Dagmar

Re: Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: Sa 29. Dez 2012, 00:44
von moorhexe
mein sohn hat einen Kubota ZB 1600 mit frontlader, überrollbügel, fräse und mähwerk.

er arbeitet als galabauer mehr oder weniger in privatgärten, da ist es prima, daß der
kubota so schmal und wendig ist. kraftvoll ist er auch..
wir wohnen aber auch im flachland :)

für größere sachen, also zum baggern haben wir einen yanmar B19

ich kann nur sagen, daß wir sehr zufrieden sind.
übrigens haben wir den Kubota von einem polnischen händler, der uns das teil auch geliefert hat.
das mähwerk und die fräse sind neu...
überrollbügel hat der händler auf wunsch angebaut...

Re: Yanmar Kleintraktoren, Erfahrungen, pro & contra

Verfasst: Sa 29. Dez 2012, 01:35
von Benutzer 146 gelöscht
ich habe mit meinem Kubota 1610 (gebraucht mit 70 Betriebsstunden :) aus den neuen Bundesländern) überwiegend gute Erfahrungen, auch wenn ich die Stabilitätsproblematik wie Zaches sehe. Man muss da am Hang sehr aufpassen mit dem Frontlader :ohoh:
Aber das Teil ist extrem praktisch zum Umschichten von Mist und Kompost (z.B. in Hochbeete), Schnee schieben, kleinere Äcker pflügen und fräsen, Kartoffeln ernten sowie mit Mulde oder Anhänger alles Mögliche transportieren u. ziehen, bzw. mit der Schaufel heben :daumen:
Nur mit dem Mulcher gibt`s Probleme wenn das Gras zu dicht und hoch wird, - da kommen die 16PS an ihre Grenzen.
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