Earthships

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Little Joe
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Re: Earthships

#1

Beitrag von Little Joe » So 31. Mär 2013, 23:05

ich häng mal grad noch einen dran

http://www.youtube.com/watch?v=Qnys_IXe6UY
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Malli

Re: Earthships

#2

Beitrag von Malli » Mo 1. Apr 2013, 08:50

Hier ist noch ein Link dazu .http://earthship.com/

Schönen Ostermontag
Malli

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emil17
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Re: Earthships

#3

Beitrag von emil17 » Mo 1. Apr 2013, 09:26

Mich stört an der Idee nur (das aber erscheint mir wesentlich) dass das Baumaterial Müll ist. Was wird aus dem Haus wenn es aufgegeben wird?
Ein noch Jahrhunderte hässlicher Müllhaufen.
Die modernen Bauten sind aber keine Spur besser.
Deshalb befürworte ich Holz und Stein (Kalkmörtel, Naturstein, gebrannte Tonziegel, Fachwerk oder Holzblockbau je nach Landstrich) als Hauptbaumaterialien. Das hält ewig solange es unterhalten wird und nachher ist es bald einfach weg.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Earthships

#4

Beitrag von Manfred » Mo 1. Apr 2013, 13:10

@Joe: Dein Link passt nicht wirklich? Earthschips sind doch normalerweise Gebäude, die großteils aus Zivilisationsmüll bestehen?
Und deshalb stellt sich die Frage in D auch nicht so dringend. Auf sich auf den Bildern, die Mike Reynolds vor Vorreiter der Earthship-Bewegung auf seine Vorträgen zeigt, türmen sich die Autoreifen und leeren Flaschen zu gigantischen Müllbergen. In D werden die ersteren als Brennstoff und die letzteren als Rohstoff für die Glasproduktion verwertet.
Aber in D dürfte es eh sehr schwer werden, eine Genehmigung für Wohngebäude aus diesen Materialien zu erhalten. Und wenn man sie erhält, wäre bei den heutigen Dämmvorschriften eine Zwangslüftung dringend anzuraten, um nicht ständig in den Ausdünstungen der Autoreifen leben zu müssen.

Die für D spannendere Frage wirft Emil auf. Wie kriegt man nach heutigen Standards ein dauerhaftes Haus gebaut, das für Generationen nutzbar bleibt und gleichzeitig kein Entsorgungsproblem darstellt.
Selbst wenn man sich bei der Statik auf mineralische Baustoffe und Holz beschränkt, bei der Dämmung und Haustechnik wird es schwierig.
Bei Strohballenhäusern bezweifle ich in unserem Klima nach wie vor die Langlebigkeit. Die sind eher was für Leute, die nur für sich selber bauen. Wenn sie langlebig sein sollen, müsste man sie wohl so auslegen, dass die Dämmung nach einigen Jahrzehnten ersetzt werden kann, ohne dass der Aufwand dafür einem Neubau gleich kommt.
Mit mineralischen Dämmstoffen bekommt man die Langlebigkeit hin, aber die Luftdichtheit (um die man bei den zukünftigen Anforderungen an den Heizenergieverbrauch nicht mehr herum kommt) ist ohne allerlei Chemie kaum zu erreichen...

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Spencer
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Re: Earthships

#5

Beitrag von Spencer » Mo 1. Apr 2013, 13:43

Aber die "Naturalienhäuser" sind sowas von schön !!!!
Doch auch ich bin mir so gut wie sicher, das man dafür in D niemals eine Baugenehmigung bekommt, es sei denn man lässt das ganze als ein Projekt eines Vereines oder so laufen...

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emil17
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Re: Earthships

#6

Beitrag von emil17 » Mo 1. Apr 2013, 14:35

Manfred hat geschrieben:Wie kriegt man nach heutigen Standards ein dauerhaftes Haus gebaut, das für Generationen nutzbar bleibt und gleichzeitig kein Entsorgungsproblem darstellt.
Man kann klassische Häuser bauen: Keller halb in der Erde. Bruchsteinmauerwerk, oder Betonsteine mit Sperrschicht gegen aufsteigende Mauerfeuchtigkeit.
Oben Blockbohlen oder Fachwerk und innen mit gehobelten Brettern ausgekleidet, den Spalt (20 - 30 cm breit) mit Dämmung auf Sägespan -oder Zelluloseflockenbasis ausfüllen. Das könnte auch ein Produkt aus Stroh oder dergleichen sein.
Oder tragende Wände aus Stampflehm, aussen Vormauerung aus Backstein mit schlagregenabweisendem Verputz auf Mineralbasis, Spalt mit Dämmung wie oben.
Dach wenn möglich Kaltdach.
Man sollte jedenfalls Statik und Wärmedämmung trennen.
Die Sache ist natürlich unwirtschaftlich, denn man verliert umbauten Raum, weil die Wände wegen "schlechterer" Dämmung etwas dicker sein müssen.
Auf Luftdichtheit mit Zwangslüftung über Wärmetauscher würde ich verzichten.
Bei der Bauoptimierung ist neben dem Entsorgungsproblem von Rückbaumaterial auch die Lebensdauer der Gebäude selbst einzuberechnen.
Dann ist das mit den Kosten so wie beim Ikea-Billigtisch, den man nach 10 Jahren rauswirft, im Vergleich gegenüber dem Massivholztisch, der scheinbar viel teurer ist, aber in Würde altert und einige Generationen aushält.
Die traditionellen Holzbauten halten auch in regenreichen Gebieten wie im Alpenvorland Jahrhunderte, wenn der konstruktive Holzschutz beachtet wurde. Aber das schränkt natürlich die Kreativität "fortschrittlicher" Architekten unerträglich ein. Hier baut man lieber Minergie-Holzwürfel ohne jedes Vordach - die ersten sind nach 25 Jahren wegen Bauschäden abbruchreif. Wenn man das alles auch in die Energiebilanz einbezöge, sähe die Rechnung nicht so gut aus.
Wie man das mit den Vorschriften zusammenbekommt weiss ich nicht. Vermutlich schlecht, denn da könnte ja jeder kommen und einfach an den Fortschritten der Baumaterialoptimierung vorbei bauen. Wahrscheinlich kann nur ein "unverbesserlicher Sturkopf" so etwas durchziehen.

Ausserdem taugt diese Bauweise für Individualisten in ländlichen Gegenden, nicht aber für den verdichteten Wohnungsbau in städtischen Gebieten, wo man schon wegen der Bodenknappheit ganz anders bauen muss.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Earthships

#7

Beitrag von Manfred » Mo 1. Apr 2013, 15:04

Ohne Zwangslüftung mit Wärmerückgewinnung sind die neuen Dämmstandards doch eh für den Arsch.
Das funktioniert höchstens noch für den modernen Singlehaushalt, der 2/3 des Tages außer Haus ist, außer Haus isst und außer einem abendlichen Imbiss und ein paar Stunden Schlaf daheim keine Ausdünstungen produziert.
Wer daheim wohnt und arbeitet und isst und das evtl. sogar als Familie, der heizt dann aus dem Fenster, weil es anders nicht auszuhalten wäre.
Woher die Abneigung gegen die Zwangslüftung kommt, ist mir ein Rätsel. Die Passivhäuser, in denen ich mich bisher aufgehalten habe, hatten alle ein sehr angenehmes Wohnklima. Und im Sommer kann man die Lüftung eh abschalten und die Fenster nach belieben öffnen.

Ich will ja evtl. in 4 bis 5 Jahren ein kleines Häuschen bauen und lese deshalb, was mir an Infos über den Weg läuft.
Bei modernen Ziegelsteinen mit eingelegter Dämmung würde man ca. 75 cm Wandstärke benötigen, um auf Passivhausstandard zu kommen.
Ytongsteine mit geringer Dichte haben vergleichbare Werte.
Durchaus eine Überlegung werd. Das Mauern und die Steine sind gemessen an den Gesamtkosten ein relativ kleiner Anteil. Und die Kosten und das Entsorgungsproblem für eine zusätzliche Dämmung würden entfallen.
Alternativ evtl. die Statik aus Kalksandstein und darauf + nichttragende Wände aus Mineralschaumsteinen. Da wären 35 cm ausreichend. Man müsste die Wand aber evtl. innen beplanken, damit keiner ein Loch rein tritt...

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Re: Earthships

#8

Beitrag von Little Joe » Mo 1. Apr 2013, 15:16

Manfred hat geschrieben:@Joe: Dein Link passt nicht wirklich? Earthschips sind doch normalerweise Gebäude, die großteils aus Zivilisationsmüll bestehen?
... da hst du Recht :daumen: Dann seht es als Gegenansatz zu den Earthships, an denen mich die zig Autoreifen schon abschrecken würden.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Earthships

#9

Beitrag von Peterle » Sa 20. Apr 2013, 08:55

Nicht ganz aber dicht dran: klick.
Kosten ca. 1000,-- € nach Aussage des Erbauers, wäre auch mit 0,-- € machbar gewesen, aber die Niederkunft seiner Frau hat die Zeit beschränkt.

Schönes Beispiel, wenn auch nicht in D.

Gruß

Peter

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Re: Earthships

#10

Beitrag von Spencer » Sa 20. Apr 2013, 18:52

Ist das geil ? ! Hab mir gleich mal ein Lesezeichen für die Website gesetzt. Einfach Klasse die "Hütte". Aber bei der Luftüberwachung hier, einfach legal nicht möglich... Doch wer weiß was wird, vielleicht wird illegal noch mal scheißegal :lol:

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