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Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 00:33
von Grüner Elefant
Hola aus den spanischen Bergen,
wir haben vor ein paar Monaten unser Leben gewaltig umstrukturiert und sind damit sehr glücklich.
Nun leben wir zu dritt ( Mama, Papa , Kind ) in einem Häuschen mit 36 qm ( 18 qm Grundfläche, 2 Etagen ) und fragen uns , warum wir vorher unbedingt ein grosses Haus haben mussten ( das davor hatte 340 qm ).
Wir haben das GefUhl eine grosse Last losgeworden zu sein und den Wohnraum auf das reduziert zu habe, was wir wirklich brauchen.
Im EG haben wir einen Wohnbereich mit einem grossen Sofa, einen Küchen/ Essbereich und ein Bad mit Trenntoilette und Dusche, im !. Stock je ein Zimer für Eltern und Kind.
An das Häuschen angebaut haben wir noch einen Holzschuppen für die Technik ( Solarstrom, Generator, Gaskühlschrank,Vorräte, Werkzeug, etc.)
Wir haben nicht im Geringsten das Gefühl eingeschränkt zu sein.
Jeder Winkel wird einfallsreich genutzt und wir haben viele unkonventionelle Lösungen gesucht und gefunden.
Egal, wo man sich im Haus befindet, hat man immer den Blick nach draussen und das Gefühl, ein Teil der umliegenden Natur zu sein, ist grossartig. Bei einem grossen Haus mit grossen Räumen ist das " Draussen " immer weiter weg, man ist immer mehr IM Haus und abgetrennt vom Aussen.
Angesichts der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage weltweit denke ich, dass immer mehr Menschen sich auf kleine Häuser ( zurück)besinnen werden, sie es gezwungenermassen oder "freiwillig ".
Wir sind aufgrund der wirtschaftlichen Lage ( Spanien ist PLEITE ) gezwungen worden und sind heilfroh darüber . Wer weiss, ob wir uns getraut hätten, aus einem " etablierten Leben " einfach so auszusteigen ....
Liebe Saludos
Katrin
Re: Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 07:38
von Bunz
Hallo,
der Bernhard hatte hier mal eine richtige Grundüberlegung (wie immer) eingestellt.
Die energiesparendste Bauweise ist: klein zu bauen.
Große Häuser gibt es nur zum Angeben.
Das ist alles
lg
BUnz
Re: Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 09:47
von Sabi(e)ne
Moin,
bei uns steht schon lange fest, daß wir eigentlich nur eine ziemlich große (ein Dutzend Leute sollte da gut an den Tisch passen) Küche brauchen, mit angepappten kleinen Schlafräumen und geheiztem Bad/Toi.
Wohn-oder Eßzimmer braucht kein Mensch.
Nett wären noch beheizbare Werkstätten für den Winter, weil man eben nicht alles in einer Küche machen kann - Holz schleifen oder Metall schweißen in Gegenwart von Essen kommt nicht so gut

Re: Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 10:35
von Spottdrossel
Ich weiß nicht, wie alt bei euch das Kind ist, aber so ab Pubertät aufwärts entspannt sich die Lage erheblich, wenn man sich nicht dauernd auf der Pelle hockt.
Bei einem Arbeitskollegen war ständig Zoff, bis nach einem Anbau nicht mehr 2 Erwachsene und 2 Kleinkinder auf 50 m² hockten.
Wir hatten die letzten 6 Jahre nur Wohnzimmer und Küche (hängen ohne Tür aneinander) beheizt und genießen es grade erheblich, dank zweitem Ofen nicht mehr diskutieren zu müssen, ob jetzt lesen, telefonieren oder fernsehen gewünscht ist.
Da meine Eltern anscheinend im vorigen Leben Bieber waren (es wurde ständig angebaut), geht es bei mir nach dem Prinzip: "Viel Platz - viele Möglichkeiten", für mich ist es keine Belastung, sondern Luxus, fast jede blöde Idee irgendwie machbar machen zu können.
Re: Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 11:28
von Benutzer 146 gelöscht
Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Kommt darauf an welche Ansprüche/Möglichkeiten der/die Wohnenden haben, welche Umweltbedingungen am Standort herrschen.
Von der Wellblechhütte in einem Slum bis zum Schloss von Versailles reicht die Spanne, aber wenn mit "Leben" eher das "Überleben" gemeint ist, sind wir wohl in der Größenordnung von Iglu, Jurte & Co.
Aus der Selbstversorger-Perspektive orientiert man sich am besten an den regionaltypischen Behausungen der Landbevölkerung von vor 100 Jahren, denn zu der Zeit haben 99,9% der Menschen sicher keinen Quadratmeter mehr Wohnfläche gebaut, als unbedingt notwendig zum (Über-)Leben war.
Wenn da Weidetiere über den Winter gebracht werden (Stall, Heulager), mehrere Generationen und evtl. Hilfskräfte unter einem Dach wohnen müssen, dann kommt hierzulande schnell ein größeres Gebäude dabei `raus.
Schwierig wird`s, wie in unserem Fall, wenn ein Gebäude "umgenutzt" werden soll/muss, das für einen anderen Zweck gebaut wurde als den, den es nun erfüllen soll

, das gibt jede Menge Probleme, und eine konsequente Anpassung ist kaum billiger als Abriss und Neubau

Re: Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 11:40
von Sagisdorfer
Kommt auch darauf an wo das Haus steht. Wenn ihr in Spanien das ganze Jahr viel Zeit drausen verbringt, warum nicht nur 38 qm. Mir wäre es zu klein.
Re: Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 13:53
von viellieb
habe auch meine Wohnung von 160m² auf 24m² Häuschen mit Spitzboden verkleinert...
Den rest hat Sabi(e)ne schon geschrieben
Sabi(e)ne hat geschrieben:Moin,
große Küche, mit angepappten kleinen Schlafräumen und geheiztem Bad/Toi.
Wohn-oder Eßzimmer braucht kein MensSCH !!!!!!!!!!
beheizbare Werkstätten .........
Klar sollte dieses Refugium nicht mitten in der Großstadt liegen und natürlich min 0,5ha. Garten umsich herum haben...
lg derphilipp
Re: Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 15:47
von greymaulkin
Als wir hier anfingen, hatten wir vor, 200 m² zur Wohnung umzubauen, plus den Dachboden als Einliegerwohnung. Dann wurde Töchterchen weggeheiratet, die Mittlere hat sich einen eigenen Resthof zugelegt, die Deele, ehemals als Riesenwohnzimmer mit offenem Kamin und Bar geplant...die Anschlüße für die Bar haben ein prima provisorisches Bad ergeben, die Kaminecke zusammen mit meinem Vorgarten eine kaltblutsichere Box samt Paddock, die Ziegenböcke verbringen die kälteste Zeit in einem der ehemaligen Schweineställe, der Rest ist Holzwerkstatt und Moppedheim. Zwei Schlafzimmerchen, die Küche, die Futterküche, die gute Stube (unser ganzer Stolz, nur inzwischen keine gute Stube mehr, sondern komplett mit Bücheregalen zugestellt)...weshalb Gäste jetzt in der Sattelkammer schlafen werden, die mal unser groooßes Bad werden sollte, aber das provisorische tut's wie jedes gute Provisorium, es hält ewig.
Insgesamt: in 6 Jahren von geplanten mit Baugenehmigung versehenen knapp 280 m² runter auf geschätzte 80 m².
Wobei die neue Küche ja noch gar nicht fertig ist, wir wollen sie diesen Winter endlich in Angriff nehmen (

), wer weiß, vielleicht schrumpft die Wohnfläche noch mal zusammen.
je weniger Wohnraum, desto weniger putzen und HEIZEN !!!
Gruß, Bärbel
Re: Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 15:58
von Benutzer 72 gelöscht
hallo!
Ich denke auch, dass "zuviel Wohnraum" eher unangenehm ist - wobei die Grenze zwischen zuviel und zuwenig individuell verschieden ist ...
Für mich heißt es "klein aber fein" (für jeden ein Rückzugsraum) und eine große Wohnküche ..
Zum Arbeiten - da reicht in Spanien sicher der Garten, oder?
liebe Grüße!
Re: Wieviel Haus braucht der Mensch zum Leben ?
Verfasst: So 5. Dez 2010, 21:43
von BernhardHeuvel
Manche sehen das Haus als Lebensraum, manche fragen sich einfach: Zu was dient ein Haus eigentlich?
Ich lebe am liebsten draußen. Das Haus hält nur den Regen ab.
Viele Grüße
Bernhard