Verputzwerkzeug ???

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Rallymann
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Verputzwerkzeug ???

#1

Beitrag von Rallymann » So 21. Dez 2014, 08:00

Kann mir hier vieleicht mal jemand eine kleine Einführung in die verschiedenen Werkzeuge zum verputzen geben??

Ich steig noch nicht so ganz dahinter.

Fängt schon mit den Reibbretten an. Da gibt es einfache, welche mit Schwamm, mit Moosgummi, mit Filz..........................................
Ich verputzen hier ja so einiges draussen und drinnen und krieg das auch hin, aber ich denke immer es könnte noch besser gehen.
Manchmal find ich noch ne kleine Delle, die ich mit kreisenden Bewegungen und nem Schamm ausbügeln kann, was dann aber die Stuktur an der Wand verändert.

Imho müsste ich erstmal in Sachen Unterputz besser werden, dann brauchte ich auch nicht so viel mit dem Oberputz kaschieren :pft:
Die grösseren Sachem mit Putzschinen gehen ja noch, aber meist habe ich es mit halben Wänden zu tun, wo der Putz unten von der Wand "sandet"
also gerade in den Stallungen, unbeheizten Räumen......... Da gibt es oft solche runden Salzflecken und man kann den Putz so von der Wand fegen.

Zur Zeit habe ich günstig von den Zementwerken hier Putz und Maurermörtel bekommen, den ich als Füll und Unterputz verwende, davor hatte ich Unterputz
EiNLAGIG ZUM FILZEN :eek: Was zu Henker ist das? Zum Filzen?? Ich verputze ne Wand und bastell keine Pantoffeln oder Hüte :schaf_1:

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Re: Verputzwerkzeug ???

#2

Beitrag von Dyrsian » So 21. Dez 2014, 12:01

Naja ich denke, dass mit dem Filzen gemeint ist, dass du ihn nach dem Auftragen mit einem nassen Reibefilz abreibst.
Meine Wände sind aber auch alle wellig geworden. Besonders schwer und langwierig war das Glattspachteln am Ende.

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parson
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Re: Verputzwerkzeug ???

#3

Beitrag von parson » So 21. Dez 2014, 22:07

In Sachen Verputzen bin ich ziemlich leidgeprüft und hab' das auch auf sämtlich vorstellbaren Untergründen machen müssen: von uralten Bruchsteinmauern, Kalksandsteinmauer und Betonsteinen bis zu hochsaugenden Porensteinmauern - jedes Material verlangt ein anderes Vorgehen.
Das Werkzeug dazu ist auch etwas unterschiedlich, doch überschaubar.
Und wie immer hängt''s halt von den Ansprüchen ab, die du oder deine Mitmenschen an das 'Endprodukt' stellen: soll's profimäßig babypoppoglatt, brettleben-bissl-rauh oder eher rustikal der krummen Mauer angelichen (rauh oder auch glatt) sein... :mrgreen:

Spezialfall Bruchsteinmauer: Altputz abschlagen; lose Bestandteile mit scharfem Wasserstrahl ausspritzen; Kellen-Spritzwurf sehr dünn, muss angeworfen werden (Mischung Sand/Zemend 4:1) ... is' 'ne Riesensauerei, muss gut antrocknen auch wenn's ein zwei Tage dauert (aber nicht staubtrocken!) und ist der beste Haftgrund für weiteren Auftrag und damit fast unvermeidlich auf schwierigem Untergrund.

Werkzeug: große Kelle

Unterputz: wenn größere Unebenheiten da sind, ist es günstig, den mit Schwung anzuwerfen; wenn der Untergrund schon ziemlich eben ist und ich mit 'ner Dicke von max. 2cm Unterputz hinkomme, hab' ich den hochgezogen (mit dem Metallbrett - wie heißt das Ding wieder?), weil die Sauerei des Anwerfens vermieden wird.

Muss der Putz völlig eben werden, muss man mit Putzleisten arbeiten; sog Putzschienen waren mir immer zu teuer - mit gesägten Leisten (dünn, ca. 3-5mm dick; ca. 3cm breit und deckenhoch; die werden nach dem Abziehen wieder gelöst und die "Rillen" ausgefüllt);
Unterputz (Mischung Sand/Kalk/Zement 8:1,5:0,5; also 8 Schaufeln Sand; eineinhalb Putzkalk und 'ne viertel bis halbe Schaufel Zement - ist, wenn ich mich recht erinnere, eine knappe Trommelfüllung im Betonmischer!).

Werkzeug: große Kelle; kleine Kelle zum Füllen der Putzlattenrillen nach deren Entfernung; Mörtel-Aufziehbrett (is wie'n Reibebrett - nur aus Metall!), Abziehlatte aus Alu (die legste an den Putzleisten auf und ziehst den überschüssigen Unterputz ab...);

Glätten des Unterputzes: Je nach Abbindedauer (meist so zwei drei Std.; bei Bruchsteinmauer auch schon mal 'n halber Tag :hmm: Ist ziemlich anstrengend bei größeren Flächen aber die Voraussetzung für völlig ebene Putzflächen.

Werkzeug: Holzbrett

Muss der Putz samtig-glatt werden (trau mir obiges Wort nimmer zu schreiben, sonst meinen die ich wär'n Pädophiler :ohoh: ... hab ich immer eine dünne (etwa 2-3 mm) ziemlich flüssige Schicht Feinputz (gekaufter; so feinen Sand kriegste nicht, um den selbst anzumischen) aufgezogen und nach dem Abbinden mit dem

Werkzeug Moosgummibrett

trocken abgerieben; hier ist der richtige Zeitpunkt nach dem Abbinden entscheidend, dann geht das raztfatz (den kriegste nicht im Mischer gemischt - nur im Eimer mit dem Quirl!).

Das Gummi-Schwammbrett brauchte ich nur bei stark saugenden Untergründen, wenn noch Wasser zusätzlich aufgebracht werden musste und wenn der Putz eh rustikal-rauh sein durfte. Hatte ich einen guten feinen Sand ohne größere Körner, konnte ich ja auf den käuflichen Feinputz verzichten (der ergab aber wirklich eine perfekte Oberfläche...).

Sicher gibt es x-andere Materialien, die aber meist an spezielle Putze gebunden sind. Das oben beschriebene Vorgehen hat sich als das kostengünstigste bewährt und ergab ein wirklich perfektes Ergebnis (nach einiger Übungszeit... :pfeif: )

Für dickere Sanierungs-Putzschichten gilt grundsätzlich: nicht nass-in-nass aber feucht-in-feucht arbeiten. Mir ist NIE das Malheur passiert, dass da frisch Verputztes abgerauscht wäre. Gesehen habe ich das aber schon - beim Nachbarn und auch bei Profis, die sich den Spritz-Putz sparen wollten...

Die Garage z. B. habe ich dann ganz simpel mit der Hochziehtechnik verputzt (Mauerwerk Betonstein). Ohne Spritzputz und nur die grobe Riefen mit der kleinen Kelle verstrichen - ergab 'ne glatte, gut aussehende Oberfläche, die sauschnell ging!

Filzbrett hab' ich nie benutzt.

Grundsätzlich gilt:
In jede Mischer-Mischung ein ca. 0,5 m langer Spritzer aus 'ner Spüli-Flasche (also normales Spülmittel! - verhindert die Entmischung der Pampe, macht Spritzwurf/Mörtel/Beton erst gut verarbeitbar...der Mörtel klebt dann wie Kuhkacke :kuuh: )

Vielleicht bringt's dir was! :daumen:
lg parson


Schönheit ist nach 3 Tagen genauso langweilig wie Tugend! G. B. Shaw

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Re: Verputzwerkzeug ???

#4

Beitrag von Rallymann » Mo 22. Dez 2014, 07:53

Moin parson
Damit kann ich schon ne Menge anfangen Danke.

Hier kann es schonmal sein, dass ich ne Wand saniere, also mit Unterputz bearbeite, meine Frau dann um die Ecke kommt und meint, dass streichen als Finish hier reichen würde. Wurde hier zumindest im Aussenbereich oft gemacht. Da sieht man jeden Kratzer, der beim abreiben entstanden ist.
Von daher ist die dünne Schicht Feinputz ne super Idee von dir.

Imho verputze ich ne "Niesche". Ein kleiner Abzweig von Flur, der mich um den Verstand bringt. Diese Niesche/Ecke ist etwa 180cm tief und etwa 65cm breit.
Dort kommt die Gasleitung ins Haus, die Telefonleitung und die Heizungsrohre für die Dusche nebenan verlaufen auch auf der Wand.
Ist also total eng und jede Wand hat entweder Gasleitung mit Gaszähler, Telefonleitung oder Heizungsrohre. Kein Platz zum anwerfen, kein Platz um mit meiner Alu.Abziehlatte oder sonstwas zu arbeiten. Es macht keinen Spass da zu arbeiten, weil kein Platz dort ist und ich den Putz unter die Rohre/ Leitungen bekommen muss und gerade abziehen geht wegen der Rohre auch nicht. War aber dringend notwendig, weil da als das Haus leer stand im Winter ein Heizungsrohr geplatz war und die Wand geflutet hatte. Unten fehlte der Putz komplett und gab die Sicht auf das Backsteinmauerwerk frei.
Alles voller schöner runder Salzblumen.

Ein Problem habe ich auch mit dem Unterputz, denn ich habe wohl wegen der groben Struktur des Putzes probleme mit den Übergängen.
Also vom aufgefüllten Loch zur noch intakten Altputz. Dort entsteht immer eine Kante, die man beim Streichen immer sehen würde.
Werd nachher mal ein Bild davon machen und ein Bild von den Taten der Vorbesitzer. Und weil die Vorbesitzer hier so Krummpuckelig gearbeitet haben, bevorzuge ich eher die Kinderpopovariante.

Als Werkzeug dient mit eine Traufel (sieht aus wie ein Reibebrett) zum aufziehen, ein Werkzeug das aussieht wie ein riesiger Spachtel, ein Reibebrett aus Plastik und eines aus Moosgummi und eines mit Schwamm. Eine etwa 100cm Alu Abziehlatte hab ich auch noch sowie eine Kelle mit Winkel für Ecken.

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Re: Verputzwerkzeug ???

#5

Beitrag von Wayan » Mo 22. Dez 2014, 12:09

Das Problem Unterputz-Altputz-Übergang verstehe ich nicht? Der Unterputz wird doch erstmal weniger hoch aufgebracht und der Oberputz bringt dann die Perfektion. Ein Altprofi verriet mit sein Geheimnis. Er macht eine Kelle Fliesenkleber mit dazu, dann ist der Oberputz geschmeidig und lässt sich oft so gut verreiben, dass die Übergänge kaum auffallen. Meiner (leidvollen ;) )Erfahrung nach ist der richtige Zeitpunkt zum Abreiben auch nicht unwichtig...
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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Re: Verputzwerkzeug ???

#6

Beitrag von Rallymann » Mo 22. Dez 2014, 13:52

Die erwähnte Rumpelecke, leider sind die Bilder nicht do dolle
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Re: Verputzwerkzeug ???

#7

Beitrag von centauri » Mo 22. Dez 2014, 14:02

Ich ziehe in solchen fällen im innenbereich immer eine mischung aus
Sumpfkalk (kalkhydrat geht auch) und quarzsand auf und lasse es etwas antrocknen.
Dann wird es mit einem schwambrett kräftig ein- bzw verrieben.
Da bleiben keine übergänge und die wand wird fast weiß.

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