Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

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luitpold
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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#31

Beitrag von luitpold » Di 31. Jan 2012, 21:53

laracine hat geschrieben:.......wenige cm Abstand ....
deine luftschicht zwischen wärmedämmung und mauerwerk ist absoluter schmarren.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Nordhesse
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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#32

Beitrag von Nordhesse » Mi 1. Feb 2012, 00:34

Die Hirnwäsche der Dämmstoff-Mafia wirkt ja hervorragend.

Wie es ohne giftige Plastikdämmung geht und sogar noch viel besser, sieht man hier:

http://www.bio-solar-haus.de/

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luitpold
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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#33

Beitrag von luitpold » Mi 1. Feb 2012, 11:46

Nordhesse hat geschrieben:Die Hirnwäsche der Dämmstoff-Mafia wirkt ja hervorragend.
die der atom und gas/öl-mafia (sind ja alles reine naturprodukte, gelle?) offensichtlich noch sehr viel besser.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Manfred

Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#34

Beitrag von Manfred » Di 14. Feb 2012, 09:19

Heute war bei uns in der Regionalzeitung ein ganzseitiger Artikel über den Anti-Dämmwahn-Kampf des Herrn Fischer.
Darin wurde das thermische Verhalten von dünnen Putzlagen auf dickem Dämmstoff und die damit verbundene Kondenswasserbildung und Veralgung beschrieben.
Das hat mich spontan an diesen Thread http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =27&t=4658 über die Gewinnung von Wasser aus der Luft in Trockengegenden erinnert.
Dort ist verlinkt, dass der beste "Wassersammelfeffek" mit dünnen Blechen erreicht wird, die von hinten gedämmt sind. Die kühlen nachts schnell und stark aus, indem sie Wärme gen Himmel abstrahlen. Morgens kondensiert dann die Luftfeuchtigkeit auf den ausgekühlten Blechen.
Im Umkehrschluss für die gedämmte Fassade, die kein Wasser sammeln soll, heißt dass: Auf dem Dämmstoff keinen dünnen Putz sondern eine dickere Beschichtung (z.B. Klinker, dicken Putz, Schiefer etc.) verwenden, mit höherer Wrämekapazität. Oder eine hinterlüfete Verschalung vorsetzen, die keinen direketen Kontakt zur Dämmschicht hat.

Also Dämmung nicht generell verteufeln, sondern Lösungen für die mit der Dämmung verbundenen Probleme finden. Sprich Lüftung mit Wärmerückgewinnung im Haus und angepasste Dachüberstände und Fassadenmateriallien.

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emil17
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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#35

Beitrag von emil17 » Di 14. Feb 2012, 12:15

Manfred, hier wurde die Regel ('nach der trockeneren bzw. kälteren Seite immer diffusionsoffener') zur Wassergewinnung angewendet.
Eine Fläche kühlt wegen der nächtlichen Ausstrahlung unter den Taupunkt ab, und damit sie sich von der warmen Seite (dem Boden) her nicht erwärmt, wird sie von hinten gedämmt. Die Diffusionssperre ist hier auf der kalten Seite (eben das Blech).
Kann man auf dem Dach von fast jedem im Freien abgestellten Auto sehen; der Windschutzscheibenreif bildet sich nach dem gleichen Prinzip.
Wenn man eine Fassade aussen mit einem entsprechend ungeeigneten Zeug beschichtet, kann natürlich dieser Effekt ebenfalls auftreten. Ist aber im Gegensatz zur Wassergewinnung unerwünscht.

Mit dem Fischer-Prinzip (Dämmung ist für ein Haus das Gleiche wie das Weihwasser für den Teufel) hat das nichts zu tun. Leider hat er keine Mühe, beliebig viele kaputtsanierte Häuser zu finden.

Leider kann man die Architekten, die sich auf Kosten der unwissenden Bauherren selbst ein modernes und fortschrittliches Denkmal bauen und dabei solche Fehler machen, nicht für derartige Planungsfehler in Haftung nehmen.
Hier sind gerade Würfelbauten mit Holzverschalung ohne jedes Vordach in Mode. So ne Mode dauert höchstens zehn Jahre, dann sehen die Bauherren an älteren Exemplaren mit dem gleichen Design, wie es sich bewährt. Der Bauherr darf sich dann Jahrzehnte lang mit schüsselnden Verschalungen und hässlichen Wasserfahnen an seiner Hauswand herumärgern.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#36

Beitrag von Manfred » Di 14. Feb 2012, 12:53

Ach Emil. Hättest du den Artikel selbst gelesen... Dann bräuchtest du mir nicht indirekt zu unterstellen, dass ich zu doof zum Lesen bin. :roll:
Es ging darin ganz explizit um den von mir angeführten Effekt bei der Veralgung von Fassaden.

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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#37

Beitrag von emil17 » Di 14. Feb 2012, 13:46

Ach, Manfred ...
Wenn ein Beitrag schon mit K.F. beginnt, dann ist das keine Aufforderung, die Links zu studieren. Hat nichts mit Dir, aber viel mit K.F. zu tun.
Weil ich eine indirekte Unterstellung kaum sachlich dementieren kann (Du hast das ja hineininterpretiert), bitte ich Dich einfach, das nicht zu glauben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

George

Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#38

Beitrag von George » Mi 22. Feb 2012, 19:17

Nun ich bin kein Bauspezi oder gar Dämm-Spezi. Hab zwar ein eigenes Schiffchen gebaut und war auch damit segeln.
An einem Schiff ist absolut nichts gerade oder gar rechtwinklig. Nicht mal ein Tisch! Alles wird "auf Mass" eingearbeitet, so auch die Tiefkühltruhe. Bei einem qm-Preis von mehreren 10'000 wird man dann auch im cm Bereich geizen! Von damals ist mir eine Sache in Erinnerung geblieben: Bau einer Tiefkühltruhe.
Da wurde gesagt, das beste in Isolation sei mit 3cm Plattenmaterial, diese fugenversetzt Verarbeiten zu eine Dicke von 9cm, max. 12cm. MEHR sei Verschwendung, da die Temperaturkurve (Ab-/ Zunahme) durch die Isolation nicht linear sei. So werfe ich die Frage in den Raum: Bringt eine Passivhausisolation von 30-40cm wirklich so viel mehr an Ersparnis (und später Müll) oder reichen eigentlich 10cm Isolation?
Oder anders ausgedrückt (Zahlenbeispiele sind lediglich Hausnummern) 10cm Isolation = 95% Wärmeisolation , 30cm Isolation = 98% Wärmeisolation?
Was erachtet Ihr als eine sinnvolle (energetisch und/oder finanzielle) Isolationsdicke?

Und nur so viel zum K.F.: Am Schlimmsten sind die dickwandigen, unisolierten Häuser in Süditalien oder Spanien. Im Sommer kann man vor Abstrahlwärme Nachts kaum schlafen und im Winter sind sie so saukalt und feucht das man sich die Gicht holt.

bert7

Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#39

Beitrag von bert7 » Mi 22. Feb 2012, 20:00

Nunja dann ist die Problematik wohl die,das Dämme ich rundum,irgendwo bestimmt Kondenzwasser habe und somit Schimmelgefährlich lebe.Dämme ich zuwenig,habe ich ne a****kalte Bude.Somit sind doch die Baustoffe am besten,welche sowohl dämmen wie auch atmen?Also Stroh/Lehm zb?Oder habe ich das nun falsch verstanden? :hmm:

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Re: Dämmwahn: Nicht Immer macht Energie sparen Sinn

#40

Beitrag von emil17 » Mi 22. Feb 2012, 21:56

George hat geschrieben: MEHR sei Verschwendung, da die Temperaturkurve (Ab-/ Zunahme) durch die Isolation nicht linear sei. So werfe ich die Frage in den Raum: Bringt eine Passivhausisolation von 30-40cm wirklich so viel mehr an Ersparnis (und später Müll) oder reichen eigentlich 10cm Isolation?
Oder anders ausgedrückt (Zahlenbeispiele sind lediglich Hausnummern) 10cm Isolation = 95% Wärmeisolation , 30cm Isolation = 98% Wärmeisolation?
Was erachtet Ihr als eine sinnvolle (energetisch und/oder finanzielle) Isolationsdicke?
Kann man nicht generell sagen.
Was rein physikalisch gilt: doppelte Dicke der gleichen Dämmung = halber Wärmeverlust, 4fache Dicke = 1/4 Wärmeverlust gegenüber 1facher Dämmdicke. Des weiteren ist der Energeiverlust (oder, was dasselbe ist, der Heizleistungsbedarf des Gebäudes, um eine Temperaturdifferenz innen <-> aussen zu halten) proportional zur Grösse der Oberfläche und zur Temperaturdifferenz.
Dämmung muss nicht Müll sein; es gibt ausreichend Dämmstoffe auf Basis von Pflanzenfasern oder Wolle, die diesbezüglich unproblematisch sind. Dämmung auf Naturstoffbasis hat zudem den Vorteil, dass sie im Vergleich etwa zu Styropor viel mehr Wasser aufnehmen kann, ohne sich feucht anzufühlen; ist also fehlertoleranter (kein Grund, schlampig einzubauen!!!) und führt dadurch zu einem angenehmeren Raumklima.
In der Praxis berechnet man, wenn man wissen will, "ob es sich lohnt", die Kosten einer Dämm-Massnahme sowie die dadurch erzielte Ersparnis an Heizkosten. Wenn sich die Investition besser verzinst als sie es bei einer anderen Anlageform täte, dann "lohnt" es sich. Es hängt also von den Energiepreisen ab sowie davon, ob die Zinsen allgemein hoch sind oder nicht, d.h. von Dingen, die mit Physik wenig zu tun haben. Der Vermieter sieht Dämmung zudem oft als tote Investition, weil ja der Mieter die Heizkosten zahlt. Ob dies taugliche Kriterien sind, muss jeder für sich selber entscheiden.
Kondenswasserprobleme treten nicht auf, wenn man keine Fehler macht. Das können Planungs-oder Ausführungsfehler sein. Da Dämmen eine Arbeit ist, bei der es sehr auf Gewissenhaftigkeit und Detailgenauigkeit und Ausdauer ankommt, man jedoch die Arbeit gewöhnlich gegen festes Angebot vergibt, ist der Unternehmer natürlich stark der Versuchung ausgesetzt, so rasch als möglich fertig zu werden, zumal man ohne Erfahrung die Güte der Arbeit schwer kontrollieren kann.
Bei der Beurteilung eines Hauses muss man zuerst eine Bestandesaufnahme der Gebäudehülle machen; es ist ziemlich sinnlos eine bestehende Dachdämmung zu verbessern wenn die Fenster das grösste Wärmeleck sind.
Aus den genannten Gründen geht hoffentlich hervor, was von pauschalen Aussagen wie "mehr als 10cm ist sinnlos" zu halten ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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