Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

Sabi(e)ne
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Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#11

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 21. Sep 2012, 20:02

:eek: :bang: :ua: Och menno, Helmut! :knudddel:
Du nimmst mir nicht den Mut - daß die Bienen da nicht hinkönnen, ist schon klar.
Da wäre es sonst besser, sie in eine bessere Gegend zu verkaufen, ohne Mais (gibt es noch).
Aber die ersten Biogasanlagen sind hier schon pleite - die meisten haben nur 10jährige Pachtverträge, und wenn es vorher 200€/ha waren, steigt der Preis für Pachtland so gewaltig, daß sich das auch mit EU-Prämie nicht mehr rechnet. Und weil die alle GmbHs sind, können sie ihre Insolvenzen nicht lange verschleppen.
Es wird besser werden, wenn auch mal wieder auf Kosten der Bauern, aber der Umwelt wird es nur gut tun.
Ist jemand, der nur Biogasmais macht, überhaupt noch Bauer?
Bauer hat für mich die Bedeutung, sich um sein Land gut zu kümmern, und in Generationen zu denken, nachhaltig.
Biogasmais ist Schwachsinn und umweltzerstörend.
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emil17
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Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#12

Beitrag von emil17 » Fr 21. Sep 2012, 21:45

Gehts ins Gebirge, Leute ... da ist wegen dem steilen und komplizierten Gelände keine flächendeckende Monokultur möglich. Fast alle Ebenen werden hingegegen ausgeräumt und in eine Agrarwüste verwandelt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#13

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 21. Sep 2012, 21:57

Gebirge hat es in der Norddeutschen Tiefebene nur leider keine.... :rot:
Und mir geht es schon auf 600m im Sauerland nicht wirklich gut, geschweige denn im echten Gebirge.
Ich müßte eigentlich auf den Inseln wohnen. :engel:
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Knurrhuhn

Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#14

Beitrag von Knurrhuhn » Sa 22. Sep 2012, 14:29

Mensch Helmut,

das tut mir ehrlich leid. Vor allem, wenn man selber vor solch einer Verwüstung am Ort war, und es einem einfach vor die Nase gesetzt wird.
Ich bedaure das sehr - für Dich und Deine Situation, aber auch für die Bienen und alles was lebt im allgemeinen. Es macht einen traurig, wütend, ach, ich weiß es nicht, es überrollt einen weil man so hilflos dasteht und nichts gegen diesen Wahnsinn unternehmen kann.

Ich kann nur hoffen, daß Sabine recht behält und es wirklich im Laufe der Zeit anders wird. Aber im Moment kann ich es irgendwie nicht glauben. Bin heute vom Rheinland in den Norden gefahren und habe nichts gesehen als Maisfelder, Maisfelder, und nochmal Maisfelder.
Ach ja - da, wo keine waren, wurde Tort abgebaut .... :bye: Byebye, Natur ....

Emil, ganz im Ernst denke ich inzwischen auch ab und zu schon mal darüber nach, ob ich nicht doch in den Süden gehen soll, nach Bayern oder Thüringen.
Ich liebe den Norden Deutschlands, aber was hier inzwischen abgeht mit diesem Energiewahnsinn... :platt: Wenn man nicht auf den Pfennig gucken muß und genügend finanzielle Mittel, da würde man bestimmt irgendwo noch eine Oase finden. Aber mit meinem Budget wird es nicht einfach werden, und da muß ich vielleicht doch länger suchen als ich gehofft hatte, und auch meine Zielvorstellungen die Region betreffend überdenken.
Gut, ich bin jetzt 14 Tage hier oben und werde mir erstmal einen kleinen Überblick verschaffen, ein paar Objekte unterschiedlicher Art anschauen ... ich denke, danachwerde ich schon ein wenig mehr wissen.

Helmut
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Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#15

Beitrag von Helmut » Sa 22. Sep 2012, 18:45

Hallo Frau Hollerbusch,
weglaufen bringt auch nichts.
Wir Imker aus dem Imkerforum sind sehr gut vernetzt, und viele kennen sich durch Treffen auch persönlich.
Dadurch konnten wir auch schon einige Demos auf die Beine stellen
Auf Bernhards Seite www.imkerdemo.de lässt sich das nachlesen.
Gebracht hat es nicht viel, die Gegner sind einfach zu groß und zu stark.
Dadurch lernte ich auch in allen Bundesländern Imker kennen, die ich auch besuchen durfte.
Viele, die vor einigen Jahren noch keine Probleme hatten, stehen heute nicht besser da als ich.
Und zwar in den sonst nicht verdächtigen Ländern wie Sachsen, Thüringen Mec Pömm Brandenburg und Bayern
Auch dort sieht es mittlerweile ähnlich böse aus.
Und dort habe ich vor wenigen Jahren noch gesunde Landschaften gesehen.
Also dahin abzuwandern bringt auch nichts mehr.
Leider.
Mit dem Verlust der Bienen in meinem Bienenobstgarten ist es mit meiner Obsternte auch rapide zurückgegangen,
Von dem Überschuß meiner Himbeerernte machte ich sonst etwa 4bis 500 liter Himbeersherry, dieses Jahr gerade mal 50 liter
Apfelernte runter von Hächsler und Schleuder mit Unmengen an Apfelsaft auf dürftigen Apfelkuchen und etwas für den Heimtrockner, nix mehr mit Riesen-hobbythek-trockner.
ganz ganz wenig Johannisbeeren, keine Stachelbeeren null Zwetschgen nix Kirschen nada Birnen usw usw usw.
Mal sehen, wann es hier gemerkt wird, das isselburg nicht mehr von meinen Isselbienen bestäubt werden.
dieses Jahr schiebt man es noch aufs schlechte wetter.
Aber das hier keine Schmetterlinge mehr sind, haben schon einige gemerkt.
Das keine Insekten mehr an den Windschutzscheiben kleben, auch.
die Jäger maulen, und wissen angeblich nicht, wo Hase Fasan und Rebhuhn abgeblieben sind
Aber mächtig Ärger mit den Wildschweinen
Liebe Sabiene, die hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt.
Gruß
Helmut
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Knurrhuhn

Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#16

Beitrag von Knurrhuhn » Sa 22. Sep 2012, 19:54

Ja, es ist absolut frustrierend .... das sind wirklich abendfüllende Themen. Das schlimmste finde ich, daß es ja (bewiesene?) Aussagen darüber gibt, schon seit wieviel Jahren gewarnt wird usw.... und es passiert definitiv NICHTS! Es wird weitergemacht als gäbe es diese ganzen Probleme nicht, nach wie vor zählt alles nichts, außer Wirschaftsinteressen. Die pure Ignoranz, das Totschlagargument der Wirtschaftlichkeit.... es ist die reinste Pest!

Mir kommt inzwischen fast täglich diese Indianer-Prophezeiung in den Sinn, die mit dem Spruch endet "... werdet ihr merken, daß man Geld nicht essen kann!".
Mal ehrlich - als man diese Aufkleber auf jedem 3. Auto sah, so in den 80ern, da wußte ich zwar schon, was damit gemeint ist. Aber ich hätte mir niemals vorstellen können, daß es tatsächlich solche extremen Ausmaße annimmt mit der Zerstörung durch Profitwahn, vor allem nicht wenn ich noch verhältnismäßig so jung (Mitte 40) bin.
:ohoh:

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Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#17

Beitrag von kraut_ruebe » So 23. Sep 2012, 09:14

Frau Hollerbusch hat geschrieben: "... werdet ihr merken, daß man Geld nicht essen kann!".
wenn es denn wenigstens so wäre, dass es bloss um kohle ginge. der grösste teil der bauern setzt aber alles ein um irgendwie zu überleben - und da gelten einfach härtere regeln als wenns nur ums verdienen geht.

bei uns gibts einen einzigen bauern der richtig geld verdient. der setzt das wenigste gift von allen ein, denn zum einen kostet das ne menge anschaffung und arbeitsstunden und zum anderen kann es ihm ziemlich egal sein ob er ein paar maiskörner mehr oder weniger erntet weil er mehr als genug flächen in bearbeitung hat.

alle anderen, die sind dann maximal halb so gross flächenmässig oder (zumeist) noch viel weniger, sind darauf angewiesen ihren flächen irgendwie bestmöglichste erträge abzuringen sonst gehen sie unter.

und da haben wir den salat.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#18

Beitrag von luitpold » So 23. Sep 2012, 12:43

ich hab da gerade ein studie gefunden.

http://www.ages.at/ages/presse/presseme ... 12/#c42489
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#19

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 23. Sep 2012, 18:48

hallo!
kraut_ruebe hat geschrieben:wenn es denn wenigstens so wäre, dass es bloss um kohle ginge. der grösste teil der bauern setzt aber alles ein um irgendwie zu überleben - und da gelten einfach härtere regeln als wenns nur ums verdienen geht.
:hmm: Essen die den Mais? ;)

Aber ja: es stimmt: Bauern habens auch nicht leicht.
Nur eines versteh ich nicht, wenn das Gift so teuer ist, zahlt es sich dann überhaupt aus, ergibt das rein ökonomisch einen Sinn? Ja, sicher, sonst täten sie es nicht....

Wobei, als ich Mais angebaut habe, wurde ich von neugierigen Nachbarn befragt (weil es ja im Garten war, nicht am Feld) - und das größte Staunen kam, als ich sagte, dass ich natürlich kein Gift nehme. Mir wurde prophezeit, dass es der Mais ohne Gift niemals schaffen kann.
Woran kann das liegen? Sorte oder/und Monokultur?
Mein Mais hat es geschafft.

liebe Grüße!

Helmut
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Re: Wohnen und gärtnern im Maisfeld?

#20

Beitrag von Helmut » So 23. Sep 2012, 19:46

Ganz sicher hast du eine andere Maissorte
Mit Bantammaisanbau kann man sogar Genmais verhindert

http://www.bantam-mais.de/
Ich habe viele Jahre erfolgreich Zuckermais angebaut.
Gruß
Helmut

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