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Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 21:56
von busbeck
Hallo da draußen!
Demnächst werd ich für eine Scheune Punktfundamente setzen. Ich hab von so einem alten riesigen Betonring noch haufenweise Betonstücke und hab mir überlegt, diese Stücke in die Zementmischung reinzuverwurschten. Ist das problematisch? (Nicht dass dann das Ganze explodiert und dann die Nachbarn schümpfen.)
Ach ja: Falls es unproblematisch ist: Vielleicht ist die Größe (im Verhältnis zur Restmischung) problematisch?
Re: Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 22:04
von Olaf
Nein. Rein damit...
Ich würd es aber nicht in den Mischer schmeissen, sondern erst ins Fundament, so, dass alles mit dem Beton in Kontakt ist, also nicht zuviel auf einmal.
Vorher nass machen, bindet besser.
LG
Olaf
Re: Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 22:15
von busbeck
Danke! Werd ich machen!
Re: Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 22:18
von si001
Prinzipiell geht das - die Profis nehmen ja auch alten zerkleinerten Beton als Zuschlagstoff. Zu beachten ist aber, dass sich alter und neuer Beton nicht verbinden. Daraus leitet sich ab, dass die Betobrocken nicht zu groß sein sollten. In einen
Fundamentstreifen würde ich wirklich nur kleine Altbetonstücke reintun (maximal ! 48er "Korn"-größe"). Du solltest beachten, dass du eine vernünftige Kornabstufung hast.
Bei einem Mäuerchen, dass nichts anderes als sich selbst halten muss, würde ich es nicht so genau nehmen. Da kann man dann schon mal größer Brocken drin "verstecken".
Olaf hat geschrieben:Vorher nass machen, bindet besser.
Ne, richtig verbinden tun alter und neuer Beton nicht. Die "Verbindung" entsteht nur durch die rauhe Oberfläche. (Versuch mal eine geschalte glatte Betonwand anzuputzen. Das geht nur mit Hilfe eines Putzgitters oder ähnlichen Hilfsmitteln.)
Re: Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Do 2. Mai 2013, 06:37
von Baumschubser
Moin
Scheune, Punktfundament? Was lastet da drauf?
Ich wäre jetzt sehr vorsichtig bei statisch relevanten Fundamenten Betonbrocken mit beizutun.
Beim Gartenzaun oder beim Carport haben wir keine Lasten da wärs ok.
Gruss Willy
Re: Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Do 2. Mai 2013, 10:01
von Spottdrossel
Wer Bedenken wegen dem Verbund zwischen alt und neu hat, könnte die alten Brocken ja durch eine Wanne mit Haftgrund schleifen.
Solange der Kram im frischen Beton versenkt wird und nicht "neu an alt" geflickt werden soll, hätte ich keine Bedenken.
Die Recyclingstücke haben idealerweise maximal 1/3 der Gesamthöhe oder -breite Deines Fundamentes und eine günstige Form (gut sind kompakte Brocken, ungünstig plattige oder spießige Teile).
Re: Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Do 2. Mai 2013, 10:39
von Wayan
Scheune klingt schon etwas größer als z.B. Schuppen.
Ich neige dazu, immer Reserven einzubauen, man weiß ja nie, was mal draus wird.
Zuviele Brocken im Fundament schwächen die Festigkeit, spare nicht am falschen Ende.
Bauschuttentsorgung (zumal sortenrein) kostet nicht viel und frischer Beton ist auch bezahlbar.
Pfusch am Fundament ist schwer zu korrigieren

Re: Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Do 2. Mai 2013, 10:45
von Olaf
Ne, richtig verbinden tun alter und neuer Beton nicht. Die "Verbindung" entsteht nur durch die rauhe Oberfläche.
Ich wollte auch nicht behaupten, das es dann "aus einem Guss" ist. Aber ich hab genug alte Fundamente zerkloppt, dass ich ne Vorstellung habe, wie das trotzdem zusammenhält.
Und habe in meinen Hausfundamenten sowohl alten Beton und auch gleich noch etwas "Eisenschrott" entsorgt. In den letzten fast 20 Jahren ist erst mal noch nichts gerissen. Aber zweifellos kommt es natürlich auf die Belastung an.
Re: Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Do 2. Mai 2013, 16:27
von Spottdrossel
Ist doch eigentlich ganz einfach: wenn das alte Gelumpe beim Abriß Widerstand leistet, darf es auch wieder mitspielen

.
Wenn ich hier an Treppe oder Zaunpfosten kratze, finde ich eine Art grauen Sand. So eine magere Mischung kann natürlich nicht mehr für hochwertige Bauteile genommen werden.
Da aber auch Autobahnbeton aus Adolfs Zeiten noch zerkloppt und wiederverwendet wird, würde ich jetzt nicht zu ängstlich sein - der Schwachpunkt ist meistens die zu magere Mischung oder falscher Wasserzementwert, von Schäden durch Zuschlag ist mir bisher nichts bekannt.
(in alten Autobahnbrücken finden wir auch regelmäßig Bierflaschen).
Re: Betonstücke in Zementmischung?
Verfasst: Fr 3. Mai 2013, 09:16
von emil17
Meine Erfahrungen mit solchem Zuschlag:
- grösste Brocken im Durchmesser höchstens ein Drittel des kleinsten Schalungsabstandes
- Das Zeug muss sauber sein - dreckiger Zuschlag in die Schalung geworfen bindet logischerweise nicht.
- Um gute Bindung zu erhalten, mit Schlauch abspritzen, gut abtropfen lassen, in Zementmilch einweichen oder in den Mischer geben und mitlaufen lassen.
Da mit nassem und porösem Zuschlag viel Wasser eingebracht wird, wird der Beton leicht zu nass. Nasser Zuschlag einfach in die Schalung geworfen führt zudem oft dazu, dass auf der Unterseite ein Wasserfilm den Kontakt mit dem Zement der Mischung verhindert.
Zudem ist die Form der Brocken meistens ungünstig, d.h. es verbleiben Hohlräume und Taschen, wo der Feinzuschlag und Zement nicht hinkommt.
Da die Flächenpressung von Fundamenten meistens weit unter der zulässinge Druckbelastung von Beton liegt, ist zu magere Mischung eher wegen aufsteigendem Wasser durch Kapillarität problematisch. Im Bereich von Wasser und Frost sollte zudem poröser Zuschlag (Ziegelbrocken usw.) vermieden werden.
Alles was Gips enthält oder damit versaut ist gehört nicht in Beton!