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Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 13:43
von karl-erwins-frau
Hi,

ich plane nächstes Jahr noch einen ganz neuen Durchbruch in eine Außenwand zu machen / machen zu lassen.
Normalerweise würde ich das wieder selbst machen, aber Außenwand und tragend und dann mit irgendwelchen Stürzen (die ich vermutlich nicht mal eben so heben kann) zu hantieren ist mir zu heiß.
Jetzt könnte ich mit ja einfach einen Handwerker kommen lassen und sagen: "mach mal". Aber woher weiß ich dann ob das Haus hinterher noch steht? Muss der Handwerker das wissen? Bekomme ich das schriftlich? Haftet er dann dafür? Oder muss ich ein Statikgutachten beauftragen?

Kleine Hintergrundgeschichte: Hatte kurz nach dem Kauf einen Architekten da, der beurteilen sollte was tragende (Innen)-wände sind und was nicht. Der sagte dann nur "hmm, also die sind wahrscheinlich nicht tragend..... die könnte tragend sein, oder auch nicht.... mal abstützen, rausbrechen und schaun ob sich was setzt" :haha: - danke, das hat mir nicht geholfen ;-)

Merci!

Re: Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 13:46
von Melusine
Ja,braucht man!
Auch eine Baugenehmigung,sonst kann es passieren,daß die Gemeinde den Rückbau verlangt!

Re: Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 13:57
von Ragna
Wie groß soll der Durchbruch werden?
Soll der Durchbruch an der Straßenfront oder Gartenseite erfolgen?
Manche Gemeinden legen Wert auf das Stadtbild…
Normal fängst du die Traglast über einen Balken oder Träger ab der als Sturz eingezogen wird.
Bei Innenwänden gibt es neben einer tragenden Funktion auch eine aussteifende, darum die zögernden Aussagen deines Architekten.
Hast du Grundrisse von deinem Karl Erwin, möglichst von der Baugenehmigung?
Auf Zeichnungen ist eine Traglast bzw. eine aussteifende Funktion besser zu erkennen, da sieht man wie das Haus "funktioniert".
Statiker sind schweineteuer, für einen Türdurchbruch ist der nicht nötig, gut ist allerdings wenn du eine kompetente Baufirma beauftragst.

Re: Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 14:08
von karl-erwins-frau
Ups, naja, ich will ja quasi eher was abreißen als bauen ;-)

2x2,2m zur Gartenseite, da schaut auch niemand wirklich drauf. Allerdings ist hat Karl-Erwin hier eine "Spannweite" von "nur" 8,5 m mit einer Innenzwischenwand dazwischen, also wäre der Durchbruch quasi die Häfte der Mauerlänge des Zimmers, deswegen bin ich mir unschlüssig ob man das nicht ernsthaft abstützen/abstürzen ;) muss.

Ja, den Grundriss habe ich als Kopie von damals, aber der Architekt meinte, die Wände wären alle gleich stark gemauert, deswegen kann man es an der Wandstärke nicht genau sagen.

Ich habe bisher schlechte Erfahrung mit Handwerkern vor Ort (die einfach dann nie wieder aufgetaucht sind) und gute Erfahrung mit myhammer gemacht; da hätte ich jetzt mal angesetzt. Aber wenn der dann sagt "passt schon"...?

Re: Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 14:16
von si001
Hast du von Karl-Erwin keine Pläne? Wenn nicht - im Bauamt müssten welche liegen. Da könnte auch eine Statik dabei liegen. Schließlich ist der Bau ja mal irgendwann genehmigt worden. Als Eigentümer bekommst du da zumindest Einsicht. (Für Abzügen wird sicherlich ein Obolus fällig.) Ich würde erst mal auf dem Amt fragen, bevor ich einen Statiker beauftrage.

Ach so: Statiker und Architekt haben verschiedene Ausbildungen! Architekten haben in ihrer Ausbildung auch Statik, aber nur abgespeckt als Nebenfach. Deshalb hat sich dein Architekt auch so lala ausgedrückt. Statiker sind Bauingenieure. Die haben einen wesentlich gründlicher Statikausbildung. ;) Ist halt jeder Spezialist in seinem Fach. Alles andere ist Pfusch.

Re: Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 15:10
von karl-erwins-frau
Hi,

ja, doch Pläne hab ich, aber was fang ich damit an? :rot:

Lg!

Re: Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 15:46
von Thomas/V.
Hi!

Such Dir nen Architekten, der schon größere Umbauten an alten Häusern geleitet oder "begleitet" hat.
Ich hab mir von so einem das Haus angucken lassen, bevor ich die Zwischenwand zwischen Küche und daneben liegender Kammer weggerissen habe. Der hat dann auch den Unterzug ausgerechnet, der dann eingezogen wurde.
Hat nicht viel gekostet.
Selber machen würde ich den Neubau dann aber auch nicht, wär mir "zu heiß".
Ich hab das von einer ortsansässigen, "alten" Firma machen lassen, die schon viele auch ältere Häuser renoviert hat. Vorteilhaft ist, wenn die eine Firma sowohl Zimmermanns- als auch Maurerarbeiten macht, brauchst nicht so viel organisieren.
Die Verputz- und Malerarbeiten kann man dann immer noch selber machen.

Re: Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 15:46
von si001
Auch ja, habs gerade gelesen. Sorry!
karl-erwins-frau hat geschrieben:2x2,2m zur Gartenseite, da schaut auch niemand wirklich drauf. Allerdings ist hat Karl-Erwin hier eine "Spannweite" von "nur" 8,5 m mit einer Innenzwischenwand dazwischen, also wäre der Durchbruch quasi die Häfte der Mauerlänge des Zimmers, deswegen bin ich mir unschlüssig ob man das nicht ernsthaft abstützen/abstürzen ;) muss.
2x2,2 m ! :platt: Uahh! Lass die Finger davon! Das MUSS man abstützen! Lass das Profis machen. Abgesehen davon, wirst du das bei der Spannweite (allein) rein körperlich nicht schaffen. Du musst einen Unterzug aus Stahlbeton oder Stahl (Holz wahrscheinlich seltener) von über 2,5 m länge einbauen. Den kriegts du allein gar nicht getragen!

Re: Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 15:58
von karl-erwins-frau
Hi,

ja, machen lassen ist klar, Frage war ja, ob's reicht wenn der Handwerker sagt, "ja, ich bau da einen xy-Sturz ein." oder ob ich vorher jemanden brauche der sagt "der handwerker, der's ausführt muss einen xy-sturz einbauen, damit es alles hält." :-)

Re: Statikgutachten - braucht man das?

Verfasst: Mi 19. Dez 2012, 16:06
von si001
Naja, sagen wir mal so: Ein gefahrener Handwerker weiß pi mal Daumen, was er zu nehmen hat. Bei deinem Unternehmen würde ich es mir rechen lassen.
Nehmen wir mal an, dass der Handwerker sich vertut....
Ein Statiker berechnet es. Wenn dir dann die Hütte aufgrund falscher Berechnung zusammenbricht, trägt Statiker die Verantwortung. (Nicht umsonst ist die Berufshaftpflichtversicherung für Statiker so teuer.)