Gift aus gedämmten Hausfassaden


Benutzer 72 gelöscht

Re: Gift aus gedämmten Hausfassaden

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 11. Jan 2016, 11:23

oops! :eek:

Bei uns schimmelte die eine Außenecke im Wohnzimmer heuer das dritte Mal. Beim ersten Mal haben wir die Hausbesitzer verständigt, es kamen Arbeiter, die eine Anti-Schimmelfarbe auftrugen. Im nächsten Winter dasselbe Spiel: Schimmel in der oberen Ecke! (Dach undicht??).
Aber wir haben niemanden mehr gerufen, sondern Wasserstoffperoxid darauf versprüht. war allerdings ein bisschen ein Aufwand, das aus der Apotheke zu bekommen (von wegen Sprengstoff...). Den darauffolgenden Winter hatten wir Ruhe.
Aber heuer wieder Schimmel, ich hab Chlor genommen, weil ich mir das Trara in der Apotheke sparen wollte (überhaupt zur Zeit...)

Fazit: "ewig" hilft sowieso nix und ich denke, Wasserstoffperoxid ist das harmloseste - oder gibt es was besseres??

Manfred

Re: Gift aus gedämmten Hausfassaden

#3

Beitrag von Manfred » Mo 11. Jan 2016, 13:07

Da braucht nix undicht sein.
Das ist einfach die kältest Ecke im Raum, weil da außen nach 2 Seiten die Wärme weg geht.
Dort kondensiert dann die Luftfeuchtigkeit.
Hinter Möbeln bilden sich auch gerne solche Ecken, weil da weniger Wärmestrahlung und warme Luft hin kommt.

Durch Ändern der Belüftung kann man die Luftfeuchtigkeit im Raum oft reduzieren und an der Heizung kann man evtl. auch was machen, damit die Ecke besser geheizt wird. z.B. einen kleinen Ventilator aufstellen, der die Warme Luft über dem Heizkörper teilweise da hin bläst.
"Schimmelentferner" auf Peroxid- oder Chlorbasis kriegst du eigentlich in jedem Baumarkt. Peroxid zerstört nur die oberflächlichen Schimmelzellen und bleicht sie. Chlor wirkt etwas tiefer und nachhaltiger.
Aber wenn das eigentliche Problem (Dämmung/Lüftung/Heizung) nicht behoben wird, kommt der Schimmel immer wieder.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gift aus gedämmten Hausfassaden

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 11. Jan 2016, 13:52

Manfred hat geschrieben:Hinter Möbeln bilden sich auch gerne solche Ecken, weil da weniger Wärmestrahlung und warme Luft hin kommt.
Also es war jemand da von den Hausbesitzern, ich hatte auch so ein "Aufklärungsgespräch" (nein, es liegt bei uns nicht am falschen Lüften) - die haben mich dann auch gleich gelobt, weil unsere Möbel allesamt auf kleinen Füßchen stehen.
Das ist bei uns zwar zufällig so, aber die sagten mir, dass es sehr wichtig sei, damit da unten die warme Luft durch kann, nach hinten zur Wand (mindestens 10 cm Abstand zwischen Möbeln und Wand!) und hinter den Möbeln nach oben ziehen. Dabei nimmt die warme Luft etwas Feuchtigkeit mit.

Schimmel mag auch nicht so gerne, wenn es hell ist, sagten die mir.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Gift aus gedämmten Hausfassaden

#5

Beitrag von emil17 » Mo 11. Jan 2016, 18:12

Das mit Klötzchen und Abstand stimmt zwar, aber es bedeutet, dass die Bude lausig gedämmt ist (Taupunkt wird an der Innenseite der Aussenwand unterschritten) und dass der Hausbesitzer nichts unternehmen will.

Ein Kalkputz innen kann helfen (weil dann weniger Wasser kondensiert, was dem Schimmel die Lust nimmt), ebenso die Anbringung einer Innendämmfolie (Meist mit Alu einseitig kaschierte Blasenfolie), aber es ist ein Notbehelf und der Hausbesitzer wäre in der Pflicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

LangerMann
Beiträge: 50
Registriert: So 10. Jan 2016, 13:20
Familienstand: glücklich verheiratet

Re: Gift aus gedämmten Hausfassaden

#6

Beitrag von LangerMann » Mo 11. Jan 2016, 23:47

Siehe auch den ndr-Beitrag "Die Wärmedämmerung " !
"Ich verurteile Sie zu 12 Monaten Pflanzenzuchthaus!"

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1886
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Gift aus gedämmten Hausfassaden

#7

Beitrag von Dyrsian » Mi 13. Jan 2016, 21:08

emil17 hat geschrieben: Ein Kalkputz innen kann helfen (weil dann weniger Wasser kondensiert, was dem Schimmel die Lust nimmt), ebenso die Anbringung einer Innendämmfolie (Meist mit Alu einseitig kaschierte Blasenfolie), aber es ist ein Notbehelf und der Hausbesitzer wäre in der Pflicht.
Ein Kalkputz ohne organische Zusätze mit einem extrem alkalischen pH, also praktisch Branntkalk soll auch gut sein.
Vielleicht Sumpfkalk. Ich hab im Garten den Kalkspachtel von Auro verarbeitet, und dort seit 4 Jahren keinen Schimmel gesehen. Die Wände sind immer etwas feucht, weil die Bude nasse Füße hat, aber wie gesagt: keine Probleme! Das Putzen und Verspachteln war allerdings arg viel Arbeit.

Wildmohn

Re: Gift aus gedämmten Hausfassaden

#8

Beitrag von Wildmohn » Fr 5. Feb 2016, 12:12

Es ist vergleichbar mir der konventionellen Landwirtschaft: Die Produzenten und Verarbeiter denken nicht nach. Der Profit hat auf Teufel komm raus oberste Priorität, da geht man ohne Skrupel über Leichen... und der Verbraucher macht mit.

So ist es auch bei der Farbwahl an Fassaden. Zum einen wird den Kunden eingeschwätzt, dass biozid eingestellete Farben (i.d.R. KH- u. Siliconharzfarben) über lange Zeit ein "stahlendes" Aussehen garantieren, zum anderen ist der Auftragnehmer in Geiselhaft wegen der Gewährleistung. Je nach Standort kann es nämlich recht fix gehen, dass die Fassade veralgt, da wird dann halt vorsichtshalber der Giftcocktail verarbeitet. Unzählige Fassaden jährlich...
Da bei gedämmten Häusern auf der Fassadenfläche mit diffusionsarmen Anstrichsystemen, die Feuchtigkeit länger "steht", wird die Farbe mittlerweile schon prophylaktisch biozid eingestellt.
Dabei könnte es so einfach sein, denn bei mineralischen Farben (z.B. Silikatfarben) tritt diese Problematik nicht auf, aber bei den vielen mit KH-Faben "zugekleisterten" Flächen ist ein rein mineralischer Anstrich ohne weiteres nicht mehr möglich.
Welche Bescherung hat uns nun der Dämmwahn eingebracht?
I.d.R. ungesundes Wohnklima, da oft Schimmelbildung, unmengen zukünftiger Müll ( unverrotbare Styropormassen, die Gefahren, die von der mineralischen Dämmung (Fasern) ausgehen, stehen noch in den Sternen) und eben der vermehrte Einsatz biozider Farben.
Das Aufteten von Fogging z.B. ist ein weiterer Treppenwitz, den uns die Farbindustrie beschert hat...

So, genug aufgeregt, Euch noch einen schönen Tag. ;)

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Gift aus gedämmten Hausfassaden

#9

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 5. Feb 2016, 14:55

Es ist vergleichbar mir der konventionellen Landwirtschaft: Die Produzenten und Verarbeiter denken nicht nach.
Bitte!? :eek: :bang:

Mein Vater ist Maler, er verdient sein Geld mit dem Streichen von hauptsächlich Fassaden und Innenräumen.
Er setzt die Biozide ein weil es verlangt wird!
Nur dadurch kann er garantieren das keine Algen Pilze etc wachsen.
Die Kunden würden ihm aufs Dach steigen, wenn die Fassade nach 2 oder 3 Jahren gammelig wird!

Dazu soll es dann noch billig sein, schnell gehen und sehr gut aussehen.

Und eine Fassade die gammelig wird, und auf Geschäftskosten neu gestrichen werden muss, ist knapp 50-70 mal so teuer wie das Biozid, für die selbe Fläche...
(das er in der Zeit, in der er den Pfusch (gammelige Fasaden nach 2 bis 3 Jahren sind ein no-go!) behebt, anderstwo Geld verdienen kann, ist nicht eingerechnet).

der.Lhagpa
Beiträge: 1683
Registriert: Fr 6. Feb 2015, 10:34
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: am See

Re: Gift aus gedämmten Hausfassaden

#10

Beitrag von der.Lhagpa » Fr 5. Feb 2016, 15:03

:pop: Jetzt gehts looos...

Antworten

Zurück zu „Gebäude, Zäune etc.“