Holzspalter an Zapfwelle

laracine

Holzspalter an Zapfwelle

#1

Beitrag von laracine » Do 18. Aug 2011, 21:30

Hallo erstmal,
ich betreibe einen mechanischen Holz(kegel)spalter über Zapfwelle an einem Fendt Farmer, Bj.`68. Dabei kommt es vor, dass die Welle wegen Überlastung der Kupplung stehenbleibt (Stamm zu dick, zu nass, zu astreich). Jetzt wäre es gut, wenn ich die Welle entgegengesetzt drehen könnte, damit der Kegel wieder rausdreht, weiter rein geht ja nicht mehr (Wegezapfwelle heisst das wohl?). Konsequenz: Spaltkegel mit Motorsäge frei schneiden ... Obwohl der Hebelschalter am Traktor für die Geschwindigkeiten der Welle 3 Stellungen hat (2 für Geschwindigkeit, 1 für Wegezapfwelle), kriege ich diese Position dafür nicht rein, oder hat dieser Fendt diese Funktion ggf. nur optional?
Kann mir jemand einen Tipp geben?
Gruss,
Piet

Manfred

Re: Holzspalter an Zapfwelle

#2

Beitrag von Manfred » Do 18. Aug 2011, 21:49

Hallo,

Wegzapfwelle heißt lediglich, dass sich die Zapfwelle nur dreht, wenn der Traktor fährt. Die Drehrichtung bleibt gleich.
Die anderen zwei Stufen sind vermutlich für die Umstellung von der 540er auf die 1000er Zapfwellengeschwindingkeit. Die 1000 hat eine höhere Übersetzung, d.h. der Motor kann bei gleicher Leistung niedertouriger und damit sparsamer laufen.

Versuch mal, ob du zwischen den 3 Stellungen wechseln kannst, wenn der Traktormotor aus ist.
Aber wie gesagt: Die Zapfwelle hat keinen Rückwärtsgang.


Und eine sehr ernst gemeinte Empfehlung:
Entsorge den Kegelspalter und schaff dir einen hydraulischen Spalter mit Zweihandbedienung an.
Mit Kegelspaltern sind schon so viele schlimme Unfälle passiert...
Die Dinger sollte man allesamt aus dem Verkehr ziehen (evtl. mit Ausnahmer derer für den Baggereinsatz). Auf den landwirtschaftlichen Betrieben gehen die Berufsgenossenschaften gegen die Dinger vor. In D sind sie durch die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft verboten. Bei Privatleuten laufen leider noch viele davon. Wenn dir deine Gliedmaßen und dein Leben lieb sind, bring das Ding so schnell wie möglich auf den Schrott.

Steini

Re: Holzspalter an Zapfwelle

#3

Beitrag von Steini » Mo 22. Aug 2011, 16:08

Was bitte, passieren bei sachgemäßem Umgang mit Kegelspaltern für "grausame" Unfälle ?
Ein Verwandter von mir ist zwischen die laufenden Walzen eines Miststreuers geraten. War aber kein "sachgemäßer" Umgang das er versucht hat ein Seil aus den laufenden Walzen zu ziehen und plötzlich mit Schlinge um den Hals ihn in die Walzen gezogen wurde. Manche Sachen macht man einfach nicht. In der Regel kann man die Laufrichtung der Welle am Schlepper umstellen.

laracine

Re: Holzspalter an Zapfwelle

#4

Beitrag von laracine » Mo 22. Aug 2011, 20:20

Danke für alle Eure bisherigen Antworten.

Im Stand bekomme ich die besagte Stellung übrigens nicht eingerastet. Der Tipp, die Welle per Rückwärtsgang entgegengesetzt zu drehen, ist vielversprechend, was ich aber noch ausprobieren muss.

Danke auch für die gut gemeinte Sorge beim Umgang mit dem Spalter. Entsorgen werde ich ihn aberbestimmt nicht. Wenn es mein Schicksal ist, von einem Spalter zermalmt zu werden, kann ich dem ohnehin nicht entgehen. Ich habe den Spalter neuwertig! (ich glaube, was gut ist und sich bewährt hat, wird weitergebaut) bei ebay ersteigert, weil die Technik -im Gegensatz zur Hydraulik- einfach und zweckmässig ist, ganz abgesehen vom Preis. Er hat auch einen Nothebel, mit dem die Zapfwelle von der Kegelwelle im Notfall getrennt werden kann. Klar, Unfälle gibt es immer wieder, mit allen Geräten und Maschinen. Wenn ich eine Motorsäge in die Hand nehme, weiss ich, dass ich mich verletzen kann. Es wird mich aber nicht davon abhalten, mein eigenes Holz zu fällen und zu verarbeiten. Ungefährlicher wäre es, das Holz vom "Fachmann" schlagen und verarbeiten zu lassen, denn, wer sich den A**** selbst abwischt, gefährdet Arbeitsplätze! In Deutschland brauchte ich -wenn ich richtig informiert bin- dazu neuerdings einen Motorsägeschein. Das nächste wird sein, dass es keine Motorsägen mehr frei zu kaufen gibt.

Es war ein Grund, der deutschen Regelwut den Rücken zu kehren. Die Angestellten in den Berufsgenossenschaften müssen beschäftigt werden. Berufsgenossenschaften gibt es hier meines Wissens nicht. Hier wird noch nicht Alles geregelt und das ist gut so.

Piet

Steini

Re: Holzspalter an Zapfwelle

#5

Beitrag von Steini » Mo 22. Aug 2011, 21:02

ohhhhh, lustige Sachen deutscher Regelwut der landwirtschaftlichen Versicherungs-Blah-Blah...Angeblich, laut Schlips-Männlein, darf ich auch nicht 4 Meter herabstürzten um evtl. von einem Pferd für Weintrauben gehalten zu werden. Ich weiß seit ca. 20 Jahren das mich mein Dicker evtl. für einen Säbelzahntiger halten könnte wenn ich ihm vom Heuboden ins Kreuz fiele, deshalb mache ich beim Ballen-holen einen riesen Abstand um seine Box, von oben....könnte ja ein Untier sein.... Schlips-Männlein meint, dass man gar kein Pferd auf Gnadenbrot so lange halten dürfte.....ich habe Schlips-Männlein dann am Kragen gepackt und zur Scheue rausgeworfen .......Kam nix mehr....

Manfred

Re: Holzspalter an Zapfwelle

#6

Beitrag von Manfred » Mo 22. Aug 2011, 21:35

Dass die Wegzapfwelle bei deinem Traktor im Rückwärtsgang rückwärts dreht, kann ich nicht ausschließen.
Bei den Traktoren die ich kenne, wird die Rückwärtsgruppe automatisch gesperrt, wenn die Wegzapfwelle eingelegt wird.
Man kann dort also mit eingeschaltener Wegzapfwelle nicht rückwärts fahren.

Und was die Unfälle angeht:
Bei sachgemäßem Gebrauch kann man sich auch an offenen Kreissägen und Bandsägen nicht verletzen. Und man braucht auch keine Sicherheitsgurte und Airbags im Auto, wenn jeder sachgemäß fährt.
Ein unsachgemäßer (weil nicht erwarteter) Ausrutscher oder Stolperer oder ein Schreckmoment (z.B. weil dir der angeschlichene Bernhardiner aus dem Nachbardorf von hinten die Pfoten auf die Schultern legt und dir beim Umdrehen freudig ins Gesicht bellt :) , wie meinem Großvater bei der Waldarbeit passiert...) und der Arm ist ab.
Aber das passiert euch natürlich nicht. Und alle bisher Verunglückten waren halt einfach Deppen.

Steini

Re: Holzspalter an Zapfwelle

#7

Beitrag von Steini » Mo 22. Aug 2011, 21:55

Vorsicht vor den Schlips-Männchen ! Man steht mit Gummistiefeln bis zur Hüfte im Batsch, und urplötzlich labert einer was neben einem von FFH und Vogelschutzritlinie ! Rein rechtlich hat Schlips-Männlein oft recht weshalb man nicht direkt mit Schrot auf so einen schießen sollte, obwohl er es verdient hat. Der deutsche Grundbesitzer ist trotz allem enteignet :grr:

Bunz
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Re: Holzspalter an Zapfwelle

#8

Beitrag von Bunz » Di 23. Aug 2011, 05:03

Hallo laracine,
das Dumme ist, daß Du nicht "zermalmt" wirst (denn das wäre ja noch i.o.), Dir wird höchstens der Arm abgerissen. Und das ist eben das Schlimme daran.
Also: Hände weg von diesen Dingern.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
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Re: Holzspalter an Zapfwelle

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Di 23. Aug 2011, 09:34

wir hatten den auch in verwendung, über etliche jahre hinweg.

mit dem trekker im steileren waldgebiet, der seilwinde und mit unserer uralt-kreissäge zuhause gabs mehr gefährliche situationen bzw. tatsächliche verletzungen :hmm:

holzarbeit braucht höchste aufmerksamkeit und ist insgesamt ziemlich risikoreich, zum spielen taugen die geräte alle nicht. ich hab immer drauf bestanden, dass mein mann nicht alleine zum holz machen geht und dass wenn sonst keiner zeit hat zumindest ich mit dabei bin + ein normaler PKW, soweit man den halt ins gebiet hineinfahren kann.

das ist ne befriedigende arbeit, aber eben mit konzentration verbunden. und wenn ich so an die selbstgebastelten/selbstgeschweissten arbeitserleichterungen aller art der nachbarn/freunde denke, war unser holzspalter noch ein hochsicherheitsgerät :hmm:
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

laracine

Re: Holzspalter an Zapfwelle

#10

Beitrag von laracine » Do 25. Aug 2011, 10:36

Es war nicht meine Absicht, eine Diskussion über Sinn und Unsinn von Vorschriften bzw. die Gefährlichkeit von Maschinen und Arbeitsgeräten in den Raum zu stellen. Ich wollte lediglich wissen, ob eine Zapfwelle am Traktor, (Fendt Farmer 3S, Baujahr 1968), auch entgegen dem Uhrzeigersinn drehen kann. Von den 3 Rasterstellungen für die unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten ist mir der Begriff "Wegezapfwelle" nicht klar. Was bedeutet das und woran kann es liegen, dass diese Stellung bei meinem Traktor nicht einrastet?

Piet

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