Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

Dyrsian
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Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#1

Beitrag von Dyrsian » Do 19. Nov 2015, 21:10

Nach fast zwei Jahren Rumgebastel dachte ich es sei an der Zeit, mal meine neue Werkbank vorzustellen. Auch vielleicht als Ideensammlung für Leute die ein ähnliches Projekt planen, denn auch ich habe im Internet viele Ideen und Hilfe gefunden. Ein besonderer Dank an dieser Stelle nochmal an emil und 65375, einmal für viele nützliche Tips, einmal für Baupläne. Doch von Anfang an:
Ich hatte die Idee, die ultimativ nützliche und schöne Werkbank zu bauen, am liebsten ganz aus Massivholz (was nicht ganz geklappt hat...). Inspiriert haben mich verschiedene Bauanleitungen in Büchern, unzählige Youtube Videos und auch kommerziell erhältliche Dinge wie der Festool MFT, der Wolfcraft Multitisch und der Triton Multitisch. Am meisten hat mir aber sicherlich die Holzwerken Multiwerkbank gefallen:
https://www.youtube.com/watch?v=Cepg2DAkKQE
Da ich aber weder Tischlermeister bin wie Guido Henn, noch auf die finanziellen Reserven eines Verlages zurückgreifen kann, musste ich modifizieren. Zudem fehlten mir auch einige Sachen, anderes wie Schränke z.B. brauchte ich nicht. Im einzelnen schwebte mir vor:
Eine Werkbank in der alle nur denkbaren Möglichkeiten existierten, Werkstücke festzuspannen.
Stabil sollte sie sein, aber auch auf Rollen, damit ich bei gutem Wetter draußen arbeiten kann. Ein kleiner Wiederspruch, wie sich später zeigen sollte.
Optimal zum Sägen mit der Handkreissäge.
Eine Tischfräse sollte integriert sein.
Möglichst aus geöltem Massivholz, keine Spanplatten oder sonstiger Kunststoffquark.
Alle wertvollen Sachen sollten sich leicht und schnell ausbauen lassen, damit sie nicht gestohlen werden im Kleingarten.
Eine Art Raumschiff also. Achja, möglichst günstig wäre auch nicht schlecht.
Ich entschied mich, zunächst ein Skelett aus 8x6 cm Konstruktionsvollholz Fichte anzufertigen. Die Balken verzapfte ich fest miteinander. Da ich am Anfang noch echt nix hatte, längte ich die Balken mit dem Fuchsschwanz ab und spannte sie dann mit meiner einzigen Zwinge am Türrahmen fest, um den Zapfen zu schneiden. Die Zapfenlöcher stemmte ich mit dem Stemmeisen. Das Schneiden der Zapfen versuchte ich zunächst mit der Gestellsäge, stieg dann aber schnell auf die Rückensäge um.

Bild

Ich schreibe Morgen weiter, es ist mit dem Tablet echt arg mühsam, muss mal schauen dass ich einen PC bekomme.

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emil17
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Re: Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#2

Beitrag von emil17 » Do 19. Nov 2015, 23:05

Ist doch toll, aus "nichts" etwas zu machen!
Ich hab mich zu Beginn mit einem alten Küchentisch beholfen, gemäss Hinweis aus Knaurs Handwerksbuch von 1958 (Bücher aus dieser Zeit haben noch wertvolle Improvisationshinweise, eine Hobelbank hat damals genauso wie ein Fahrrad mehr als das Monatsgehalt eines normalen Arbeiters gekostet). Dann irgendwelche Dachlatten diagonal über die Beine geschraubt, damit er keine Hüftgelenke bekommen hat.
Dyrsian hat geschrieben:spannte sie dann mit meiner einzigen Zwinge am Türrahmen fest, um
Eine Zwinge ist keine Zwinge!
Im Gegensatz zur Freundin oder Ehefrau ist die Zwinge nicht erst in 10 Minuten da, wenn rasch was festgehalten werden muss, nölt nicht rum "warum gerade jetzt?" und wartet ohne Murren, bis die Sache fertig ist.
Nächste Anschaffung waren also bei mir Zwingen aller Grössen, Hauptsache schwer und stabil. Gute Qualität gibts sauteuer im Fachhandel oder gebraucht auf dem Flohmarkt oder in Kleinanzeigen, wenn man lange und hartnäckig genug sucht.
(Die Billigteile von O*i &Co klemmen nicht richtig, öffnet sich von selbst wieder, rosten, Griffe gehen ab oder drehen sich ohne die Spindel mitzunehmen, verziehen sich ... kurz: sind für die Tonne)
Schraubstöcke, Rohrschraubstöcke und so weiter hab ich dann jeweils mit Bolzenschrauben auf ein Stück Kantholz geschraubt und mit zwei Zwingen an den Tisch geklemmt. mach ich auch jetzt noch so.
Es gibt übrigens Zwingensätze, wo statt der Schiene ein 3/4zölliges Wasserrohr verwendet wird - damit kann man auch Türzargen, Kleiderschränke und dergleichen spannen, wenn man die Rohre anschafft. Preiswerter als die fast unerschwinglich teuren brauchbaren Zwingen mit 200 cm Maulweite, und helfen aus mancher Verlegenheit.

Wenn du ein Klauproblem hast, weil deine Werkstatt im Aussenbereich liegt, solltest du Dir einen gebrauchten schweren Stahlspind anschaffen, da kannst du Werkzeug einschliessen und er hält Gelegenheitsdiebe besser ab als eine blosse Brettertüre.
Vielleicht findest du sogar einen gebrauchten, für die Strasse nicht mehr zugelassenen einachsigen Werkzeuganhänger für die Baustelle, der wäre noch besser als Aufbewahrungsort, wenn man ihn aufbockt und die Reifen abnimmt.

Bin gespannt auf die Fortsetzung deines Berichts, es kommen Erinnerungen an früher hoch ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Rostocker
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Re: Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#3

Beitrag von Rostocker » Fr 20. Nov 2015, 00:44

emil17 hat geschrieben: Eine Zwinge ist keine Zwinge! Im Gegensatz zur Freundin oder Ehefrau ist die Zwinge nicht erst in 10 Minuten da, wenn rasch was festgehalten werden muss, nölt nicht rum "warum gerade jetzt?" und wartet ohne Murren, bis die Sache fertig ist
:haha: herrlich!
emil17 hat geschrieben:Es gibt übrigens Zwingensätze, wo statt der Schiene ein 3/4zölliges Wasserrohr verwendet wird - damit kann man auch Türzargen, Kleiderschränke und dergleichen spannen, wenn man die Rohre anschafft.
Hast du da mal ein Bild wie so ein Zwingensatz aussieht?
Merke: Nichts hält länger als ein Provisorium.

Manfred

Re: Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#4

Beitrag von Manfred » Fr 20. Nov 2015, 07:14

Rostocker hat geschrieben:Hast du da mal ein Bild wie so ein Zwingensatz aussieht?
Eigenbau:
https://www.youtube.com/watch?v=qLacO-qGx4U

Oder Fertige (Auf Deutsch: Rohr-Schraubzwinge)
https://www.youtube.com/watch?v=nr4fUO_bhTk

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Re: Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#5

Beitrag von Dyrsian » Fr 20. Nov 2015, 18:57

So, weiter mit geliehenem Laptop!
Auf dem Bild oben sieht man noch den alten Eck-Schreibtisch auf dem ich anfing zu arbeiten. Leider hatte er runde Beine, die nur gesteckt waren, sodass man nichts vertikal einspannen konnte. Die Einhand-Zwinge von Wolfcraft die man auf dem Bild sieht war sehr praktisch, aber leider nicht sehr haltbar. Sie ist mittlerweile kaputt, dafür habe ich mächtig aufgerüstet mit Guß-Zwingen von Bessey. Jetzt auch mehr als eine! Auf dem Flohmarkt teilweise für 2 Euro zu kriegen, neu leider sehr teuer. Ich schreibe übrigends die ganzen Firmennamen hier rein, nicht um Werbung zu machen, sondern weil es mich selbst manchmal nervt wenn ich irgendwo eine Bauanleitung sehe und dann mühsam recherchieren muss was da jetzt für Produkte verwendet wurden. Jetzt aber weiter mit der Werkbank!
Ich hatte mich für eine Größe von 180 cm x 80 cm entschieden, und begann zunächst einen rechteckigen Rahmen für oben und unten zu fertigen. All die Zapfenlöcher zu stemmen und die Zapfen zu sägen machte sehr viel Arbeit,ich hatte mir aber mittlerweile eine gebrauchte 450 Watt Oberfräse von Kress gekauft und konnte so zumindest einige der Zapfenlöcher (freihand!) vorfräsen und nur noch mit dem Stemmeisen ausputzen. Das war schon eine große Arbeitserleichterung. Die Löcher und Zapfen haben eine Größe von 2 mal 4 cm, somit ist die Holzstärke der Balken gedrittelt. Irgendwo habe ich gelernt, dass das günstig sein soll. Der obere Rahmen erhielt einen dritten Holm, denn dort sollte später eine Kreissägenstrecke verlaufen (später mehr dazu) und ich wollte so ein Durchhängen der Platte verhindern. Ich hatte mir mittlerweile auch einen alten Schreibtisch (160x80 cm) organisiert, auf dem sich deutlich komfortabler arbeiten ließ als auf dem Ecktisch. Ich bearbeitete die Zapfen mit einer Raspel nach, wenn sie nicht passten, bis das Oberteil fertig zu verleimen war.

Bild

Da ich keine großen Zwingen hatte, beschloss ich die Rahmen einfach mit Spanngurten zu verspannen. Klappte super! Leider war mittlerweile Winter und ich musste zum leimen alles nach Hause schaffen, in der Werkstatt war es zu kalt!


Bild
Bild

So, nach dem Abendessen schreibe ich weiter!

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Re: Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#6

Beitrag von Dyrsian » Fr 20. Nov 2015, 21:59

Nachtrag noch zu den Zapfen: Sie sind auch zwei Zentimeter lang, sodass es nur die Maße 2 cm und 4 cm gibt, dass ist beim Anreißen sehr praktisch (muss man mal drüber nachdenken, das KVH war wie gesagt 6x8). Leider ist auch KVH nicht vollständig maßhaltig, gerade dass aus dem "Projektbaumarkt" hatte Differenzen von bis zu 2-3 mm. Das hört sich wenig an, 2 mm weniger bei einem Zapfen heißen aber, dass er nicht passt. Hier sollte man also aufpassen, ich hab alle Zapfen mit dem Tischlerwinkel angerissen (nicht mit dem Streichmaß). Aber weiter!

Nachdem ich das Oberteil glücklich verleimt hatte, fiel mir auf, dass eine der Langseiten irgendwie etwas verdreht war, vielleicht 5 Grad. Das führte zu größeren Spaltmaßen, da dies meine erste Schlitz- und Zapfen Verbindung war maß ich dem aber keine weitere Bedeutung zu. Ein Fehler, wie sich später zeigen sollte. Stabil war das Oberteil jedenfalls und darauf kam es ja zunächst an.
Für das Unterteil hatte ich mir 2. Wahl Rausspundbretter Kiefer besorgt. Schränke brauchte ich unter der Bank ja nicht, da ich ohnehin nichts lagern kann (wird geklaut). Der Boden sollte bündig mit der Oberkante der Bohlen abschließen. BEVOR ich den unteren Rahmen zusammenleimte, kehlte ich also mit der mittlerweile angeschafften Kreissäge (Festool TS 55, ja die war erbärmlich teuer :grr: ) ein 2 cm breites Stück von der Langseite aus, in der Tiefe die exaxt der Dicke der Rauspundbretter entsprach. Das geht mit der Schiene ganz gut, man sollte aber vorsichtig sein, damit sich die Säge nicht durch das Bewegen des Werkstückes verkeilt. Natürlich kann man nicht ganz durchziehen mit der Säge, man muss die letzten paar Zentimeter mit der Oberfräse und dann mit dem Stemmeisen rausarbeiten. Schwierig zu beschreiben, hier zwei Fotos. Der Haushaltssauger hat das Absaugen der Kreissäge übrigends nicht lange überlebt, er war aber auch ein Geschenk (gebraucht ala "brauch ich nicht mehr, hab was neues!"). Als wieder Kohle da war, habe ich ihn durch einen Werkstattsauger der Firma Kress ersetzt.

Bild
Bild
Als das erledigt war, leimte ich den unteren Rahmen zusammen und längte die Rauspundbretter ab. Man sollte immer gleich mehrere zurechtlegen und dann die Schiene platzieren und mit der Kreissäge drüber fahren. Die Bretter sitzen dann sehr sauber im unteren Rahmen und müssen nur noch festgemacht werden. Ich entschied mich für festnageln, als die Bretter dann aber begannen zu schüsseln (also konkav zu werden) lösten sich die Nägel, sodass ich wenn ich es nochmal machen würde, mit Edelstahlschrauben arbeiten würde. Das Ergebnis kann sich allerdings dennoch sehen lassen:
Bild

Olaf
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Re: Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#7

Beitrag von Olaf » Fr 20. Nov 2015, 22:20

Edit: Den Beitrag hab ich vor Deinem jetztigen angefangen.
--------
Da freu ich mich schon drauf!
Ich hab heute das erste mal im Leben eine Oberfräse benutzt.
Ich hatte sie schon seit April, aber im Sommer eben keine Zeit, und ja, irgendwie auch Hemmung, weil ich da keine Ahnung von habe.
Is geil!
Hab mir heute eine kleine "Indoor-Tischkreissäge" gebaut aus ner umgedrehten Handkreissäge, und da musste ich ja die Bodenplatte irgendwie einlassen. Ich habs an zwei Stellen verkackt, aber das ist Übungssache...die Funktion störts nicht.
Ich finde, wir sollten einen Werkstattthread aufmachen.
Früher auf dem Bulliserver hatten wir sowas, da hat jeder geschrieben, was er grad so treibt, ohne Bezug zum Forum, einfach so. Das war oft sehr interessant und lehrreich.
So, zurück, zum Thema!
LG
Olaf
Edit 2: Das mit der Absaugung ist interessant, ich hab schon einen normalen Staubsauger stehen, der dafür gdacht war, und wollte morgen alle Geräte absaugfähig machen.
*lach*, es gab heute schon das erste :nudel: , und ich hab erst angefangen. In der Garage steht aber noch nen Industriesauger, vielleicht sollte ich mich gleich auf den einschießen...
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#8

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 20. Nov 2015, 22:23

Ist dein Rahmen gefalzt? oder wo liegt der Rauspund und wo hast du ihn befestigt?

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Re: Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#9

Beitrag von Rostocker » Sa 21. Nov 2015, 09:50

@ Olaf: Haushaltsstaubsauger als Geräteabsaugung kannst vergessen, der ist in nullkommanix Schrott. Ich habe mir den Mv3P von Kärcher im iNet bestellt, kam 80 EUR und bin super zufrieden damit. Das P steht für eine extra Steckdose wo man Säge etc anschließt und erst wenn du die benutzt geht der Sauger an. Klasse Funktion!
Gibt es ja bestimmt auch von anderen Herstellern, Anschaffung wirklich empfehlenswert.
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Re: Vorstellung "Duisburger Multiwerkbank"

#10

Beitrag von emil17 » Sa 21. Nov 2015, 10:27

Viel Aufwand! Ich hätte für eine Werkbankplatte einfach erst mal eine neue Schaltafel genommen und da von unten Verstärkung draufgemacht.
Hat den Vorteil, dass man sie ohne Trauer austauscht, wenn sie zerschunden ist.

:opa: Es kann geschehen, dass die Bretter in der Platte schwinden oder quellen, was dann Spalten gibt oder dir gar den Rahmen auseinandertreibt, weil du dafür keinen Platz gelassen hast. Die alte Konstruktion dafür ist bei Platten die Gratleiste, bei Türen usw. Rahmen und Füllung. Auch deswegen nehme ich bei Arbeitsplatten Schichtholz oder wenns nicht drauf ankommt OSB oder sowas.
Dyrsian hat geschrieben:Leider ist auch KVH nicht vollständig maßhaltig, gerade dass aus dem "Projektbaumarkt" hatte Differenzen von bis zu 2-3 mm. Das hört sich wenig an, 2 mm weniger bei einem Zapfen heißen aber, dass er nicht passt. Hier sollte man also aufpassen, ich hab alle Zapfen mit dem Tischlerwinkel angerissen (nicht mit dem Streichmaß).
Da gibts doch das Prinzip mit der Winkelkante: Gemessen wird nur von und angeschlagen wird nur an dieser. Die hatten extra ein Zeichen für die Winkel-oder Bundkante.
Bei den Zimmerleuten heisst das Bundkante, ohne kannst du bei nicht parallel behauenen Balken nicht arbeiten.

Du reisst also nicht, wenn das Holz 6 cm hat und der Zapfen 2 cm haben soll, von links und rechts 2 cm an (was voraussetzt, dass das Holz wirklich und genau 6 cm breit ist), sondern von links (wenn die gute Kante links ist) 2 und dann 4 cm an.
Das Prinzip kann man noch oft an alten Möbeln sehen, wo bei den Anschlagleisten für die Schubladen oder Platte oft noch die Waldkante drangelassen wurde.
Hat auch den Vorteil, dass man, wenn man asymmetrische Zapfen oder Schlitze hat, nicht verkehrte Stücke macht, weil man aus Unachtsamkeit nicht immer von der gleichen Kante aus misst.
Willst du keine Bleistiftmarken auf der Oberfläche, kannst du dir mit einem Stückchen Malerkrepp behelfen.

Wenn du eine Tischkreissäge hast und viele gleiche Zapfen machen willst, kannst du die Sache mit dem Anzeichnen sehr vereinfachen:
Du sägst für das obige Beispiel aus ein paar Abfällen Stücke von genau 2 cm Breite. Zum Anzeichnen der Zapfen legst du das Rahmenholz mit der Masskante auf den Tisch, ein Stück dieser Leiste bei und mit spitzem Stift nachfahren: gibt Linie bei 2 cm, dann eins drauf: gibt Linie bei 4 cm
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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