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Wandbegrünung mit wildem Wein?

Verfasst: Mo 2. Sep 2013, 17:48
von ULTRA
Ich hab bei mir im Garten wilden Wein wuchern, ziemlich buschig, ziemlich alt.
(im Hintergrund an der Terasse, will immer in meine Himbeeren dahinter kriechen)

Bild

den möchte ich da genre loswerden ohne ihn einfach wegzusäbeln.
Möchte den gerne ans neue Haus bringen, ist nen verputzes Fachwerkhaus (Querlatten mit Biberschwänzen und Putz darüber)

macht das da was kaputt?
braucht es ne Wandfixierung?
Südseite (Innenhof) würde mir sehr gefallen.
welche Zeit ist die Beste zum umsetzen? werde wohl zwei große Baubutten mit dem Wurzelwerk vollmachen und an langen Armen mitnehmen was auf den Anhänger passt. (frühestens Oktober möglich oder erst wieder im Frühjahr nach dem Frost?)
kahl, oder erstmal treiben lassen, bis wieder Saft in den Spitzen ist?

Dann aber sicherlich schon im Herbst zurechtschneiden, damit die trockenne Äste nicht brechen, oder was würdet ihr empfehlen??

Re: Wandbegrünung mit wildem Wein?

Verfasst: Mo 2. Sep 2013, 20:48
von emil17
Das Problem sind die Wurzeln, wie willste das ausgraben? EIne Liane hat ähnlich viel Wurzeln wie ein Baum mit gleicher Blattmenge.
Ich würde neu pflanzen.

Re: Wandbegrünung mit wildem Wein?

Verfasst: Mo 2. Sep 2013, 21:45
von marion
Würd ich nicht machen. Finde ich zwar optisch sehr, sehr schön und arg romantisch. Aaaaaber: das Zeug kriecht dir durch die kleinsten Löcher, notfalls macht er sich welche. Abgesehen von diesen Schäden hält das Blattwerk auch die Feuchtigkeit in der Mauer und sie kann nicht vernünftig abtrocknen.

Das hab ich mal so auf die schnelle gefunden : http://www.fassadengruen.de/uw/ranksyst ... haeden.htm

Wenn du von dem Haus sprichst, von dem du schon berichtet hast, würde ich das wirklich lassen. Es hat eh schon bannig viele Schäden an der Fassade, da musst du nicht noch einen obendrauf setzen.


Eins hab ich zur Genüge gelernt, nach etlichen Jahren Baustellen.
Grün gehört in den Garten, aber nicht ans Haus. Weder Bäume noch Büsche noch Kletterpflanzen. Die Schäden die die verursachen, sind extrem bzw. können extrem werden. Meine Tannen am Haus kosten mich demnächst 10000,-€ zwecks neuen Abwasserkanal. Dazu kommen noch aufwändige Pflasterarbeiten, da die Wurzeln den Boden hochgehoben haben.
So ein kleines Weinchen kann auch bannig Wurzeln bekommen und die hübschen kleinen Triebe bohren sie in das Mauerwerk und schaden diesem. Abgesehen von hochgehobenen Dachpfannen, verbeulten Dachrinnen und Fallrohren und und und.

Lieber die Fassade mit Farben und schönem Putz oder Holz gestalten. Ist zwar mehr Arbeit als ein paar Pflanzen einbuddeln, aber wenn schon dann denn schon.
Und: einmal wilder Wein am Haus oder Garten und du wirst den nie mehr los. Das Zeug ist die Pest...
Früher mochte ich ihn, weil sooo hübsch ...bis ich einen -danke an die Nachbarn- im Garten hatte....

Re: Wandbegrünung mit wildem Wein?

Verfasst: Mo 2. Sep 2013, 22:16
von kraut_ruebe
ULTRA hat geschrieben: macht das da was kaputt? wenn bereits schäden an der fassade sind, dann macht er die schlimmer. eine intakte fassade versaut er nur mit seinen haltewurzeln.
braucht es ne Wandfixierung? nein. der klebt regelrecht.
welche Zeit ist die Beste zum umsetzen? werde wohl zwei große Baubutten mit dem Wurzelwerk vollmachen und an langen Armen mitnehmen was auf den Anhänger passt. (frühestens Oktober möglich oder erst wieder im Frühjahr nach dem Frost?) oktober geht. zeitiges frühjahr geht auch.
kahl, oder erstmal treiben lassen, bis wieder Saft in den Spitzen ist? kahl und rigoros zurückgeschnitten
früher hat man efeu (bestimmt auch manchmal wilden wein) zur temperaturregelung an der fassade hergenommen - heute ist man dazu geteilter meinung. ich überleg mir grad efeu für meine nordwand hier, gibt auch welche die tausend gegenargumente wissen.

die wurzeln gehen eher in die tiefe, schäden an den grundmauern macht der weniger. ich hab im frühling einen schlingknöterich und einen wilden wein von meiner südfassade ausgegraben und zu einer pergola versetzt. das war ein ziemliches stück arbeit die wurzeln brauchbar auszugraben. reserviere dir etwas zeit dafür, es sieht leichter aus als es dann ist. wobei kleine ausläufer genauso schnell sesshaft werden wie dicke wurzeln - es lohnt nicht die grossen wurzeln auszugraben wenn du kleinzeugs auch hast.

Re: Wandbegrünung mit wildem Wein?

Verfasst: Mo 2. Sep 2013, 23:01
von Spottdrossel
Abgesehen davon, daß ich hier mit einem Efeu-Fluch belegt bin: der Wein sieht im Herbst toll aus, was mir aber absolut nicht gefällt: im Winter hat das Haus optisch Krampfadern.
Kannst Du den Wein nicht als Kompromiß für einen Gartensitzplatz nehmen?

Re: Wandbegrünung mit wildem Wein?

Verfasst: Di 3. Sep 2013, 07:48
von Benutzer 2354 gelöscht
davon einmal abgesehen kriegste für 4 € auch schon einen neuen. :) dafür wäre mir meine Zeit zu schade.

Re: Wandbegrünung mit wildem Wein?

Verfasst: Di 3. Sep 2013, 08:10
von Sabi(e)ne
Fassaden mit wildem Wein oder Efeu werden von den Bienis sehr geliebt im Herbst :bieni: .
Aber für mich käme nur Efeu in Betracht, weil immergrün, und nur das nützt im Winter was als "stehende Luftschicht".
SchwieMu hat vor ein paar Jahren versucht, ihren 40 Jahre alten Wein loszuwerden - mit dem Effekt, daß das Haus jetzt permanent "Krampfadern" (danke, Spottdrossel :lol: ) hat, weil die Reste nicht ohne Zerstörung der Fassade loszuwerden waren.
Ihr war das ganze Laub im Herbst zuviel, aber die Hütte sieht seitdem einfach nur grottig aus.
Die Haftwurzeln sitzen so bombenfest, die müßte man einzeln losprockeln, und dann neu verputzen.
Dazu kommt, daß die Ausläufer auch ins Dach wachsen und Ziegel hochheben...und ab einem gewissen Alter krabbelt man auch nicht mehr so die Leiter hoch, um das zu richten.
Ich würde mir das nicht antun. :pfeif:

Re: Wandbegrünung mit wildem Wein?

Verfasst: Di 3. Sep 2013, 10:25
von marion
Sabi(e)ne hat geschrieben:Fassaden mit wildem Wein oder Efeu werden von den Bienis sehr geliebt im Herbst :bieni: .
Aber für mich käme nur Efeu in Betracht, weil immergrün, und nur das nützt im Winter was als "stehende Luftschicht".
SchwieMu hat vor ein paar Jahren versucht, ihren 40 Jahre alten Wein loszuwerden - mit dem Effekt, daß das Haus jetzt permanent "Krampfadern" (danke, Spottdrossel :lol: ) hat, weil die Reste nicht ohne Zerstörung der Fassade loszuwerden waren.
Ihr war das ganze Laub im Herbst zuviel, aber die Hütte sieht seitdem einfach nur grottig aus.
Die Haftwurzeln sitzen so bombenfest, die müßte man einzeln losprockeln, und dann neu verputzen.
Dazu kommt, daß die Ausläufer auch ins Dach wachsen und Ziegel hochheben...und ab einem gewissen Alter krabbelt man auch nicht mehr so die Leiter hoch, um das zu richten.
Ich würde mir das nicht antun. :pfeif:

Sach ich ja...
Und die Fassade von Ultras Haus ist arg beschädigt, was meinst du was dann passiert ?
Ich hatte mal einen wunderschönen, wirklich riesigen Wildrosenbusch direkt an der Süd-Westwand. Als das Haus neu verputzt und gestrichen wurde, musste die Rose runter geschnitten werden. Dahinter sah es verheerend aus, total stockfleckig und der Putz war weggegammelt.
Und das war nur ein Busch ... Efeu und Wein sind wie Blattmauern durch die der Regen dringt. Würde es anschließend wieder genauso abtrocknen ...kein Problem. Tut es aber nicht, dahinter ist es immer feucht.
Ich mag Häuser, sehr sogar ( leider sogar zu sehr, aber zur Zeit sammel ich nicht mehr...GsD :lol: ). Und deswegen würde ich das meinen Häusern echt nicht antun.
Zum dämmen taugt es nicht und zum verschönern gibt es weit bessere Möglichkeiten.

@ Ultra

mach keinen Quatsch...
Erstmal die Dachrinne sanieren, mit Fallrohrverlängerung bis in den Garten ( weit, weit weg vom Haus ), dann Fassadentrocknung und Sanierung und dann ...ja dann... hat man eh keinen Bock mehr, sich die Pest ans Haus zu pflanzen :lol:

Re: Wandbegrünung mit wildem Wein?

Verfasst: Di 3. Sep 2013, 14:40
von ULTRA
ok, klingt logisch, deshalb frag ich ja, sieht man nur häufiger, und ich dachte, dann muss ich äusserlich nicht viel "wiederherstellen"

Der Wein muss trotzdem weg, ausbuddeln ist Pflicht, werd meinen Garten in Berlin behalten, brauch da nix was wuchert, wenn ich mal nen paar Wochen nicht da bin, deshalb auch die Weide weg.

ist trotzdem zu schade zum wegschmeißen, werd mir die Idee mit dem Gartenplatz und nem "Pavillon" mal überlegen, vielleciht gute Heimat für ne Bienenzucht :)

Danke!