Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

Sabi(e)ne
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Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 5. Sep 2012, 19:10

Da ich nicht meinen eigenen Thread zerschießen will - gibt es sowas wie "home inspectors" auch in D?
In Amiland sind das vereidigte Sachverständige, die Gutachten für die Käufer (meistens jedenfalls) erstellen, was am neu zu kaufenden Haus alles noch zu machen ist.
Kosten im Schnitt um die 300$ pro Haus, und lohnen sich wirklich, wie ich das so lese.
Welche Fachleute nimmt man hier in D für dafür? :hmm:
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emil17
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Re: Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#2

Beitrag von emil17 » Mi 5. Sep 2012, 19:20

Lies mal in fachwerk.de, dort findet man Leute (öffenlich bestellte Sachverständige), die so was machen. Die kommen von der Ausbildung her aus der Bauingenieur-Laufbahn oder haben Architektur studiert. Eine neutrale Betrachtungsweise gibts natürlich nicht, was der eine erhaltenswert findet, ist für den anderen abbruchreif. Es kommt auch sehr darauf an, was die Leute selber für minimale Wohnansprüche haben.

Viele SV spezialiseren sich auch, etwa auf Gebäudetrockenlegung oder Holzschädlinge.

Zwischen Bauschaden und zeitgemäss gealtert sollte aber jeder unterscheiden können.
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Re: Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#3

Beitrag von babayaga » Mi 5. Sep 2012, 19:29

Hm schwierig, in D kannste dir ein Wertgutachten erstellen lassen. 'home inspector' klingt so nach RTL-trash;-), ich wäre da skeptisch, ob man für 300 Scheine wirklich das Optimal für sich passende aufgezeigt bekommt.

Oftmals ist es ja so, dass man viele Dinge, die man anders lösen würde, erst im täglichen Gebrauch/Leben in der Immobilie merkt und dann nach Jahren das Resumee zieht: 'Hättste das mal so oder so anders gemacht.' Ich meine das ist ja ein Prozess, der sich aus Erfahrungen zusammensetzt.

Kann mir das schwer vorstellen, wie da ein 'home inspector' rangehen will, jede Immobilie ist anders, jedes Grundstück ist anders und die Menschen sowieso.

Aber vielleicht hab ich das auch nur falsch verstanden ... ;)
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Re: Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 5. Sep 2012, 19:42

in Ö beauftragt man da bausachverständige oder den baumeister des vertrauens (bei uns setzen beide bezeichnungen die entsprechende ausbildung voraus)- die prüfen den ist-zustand und geben auskunft über die voraussichtliche haltbarkeit und belastbarkeit bzw. wenn baumängel da sind über die behebungsmöglichkeiten, normalerweise können die auch grob einschätzen wieviel welche massnahmen in etwa kosten.

hierzulande muss man dafür mit etwa 500 talerchen kalkulieren.
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Re: Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 5. Sep 2012, 20:01

Nein, es geht nicht um den reinen Wert, sondern ob z.B. die Rohre & Elektrik korrekt verlegt wurden, ob das Dach dicht ist, und die Balken alle noch gammelfrei, und der "crawl space" unter dem Haus evt. ein Rattenloch ist, ob der Abfallschredder in der Küchenspüle funzt, ob es nasse Einbauschränke und undichte/unbewegliche Fenster hat, was unter den Teppichböden ist, wie der Dachboden aussieht, und der Kamin/die Heizung/Klimanlage, - der guckt halt alles nach, was man sonst erst nach und nach findet....
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Re: Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#6

Beitrag von citty » Mi 5. Sep 2012, 20:23

Hallo,

home inspector = Baupruefer. Hier in Canada gibt es die auch und ohne ohne home inspection bekommt man in der Regel keine mortgage (Hypothek). eine home inspection kostet hier zwischen 400 und 1000 Dollar.

Was die Qualifikation angeht, naja, home inspector kann hier fast jeder werden, es gibt gute und schlechte. Vereidigt sind sie nicht sondern lediglich certified (zertifiziert) und nciht mal das in jedem Fall. In Dtl. kann man einen Handwerker beauftragen, die verstehen was vom Bau. In Dtl. gibt es ausserdem Baupruefer oder Bausachverstaendige, Staatiker etc. einfach auf dem Bauamt nachfragen.

http://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wis ... -9621.html

LG Citty
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Re: Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#7

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 5. Sep 2012, 23:08

so ein rundum-service über bautechnisches hinaus gibt es glaub ich nicht - zumindest ist mir noch nie sowas aufgefallen und inzwischen kenn ich doch etliche serviceleister in D was immobilien anlangt.

zukaufen solcher leistungen macht viel sinn in bereichen in die man selber nicht so den einblick hat bzw. haben kann, den kleinen überraschungen kann man durch gründliches prüfen im vorfeld zum grossteil vorbeugen, ich seh nix was gegen ausprobieren, öffnen, auf allen vieren durchs haus kriechen und wegschieben von möbeln und teppichen spricht.

je nach gebäudetyp und ungefährer erbauungszeit gibt es auch bestimmte merkmale/schwachstellen die man sich vorher unbedingt mal ansehen sollte. am hilfreichsten ist bestimmt jemanden mitzunehmen der ein solches gebäude bereits besitzt, der weiss dann bestimmt worauf er schaun muss.
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Re: Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#8

Beitrag von kleinesLicht » Mi 5. Sep 2012, 23:20

kraut_ruebe hat geschrieben:ich seh nix was gegen ausprobieren, öffnen, auf allen vieren durchs haus kriechen und wegschieben von möbeln und teppichen spricht.
:lol: Sorry, ich hab heute einen albernen Tag, aber ich stelle mir gerade vor, welchen Eindruck das auf die Leute macht, die noch in dem Haus wohnen... :haha:
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Re: Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#9

Beitrag von Reisende » Do 6. Sep 2012, 09:52

Wir hatten auch einen Sachverständigen vor Ort, bevor wir den KV unterschrieben haben.
Der hat aber nur Augenschein genommen, d.h. ist ums Haus rum und drinnen hat er sich die Wände, Fensterstürze etc angeschaut, sowie den Keller. Er befand die Bausubstanz als akzeptabel. Gekostet hat sein Besuch inkl. Anfahrt und Abschlussbericht (eine nicht sonderlich aussagekräftige DIN A4- Seite) ca. 400,-.
Letztendlich hat uns das nicht viel gebracht. Um wirklich zu wissen, was da so los ist, müsste man eigentlich mit Gerätschaften unterwegs sein, die z.B. die Feuchtigkeit im Mauerwerk bestimmen können etcpp. So ein Gutachten hätte uns allerdings 2.500,- gekostet, und das war einfach nicht drin.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Gibt es ein Gegenstück zum "home inspector" in D?

#10

Beitrag von kraut_ruebe » Do 6. Sep 2012, 11:59

ein feuchtigkeitsmessgerät ist nicht wirklich teuer und leistet danach noch gute dienste um die restfeuchte im brennholz zu messen.

man muss da bei weitem nicht das teuerste modell nehmen - auch wenn die skala bei einem billigmodell aus dem baumarkt natürlich nicht extrem genau ist sieht man damit trotzdem sehr deutlich ob die mauerfeuchte in einem vertretbaren rahmen ist oder nicht. besonders für erst kürzlich gestrichene wände zu empfehlen, die da und dort (aber natürlich nicht immer) hübsch über aufsteigende feuchtigkeit hinwegtäuschen.
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