#8
Beitrag
von emil17 » Mi 17. Aug 2016, 21:33
Ich mach viel mit den gewöhnlichen Metallbügelsägen, 76 oder 80 cm.
Fuchsschwänze sind nur für die Arbeit im Gehölz oder für Plattenware oder Schreinerarbeiten, weil sie nur auf Zug schneiden (ermüdet), oder dann ist das Blatt so dick, dass ein Schnitt zuviel Kraft braucht.
Die Blätter mit elektrisch gehärteten Spitzen sind je nach Hersteller ganz gut bis unbrauchbar (verlaufen meistens). Bahco oder Sandvik sollten eigentlich ok sein, aber auch die lassen solche Massenware inzwischen auswärts fertigen.
Ausprobieren! Wenn man längs über die Zähne des gespannten Blattes guckt, müssen die auf weniger als 1/10 mm genau gleich hoch sein.
Billige Blätter sind bloss gestanzt, damit zu sägen ist etwas für Masochisten.
Für frisches Holz geht eine Schwalbenschwanzzahnung mit breiter Schränkung besser.
Nachfeilen muss man die induktionsgehärteten Blätter selten, wenn man damit nicht in den Dreck sägt, aber die Schränkung drückt sich mit der Zeit weg und man muss nachschränken. Man merkt es, wenn das Blatt verläuft. Weil sich die Schränkung etwas einseitig wegdrückt, sollte man ab und zu das Blatt umdrehen.
Besorg Dir also eine gute Schränkzange (aus der Grabbelkiste vom Trödel, neu teuer). Mit einer Flachzange oder gar einem Schraubenzieher macht Schränken keinen Spass, und wenn die Sache nicht präzise gemacht wird, ist das Blatt danach auch nicht besser.
Beim Bügel ist zu beachten, dass die Teile, welche das Blatt festhalten, unverlierbar sein sollen, sonst stehst du plötzlich im Wald und suchst etwas sehr kleines.
Beim Spannen soll sich der Bügel selbstverständlich nicht seitlich verziehen. An einem solch primitiven Anfordernis scheitern aber schon viele Billigartikel. Wenn die Spannvorrichtung fingermordende Grate hat, ist das kein Zeichen für Qualität.
Mit viel Glück findest du auf dem Trödel einen Metallbügel mit Holzgriff und Gewinde-Spannvorrichtung.
Die alten Schreinergestellsägen sind gut, aber ermüden die Hand zu sehr.
Um ein Blatt mit dem vollen Programm nachzufeilen, brauchst du viel Zeit und eine gute Sägenfeile und bei gehärteten Zähnen geht es nicht besonders gut.
Dann lohnt es sich, zum Transport einen Blattschutz zu machen:
- ein M25 Flexrohr aus Plastik zur Verlegung von Elektrokabeln unterputz mit der Stichsäge oder Kreissäge einseitig längs aufschneiden, das kann man vom Blattrücken her dann ganz leicht über das Blatt ziehen. Abfälle in Blattlänge findest du leicht auf einer Baustelle.
- eine Leiste auf der Tischkreissäge längs mit einer Nut versehen, die nicht ganz so tief sein soll wie das Blatt breit ist, dann kann man es mit zwei Abfällen von Elektro-Installationsdraht über das Blatt festmachen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.