Druckwasser vom Hang

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emil17
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Re: Druckwasser vom Hang

#21

Beitrag von emil17 » Fr 22. Nov 2013, 20:34

In Fachwerk.de wird grade eine Giebelwand diskutiert, die nach aussen kippt, weil jemand mit ner Drainage die tragende Bodenschicht einseitig entfernt hat.
Also Vorsicht!
Haben die beim Bauen damals schon wasserführende Bodenschichten angeschnitten oder ist das Oberflächenwasser, das hausnah versickert? Falls das Zweite, dieses abstellen statt graben lassen.
Zum Putzen der Kellermauern klopfste erst mal alles ab was nicht bleiben will, und dann lässt du es so bis die Wand einigermassen gut ist. Ein gewöhnlicher Kalkputz ist gut.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 3018 gelöscht

Re: Druckwasser vom Hang

#22

Beitrag von Benutzer 3018 gelöscht » Sa 23. Nov 2013, 22:11

Hallo emil,
es ist bestimmt für Dich nicht leicht zu sagen (außer, Du wärst Hellseher ;) ): Meinst Du, wenn ich links vom Zaun, also vor dem Gartenmäuerchen und parallel dazu, den Graben ziehen lasse, wird es zu dicht am Haus sein?
drainage.jpg
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emil17
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Re: Druckwasser vom Hang

#23

Beitrag von emil17 » Sa 23. Nov 2013, 22:22

Ich bin zwar Hellseher, aber die Glaskugel ist dummerweise in Reparatur ...
1. Seriös kann man sowas nur nach einer Besichtigung vor Ort sagen, nicht nur aufgrund eines Fotos.
2. Das Problem heisst "Druckwasser vom Hang". Wo ist der Hang?
3. Stell mal ein Bild vom Sockel ein, mit Detail von da, wo die Mauer aus dem Boden kommt.
4. Wenn das Haus nur teilweise unterkellert ist, kommt das Wasser nur aus einer Kelleraussenwand oder auch von da, wo darüber das Haus weiter geht?
5. Fliesst das Wasser im Keller immer, oder gibt es einen zeitlichen Zusammenhang mit Regen?
5a Falls ja, ist die Leitung des Dachwassers im Boden in Ordnung und dicht?
5b Falls ja kriegt die Hauswand Schlagregen?
6. Wurden bauliche Veränderungen in der Nähe vorgenommen, kurz bevor das Problem aufgetreten ist? (Versiegelungen, Aufschüttungen usw.)
7. Wohin fliesst das Wasser das auf die doppelte abgebildete Gehwegplattenreihe fällt?
8. Wie hoch ist der Grundwasserspiegel in Bezug auf den Keller?
9. Gibt es Nachbarhäuser in ähnlicher Bauweise (Streifenfundamente, durchlässige nicht abgedichtete Kellermauern) und haben die das Problem auch?
10. hat ein Nachbar eine Dachwasserversickerung auf seinem Grundstück und könnte das Wasser von da kommen?
Wenn du unbedingt aufgraben willst, würde ich das an der Mauer tun, vor allem wenn diese wie üblich frei in einer nachträglich verfüllten Baugrube erstellt wurde. Vorsicht wäre bei einem Gewölbekeller geboten, falls dort die Grubenwände den Seitenschub aufnehmen.
Falls der Keller genug Raumhöhe hat, kann das Ausheben des lockeren Füllmaterials (Achtung auf Fundamente!), Anlegen einer Innendrainage, einbringen von Grobkies und dann einem Belag (z.B. knirsch verlegte Gehwegplatten, wie du sie fotografiert hast, oder Betonestrich, der dann aber etwas dicker sein muss) die deutlich billigere und einfachere Variante sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 3018 gelöscht

Re: Druckwasser vom Hang

#24

Beitrag von Benutzer 3018 gelöscht » Sa 23. Nov 2013, 22:48

Also nochmal auf Anfang...;)
- der Hang geht links vom Gartenzaun etwa 1,5 Meter nach oben, dann kommt die Straße, und dann zieht sich der Hang weiter hinauf - so wie auf meiner Skizze dargestellt. Das ist der Kirchberg, da oben sind neben der Kirche noch der Friedhof und eine ganze Menge großer Höfe
- das Bild vom Sockel mach ich gerne morgen und stell es ein
- das Wasser kommt nach wie vor ausschließlich von der Kellerwand, die in der Mitte des Hauses ist, da, wo der Keller anfängt oder das Haus dann weiter geht
- das Wasser kommt bei extremen Regenperioden oder bei starker Schneeschmelze. Die Dachleitung ist dicht, die verläuft unter der Doppelreihe Steine neben dem Haus; ich habe das Bild vom Einlaufschacht aus gemacht.
- Das Wasser kommt, seit der Keller unter die (im Bild nicht sichtbare) rechte Haushälfte mit deren Neubau geschoben wurde. Zeitgleich wurde die links im Bild erahnbare Straße auf dieses Niveau gehoben; vorher lief sie auf Höhe des Gartenzaunfundaments
- Das Wasser auf den 6m² Gehwegplatten versickert an Ort und Stelle, darunter ist eine etwa 0,5 - 1 Meter tiefe Rollkiesschicht vom Vorbesitzer eingebracht worden. Das Wasser war aber schon vor den Gehwegplatten da...+
- Das Grundwasser geht bei normalem Wetter unter dem Keller durch; bei den oben beschriebenen Fällen steigt er bis etwa 1 Meter über die Bodenplatte
- Mein Haus istr noch das letzte in dieser Bauart, alle anderen alten Häuser wurden abgerissen
- Nachbarn haben keine Dachversickerung... ob allerdings auf dem gesamten Kirchberg oder unter der neuen Straße alles richtig angeschlossen wurde, wissen alleine die Götter...oder die CSU...;)

Benutzer 3018 gelöscht

Re: Druckwasser vom Hang

#25

Beitrag von Benutzer 3018 gelöscht » Sa 23. Nov 2013, 22:50

Ach ja, mein Keller hat leider nur etwa 1,90 Meter Deckenhöhe...wenn ich mich strecke, bleibe ich an allen Rohren und Leitungen hängen... :grr:

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emil17
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Re: Druckwasser vom Hang

#26

Beitrag von emil17 » Sa 23. Nov 2013, 23:47

fabfiddle hat geschrieben: - Das Wasser kommt, seit der Keller unter die (im Bild nicht sichtbare) rechte Haushälfte mit deren Neubau geschoben wurde.

- Das Grundwasser geht bei normalem Wetter unter dem Keller durch; bei den oben beschriebenen Fällen steigt er bis etwa 1 Meter über die Bodenplatte
Dann hat also der Bauherr des Kellers nachträglich ins Grundwasser gebaut (massgebend ist der Höchststand) ohne dass der Keller wasserdicht gebaut wurde.
Da wird Graben allein nix nützen und eine Absperr-Betonmauer schon gar nichts.
Aussendrainage scheitert an der Teilunterkellerung und an der Tatsache, dass die Drainage tiefer liegen muss als das Streifenfundament. Theoretisch könntest Du versuchen, unter dem alten Haus durch einen Stollen zu graben, um von hinten an die Kellerrückwand zu kommen, aber das dürfte gefährlich sein.

--> Lebe damit, oder mach die Innen-Drainage (dies ergibt keinen wirklich trockenen Keller, aber es hilft gegen Pfützen), oder es wird richtig teuer. Denn es braucht wasserdichte Wände und eine ebensolche Bodenplatte. Daran scheitern auch manche Neubauten.
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