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Strohgewächshaus

Verfasst: Do 13. Jan 2011, 18:10
von lmao90
Hi,
Ich habe da so eine Vision im Kopf, die von einer kleinen Wohlfühl Oase handelt, um dort sowohl etwas arbeiten zu können (im Bereich Pflanzen) und gleichzeitig abschalten können (ganz wichtig dafür: Ein Teich).
Dabei dachte ich auch an ein Gewächshaus/Chill Out Zone, was man ja mit Hilfe von Strohballen entwerfen könnte. Dabei sollen also sowohl Pflanzen wachsen/überwintern als auch ein kleines Sofa für mich vorhanden sein .

Mein Plan sieht wiefolgt aus:
Auf der Nordseite eine komplette Wand aus Strohballen, auf der Ost- und Westseite werden die Strohballen nur halb so hoch gestapelt, auf der Südseite finden sich gar keine Strohballen (bis auf die 2 Eckpfeiler). Alles was nun frei ist wird mit Folien abgedeckt. Für die "Dachkonstruktion" werden einfach mehrere Rundling Hölzer (z.B. junge Fichten) in einem Abstand von ca. 5cm nebeneinander gelegt. Somit kann durch die Spalten immer noch die Sonne scheinen und im Winter bricht nicht alles zusammen.
Die Strohballen werden mit Lehm verputzt, und die Ballen stehen auf Schotter, damit keine Wühlmäuse von unten rein können.

Was mir allerdings Sorgen bereitet ist, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch werden könnte und mir die Strohbälle wegschimmeln.

Was ist euere Meinung zu dieser Idee?

Re: Strohgewächshaus

Verfasst: Do 13. Jan 2011, 18:31
von matt23
lmao90 hat geschrieben: Was mir allerdings Sorgen bereitet ist, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch werden könnte und mir die Strohbälle wegschimmeln.
Das befürchte ich auch!

Re: Strohgewächshaus

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 09:08
von Olaf
mir die Strohbälle wegschimmeln.
Kannste doch mit Pilzen impfen, dann weiß Du wenigsten WAS da wächst.... :lol:
Ich weiß nicht wo Du wohnst aber
Dabei sollen also sowohl Pflanzen wachsen/überwintern
überwintern wird wohl ein Traum bleiben.
Ich hab ein gemauertes und gedämmtes freistehendes Gebäude mit THERMOfenstern straight nach Süden.
Wenn wir daußen 10 Grad minus haben muß ich am Tag ca. 4 kW reinstecken, um das mit hängen und würgen über Null zu halten (ich überwintere da auch unsere Exoten drin).
Nur um Dir Enttäuschungen zu ersparen, den Traum vom ... naja, eigenlich ist das ein Wintergarten und den gibts nicht geschenkt .... teile ich mit Dir.

Olaf

Re: Strohgewächshaus

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 09:53
von selbstversuchen
Die Idee klingt nicht schlecht und müßte sicherlich einfach weiter entwickelt werden.

Die winterlichen Temperaturen sind in unseren Breitengraden sicherlich ein Problem. Denn mit Solarenergie die notwendige Temperatur hinzubekommen ist vermutlich nur bedingt möglich, wegen der kurzen Anzahl an Sonnenstunden wenn´s schönes Wetter ist. Die Luftfeuchtigkeit denke ich ist kein so großes Problem, wenn man in der Strohballenwand eine sog. Dampfbremse einbaut. Ich bin nicht vom Fach, doch mit einer passenden Folie kannst Du sicherlich das eindringen der Feuchtigkeit in die Strohballen einschränken ohne diese komplett zu unterbrechen und wiederum Schimmel im Haus zu produzieren.

Was ich schon gesehen hab, sind riesige mattschwarze Wassertankkonstruktionen die für eine höhere Temperatur sorgen. Die Einzelnentank dürfen aber nicht zu groß sein, sonst erwärmen sie sich zu langsam bei Sonneneinstrahlung und kann man ggfs. auch mit einem Solarpanel weitere Wärme zuführen. Was auch warmhält ist sowas wie eine Kompostheizung, da der Kompost selbst Hitze produziert.....

Ich bin auch am überlegen wie ich ein Gewächshaus so konstruieren kann, dass ich dort Exoten überwintern kann und meine Wachstumsperiode im Jahr maximale verlängern kann.

Liebe Grüße
Andreas

Re: Strohgewächshaus

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 10:24
von roland
Hi,
Darf ich zwei Vorschläge machen?
Variante 1: Strohballen komplett mit Lehm (innen und aussen) verputzen, dabei vorallem and en Balkenanschlüssen darauf achten, das kein Loch ist, wo die warme, feuchte Luft in den Ballen zieht . Dazu ein ausreichender Dachüberstand, ... - eben wie beim strohballenhaus. Sehr aufwändig, aber dafür vermutlich kein Schimmelproblem.

Variante2. Selbsttragede Dachkonstruktion mit einfachem Ständerwerk, die Strohballen nur leicht mit Lehm verschlämmen und regelmässig tauschen (aufs beet als Mulch). Das Ständerwerk muss nur die Last des Daches tragen, seitliche Stabilität für Sturm ect. kommt durch die eingestapelten Strohballen. Man braucht also kein komplexes Fachwerk.

Roland

Re: Strohgewächshaus

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 10:52
von kraut_ruebe
ich erseh das jetzt nirgens in welchen breiten du in D lebst, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein foliengedecktes gewächshaus reicht, um nicht winterhartes über die kalte jahreszeit zu bringen.

wenn nur folie aber ausreicht, dann wird die feuchtigkeit nicht soooo das problem sein. ganz dicht wirds damit ohne sonderkostrukten an den übergängen zu den stroh/lehmwänden sowieso nicht, regelmässiges lüften sollte dann genügen, um die stroballen lange zu erhalten.

Re: Strohgewächshaus

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 12:56
von Manfred
Mein Vorschlag wäre: Innen an den Strohballen Dampfsperre aus entsprechenden Planen.
Außen genug Dachüberstand, um die Ballen trocken zu halten + evtl. eine Bretterverschalung mit Hinterlüftung (mind. 10 cm).
So kann das Stroh seine Feuchtigkeit nach außen stabilisieren und ist von der hohen Luftfeuchte im Raum unabhängig.
Falls das Stroh vor Nagern geschützt werden soll, wären außen wie innen entsprechende Drahtgewebe anzubringen.

Re: Strohgewächshaus

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 13:36
von lmao90
Danke für die Antworten, sind schonmal sehr Hilfreich.
Die fehlende Sonnenenergie im Winter scheint mir einleuchtend, aber im Herbst und Frühjah müsste das ja ausreichen. Dann hab ich ja wenigstens eine längere Wachstumszeit meiner Lieblinge.

Re: Strohgewächshaus

Verfasst: Di 15. Nov 2011, 12:54
von Musikus
Hallo,
genau dieselbe Idee habe ich auch.
Das Problem mit der Luftfeuchtigkeit hat man nicht nur wegen des Stohes, sondern auch wegen des Wohlfühlfaktors von Mensch und Pflanze. Steigt die Luftfeuchtigkeit zu sehr an, was bei vielen Pflanzen, bzw. Blattoberfläche im Gewächshaus ja nicht zu vermeiden ist, steigt im Pflanzenbau auch die Anfälligkeit gegen Pilz und Bakterienerkrankungen.

Die Lösung wäre bspw. eine Temperatursenkung und Luftentfeuchtung mittels el. Wärmepumpe.
So machen sie es auch bei ZINEG, nur mit viel mehr Baukosten!
Die überschüssige Temperatur wird abgepumpt mit dem günstigen Nebeneffekt der Luftentfeuchtung (Kondensation am Wärmetauscher)
Die Wärmeenergie wird an luftfeuchten bedeckten Tagen wieder zugeführt und man hat den gleichen Effekt der Luftfeuchteregulierung.

Ein guter Lehmputz dient nicht nur der Feuchtigkeitspufferung, sondern macht das Stroh auch zum guten Isolator und weniger brennbar.

Das Gewächshaus wird weitgehend ohne Lüftung betrieben.
Ich plane im nächsten Jahr ein solches Energiespargewächshaus zu Schulungzwecken zu bauen. Wann illst Du Dein Projekt verwirklichen?

Grüße Musikus

Re: Strohgewächshaus

Verfasst: Di 15. Nov 2011, 13:36
von roland
Hi,
wenn du die Temperatur in den Griff bekommst, werden auch weniger Schimmelprobleme auftreten. Vor allem kalte Ecken sollten vermieden werden (rund bauen ;) )
Denn eine hohe Luftfeuchtigkeit wird durch den Lehm gut abgepuffert - ich geh davon aus, das du kein Tropengewächshaus machen willst.

ich würd folgenden Kompromiss gehen: die Innere Seite des Lehmes mit einem geringen zuschlag von Leinöl verarbeiten: somit kommt innen weniger Dampf durch, es ist aber keine Folie und somit ein sanfterer Übergang. Ist wirklich ein kleines Loch in der Lehmschicht, ist vor allem wichtig, das aussen ncihts die Verdunstung bremst. Mein Favorit lautet hier, aussen nur ein dünner Brand- / Insektenschutz aus ganz magerem Lehm und drüber eine hinterlüftete Holzfasade. Dachüberstand dazu und von der Theorie dürfte nichts passieren.

Fenster: wenn Du keine super isolierten nimmst, wird vor allem dort Wasser kondensieren - sorg dafür, das es sauber abläuft, dann störts nicht ;)

roland