Selbstversorger Forum e.V.

Hallo an alle,
ich will hiermit keinem auf den Schlips treten, aber ich würde gerne von denen, die als Wessi in Ostdeutschland eine Immobilie oder Grundstück erworben haben, wissen, wie das mit den Leuten dort so ist. Ich habe leider schon viele und nur negative Erfahrungen mit Leuten von "drieben" gemacht. Ich habe sie als egoistisch, frech, unverschämt und negativ kennengelernt. Ich war auch schon zweimal in der Nähe von Leipzig und dort war es genauso. Die Immobilien dort sind zwar oft viel günstiger, aber wegen dem, was ich erfahren habe, will ich eigentlich dort nicht hin. Was könnt ihr dazu berichten?
Viele Grüße,
OneLight

Hallo OneLight,
ich lebe und arbeite seit 9 Monaten im Süden Thüringens nahe der Grenze zu Hessen und Bayern und habe , was mich angeht sehr positive Erfahrungen mit den Menschen hier gemacht. Klar gibt es hier, genau wie in meiner alten Heimat NRW auch ein paar schwarze Schafe aber die meisten Leute sind hier sehr nett. Hier ist man nicht ganz so tief im Osten, die alte Heimat ist mit 340 km noch recht gut zu erreichen und die Immobilien sind auch günstig.
Caren

Moinsen

Ich Lebe und Arbeite jetzt seit gut 7 Jahren im Osten und kann garnicht Klagen!!

Ich mag den Menschenschlag hier in meiner Gegend und komme gut mit Ihm aus. Ost- West ist für mich gar kein Thema mehr, eher schon (wieder) Nord- Süd (Preuß und Batzi)

Allerdings: Viele Wessis haben hier gewütet wie die Feudalherrschaften, Rückforderungen von Immobilien, Firmen kaputtsaniert, Arbeitskräfte ausgenutzt, Betrogen, Gelogen und Ausgenutzt! Als Wessi muß man sich erst Anerkennung verdienen, im Sinne von: "DER ist nicht so!!"

Seit 3 Jahren bin ich adaptierter, assimilierter Wossi, erklärt doch einiges

Immo- und Grundstückspreise sind TOP! Allerdings kaum Arbeit (viele 250km- Pendler) und wenig Geld (immernoch!)

lg
Nils

OneLight hat geschrieben:Was könnt ihr dazu berichten?

Was reitet einen eigentlich, nach einer Generalbewertung von ca. 16,4 Mio Leuten (stat. Bundesamt, Einwohner neue Bundesländer inkl. Berlin, Stand: 2009) zu fragen?

Thomas

Moin,
ich bin ja von der Befragung ausgenommen, muß aber mal was kundtun:
Was mir seinerzeit insbesondere den ferneren Bundesländern bezogen auf die innerdeutsche Grenze an merkwürdigen Vorurteilen und an Überheblichkeit 10 Jahre nach Grenzöffung begegnet ist, auch bzw. grade von Leuten, die noch nie dort gewesen waren, lässt auch dem freundlichsten Ossi den Arsch platzen.

Ich habe leider schon viele und nur negative Erfahrungen mit Leuten von "drieben" gemacht

Think Twice.
Meine (Wessi-)Frau hat da noch ne eigene Theorie, mit geschlechterbezogenen Aspekten, egal, nach Kölle zurück will sie jedenfalls nie wieder, auch wenn sie sich manchmal und zu recht über die stieseligen Preußen beklagt.
Genauso wenig wie der Nachbar zur Rechten wieder nach München will und der zur Linken nach Hannover.
Aber sie ist ja nicht hier im Forum, sonst würde sie wohl jetzt vom Leder ziehen....
Olaf

OneLight hat geschrieben:...Ich habe leider schon viele und nur negative Erfahrungen mit Leuten von "drieben" gemacht.

Klingt wie das Problem mit den Millionen Geisterfahrern...

Theo hat geschrieben:

OneLight hat geschrieben:...Ich habe leider schon viele und nur negative Erfahrungen mit Leuten von "drieben" gemacht.

Klingt wie das Problem mit den Millionen Geisterfahrern...

ja, der Verdacht liegt nahe...

von wegen, niemandem auf den Schlips treten wollen... plumper kann man das wohl kaum tun.

OneLight hat geschrieben:egoistisch, frech, unverschämt und negativ

passt irgendwie genau zu solch einer unhaltbar-pauschalisierenden Aussage!

OneLight, möge Dir dasselbe aufgehen...

Ich kenne "den Osten" bisher nur aus einigen Urlauben und Besuchen, aber habe bisher immer nur positive Erfahrungen gemacht.
Auch hier hatte ich in der ein oder anderen Firma viele Kollegen aus den neuen B.Ls, die ich als sehr umgänglich und angenehm empfand, ebenso wie Nachbarn von mir.
Jene Nachbarin hat mir mal erzählt, daß sie wg. der Leute nicht mehr in den Osten zurück wöllte, die würde sie als sehr negativ empfinden. Aber ich weiß nicht, ob man das verallgemeinern kann, scheinen eher ihre persönlichen Erfahrungen zu sein. Sie hat eben mehr erreicht als ihre Landsleute dadurch, daß sie in den Westen gegangen ist, und sie meint, daß ihr da viel Neid und Mißgunst entgegenschlägt.

In Dresden habe ich mich mit einem Westdeutschen unterhalten der mir ähnliches erzählte wie Nils geschrieben hat:
viele Investoren aus dem Westen haben nach der Wende die Sau abgegeben, Einheimische übervorteilt usw., und sind deswegen auch nicht gerade sonderlich beliebt.

Allgemein bin ich der Meinung, daß man nicht pauschalieren und ein Volk oder Bewohner einer Region in "Gut und Böse" unterteilen kann
Ich lebe im ach so "fröhlichen Rheinland", aber hier gibt's auch verdammt viele Stiesel, Flachwi***er und Vollgasidioten.
Und ich finde es auch traurig, daß über 20 Jahre nach der Wende noch immer in Ost und West unterschieden wird. Meiner Erfahrung nach nörgeln übrigens die am meisten über "die Ossis", die noch niemals einen Fuß über die ehemalige Grenze gesetzt haben!

Ich kann nur den Vorschlag machen: Voreingenommenheiten mal über Bord werfen, einfach mal hinfahren, einige Zeit dort verbringen und Kontakt zu Einheimischen aufnehmen.

da gibts noch so ein sprichwort:

wie man in den wald hineinruft....

OneLight hat geschrieben: will ich eigentlich dort nicht hin.

...dann geh´doch einfach woanders hin, oder bleib´ wo du bist...

W.