Spalten und Lücken in Holzwand füllen

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fuxi
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Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#1

Beitrag von fuxi » Mo 18. Jun 2012, 12:11

Die Laube meines neuen Kleingartens besteht komplett aus Holz. Die ungedämmten und unverkleideten Bretter-Wände haben nun aber an einigen wenigen Stellen Lücken udn Spalten, die ich gerne irgendwie schließen würde. Am liebsten mit Naturmaterialen natürlich.

Meine Idee wäre, sie mich Bienenwachs auszufüllen. Dabei würde ich aber gerne das Wachs minimal weicher und geschmeidiger machen, ohne es bei der Verarbeitung erhitzen zu müssen (das wäre dann ansonsten mein Alternativplan). Mit welchem Öl sollte ich das Wachs versetzen, um es etwas weicher zu machen, ohne dass es irgendwann ranzig wird? Sonnenblumenöl? Leinöl?
Is es sinnvoll, erst Schafwolle oder ähnliches in das Wachs einzukneten?
Welche anderen Möglichkeiten gibt es? Holzpaste ist mir höchst suspekt.

P.s.: Ich würde gerne aus Bienenwachs mein eigenes Bohnerwachs machen, um den Holzboden zu schützen. Kennt jemand Tipps, Tricks oder Rezepte?
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Theo
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Re: Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#2

Beitrag von Theo » Mo 18. Jun 2012, 12:57

fuxi hat geschrieben:Die Laube meines neuen Kleingartens besteht komplett aus Holz. Die ungedämmten und unverkleideten Bretter-Wände haben nun aber an einigen wenigen Stellen Lücken udn Spalten, die ich gerne irgendwie schließen würde. Am liebsten mit Naturmaterialen natürlich.
Ich habe ein ähnliches Problem, und Du hast mich jetzt auf eine Idee gebracht: Schiffsbohlen wurden durch in Pech getränkte Hanfseile abgedichtet. Oder so ähnlich...
Es sollte ein Material sein, dem Feuchtigkeit nichts ausmacht. Vielleicht geht auch Steinwolle.
Gruß
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Re: Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 18. Jun 2012, 13:07

im traditionellen holzbau früher wurde moos verwendet (nur angelesen, nicht probiert)
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Re: Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#4

Beitrag von emil17 » Mo 18. Jun 2012, 13:13

Für Bretterwände sind Materialien wie Wachs doch viel zu schade.
Entweder macht man eine Stülpschalung, oder man nimmt Deckleisten. Diese nur auf einer Seite annageln, sonst reissen sie auf, wenn die Bretter weiter abschwinden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 18. Jun 2012, 13:14

fuxi hat geschrieben: Mit welchem Öl sollte ich das Wachs versetzen, um es etwas weicher zu machen, ohne dass es irgendwann ranzig wird?
auch nur theoretisch und nicht getestet: terpentinöl sollte das passende öl für bienenwachs sein
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Re: Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#6

Beitrag von fuxi » Mo 18. Jun 2012, 13:21

emil17 hat geschrieben:Für Bretterwände sind Materialien wie Wachs doch viel zu schade.
Entweder macht man eine Stülpschalung, oder man nimmt Deckleisten. Diese nur auf einer Seite annageln, sonst reissen sie auf, wenn die Bretter weiter abschwinden.
Ich will ja nicht verschalen oder irgendwas davornageln, sondern nur die paar Spalten stopfen :aeh:
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Re: Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#7

Beitrag von Rati » Mo 18. Jun 2012, 13:29

Ich hab mir mal ne Bienenwachspolitur hergestellt. Dafür habe ich Leinöl genommen. Allerdings habe ich das Wachs vorher geschmolzen um alles gut verrühren zu können. Und das wolltest du ja nicht unbedingt.
Ich könnte mir allerdings denken, das es Liebhaber für diese Art von Kittung geben wird und dir zB Meisen im Winter alles wieder aus den Fugen picken.
Vielleicht doch lieber ne Verkleidung oder irgendwas mit Lehm und Stroh?

Grüße Rati
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Re: Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#8

Beitrag von fuxi » Mo 18. Jun 2012, 13:35

Rati hat geschrieben:Ich hab mir mal ne Bienenwachspolitur hergestellt. Dafür habe ich Leinöl genommen. Allerdings habe ich das Wachs vorher geschmolzen um alles gut verrühren zu können. Und das wolltest du ja nicht unbedingt.
Entschuldige, das habe ich missverständlich ausgedrückt. Zur Herstellung mag ich es gerne erhitzen. Nur zur Verarbeitung will ich es nicht notwendigerweise erhitzen.
Ich hab letztens zum Beschichten meiner Futterzarge und zum Anbringen der Anfangsstreifen mit flüssigem/weichem Wachs hantiert und die Küche sah entsprechend aus. Auf Fliesen und Arbeitsplatte war das jetzt nicht so das Problem, aber ich will mir nicht den Holzboden in der Laube versauen.

Hast du die Politur innen oder außen verwendet? Wie war die nach einiger Zeit (Monaten/Jahren)? Nicht irgendwie müffelig oder so?


Nachtrag: Kitt! Genau. Danke für das Suchwort. Das war mir nicht eingefallen.

Nachtrag2: Zu Politur und einem Holzschutzmittel aus Wachs, Terpentin und Kolophonium hab ich mittlerweile im Imkerforum noch Interessantes gefunden.
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Re: Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#9

Beitrag von Rati » Mo 18. Jun 2012, 13:46

Ich habe die Politur für Kettenanhänger aus Holz verwendet.
Das ist jetzt schon ... :hmm: fünf Jahre her, und zumindest vom optischen (ab und zu öffne ich die Schublade in der die Dose steht) sieht die Politur noch genau so aus wie damals. Ich werd heut mal ne Schnüffelprobe machen in wie weit sie noch nett riecht.
Und ich mach mich (in meinem Denkkasten/Kopf) mal auf die Suche nach den ungefähren Dosierungen denn die wirst du dann sicher haben wollen.

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Re: Spalten und Lücken in Holzwand füllen

#10

Beitrag von Rati » Mo 18. Jun 2012, 20:47

so, hab grad mal die Schnüffelprobe gemacht.
Das heist vorher mußte ich eine feste Haut entfernen die sich gebildet hatte.
Also die Konsistenz war noch so wir nach der Herstellung und wie in deinem link beschrieben:
Nach dem Erkalten (dauert ein paar Stunden), ist die Politur weder flüssig noch knochenhart, eher so wie früher die feste Schuhcreme in Dosen.
also schon mal keine Zersetzung nach wie geschrieben fünf Jahren.
Nach Bienenwachs roch es nicht mehr, aber irgendwie unangenehm oder gar ranzig auch nicht, eher nach Leinöl.
Vielleicht sind ja genug antibiotische Stoffe im Wachs um gegen ranzig werden zu wirken?
Ich weiß nicht mehr welche Mengen von was ich damals eingesetzt habe, aber es waren Wachslinsen und stino Leinöl aus dem Reformhaus.
Ich denke es wird so ähnlich gewesen sein wie in dem link, nur ebend nicht mit Terpentin.
Vielleicht mußt du einfach mit einer kleinen Menge Leinöl anfangen und dann einmal erkalten lassen um die Konsistez zu testen.
Oder wie wäre es den, zuerst Schafwolle in die Fugen zu stopfen (hattest du ja auch schon irgendwie im Sinn) und dann das ganze nur noch oberflächlich mit so einer cremartigen Wachs/öl Paste zu versiegeln?

Haltbar scheint die Mischung jedenfalls zu sein.

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