Schön, dass es noch Leute wie Fori Bernhard gibt, die sich sehr differenziert mit diesem Thema beschäftigen.
Vielfach werden Fotos und Filmmaterial von vor 20 Jahren verwendet um einseitigen Krawalljournalismus zum Thema "Fangjagd" zu betreiben.
a.) Ja, man kann einen Fallenlehrgang auch ohne gültigen Jagschein besuchen wenn im Anmeldeformular nicht die Angabe der Jagdscheinnummer
gefordert wird und man die Lehrgangsgebühr bezahlt. Man darf aber anschließend nicht die Fangjagd ausüben sondern ist nur schlauer als
vorher.
b.) Die Fangjagd hat in Deutschland keinen ökologischen und wirtschaftlichen Rang mehr. Deutsche Pelzgroßhändler kaufen z.B. keine Fuchsbälge mehr an,
und wenn dann für 10€/Stk.....mit Glück bekommt man für einen sehr guten Steinmarderbalg 20 € ...."Trapper"

werden zu wollen lohnt also nicht
wenn man bedenkt was für ein Sprit verheizt werden muss um die Fallen zu kontrollieren, wieviel Zeit beansprucht wird und was die Anschaffung der Fallen
kostet. Es gibt noch Jäger in Niederwildrevieren die glauben durch Fangjagd mehr jagdbares Wild ( Fasan, Hase z.B. ) zu bekommen. Dies ist ein
wissenschaftlich erwiesener Trugschluss. Fangjagd macht noch Sinn im städischen Raum auf nachtaktive Beutegreifer, wie z.B. in der "Hauptstadt
der Waschbären", auch Kassel genannt. Dann gibt es noch diverse Steinmarder die Hausbewohnern bisweilen die Nacht zum Tag machen. Es würde niemand
in Abrede stellen solch einen Nervmarder in einer Lebendfalle fangen zu dürfen um ihn raus in den Wald zu fahren und frei zu lassen.
c.) Die Preise deutscher Rauchwaren wurden durch Pelzfarmen in Asien zerstört. Dort werden unter abscheulichsten Bedingungen Pelztiere gehalten.
Das Problem ist also nicht die Fangjagd in Deutschland, sondern die gruselige Massentierhaltung von Pelztieren im In- und Ausland.
d.) Wer aktuelle Info sucht, gibt mal "Landesfangverordnung", "Fangjagdverordnung" usw. in einer Suchmaschine ein. Wie Berhard schon beschrieben hat, müssen mittlerweile hohen Sicherheitsanforderungen genügt werden, und der Tierschutz wird ganz groß geschrieben damit Tiere unversehrt lebend, oder augenblicklich tot gefangen werden und keine anderen Wildtiere oder Haustiere gefangen werden. Schwarze Schafe gibt es jedoch leider überall was aber derzeit dadurch engedämmt wird das Fangeisen eine Schlagziffer ( wie Rahmennummer der Motornummer beim Auto ) bekommen und bei der zuständigen Behörde mit Nummer und Besitzer gemeldet werden müssen. Wers nicht macht, ist den Jagdschein los, zahlt hohe Strafen und bekommt im Falle eines Unfalles keine Absicherung durch die Jagdhaftpflichtversicherung.
Es sind gerade noch rund 5% deutscher Jäger die die Fangjagd betreiben. Die Zahl ist also verschwindend gering wenn die Statistik mal wieder nicht lügt.