George hat geschrieben: MEHR sei Verschwendung, da die Temperaturkurve (Ab-/ Zunahme) durch die Isolation nicht linear sei. So werfe ich die Frage in den Raum: Bringt eine Passivhausisolation von 30-40cm wirklich so viel mehr an Ersparnis (und später Müll) oder reichen eigentlich 10cm Isolation?
Oder anders ausgedrückt (Zahlenbeispiele sind lediglich Hausnummern) 10cm Isolation = 95% Wärmeisolation , 30cm Isolation = 98% Wärmeisolation?
Was erachtet Ihr als eine sinnvolle (energetisch und/oder finanzielle) Isolationsdicke?
Kann man nicht generell sagen.
Was rein physikalisch gilt: doppelte Dicke der gleichen Dämmung = halber Wärmeverlust, 4fache Dicke = 1/4 Wärmeverlust gegenüber 1facher Dämmdicke. Des weiteren ist der Energeiverlust (oder, was dasselbe ist, der Heizleistungsbedarf des Gebäudes, um eine Temperaturdifferenz innen <-> aussen zu halten) proportional zur Grösse der Oberfläche und zur Temperaturdifferenz.
Dämmung muss nicht Müll sein; es gibt ausreichend Dämmstoffe auf Basis von Pflanzenfasern oder Wolle, die diesbezüglich unproblematisch sind. Dämmung auf Naturstoffbasis hat zudem den Vorteil, dass sie im Vergleich etwa zu Styropor viel mehr Wasser aufnehmen kann, ohne sich feucht anzufühlen; ist also fehlertoleranter (kein Grund, schlampig einzubauen!!!) und führt dadurch zu einem angenehmeren Raumklima.
In der Praxis berechnet man, wenn man wissen will, "ob es sich lohnt", die Kosten einer Dämm-Massnahme sowie die dadurch erzielte Ersparnis an Heizkosten. Wenn sich die Investition besser verzinst als sie es bei einer anderen Anlageform täte, dann "lohnt" es sich. Es hängt also von den Energiepreisen ab sowie davon, ob die Zinsen allgemein hoch sind oder nicht, d.h. von Dingen, die mit Physik wenig zu tun haben. Der Vermieter sieht Dämmung zudem oft als tote Investition, weil ja der Mieter die Heizkosten zahlt. Ob dies taugliche Kriterien sind, muss jeder für sich selber entscheiden.
Kondenswasserprobleme treten nicht auf, wenn man keine Fehler macht. Das können Planungs-oder Ausführungsfehler sein. Da Dämmen eine Arbeit ist, bei der es sehr auf Gewissenhaftigkeit und Detailgenauigkeit und Ausdauer ankommt, man jedoch die Arbeit gewöhnlich gegen festes Angebot vergibt, ist der Unternehmer natürlich stark der Versuchung ausgesetzt, so rasch als möglich fertig zu werden, zumal man ohne Erfahrung die Güte der Arbeit schwer kontrollieren kann.
Bei der Beurteilung eines Hauses muss man zuerst eine Bestandesaufnahme der Gebäudehülle machen; es ist ziemlich sinnlos eine bestehende Dachdämmung zu verbessern wenn die Fenster das grösste Wärmeleck sind.
Aus den genannten Gründen geht hoffentlich hervor, was von pauschalen Aussagen wie "mehr als 10cm ist sinnlos" zu halten ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.