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Wellpappe / Karton als Dämmstoff
Verfasst: Fr 30. Aug 2013, 14:43
von tipopaar
Hallo Zusammen!
Vor dem Winter werde ich nun das Projekt "Hühnerstall" in Angriff nehmen (müssen

)
Hab schon einige Überlegungen dazu angestellt und im Kopf ist er schon fast fertig
Der Stall wird eine Holzständerbauweise mit Pallettenholz.
Ein großes Thermofenster komplett mit Rahmen und Isolierglas ist mir zugelaufen.
Ein Türblatt wird quer eingebaut um die Seitenwand aufklappbar zu machen... soweit alles klar.
Nur bei der Wärmedämmung bin ich mir nicht so ganz schlüssig...
Ich habe eine schier unerschöpfliche Quelle an Kartonagen, damit hab heuer schon einen Teil vom feld in Acker umgewandelt und noch reichlich auf Lager
Wenn ich den Karton in lagen 10 cm dich zwischen die Riegelkonstruktion packe (mit Damfsperre) sollte das doch recht gut dämmen oder?
Recht viel hab ich bislang im netz noch nicht gefunden. Das hier
http://www.innovationmarket.de/sum_druc ... sum_id=392 trifft das ganze am besten.
Hat jemand von euch schon Erfahrungen damit gemacht?
Bin dankbar für Ideen, Anregungen, bedenken und freue mich auf regen Gedankenaustausch.
Gruß aus Tirol! Ernst
Re: Wellpappe / Karton als Dämmstoff
Verfasst: Fr 30. Aug 2013, 18:03
von Spottdrossel
Dämmen müßte es schon, ist ja quasi Zelloluse am Stück.
Gewarnt wird manchmal vor Untermietern, da habe ich aber auch noch keine Erfahrungswerte. Und im Hühnerstall kann man eher mal eine Wandverkleidung wieder aufmachen, als wenn die Einbauküche davor steht

.
Re: Wellpappe / Karton als Dämmstoff
Verfasst: Fr 30. Aug 2013, 19:49
von moorhexe
als wir unseren hof gekauft haben, hatten die vorbesitzer den stall mit wellpappe
isoliert...aber offen...die haben dort kartoffeln gelagert.
ich denke, wellpappe geht für einen hühnerstall.
unsere ställe hatten wir damals nicht isoliert.
Re: Wellpappe / Karton als Dämmstoff
Verfasst: Fr 30. Aug 2013, 21:02
von Spottdrossel
Mußt die Sache halt gut einpacken, damit es kein Milben-Wellnessparadies wird (ich brüte hier diesbezüglich gerade über der Wahl der Waffen

).
Re: Wellpappe / Karton als Dämmstoff
Verfasst: Fr 30. Aug 2013, 22:04
von Oder
Also wenn du kein Milbenparadies haben möchtest, empfehle ich dir den Stall gut zu dämmen (auch im Winter wichtig...)
und im Sommer vor die Fenster dunkle Stofftücher, Rollläden o.Ä. anzubringen, weil sich der Stall sonst zu sehr erwärmt,
und die Milben dadurch ideale Fortpflanzungsbedingungen haben
Zusätzlich empfehle ich dir die Spalten zwischen den einzelnen Holzplatten zu versiegeln (Silikon oder so was...).
Die Milben sind nachtaktiv, d.h. dass sie tagsüber ein sicheres Versteck brauchen.
Hinter den Holzplatten haben sie genügend Raum, und sogar wenn du in die Spalten irgendein Milbengift (Ardap,...) sprühen würdest,
würde es nicht viel helfen weil es sich hinter der Platte schlecht verteilen kann.
Sie könnten sich also sicher verstecken und vermehren und nachts über deine Hühner aussaugen...
Ich spreche aus eigener Erfahrung - habe selbst letztes Jahr so einen Hühnerstall gebaut...
Interessant dazu fand ich
http://www.backyardchickens.com/atype/2/Coops
LG
Oder
Re: Wellpappe / Karton als Dämmstoff
Verfasst: Fr 30. Aug 2013, 22:24
von Spottdrossel
Da die Milbe ja überwintert, kommt sie auch mit kalten Ställen klar. Ich habe grade einen Milbenforschungsbericht entdeckt: h[url]ttp://
www.lohmann-information.com/content/l_i ... tikel5.pdf[/url].
Man muß schließlich den Feind kennen... Besonders gruselig fand ich die Vermehrungsgeschwindigkeit - da hatte ich mich nach dem letzten Milbenputz vor paar Wochen etwas zu sicher gefühlt - jetzt habe ich ein totes Hühnchen, eine ist noch unentschlossen, hab grad Eisen-Doping für Tauben bestellt.
Aber Ritzen gut versiegeln gilt auf jeden Fall - in meinem Stall hatten es die Vorbesitzer "schön" machen wollen und haben innen mit Nut- und Federbrettern verkleidet - Katastrophe

. Hab das mit Vollschutz runtergerupft und mich danach bis zur Nasenspitze in der Badewanne eingeweicht.
Mein Fehler war jetzt, daß ich mit Kieselgur gestäubt hatte, nur kann sich Kieselgur -im Gegensatz zur Milbe- nicht kopfüber festhalten.
Re: Wellpappe / Karton als Dämmstoff
Verfasst: Fr 30. Aug 2013, 22:50
von Oder
Spottdrossel hat geschrieben:in meinem Stall hatten es die Vorbesitzer "schön" machen wollen und haben innen mit Nut- und Federbrettern verkleidet - Katastrophe

kann ich mir vorstellen...
Also falls du wirklich Probleme haben solltest - ein Bekannter von mir züchtet beruflich Wellensittiche, und falls bei ihm Milben "gesichtet" werden kommt Ardap zum Einsatz - und es soll anscheinend sehr gut helfen
Gegen Kalkbeine (die auch durch Milben verursacht werden) kann ich dir Ballistol-Öl empfehlen. Ist 100% verträglich für die Hühner, weils aus natürlichen Stoffen besteht. Hab sogar gehört das einige das Öl als Massageöl verwenden...
Kieselgur?!? lese ich da richtig - ich hab grad im Wildtierbereich fuxi gefragt wie sie es verwendet (wurde da angesprochen...)
aber mich würde auch interessieren welche Erfahrungen du mit Kieselgur gemacht hast (anscheinend nicht so gute?)?
LG
Oder
Re: Wellpappe / Karton als Dämmstoff
Verfasst: Sa 31. Aug 2013, 05:33
von tipopaar
Bongiorno!
Danke für Euere Beiträge. Mit dem Brettern im Innenbereich habe ich auch Bedenken.
OK, dann verwende ich doch besser die beschichteten Spanplatten die ich noch auf Lager habe. Bin zwar kein Freund davon aber nützt halt nix. Die fungieren dann gleichzeitig als Dampfbremse und nach Queen ist die Sache eh diffusionsoffen.
Ciao Ernst
Re: Wellpappe / Karton als Dämmstoff
Verfasst: Sa 31. Aug 2013, 09:29
von Spottdrossel
Oder hat geschrieben:
Also falls du wirklich Probleme haben solltest - ein Bekannter von mir züchtet beruflich Wellensittiche, und falls bei ihm Milben "gesichtet" werden kommt Ardap zum Einsatz - und es soll anscheinend sehr gut helfen
Gegen Kalkbeine (die auch durch Milben verursacht werden) kann ich dir Ballistol-Öl empfehlen. Ist 100% verträglich für die Hühner, weils aus natürlichen Stoffen besteht. Hab sogar gehört das einige das Öl als Massageöl verwenden...
Ardap hatte ich zuerst auch im Einsatz, allerdings können sich da schnell Resistenzen bilden. Also, die 3 Milbenmamas, die die Ardap-Attacke überlebt haben, legen ihre Eier und schwupps, hat man eine ganze Kompanie, die sich von dem Zeug nicht mehr beeindrucken läßt. deshalb wechseln manchen regelmäßig das Mittel.
Da einer meiner Eierkunden eine krebskranke Frau daheim hat und die möglichst giftfrei essen wollen, hatte ich dann auf das Kieselzeugs (auch wegen Empfehlung eines Kanarienzüchters) umgestellt.
Kalkbeinchen haben wir GsD noch nicht, aber das werde ich mir merken.
Oder hat geschrieben:
Kieselgur?!? lese ich da richtig - ich hab grad im Wildtierbereich fuxi gefragt wie sie es verwendet (wurde da angesprochen...)
aber mich würde auch interessieren welche Erfahrungen du mit Kieselgur gemacht hast (anscheinend nicht so gute?)?
Ich hatte das Pyrisec, also noch ein bißchen "böser" als das reine Kieselgur. Grundsätzlich wirkt es auch (habe Parallelversuch mit 2 Flächen gemacht), aber es hat halt seine Grenzen. Weil es die Milben nicht sofort meuchelt, können die noch durch den bestäubten Bereich marschieren und an einer günstigen Stelle, die nicht bestäubt werden kann (senkrecht oder über Kopf) Eier ablegen.
Den Trick hatte ich leider übersehen bzw. mein Ausmist-Takt war leider länger als der Milbenvermehrungstakt, deshalb habe ich es zu spät gemerkt (es waren vielleicht 4 Wochen, aber das hat den Viechern gereicht).