Strohleichtlehm als Dämmung ?

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marion
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Strohleichtlehm als Dämmung ?

#1

Beitrag von marion » Mi 8. Dez 2010, 16:35

Hallo,

ich bin neu hier und hab da gleich mal eine Frage.
Baue mir in Sachsen-Anhalt ein altes Ziegelsteinhäuschen wieder auf und möchte dort gerne nur nätürliche Materialien nehmen.
Das Häuschen müßte von innen gedämmt werden und ich würd das gerne selbst machen. Hat jemand von euch Erfahrung mit einer Strohlehmmischung??? Dämmt das und wenn ja, wie bekomme ich das ganze an die Wand OHNE das alles wieder runterkommt? Hatte mir gedacht, dass ich eine recht flüssige Lehmschlemme mache und das Stroh dort eintunke. Hält das von alleine an der Wand oder muß ich das noch irgendwie extra befestigen? Jetziger Wandaufbau: Ziegelsteine mit Lehm gemauert, Lehmputz und stellenweise Kalkputz. Teilweise sind die Wände nur ca. 17cm "dick" und es ist bannig kalt.
Hab schon viel gegoggelt, aber irgendwie find ich keine Antwort. Bin dann irgendwie über Leidschaf "gestolpert" und voila...hier bin ich :rot:

Es wäre super nett, wenn jemand einen Rat für mich hätte. Es müßte aber bezahlbar bleiben...

Liebe Grüße,
Marion
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Leipziger
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Re: Strohleichtlehm als Dämmung ?

#2

Beitrag von Leipziger » Mi 8. Dez 2010, 17:13

Hallöle,

versuche mal hier zu lesen:

http://www.naturbauhof.de/lad_lehm_baulehm.php

Da steht viel über Altbausanierung mit Lehm usw.

Grüße Leipziger :kaffee:
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Webwiesel

Re: Strohleichtlehm als Dämmung ?

#3

Beitrag von Webwiesel » Mi 8. Dez 2010, 17:17

Du musst die Bauphysik beachten sonst kann dir der Lehmputz das Wasser durch Ziegel und Fugen von außen nach innen ziehen. Dauert dann nicht lang, dann fällt dir der Putz wieder runter. Es kommt deshalb auch darauf an welcher Putz auf der Fassade ist, oder hinsoll.
Bei einem "kleinen Häuschen", wie du schreibst, würde ich z.B. auch eine Außendämmung...z.B. durch Douglasienverschalung in Betracht ziehen. Ist aber alles eine Sache des Geschmackes und war ja auch nicht die Frage.


auch wenns um einen Ziegelbau geht:
www.fachwerk.de

Onkelhitman

Re: Strohleichtlehm als Dämmung ?

#4

Beitrag von Onkelhitman » Mi 8. Dez 2010, 17:44

Also ich weiss nicht was das kostet, oder inwieweit das anwendbar ist.

Aber geht das nicht auch mit den SwissCell? Das sind mehr oder weniger Pappwände mit einer Lasierung und innen drin ein Vakuum, welches , laut Hersteller, 10 mal besser isolieren soll als Styropor.

Evtl. einfach nur eine Pappsturktur bauen, diese dann mit dem Lehm oder so füllen und dann backen? Ich weiss es nicht, es ist nur ne Idee....

Oder nicht backen sondern einfach nur trocknen. In irgendwelchen Behältern die dann Ziegelförmig oder so sind....

aurora

Re: Strohleichtlehm als Dämmung ?

#5

Beitrag von aurora » Mi 8. Dez 2010, 18:03

Was man so alles liest - würde ich mit der Innendämmung eher vorsichtig sein. Es wäre dann wohl vor der Mauer eine Sperr-schicht erforderlich , auf der Du dann aber schlecht einen Putz aufrtagen kannst.

Der Dämmwert von etwas Putz dürfte nicht besonders sein . Dämmen tun ja die eingeschlossene Luft. Wenn Du unbdingt mit Lehm arbeiten willst, könntest Du von außen an die Wand eine Art Fachwerk anbauen und in die Zwischenräume mit Ästen und Lehmstrohgemisch ausfüllen . Zum Witterungsschutz müsstest Du ne Schicht Kalkputz aufbringen.

Sind eigentlich die Wände trocken oder ziehen sie vielleicht Feuchtigkeit von unten ?

aurora

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Re: Strohleichtlehm als Dämmung ?

#6

Beitrag von marion » Mi 8. Dez 2010, 18:07

Hallo,

hui...danke für die vielen Antworten,freu.

Ich glaube nicht, dass Wasser von unten kommt. Sicher bin ich mir da aber nicht!!! Von außen dämmen geht nicht weil Denkmalschutz.
Sorry, ich muß zur Arbeit und wieder mal noch nicht fertig... schau später nochmal rein.
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Re: Strohleichtlehm als Dämmung ?

#7

Beitrag von Leipziger » Mi 8. Dez 2010, 18:14

Achja, hier noch eine Anleitung vom Fachman dabei

http://www.fachwerk.de/wissen/putz-lehmputz-149806.html

Saludos Leipziger :hhe:
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Re: Strohleichtlehm als Dämmung ?

#8

Beitrag von Little Joe » Mi 8. Dez 2010, 18:39

Hi Marion, wie viel Platz hast du denn innen zum Dämmen? Stroh-Lehm verbessert das raumklima dämmt aber nicht unbedingt. Strohballen vorbauen, nimmt aber viel Platz weg. Dämmplatten aus Stroh und dann mit Lehm verputzen ist kostenintensiver. Gruss
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Sagisdorfer

Re: Strohleichtlehm als Dämmung ?

#9

Beitrag von Sagisdorfer » Mi 8. Dez 2010, 19:35

Hallo Marion,
also bei einer 17er Wand hast du ja noch viel Platz zum dämmen. Ökologisch dämmen ist ein Luxus, das schon mal vorweg. Wenn du/ihr die Arbeiten selber ausführst, ist es bezahlbar.Wir müssen eine 12er Fachwerkwand von inner dämmen und verwenden (Schilf-)Rohrdämmplatten. Diese werden auf einen, auf die Innenwand aufgebrachten, Lehmputz gedrückt, fixiert und dann mit Lehm verputzt. Wichtig, die Wand muß das Wasser (Luftfeuchte) von innen nach außen transportieren können, du darfst also keine Sperrschicht verwenden und um Gottes Willen kein Styropor oder was auch immer, von BASF, Bayer & Co..
Vor zwei Wochen war ich auf der DENKMAL in Leipzig. Es gibt einigee Firmen, viele auch aus der Region, die diese Baustoffe anbieten und beraten. Wenn du willst kann ich dir einige Adressen schicken. Lass dich beraten, kuck dir Referenzobjekte an, frag die Bewohner, überstürze nichts!!!

Noch ein Tipp: registriere dich nicht bei Fachwerk.de. Da hat jeder "Fachmann" eine andere Meinung, erst belehren sie dich auf eine unerträgliche Art, dann fallen sie über sich gegenseitig her. :dreh:

Webwiesel

Re: Strohleichtlehm als Dämmung ?

#10

Beitrag von Webwiesel » Mi 8. Dez 2010, 19:56

marion hat geschrieben:Hallo,

hui...danke für die vielen Antworten,freu.

Ich glaube nicht, dass Wasser von unten kommt. Sicher bin ich mir da aber nicht!!!
Diesbezüglich musst du dir ganz sicher sein sonst hilft keine Lösung, egal welche. Wenn Teile der Wände von unten Wasser ziehen, ist das aber kein Beinbruch, meist ist die Teerpappe zwischen Steinlagen alt und mürbe geworden und deshalb gebrochen. Du kannst dann Löcher in die Wände bohren und eine Flüssigkeit injizieren. Die Flüssigkeit verteilt sich im Mauerwerk, härtet aus und ersetzt die alte Sperrschicht aus Dachpappe. Du musst erst dein Wasserproblem beseitigen. Hast ja gar nicht beschrieben das die Wände feucht sind ?!

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