Selbstversorger Forum e.V.

Hallo,

da meine Tomaten im Freiland sehr schnell braun werden und eingehen, möchte ich ein einfaches Gewächshaus bauen, vielleicht auch nur ein Überdach mit einer Seitenwand zum Zusammenklappen und wegstellen. Alu- T- Profile habe ich genügend, aber da es leicht werden soll, müßte ich statt Glas dünnes Plexiglas oder Doppelstegplatten nehmen.
Die sind aber m.W. von einer Seite "UV- geschützt", heißt, eine spezielle Beschichtung läßt keine UV- Strahlung durch.
Wie sieht das aber mit dem Wachstum der Pflanzen aus? Brauchen die UV- Strahlen?
Andererseits sind viele Wintergärten mit Doppelstegplatten gedeckt und sehen innen aus wie ein grüner Urwald. Der UV- Schutz dürfte also den Pflanzen nichts aus machen. Oder habt ihr andere Erfahrungen?

http://kleinesgewaechshaus.de/gewaechsh ... egplatten/
Ich denke da liegt ein Missverständnis vor
Uv Geschützt Heist da einfach das die Oberfläche vor Uv Licht geschützt ist, sonst würde der Kunststoff in kurzer Zeit zerbröseln.Bei den Pflanzen kommt das Uv Licht trotzdem an.

Wie soll das funktionieren?
Wenn ich ein Material vor UV- Strahlung schützen will, muß ich zwischen dem Material und der Sonne eine Schutzschicht legen. Damit ist aber auch alles unter dem Material "geschützt".
Die Frage ist ja, was wird gefiltert und bleibt genügend der Sonnenstrahlung für die Pflanzen übrig. Der link beschreibt es ja eigentlich, nur hätte ich gedacht, Glas wäre durchlässiger.
Wahrscheinlich ist ein Überdach als Regenschutz mit leichter UV- Durchlässigkeit und direkter schräger Sonneneinstrahlung am Besten.

Gewächshausfolie dürfte zweifellos funktionieren, da es zigtausende Gewächshäuser gibt. Und die Doppelstegplatten kosten ja ein Heidengeld. Ich wolle damit einen Geodom decken, aber da wäre ich arm bei geworden.

Noch ein Irtum : Pflanzen wachsen auch gut mit wenig Uv Licht. Darum wachsen sie ja auch im Zimmer hinter doppelt und dreifach verglasten Fenstern.
Wenn du so eine Pflanze dann allerdings nach draußen stellst wirds haarig, dann bekommt die Pflanze Verbrennungen.

Um Tomaten vor Regen zu schützen gibt es viele, auch mobile Möglichkeiten. Keine Ahnung ob da nun UV-Licht durchkam, aber diese 5 Versionen einer Überdachung hatte ich letztes Jahr am Start. War eine reichhaltige Ernte. Vielleicht zur Ideen-Findung hilfreich? Die ersten drei aus dieser Gitternetz-Folie gebastelt.

Na, da konntest du ja in Tomaten "baden"
Erfinderisch muß man sein!

Zur Zeit schwebt mir ein Bogen aus Weidenholz (weil so biegsam), ähnlich wie ein Rosenbogen, in einem Durchgang vor. Außen dieses dünne, biegsame Plexiglas draufgeschraubt und innen Querhölzer als Rankhilfe. So stört nichts, sieht gut aus und ich hab meine Tomaten neben der Haustür, das wäre genial.

Hallo Wicheler.

Ich würde über die gebogenen Weidenästchen 4mm dicke Doppelstegplatten machen, die sind am billigsten und quer zur Rippenrichtung einigermaßen biegbar. Dickeres ist schlecht biegbar. Richtiges Plexiglas, sagen wir mal 3mm ist meiner Kenntnis nach teuerer.

Ich hoffe, ich hab folgendes noch richtig im Kopf,... hab das Aussuchtheater vor einigen Jahren auch gehabt. Die billigeren Doppelstegplatten sind meist aus Polyacryl, was m.E. immer wenig UV durchlässt. Es gibt sie auch aus UV-durchlässigerem Material, dessen Name mir aber grad nicht einfällt, kostet aber dann auch mehr. Die Polyacrylplatten sind tatsächlich "UV-beschichtet", was sie selber schützen soll...also verhindern soll, dass der Weichmacher zu schnell entweicht und die Platten daher nicht so schnell spröde werden. Und natürlich lässt diese Schicht auch wenger UV zu den Pflanzen durch. Pflanzen brauchen nicht die volle UV-Dosis, sie gedeien auch unter "UV-Schutz". Früher wurde in den Glasgewächshäusern extra UV-hemmendes Glas verbaut, damit man die Scheiben nicht mehr weiß tünschen musste, um Sonnenbrand zu verhindern. Mein Opa baute also auch früher schon Tomaten unter UV-Schutz an und die schmeckten genial. Ich hab in meinem "UV-geschützten" Doppelsteghäuschen festgestellt, dass alles reif wird, außer eine bestimmte Sorte Auberginen, es war die Sorte "Blaukönigin". Diese Sorte wird " unter Polyacryl-Platten nicht lila, sie wird gelb und platzt irgendwann. Als ich einige Exemplare ins freie stellte, wurden die grünen sofort lila. Jetzt hab ich andere Sorten, denen das aber egal ist. (Hinter UV-geschütztem normalen Glas, also auf dem Fensterbrett wurden sie auch nicht lila.) Ein Dach aus Doppelstegplatten ist also auf jeden Fall geeignet.

Folien sind meines Wissens nach alle "UV-hindernd". Alle Tomaten und Paprika die du je als Kaufware aus Spanien gegessen hast, dürften nicht schmecken, wenn UV-Strahlung entscheidend für den Geschmack wäre. Übrigens bin ich auf Sizilien in Tomatenhäusern herumgelaufen, die weiße und sogar gelbe Folie drüber hatten. Die nehmen da das billigste Zeug, und nageln es irgndwie schludrig fest...und es funktioniert scheinbar alles, also mir schmeckten die Tomaten. Wir machen uns da m.E. viel zu viele Sorgen, was "genau das richtige" ist.

Ich hab direkt einen Quasselflash, nach zwei selbstgemachten Eierlikörchen, faszinierend!

Kirschkernchen hat geschrieben:Ich würde über die gebogenen Weidenästchen 4mm dicke Doppelstegplatten machen, die sind am billigsten und quer zur Rippenrichtung einigermaßen biegbar. Dickeres ist schlecht biegbar.

Kann ich bestätigen. Biegsam sind die auf alle Fälle. Mein neues Gewächshaus, welches sich momentan im Aufbau befindet, besteht aus diesen Platten. Die werden eben auch einzeln angeboten und sind einseitig mit einer weißen Folie beschichtet, die nach Einbau abgezogen wird. Also Platten inklusive UV-Schutz.