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Trockenmauern... diesmal aus Dachziegeln

Verfasst: Di 23. Nov 2010, 09:09
von zaches
Ihr lIeben,

im Naturschutzhof Nettetal habe ich das gesehen, was mir schon länge r im Kopf herumschwirrt. Nämlich eine Trockenmauer aus alten Dachzieglen. Nun, Ziegel habe ich genug.
Hat von Euch jemand schon so eine mal gebaut? Wie war das der Aufbau? Gleich aufm Boden mit Dachziegeln aungefangen oder erst ne reihe andere Steine? War sie stabil? Einreihig oder besser gedoppelt? Noch Holz/Wurzelstücke dazwischen gesetzt? Wie hoch war das Teil?

lg, zaches

Re: Trockenmauern... diesmal aus Dachziegeln

Verfasst: Di 23. Nov 2010, 10:28
von emil17
Ich würde Trockenmauern nie aus Ziegeln machen, weil ich steinreich bin. Die Idee an sich ist lustig.
Du kannst die Grasschicht entfernen, etwas ausheben und mit grobem Schotter auffüllen und stampfen, bevor Du die erste Ziegelreihe legst, sonst "ersaufen" die untersten Ziegel mit der Zeit in der Erde.
Das Problem wird sein, dass die Dinger zu leicht sind und die Mauer vom Erddruck nach vorne gedrückt wird. Auch gehen die Dinger mit der Zeit kaputt.

Das Beste, was man mit Dachziegeln machen kann, ist diese Schuppendachprovisorien aus Pappe und Wellblech damit zu decken.

Re: Trockenmauern... diesmal aus Dachziegeln

Verfasst: Di 23. Nov 2010, 11:46
von zaches
naja - ich lebe jahier am Niederrhein, hier gibbet nur runde Rheinkiesel. Oder teuer gekaufte Pflastersteine.
Die mauer wollte ich nicht an den Hang bauen als Stütze, sondern quer über die Weide, um Gänse von Schafen zu trennen. Ich kann ja immer n och all paar Meter einen Pfosten setzen mit Stromlitze drauf. Aber so 1m hoch sollte die Mauer schon werden...

lg, zaches

PS: Habe jetzt aufm Naturschutzhof nochmal angerufen. Sie haben einfach ne Ladung Sand auf die erde gekippt und dann angefangen zu bauen. Einreihig, Ziegel immer wieder um 180° gedreht. Dazwischen dann Sedum und Mauerpfeffer etc gesetzt. Und immer mal wieder Erde dazwischen gepappt. Wenn sie einsinkt, legen sie oben eben wieder ein paar 100 Ziegel auf - wir haben ja hier genung von all den alten Höfen.

Re: Trockenmauern... diesmal aus Dachziegeln

Verfasst: Di 23. Nov 2010, 15:44
von Dagmar
Hallo,

habe mal ein Bild angefügt, was ich in der kurzen Zeit bei mir im Boden schon alles gefunden habe - bin eben auch steinreich!! :hhe:

Soll irgendwann auch mal für eine Trockenmauer benutzt werden.


Dagmar

Re: Trockenmauern... diesmal aus Dachziegeln

Verfasst: Di 23. Nov 2010, 17:55
von luitpold
zaches hat geschrieben: eine Trockenmauer aus alten Dachzieglen. Nun, Ziegel habe ich genug.
sind fast zu schade um nur eine mauer daraus zu schlichten.
ich würde 30 cm erde ausstechen bruchschotter rein, verdichten, ein mörtelglattstrich, eine lage dachpappe die erste schicht in mörtel oder erde versetzen.
dann weiter nach belieben. wenn man die mauer im grundriss mit leichten bögen (eine wellenlinie) anlegt, dann wird sie stabiler.
eine alte ziegelsparende technik war die, der pisee mauer. link, halt ziegelsparend.

lg
luitpold

Re: Trockenmauern... diesmal aus Dachziegeln

Verfasst: Di 23. Nov 2010, 22:07
von Manfred
Wieso steht dieser Thread unter Wildtiere? --> *verschoben nach gebäude, kraut_ruebe*

Hat jemand ein Foto von so einer Dachziegel-Trockenmauer? Kann mir das irgendwie nicht attraktiv vorstellen.
Ich habe massig alte Dachziegel und es werden wohl bald noch mehr werden.
Habe schon überlegt, sie zum Brechen zu fahren und als Schotter für Wege zu verwenden.

Neulich war ich in Lehesten am Schieferbruch. Da gibt es massig solche Trockenmauern aus Abbauresten zu bewundern:
Trockenmauer.jpg
Trockenmauer.jpg (192.18 KiB) 8637 mal betrachtet

Re: Trockenmauern

Verfasst: Di 23. Nov 2010, 22:36
von emil17
Eine von meinen ... etwa 1.8 m hoch, die Hölzer waren Teil vom Krangerüst. Zur Zeit der Fotografie noch nicht ganz fertig. Die grössten Brocken sind gegen 200 kg schwer.
tm_dix.jpg
tm_dix.jpg (90.45 KiB) 8630 mal betrachtet

Re: Trockenmauern

Verfasst: Mi 24. Nov 2010, 10:31
von roland
emil17 hat geschrieben:Eine von meinen ... etwa 1.8 m hoch, die Hölzer waren Teil vom Krangerüst. Zur Zeit der Fotografie noch nicht ganz fertig. Die grössten Brocken sind gegen 200 kg schwer.
mann, wie verarbeitet man solche schweren Schätze ohne Baufirma;)
Schon der Transport... :ohoh:

Aber, wg der Ziegelmauer:
luitpold hat geschrieben:ich würde 30 cm erde ausstechen bruchschotter rein, verdichten, ein mörtelglattstrich, eine lage dachpappe die erste schicht in mörtel oder erde versetzen.
Äh, sorry, aber wenn ich mir ein Grundstück kaufe, hoffe ich, das der Vorbesitzer keine solchen Ideen hatte. Mitten in der Wiese ein Fundament vergraben - wehe man will die Raumaufteilung nochmals ändern.
Schotterbett würd ich allerdings auf dem weichen, nassen Boden überlegen. Und dann Erde/Moos ect zwischen die Ziegel. Hm, wenn ich mir das Grundstück so in Erinnerung rufe: nicht das du Dir mit der Mauer ein Bachbett zum Haus baust (das Schotterbett als Kanal). Oder kommt die Mauer Quer drüber?
wenn man die mauer im grundriss mit leichten bögen (eine wellenlinie) anlegt, dann wird sie stabiler.
Das is ein sehr guter Tipp - auch aus optischen Gründen. Ich würde auch nicht grad bauen.

Roland

Re: Trockenmauern... diesmal aus Dachziegeln

Verfasst: Mi 24. Nov 2010, 12:24
von luitpold
Manfred hat geschrieben: Habe schon überlegt, sie zum Brechen zu fahren und als Schotter für Wege zu verwenden.

Neulich war ich in Lehesten am Schieferbruch. Da gibt es massig solche Trockenmauern als Abbauresten zu bewundern
die mauer schaut supi aus.
für wege würde ich das gebrochene ziegelmaterial nicht verwenden. wäre perlen vor den traktor werfen.
eignet sich bestens als beschüttung im wohnbau, oder als betonzuschlag, oder zumindest im garten als mulch oder bodenverbesserer.
roland hat geschrieben: aber wenn ich mir ein Grundstück kaufe, ...
ich hatte den faden auswandern vergessen.... :rot:

lg
luitpold

Re: Trockenmauern

Verfasst: Mi 24. Nov 2010, 19:05
von emil17
roland hat geschrieben: mann, wie verarbeitet man solche schweren Schätze ohne Baufirma;)
Schon der Transport...
Nix Baufirma - die Mauer hat keine Zufahrt und ist nur zu Fuss bzw. per Schubkarren erreichbar.
Es gibt Steinkarren - eine Schubkarre mit tiefem Boden aus Quereisen und ohne Seitenwände. Ähnliche Konstruktionen gabs früher zum Eingrasen.
Man kann die Steine da draufwälzen und dann zum Mauerfuss fahren.
Zum Mauern nehme ich ein Kantholz (im Bild eben noch sichtbar) quer zur Mauer mit einer Laufkatze, daran ein Kettenflaschenzug.