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Abflußlose Grube

Verfasst: Fr 9. Aug 2013, 17:12
von Thomas/V.
Hallo!

Im Hof vor dem Vorhaus und unter der Ecke der angrenzenden Scheune liegt unsere abflußlose Grube, die früher für TC und Gülle aus den Ställen genutzt wurde.
Die Grube ist (vermutlich) L-förmig, bin mir aber nicht sicher.
Während der restliche Hof irgendwann mal "asphaltiert" wurde, ist die Grube mit einer Betonschicht versehen, in die ein Metallblechdeckel in einen Rahmen eingelassen wurde (Absaugöffnung und Einstieg).
Vorgestern habe ich nun 2 Risse im Beton entdeckt, einen quer, der quasi die Betonschicht teilt, und einen, der dann noch die eine Hälfte teilt.
Nun vermute ich, das die Hitze evtl. den Beton hat reißen lassen? (unser Baum, der den Hof beschattet hat, hat ja keine Äste mehr)

Kann mir jemand sagen, wie solche Gruben früher gebaut wurden, muß ich befürchten, das das Ding einbricht ? :eek:
Beim Blick hinein durch die Einstiegsöffnung vermute ich, das etwa da, wo der Querriss ist, ein Träger die Decke hält, kann es aber nicht genau sagen.
Blöderweise ist die Grube 3/4 voll (meist Wasser, das durch die Öffnung reingetropft ist) und es wird wohl einige Zeit dauern, bis die Abfuhr kommt.
Wenn die grube leer ist, kann ich ja mal rein steigen und mir alles anschauen, aber bissl mulmig ist mir bis dahin schon...
Hab jetzt erstmal ein paar Bretter hingelegt zur Gewichtsverteilung....

Re: Abflußlose Grube

Verfasst: Fr 9. Aug 2013, 18:11
von Kerstines
Hallo Thomas,
Deine Vorsichtsmaßnahme ist auf jeden Fall gut.

Wir hatten so eine alte Grube in unserem Stallgebäude (eigentlich mehrere Gruben jeweils unter den Ställen).
Als es dann Garage wurde, habe ich meinen Mann auf ein hohles Geräusch aufmerksam gemacht.
Antwort: Da wird der Untergrund, der Kies/Sand etwas nachgegeben haben ...

Letzten Endes ist unser Sohn mit dem Hinterrad seines Autos dann dort eingebrochen, ist nichts weiter passiert, aber das war nur mit viel Glück so.

Und ich möchte wetten, wenn ich auf Aufstemmen des Bodens und Nachschauen bestanden hätte, wäre wirklich nur ein kleiner Hohlraum im Untergrund gewesen und ich hätte mir das dann bis zum Lebensende vorwerfen lassen müssen :lol:

:) Kerstines

Re: Abflußlose Grube

Verfasst: Fr 9. Aug 2013, 19:38
von Manfred
Vorsicht!!!
In solchen Gruben herrscht oft akute Lebensgefahr durch Kohlenmonoxid und/oder -Dioxid. Man riecht nichts (außer dem üblichen Gestank) und fällt bewusstlos um.
Auf jeden Fall vorher mit einem leistungsfähigen Gebläse belüften. Und wer da rein steigt, sollte mit einem Seil um die Brust gesichert sein und außen genug Verstärkung haben, die ihn bei Bedarf sofort rauszieht.
Vor ein paar Jahren erst ist bei uns im Dorf in so einem Loch einer ums Leben gekommen.

Re: Abflußlose Grube

Verfasst: Fr 9. Aug 2013, 19:41
von Benutzer 146 gelöscht
Hallo Thomas,

wie sind denn die Abmessungen (Spannweite) des Beton-Deckels? Ich vermute mal, dass so eine Abdeckung entsprechende Bewehrungseisen enthält, die ein plötzliches komplettes Einbrechen zuerst mal verhindern - bis lange genug Luft und Feuchtigkeit dran gekommen ist, dass sie durchrosten. :pfeif:
Druckverteilung ist jedenfalls kein Fehler, aber ich würde mal eine starke Lampe ein Stück abseilen und mit einem Spiegel von unten genauer nachsehen.

Gruß

frodo

Re: Abflußlose Grube

Verfasst: Sa 10. Aug 2013, 06:36
von marion
Oh...Gruben sind eindeutig etwas, wovor ich richtig Angst habe.
Kann dir nur schreiben, was ich tun würde:

1. in den sauren Apfel beißen und ein Entsorgungsunternehmen mit dem abpumpen beauftragen.
2. Dann die Grube vom Entsorgungsunternehmer ausspülen und säubern lassen.
3. Danach würde ich jemanden anrufen, der sich wirklich damit auskennt und sich die Grube mal von innen anschaut.
4. Dann Grube reparieren lassen oder besser gleich ganz auffüllen.

Selber reingehen würde ich da niemals und das ist so eine Baustelle, wo ich wirklich nur Fachleute ranließe.
Wie Manfred schon schrieb: die Dinger sind lebensgefährlich.

Bis es soweit ist: versuchen die genauen Abmaße der Grube rauszufinden und das Gebiet weiträumig mit Flatterband o.ä. absperren. Wenn da einer einbricht...ist er mausetod. Das geht ratzfatz :ua:

Wäre so mein Weg. Wie gesagt-vor Gruben hab ich echt Angst. Als Kind hatten wir eine auf dem Hof und eines der stricktesten Verbote war, sich auf der Grubenabdeckung aufzuhalten. Heute ist sie GsD zugeschüttet.

Wenn sie richtig,richtig gesäubert wurde, könnte man sie nicht als Zisterne nutzen ? Oder als Außenkeller ?

Lieben Gruß,
Marion

Re: Abflußlose Grube

Verfasst: Sa 10. Aug 2013, 06:41
von Rallymann
Wird die Grube befahren oder muss andere Lasten tragen?

Abfuhr würde ich mir sparen, wenn da nur Wasser drinn ist und für 30€ ne Schmutzwasserpume aus nem Baumarkt verwenden.

Hab unsere Grube auch so leer gemacht und bin dann reingestiegen. Opa hat zwar gewarnt wegen Methan usw aber unsere Grube war seit 10 Jahren nicht genutzt worden und danach nur als Hochwasserrückhaltebecken genutzt worden.
Das Ding hat mit über 7 Metern ne enorme Spannweite und große Traktoren mit Hänger fahren da drüber.
Mein 40 Tonner lieber nicht :)
Ich würde das Ding erstmal leerpumpen und von unten nachsehen, ob die Risse durchgängig sind.Wenn du nicht rein willst, schütte Wasser auf die Risse und lausche ob es in die Grube tropft.
Dann an einer Stelle des Risses etwas aufstemmen , um zu sehen ob die Decke ne Armierung hat. Ausserdem deine Vermutung mit dem Träger überprüfen. Meine hat keinen Träger und ich hoffe die hatten beim Bau schon den Spannbeton erfunden :)
Risse im Beton entstehen fast immer durch Spannung. Ist der Riss am Träger, kannst du davon ausgehen, dass der Träger nicht von allein nach oben kommt. Demnach sollte sich also an den Seiten etwas absenken, was dem Träger eine erhöhte Position verschafft.
Solch Gruben sind wie ein großer Schuhkarton und die Erde gebaut. Setzt sich das Erdreich oder hebt sich, entsteht ne Spannung.
In deinem Fall würde ich mal von hier tippen, dass du da eine Senkung hast, oder eine Auswaschung bzw Unterspülung.

Warum ich darauf tippe??

Du schreibst von nem Baum, der keine Äste mehr hat. Demnach ist der tot. Bäume in der nähe von Bauwerken, die mit der Zeit größer werden, bilden große Wurzeln und heben das Erdreich ( und die Bauwerke)
sterben die Bäume, senkt sich das Erdreich in der Umgebung wieder ab (Absenkung) und können das Wasser in der nähe nicht mehr halten. Beides sind dinge, die eine Erdbewegung verursachen und deine Grube unter Spannung setzen.

Ist meine Theorie dazu und das aus der Ferne.
Ralf

Re: Abflußlose Grube

Verfasst: Sa 10. Aug 2013, 06:47
von ahora
Hallo Thomas,

so eine Grube haben wir hier auch. Allerdings nicht allzugroß, Oberfläche ca. 4 qm. Jedoch direkt vor der Terrasse. Sie ist jetzt ca. 40 Jahre alt und wies keinerlei Risse auf, aber ich hatte trotzdem kein gutes Gefühl. Also sind wir kurzerhand hingegangen haben eine neue Schicht Beton drüber, Eisen rein, Beton drüber.

Leergepumpt haben wir sie nicht, wofür ? Da es sich bei deiner Grube ja wohl um angesammeltes Regenwasser handelt, hast du doch ein wunderbares Regenwasserdeposito. Ein Rohr für eine Pumpe und ein Rohr für die Stromzuführung mit einbetonieren und schon kannst du bequem darauf zurückgreifen.

lg Ahora

Re: Abflußlose Grube

Verfasst: Sa 10. Aug 2013, 06:54
von Rallymann
Genau Ahora :)

Ich pumpe die Grube mit Bachwasser voll ( und Dachrinne von der Scheune hängt drann) um jetzt wo der Bach kein Wasser führt ne kleine 50000 ltr Reserve zu haben.

Re: Abflußlose Grube

Verfasst: Sa 10. Aug 2013, 10:41
von Thomas/V.
Hallo und Danke erstmal für die Antworten! :)

Ich versuch mal, die einzelnen Antworten einzeln zu beantworten.
In solchen Gruben herrscht oft akute Lebensgefahr durch Kohlenmonoxid und/oder -Dioxid.
Wenn die die letzten 10 Jahre keine Fäkalien sondern nur Wasser und paar Essensreste aufgenommen hat und leer gepumpt wurde, müßte doch nach dem Leerpumpen frische Luft drin sein?
wie sind denn die Abmessungen (Spannweite) des Beton-Deckels?
Kann ich nicht genau sagen, es ist möglich, das das Vorhaus evtl.auch noch teilweise drauf steht, aber ca. 4m2 werden es sein.
von unten genauer nachsehen.
Ja, erstmal Abpumpen, momentan sieht man nicht viel, weil das Wasser recht hoch steht.
1. in den sauren Apfel beißen und ein Entsorgungsunternehmen mit dem abpumpen beauftragen.
2. Dann die Grube vom Entsorgungsunternehmer ausspülen und säubern lassen.
3. Danach würde ich jemanden anrufen, der sich wirklich damit auskennt und sich die Grube mal von innen anschaut.
4. Dann Grube reparieren lassen oder besser gleich ganz auffüllen.
Ja, so in etwa denke ich das auch. Aber wer kennt sich mit sowas aus? Die Entsorgungsfirma? Keine Ahnung... :ohoh:
das Gebiet weiträumig mit Flatterband o.ä. absperren.
Gerade das geht ja nicht, weil die Grube genau vor der Haustür und dem Briefkasten ist.
Wird die Grube befahren oder muss andere Lasten tragen?
Nein, nur Personenverkehr.
Du schreibst von nem Baum, der keine Äste mehr hat. Demnach ist der tot.
Nein, noch nicht, er hat im Frühjahr 2 kleine Zweiglein ausgetrieben, ich denke, das die Wurzeln noch leben.
Ich denke nicht, das der Baum die Ursache ist. Wohl eher die Hitze, die so bisher nicht vorkam, weil der Baum bis letztes Jahre den Hof inkl. Grube beschattete. Aber natürlich kann auch allgemeine Bodenbewegung die Ursache sein, hier haben eigentlich alle Häuser Risse und bewegen sich (Erdbeben), obwohl der Untergrund felsig ist. Also Hohlräume schließe ich eher aus.
neue Schicht Beton drüber, Eisen rein, Beton drüber.
Dann kommen wir nicht mehr ins Haus ;)

Also, ich werd Montag die Entsorgung anrufen und bis dahin müssen die Bretter als Notbehelf ausreichen. Wenn ich denen von nem Notfall erzähle, dann kommen die vielleicht nicht erst in 2 Wochen...

Re: Abflußlose Grube

Verfasst: Sa 10. Aug 2013, 11:56
von Bunz
hallo Thomas,
die Entsorger werden Dir nicht helfen können. Die pumpen ab und fertig.
Und abpumpen kannst Du selber.
Für Deinen Fall bräuchtest Du einen Baufritzen.
Aber nun mal eine andere Frage: Brauchst Du die Grube überhaupt?
Wenn sie so ungünstig liegt, wie ich es verstehe, dann schütte sie halt zu, oder errichte darin Deine biologische Kläranlage.
Naja, ist von Ferne immer schwer.
lg
Bunz