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Hanglage, ein Verhängnis?

Verfasst: So 29. Mai 2011, 16:14
von Kyrlie
Hallo,
na dieses Thema hab ich aber mit einem spitzen Wortwitz eingeleitet... :haha:

Ich bin soooo aufgeregt, nach ewiger Suche haben wir endlich ein Haus gefunden, was uns rundherum gefallen könnte. :michel: Natürlich gibt es auch hier wieder ein "Aber": Das Haus und die erste Scheune stehen praktisch auf ebenem Grundstück, direkt an der zweiten Scheune geht es dann aber recht steil nach oben. Diese Scheune liegt sozusagen auf der Vorderseite zwei Stockwerke überirdisch und auf der Rückseite guckt nur noch der Rest vom Obergeschoss aus der Erde. Kann man sich das vorstellen?
Der Vorbesitzer hat erzählt, dass da bei Regen früher richtig Wasser durch die Scheune lief - ins Obergeschoss rein, durch den Heuboden und aus dem Untergeschoss raus. Jetzt hat er oben am Hang 100 qm Drainage gelegt und jetzt sei alles staubtrocken.
Da drängen sich mir folgende Fragen auf:
1.) Wie kann man erkennen, dass und wo Wasser aus dem Hang drückt? Ich denk mal, selbst wenn ich jetzt bis zum nächsten Regen warte, reicht so ein kleiner Sommerschauer nicht aus, um da etwas zu sehen... Muss man sich hier auf die Angaben des Verkäufers blind verlassen?
2.) Wenn so eine Drainage funktioniert, wie lange hält so was im Durchschnitt? Der drainagierte Bereich ist ein Pferdepaddock, da huft also ganz schön was drauf rum.

Für einen Tipp wäre ich sehr dankbar. Grüße, Katrin

Re: Hanglage, ein Verhängnis?

Verfasst: Mo 30. Mai 2011, 12:25
von Waldläuferin
HI,
welche Pflanzen wachsen dort, wo Du vermutest, dass die wasserführende Schicht an die Oberfläche trifft?
Binsen o.ä.?
Grüße
Waldläuferin

Re: Hanglage, ein Verhängnis?

Verfasst: Mo 30. Mai 2011, 14:54
von Spottdrossel
Ich verstehe die Aussage des Vorbesitzers so, das er das Oberflächenwasser "gebändigt" hat.
Es wird gerne unterschätzt, wieviel Wasser sich bei einem ordentlichen Schutt kurzfristig seinen Weg sucht.
Wenn die Drainage mit Sickerrohren nach Vorschrift (also Empfehlung des Herstellers) gebaut wurde, brauchst Du Dir wegen den Rössern keine Gedanken machen; für die Rohre ist geprüft, was für Lasten die bei welcher Einbautiefe aushalten müssen.
Eher Drainagefeindlich sind reinwachsende Wurzeln und Feinanteile, die den Kram verstopfen.

Re: Hanglage, ein Verhängnis?

Verfasst: Mo 30. Mai 2011, 20:34
von Kyrlie
Hallo und vielen dank für die Antworten. Nach den Pflanzen hab ich noch gar nicht geguckt, das ist natürlich ein guter Tipp. Ob die Drainage richtig verlegt ist... mhhhh, schwer zu sagen. Der Verkäufer lobt sie natürlich über den grünen Klee...
Am Wochenende werde ich ein paar bau-versierte Bekannte hinschleppen, dann muss man mal weiter sehen, was die dazu sagen.
Grüße, Katrin

Re: Hanglage, ein Verhängnis?

Verfasst: Mi 15. Jun 2011, 22:05
von Kyrlie
Ich wollte nur mal up-daten...

nachdem das Haus nun von allen unseren Bekannten und Verwandten besichtigt wurde, scheint der Hang nicht so problematisch zu sein, wie ich befürchtete...

Aber... das Dach wurde für Schrott befunden! Also haben wir mal spitz gerechnet und unseren Preis genannt. Jetzt heißt es warten und bitte mal fest die Daumen drücken!!!

Sollte es klappen, so nennen wir bald 3500 qm mit zahlreichen Ställen und einem uralten Haus unser eigen. Sollte es nicht klappen, werde ich kurz enttäuscht sein und dann furchtbar erleichtert...

Grüße, Katrin

Re: Hanglage, ein Verhängnis?

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 20:58
von emil17
Kyrlie hat geschrieben:Sollte es klappen, so nennen wir bald 3500 qm mit zahlreichen Ställen und einem uralten Haus unser eigen.
klingt gut ...
Kyrlie hat geschrieben:Sollte es nicht klappen, werde ich kurz enttäuscht sein und dann furchtbar erleichtert ...
Sehr vernünftige Ansicht.
Woraus ist denn dieses Dach?


Hanglage - das ist je nach Herkunft der Bewohner sehr unterschiedlich, was darunter verstanden wird.
Auf schweren, bindigen, womöglich zu Rutschungen neigendem Boden unangenehm, auf leichtem, durchlässigem, kein Problem.
Das wichtigste am Haus: Die Lage. Alles andere kann man ändern.
Die Frage zur Drainage: richtig gebaut halten die fast ewig. Man sollte sie spülen können (Kontrollschächt vorhanden?). Falsch gebaut setzen sie sich zu und wirken im ungünstigsten Fall andersrum, also als Fundamentbewässerung.
Hanglage ist eher von Vorteil, man wird das Wasser wieder los. Im Frühjahr wird der Boden eher warm, wenn es nicht absonnig ist.

Re: Hanglage, ein Verhängnis?

Verfasst: Fr 17. Jun 2011, 21:47
von Kyrlie
Hallo Emil,

das renovierungsbedürftige Dach ist (glücklicherweise) nicht das des Wohnhauses, sondern das von der angrenzenden Scheune. Das besteht aus diesen alten, halbrunden Dachpfannen, bei denen immer eine so und die nächste andersrum gelegt wird. Die Pfannen sind OK, aber der Hauptstützbalken hat sich gedreht und ist komplett aus der Verzapfung.
Wir hatten recht viele Meinungen dazu, die gingen von "da tauscht man kurz den Balken aus und schon ist gut" bis zu "das Nebengebäude ist nicht zu retten, das müsst ihr komplett abreissen". Wir haben beschlossen, das unsere Wahrheit dazwischen liegt und das die entsprechende Summe vom Kaufpreis ab muss.

Mit dem Hang kann ich mich auch immer besser abfinden. Aber jetzt können wir sowieso erstmal nicht mehr machen als warten und vorsorglich Alternativen besichtigen... die gibt´s hier auf dem Land zum Glück reichlich.

Grüße, Katrin

Re: Hanglage, ein Verhängnis?

Verfasst: Fr 17. Jun 2011, 23:11
von emil17
Kannst Du mal ein Bild vom Schaden einstellen?

Re: Hanglage, ein Verhängnis?

Verfasst: Sa 18. Jun 2011, 21:33
von Kyrlie
Hallo Emil,

ich sende dir ein Bild per pn. Wenn du dazu etwas sagen kannst, dann sind wir die für deine Meinung sehr dankbar!

Grüße, Katrin

PS: Wenn wir erstmal ein Haus gekauft haben, dann werde ich bestimmt ganz viele Bilder mit ganz vielen Fragen posten, aber da mir das Gebäude nicht gehört, will ich da nix ins Netz stellen...