Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschine

Haldir
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Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschine

#1

Beitrag von Haldir » Mo 6. Aug 2012, 18:57

Hallo an alle unter euch, die sich für alte landwirtschaftliche Geräte interessieren!

Ich möchte euch heute in einer kleinen Bilderdoku unsere in der Scheune fest installierte Dreschmaschine vorstellen.
Da früher vor Allem die Fahrbaren Maschinen gängig waren, ist so etwas - denke ich zumindest - nicht in jeder Scheune zu finden ;)

Wir wissen leider nicht genau, wie alt die Scheune, folglich also auch nicht, wie alt die Maschine ist (Scheune vermutlich Mitte bis spätes 19. Jhd.), und es ist auch recht schwer zu sagen, ob sie erst nachträglich eingebaut wurde oder gleich mit der Scheune gebaut worden ist.

Nun aber hier die Bilder, die Beschreibungen dazu im nächsten Post:
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Re: Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschin

#2

Beitrag von Haldir » Mo 6. Aug 2012, 18:58

...und weiter...
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Re: Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschin

#3

Beitrag von Haldir » Mo 6. Aug 2012, 19:00

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Re: Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschin

#4

Beitrag von Haldir » Mo 6. Aug 2012, 19:01

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Re: Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschin

#5

Beitrag von Haldir » Mo 6. Aug 2012, 19:02

Und das letzte:
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Re: Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschin

#6

Beitrag von Haldir » Mo 6. Aug 2012, 19:03

Die Beschreibungen folgen nachher, ich muss jetzt nur leider kurz weg!

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Re: Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschin

#7

Beitrag von Haldir » Mo 6. Aug 2012, 20:51

So, jetzt die Beschreibungen zu den Bildern (Nummern stehen unter den Bildern)

Nr. 1:
Der Einwurfschacht im Obergeschoss, in den die Garben eingegeben werden.

Nr. 2:
Leider nicht all zu gut geworden. Das ist die Trommel mit den Schlagleisten, die das Korn aus den Ähren schlagen.

Nr. 3 & 4:
Hier kommt das ausgedroschene Stroh heraus und kann vorne weggenommen und gebunden werden, das Korn fällt durch ein grobes Sieb weiter nach unten in einen Trichter, zu sehen auf den Bildern...

...Nr. 5 & 6
(Einmal von vorne und von hinten)
Dieser Trichter rüttelt hin und her, sodass oben das Stroh nach vorne befördert und das Getreide durch das Sieb hier hinein fällt, von wo es wiederrum in die Putzmühle fällt.

Nr. 7:
Die Transmission, mit der das Ganze angetrieben wird. Links die Gelengstange für das Sieb, rechts der Riemen, der die Dreschtrommel antreibt

Nr. 8:
Der Trichter nochmal von unten...

Nr. 9:

Das ist jetzt besagte Putzmühle, die die Spreu und Strohreste von den Körnern trennt. Sie muss per Hand betrieben werden, rein theoretisch könnte man sie aber auch an die Transmission mit anhängen.

Nr. 10:

Die Siebe, die nach unten hinn immer feiner werden.
Das so gereinigte Korn fällt dann unten in einen Auffangbehälter, von wo es dann mit einer Schaufelkette (Bild Nr. 12 wieder nach oben in die Abfüllvorrichtung fällt und in Säcken abgefüllt wird.

Nr. 11 zeigt den Auffangtrichter, in dem das Getreide eingefüllt wird.

Und Nr. 13 zeigt dann noch die Windfächer oder wie auch immer man das nennen mag.

Alles in Allem braucht man also ziemlich viele leute, um diese Maschinen zu betreiben, mindestens zwei oben am Einwurf, zwei, die das Stroh wegnehmen, einer an der Windfege und zwei die das saubere Korn abfüllen und wegbringen, wenn nicht noch mehr. Macht also insgesamt mindestens 7 Leute, warscheinlich aber mehr.

Sie würde bestimmt auch noch laufen, müsste aber erst einmal gründlichst gereinigt werden, da sich im Laufe der letzten Jahrzehnte all möglicher Dreck und Stroh/Heu drin angesammelt haben. Ich glaube das letzte mal war sie in den 50er Jahren in Gebrauch.

Ich würde also sagen, sollte der Erde irgendwann mal der Sprit ausgehen und wir zu Pferd und Ochsehn zurückkehren sollten, haben wir auf jeden Fall bessere Karten als andere :P

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Re: Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschin

#8

Beitrag von emil17 » Di 2. Okt 2012, 08:59

Bin erst jetzt per Zufall auf dieses Thema gestossen. Ein Kollege von mir hat so ein Teil aus einer Abbruchscheune ausgebaut und will es restaurieren.
Um die Maschine wieder zum laufen zu bringen, muss man vor allem die Lager ausbauen und reinigen - das alte Maschinenfett in den Lagern und Fettbüchsen ist sicher verharzt und würde zur raschen Zerstörung der Lager und Wellen führen. Dazu braucht man einiges an Mechanikerfachwissen. Manche Teile wird man wohl auch auf einer Drehbank neu fertigen müssen.
Dann wären alle Eisenteile sandzustrahlen und neu zu lackieren oder brünieren. Die Gitter der Rüttelsiebe sind meistens durchgerostet und müssen ersetzt werden; die Maschenweite ist wichtig (es gab unterschiedliche, je nach Kornart und -grösse) und diese Maschendrähte dürften nicht leicht zu beschaffen sein.
Diese Maschinen wurden unter Bedingungen eingesetzt, die heute schon aus Gründen der Arbeitssicherheit absolut unzulässig wären. Neben Lärm und Staub sind vor allem die ungeschützten Riementriebe sowie der Ähreneinzug sehr gefährlich.

Wenn man wenig Leute hat, kann man die Kornreinigung getrennt vom Dreschen machen, deshalb wohl ist die Windfege nicht fest mit dem Dreschteil verbunden. Früher hatten die Höfe Gesinde, das auf ein Jahr angestellt war. Im Winter wurde deshalb oft zuerst gedroschen und dann später gereinigt, weil man dann mit weniger Leuten auskommt und diese im Winter sonst nicht so viel zu tun hatten.
Zeitlich dürfte das Ding so zwischen 1880 und vor 1914 gebaut worden sein. Wenn du die Fabrik- und Modellbezeichnungen hast (sind meist auf den Gussteilen eingegossen oder stehen auf einer aufgenieteten Metallplakette), kann man Dir in einem lokalen Landwirtschafts- oder Freilichtmuseum sicher weiter helfen.
Fast alle dieser Maschinen wurden nach dem Aufkommen der Mähdrescher demontiert, weil sie nutzlos wurden und zuviel Platz verbrauchen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschin

#9

Beitrag von MeinNameistHASE » Mi 3. Okt 2012, 15:01

Manno mann da kann man wirklich nur neidisch werden :engel:

Habt ihr auch einen Mähbinder? Dann wäre eure Getreideversorgung gesichert.

Und bitte bitte Fotos, wenn die Maschine wieder betriebsbereit ist ;)

lg Jonas
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Re: Bilderdoku: Unsere alte, fest installierte Dreschmaschin

#10

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 3. Okt 2012, 16:13

MeinNameistHASE hat geschrieben:Manno mann da kann man wirklich nur neidisch werden :engel:
Na, ich weiß nicht, - habe vorletztes WE so ein Ding in Betrieb gesehen (in Kommern)...
Wie emil17 völlig zutreffend schreibt: das ist ein Höllenlärm und eine "Riesensauerei", und da (im Freilichtmuseum) standen die Geräte immerhin im Freien!!
Die Effizienz ist auch nicht mit der heutigen zu vergleichen, d.h. für den Bedarf eines kleinen Dorfes muss TAGELANG die Maschine laufen (angetrieben durch einen antiken 1-Zyl. Traktor, der wahrscheinlich so ziemlich Alles verdaut, was flüssig und brennbar ist :lol: )
Weniger anstrengend als dreschen mit der Hand ist das auf jeden Fall, aber ob`s auf Dauer für die Bediener gesünder ist...? :im:

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