Planungshilfe

Oder
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Re: Planungshilfe

#11

Beitrag von Oder » Fr 23. Aug 2013, 21:25

die 50x60 waren nur für die Schweine gedacht...wird aber trotzdem zu klein sein...
Die Tiere sollen in getrennten Räumlichkeiten untergebracht werden
trotzdem ist der Hinweis mit dem Scheuchen sehr gut :daumen:

Die Kühlräume sind in dem Schlachthof vorhanden (hab mich erkundigt)
also um die Art von Räumen mach ich mir jetz mal keine Sorgen... ;)

Ich hab noch eine Frage bezüglich der Stallinnenwände
und zwar meinte mein Opa, dass diese früher immer mit Kalk behandelt wurden um sie vor Schmutz und Urin zu schützen...
bei den großen Milchbetrieben sieht man ja ganz oft diese riesigen Hallen die aus Kunststoffpanelen bestehen (also leicht abwaschbar)
nun plane ich aber traditionelle Wände, und keine Kunststoffpanele zu verwenden
Wie kann man solche Wände effektiv vor Schmutz schützen?
bzw. was für Materialien/Imprägnierungen sollte man für die Außenschicht der Wände verwenden? :hmm:

LG

Oder

centauri

Re: Planungshilfe

#12

Beitrag von centauri » Fr 23. Aug 2013, 21:37

Hallo

Das kalken der innenwände diente nicht nur der verschönerung.
Kalk desinfiziert auch.

Lg thomas

Oder
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Re: Planungshilfe

#13

Beitrag von Oder » Fr 23. Aug 2013, 21:56

@centauri - Genau! das hab ich vergessen zu schreiben... :rot:

deswegen bin ich ziemlich überzeugt vom Kalk - wollte nur wissen ob es alternative Methoden gibt,
weil die alljährliche Kalkung immer mehr Arbeitsaufwand bedeutet (aber viele Vorteile mit sich bringt...)

so wurden früher auch Ziegen und Hunde mit Bohnenblättern berieben um sie vor Wanzen (und glaube auch Milben) zu schützen...
recht simpel aber es hat funktioniert

schade bloß, dass alles Wissen um die Ursprünglichen Methoden langsam verloren geht...

Noch eine Frage zur geplanten Minikäserei - sollte diese über eine mechanische Ventilation verfügen,
oder wirkt sich so was negativ auf die Käseherstellung aus ?

LG

Oder

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Spottdrossel
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Re: Planungshilfe

#14

Beitrag von Spottdrossel » Fr 23. Aug 2013, 23:46

Oder hat geschrieben: Ich hab noch eine Frage bezüglich der Stallinnenwände
und zwar meinte mein Opa, dass diese früher immer mit Kalk behandelt wurden um sie vor Schmutz und Urin zu schützen...
bei den großen Milchbetrieben sieht man ja ganz oft diese riesigen Hallen die aus Kunststoffpanelen bestehen (also leicht abwaschbar)
nun plane ich aber traditionelle Wände, und keine Kunststoffpanele zu verwenden
Wie kann man solche Wände effektiv vor Schmutz schützen?
bzw. was für Materialien/Imprägnierungen sollte man für die Außenschicht der Wände verwenden? :hmm:

LG

Oder
Naqch meiner Erinnerung waren die halt einmal im Jahr weiß und hatten dann nach und nach "Patina".
Da Du aber im Gegensatz zu früher ja nicht ganzjährig einsperren willst und die Ställe auch größer sind, dürfte sich das Problem "verdünnen".
Wenn meine Erinnerung nicht ganz täuscht, war auch im unteren Bereich schwarz gestrichen..? Angabe ohne Gewähr, ist hier jemand älter als Bj. 74, der das genauer weiß?
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citty
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Re: Planungshilfe

#15

Beitrag von citty » Sa 24. Aug 2013, 01:25

Hallo,

es geht mich ja nichts an aber mich wuerde der Behoerdenterror abschrecken und die saeumigen Handwerker etc. Wir haben schon gebaut und renoviert, ich wuerde das niiiiieeeee wieder tun, es kostet einfach zuviel Zeit, Geld und vor allem Nerven. Ein bereits vorhandenes Gebaeude zu renovieren oder umzubauen ist natuerlrich was anderes aber ganz neu bauen - Ihr habt Mut...

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

Manfred

Re: Planungshilfe

#16

Beitrag von Manfred » Sa 24. Aug 2013, 12:30

Den alten Anbindestall haben wir auch 1 x im Jahr gekalkt. Vorher wurde er gewaschen und die Mistspritzer von den Wänden geschabt.
Bei einem Tiefstreustall der maschinell entmistet wird, sollten die Wände den einen oder anderen Stoß mit dem Fahrzeug aushalten. Ich würde deshalb zumindest für den unteren Bereich Stahlbeton empfehlen. Sonst ist schnell mal ein Loch in der Wand, wenn man sich bei der Bedienung der Maschine vertut oder abrutscht.
Wenn du präventiv etwas gegen die Fliegen tun willst. dann mach den Sockel der Wand der Innenwände schräg (also nach oben hin verjüngt). Bei senkrechten Wänden bleibt idR an der Wand ein schmaler Streifen, der von den Hufen der Tiere kaum behelligt wird. Dort nisten sich die Fliegenlarven bevorzugt ein. Wenn die Wand etwas schräg ist (wie bei einem Traunsteiner Silo), treten die Tiere den Mist bis an die Wand gut durch und die Fliegenmaden werden mit zermatscht.
Mit dem Betonwerk klären, dass der Beton in einem Stall verbaut wird und entsprechend säurebeständig sein muss. Als zusätzlicher Schutz für den Beton empfiehlt sich ein Bitumenanstrich (Silofarbe), der bei Bedarf erneuert wird.
Den oberen Teil der Wand und die Decke kannst du kalken. Bringt Licht in den Stall und der basische Kalk wirkt antibakteriell und fungizid, hilft also bei der Stallhygiene.
Wenn die Zufahrtstore des Stalls direkten Kontakt mit der Tiefstreu haben: Da wirken gewaltige Kräfte, die das Tor nach außen drücken. Mind. bis zur Misthöhe sollte das Tor also sehr massiv sein (am besten Tropenholz-Bohlen mit 10 cm aufwärts, Weichholz fault bei Mistkontakt schnell). Oder du schraubst innen vor dem Tor beidseitig U-Schienen in den Durchgang und steckst da Holzbohlen rein, die den Mist zurückhalten. Zum (maschinellen) Herausziehen der Bohlen evtl. gleich irgendwelche Ösen vorsehen. Von Hand sind die idR nicht mehr raus zu bekommen, wenn von Innen der Mist drückt. Wenn du ein Tor direkt am Mist verwendest, sollten die Riegel so massiv sein, dass man sie mit einem schweren Hammer öffnen kann (auch wegen des Drucks). Die Riegel so anbringen, dass genug Platz ist, um mit dem Hammer ausholen zu können.

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Re: Planungshilfe

#17

Beitrag von Oder » Sa 24. Aug 2013, 21:03

@spottdrossel - von einem schwarzen Anstrich hab ich noch nie etwas gehört...vielleicht findet sich ja jemand der so was kennt...

@citty - danke, wir haben uns auch erst nach alten Höfen umgeschaut - war entweder alles total marode, oder der Preis war unverhältnismäßig bzw. die Entfernung zu weit... :bang:
Deswegen wollen wir selber bauen, haben auch Bauerfahrung.
Von Fundamenten über Dachstuhl bis zu den Installationen haben wir schon alles selber gemacht. ;)
Bis jetzt hats mit den Behörden recht gut geklappt - außer dass es am Anfang Probleme gab wegen der zu großen Entfernung zur Ortschaft
hat sich aber auch geklärt ;D

@manfred - danke für die wertvollen Hinweise!
Wie hoch sollte denn deiner Meinung nach der Sockel sein - reichen 20cm oder ist das zu wenig?

LG

Oder

Manfred

Re: Planungshilfe

#18

Beitrag von Manfred » So 25. Aug 2013, 10:03

Kommt darauf an, wie viele Tiere auf der Fläche stehen.
Ich hatte zeitweise ca. 10 Rinder auf ca. 100 m2 mit Tiefstreu, den Winter über.
Wir haben meist zwischendrin 1 x teilentmistet und dann im Frühjahr komplett.
Misthöhe zwischen 50 und 100 cm.
Einen Meter hoch würde ich deshalb den Betonsockel schon machen. Kann ja auch mal sein, dass man wegen der Witterung (Flächen nicht befahrbar etc.) länger nicht entmisten kann als geplant.
Wenn du natürlich nur 2 Rinder auf 100 m2 stehen hast, würden auch 20 cm reichen.

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Re: Planungshilfe

#19

Beitrag von Oder » So 25. Aug 2013, 10:53

Manfred hat geschrieben:Kommt darauf an, wie viele Tiere auf der Fläche stehen.
stimmt ja - hätte ich auch selber drauf kommen können :rot:
Manfred hat geschrieben:Ich hatte zeitweise ca. 10 Rinder auf ca. 100 m2 mit Tiefstreu, den Winter über.
Darf man Fragen was für eine Belüftung der Stall hatte?
Ich plane für meinen 3,5m hohen eine Schachtlüftung (also Schwerkraftlüftung) mit einem 5,5m hohen Abluftschacht,
Durchmesser ca. 55cm
Nun habe ich gelesen, dass es da im Winter eventuell zu Komplikationen kommen könnte, wenn die Stallluft genauso kalt ist wie die Außenluft (wegen Luftaustausch) was eigentlich nicht passieren sollte, bei einer Wanddicke von min 35cm - oder?

Manfred

Re: Planungshilfe

#20

Beitrag von Manfred » So 25. Aug 2013, 11:29

Heute werden für Wiederkäuer fast nur noch Ställe mit großzügigen Belüftungsflächen gebaut. Zum Teil komplett offene Hallen, zum Teil mit Windschutznetzen oder Spaceboard verkleidete Flächen. Bei Giebeldächern kommt idR zusätzlich eine Fristlüftung zum Einsatz, damit sich unter dem Dach kein Kondenswasser bildet.
Mein Tiefstreustall war ein Kompromiss in einer alten Maschinenhalle. Zur Belüftung standen 2 Tore offen.
Mein Weideunterstand hat jetzt nur noch auf einer Seite einen Windschutz aus Fichtenstangen. Auf der Hauptwindseite wird er durch ein Gehölz geschützt.
Mach mal eine Google Bildersuche nach Milchviehstall oder Mutterkuhstall. Ställe mit geschlossenen Seitenwänden findet man fast nur noch in exponierten Gebirgslagen und Gegenden mit extrem kalten Wintern.
Eine Lüftung mit Dunstschlot wie von dir beschrieben hatten wir im alten Anbindestall. Ein dauerfeuchtes Dreckloch. Im Winter Tropfwasser an der Decke und ständig Infektionskrankheiten bei den Kälbern. Wurde erst besser als ich alt genug war, um den "war schon immer so" und "die Tiere frieren sonst und kriegen Lungenentzündung" Widerstand von Vater und Großvater brechen konnte. Kälber raus auf den Hof in eine luftige Hütte und im Stall die Fenster raus. Im Sommer alle und im Winter einen Teil. So wurde es trockener und die Kälber blieben gesund.

Will sagen: Lass die Wände weg, wenn es geht. Trocken + Kalt ist gut. Feuchtigkeit egal ob kalt oder warm ist übel.

Schau dir z.B. mal den Ratgeber "Kuhställe clever bauen" von top agrar an. Oder das Heft "Rinderställe billiger bauen"
Da sollten viele interessante Ansätze für dich zu finden sein.

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