Standort finden

berti071

Re: Standort finden

#11

Beitrag von berti071 » Fr 15. Jul 2011, 21:17

Altlasten....

Okay, viele werden wohl im Garten ihre Asbestwelldächer vergraben haben, vielleicht auch viel Hausmüll, oder die alte Gartenlaube einfach nur Zusammengeschoben und Beerdigt....

Sehr viele Kriegsaltlasten wirst Du hier beim Umgraben finden, aber meist in Form von Infantriemunition, Ausrüstung, Waffen, also nix Schlimmes. :lol:
(Entsorge ich Dir kostenlos) :engel:

Naja, wenn Du Dir ein Grundstück einer ehemaligen Munitionsfabrik, oder einer Raffenerie kaufen möchtest, dann würde ich mir auch um Altlasten gedanken machen, aber bei Privatgrundstücken??

Obwohl...
Beim Nachbar habe ich aus gut nem Meter Tiefe 2 Reservekanister Diesel der Wehrmacht gebuddelt, 50l auf Lau, nette Geste der Herren Soldaten. Aber Witzig ist es nur jetzt, weil nix passiert ist. 50l Diesel im Grundwasser..., naja.

lg
Nils
(der Sprit war auch noch gut, blökerte nur ein Wenig.....)

Knurrhuhn

Re: Standort finden

#12

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 15. Jul 2011, 21:34

Naja, so abwegig ist das mit den Altlasten gar nicht. Hier in der Gegend werden ganz gerne mal Granaten und Bomben aus dem 2. WK gefunden, erst letzte Woche wieder.
Aber auch bei einem Bekannten im Garten fanden sich ganz nette Sachen ..... Müll ohne Ende im ganzen Garten verteilt und von Pflanzen überwuchert, aber das schärfste war Altöl einfach eingebuddelt in einer Grube. :dreh:

An meinem Haus rutscht vom Hang auch ständig irgendwelcher Abfall nach den ich dann bei mir vorfinde - zerbrochene Teller, Plastikteile, Drähte, Dachziegelüberreste ..... unverständlich für mich, wie man den Müll einfach dahin schmeißen konnte.

Man hört ja auch immer wieder, daß sogar auf Privatgrundstücken irgendwelche Chemikalienfässer verrotten, weiß der Hugo was Leute damit anfangen woll(t)en.

Wenn man da an ein Grundstück gerät, das zwar nicht industriell o. gewerblich genutzt wurde, wo aber im verwilderten Garten solche Hinterlassenschaften auftauchen bei der Rodung - Prost Mahlzeit. :ohoh:
Aber so richtig davor schützen, außer intensiver, gründlicher vorheriger Inspektion, kann man sich wohl nicht wenn da so ein Umweltferkel gehaust hat.

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Theo
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Re: Standort finden

#13

Beitrag von Theo » Sa 16. Jul 2011, 12:53

berti071 hat geschrieben:Obwohl...
Beim Nachbar habe ich aus gut nem Meter Tiefe 2 Reservekanister Diesel der Wehrmacht gebuddelt, 50l auf Lau, nette Geste der Herren Soldaten. Aber Witzig ist es nur jetzt, weil nix passiert ist. 50l Diesel im Grundwasser..., naja.
Also bei der Ortsbegehung immer ein Metallsuchgerät mitnehmen? :)
Frau Hollerbusch hat geschrieben:Naja, so abwegig ist das mit den Altlasten gar nicht. Hier in der Gegend werden ganz gerne mal Granaten und Bomben aus dem 2. WK gefunden, erst letzte Woche wieder.
Spart vielleicht das Umgraben...
Gruß
Theo

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berti071

Re: Standort finden

#14

Beitrag von berti071 » Sa 16. Jul 2011, 13:12

Das mit dem Metalldetektor wäre zwar Sinnig, aber ich stelle mir gerade die Augen des Verkäufers vor wenn Du ein Meterloch in seinen englischen Rasen gräbst.

Aber wenn man das Grundstück gekauft hat könnte man schauen ob man es auch behalten will, oder gleich nach 2 Jahren wieder abstoßen möchte...
und wenn man die Fässer oder Kanister noch im ganzen Bergen kann hat man ja auch keine Probleme, ausser die Entsorgung.

Wenn das Grundstück, Gebäude älter ist kann man ja auch noch andere NETTE Sachen finden, 45 ist ne Menge Tafelsilber in den Erden verschwunden.
Wie ich die deutschen Gärten kenne braucht man nach dem Metalldetektor sowieso nicht mehr Umgraben, das Thema ist dann schon durch :haha:

lg

Nils

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Re: Standort finden

#15

Beitrag von Olaf » Sa 16. Jul 2011, 13:37

Moin,
mein Vater war dereinst Direktor einer Schule, mit einem recht betagten Hausmeister.
Der hat behauptet, am Ende des Krieges hätten die Deutschen "da irgendwo" kistenweise Whisky vergraben.
Sind sie also los mit Eisenstangen, nichts gefunden.
Jahre spärer hat die nebenangelegene "Russenschule" ne neue Turnhalle gekriegt. Da konnen die beiden nur zugucken, wie bei den Baggerarbeiten plötzlich Kisten auf Autos verladen wurden :motz:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

berti071

Re: Standort finden

#16

Beitrag von berti071 » Sa 16. Jul 2011, 13:59

Da können wir nen eigenen Thread für aufmachen, aber dafür bin ich dann auch im Schatzsucher.de Forum ;) 100te Geschichten kenne ich und einige schon selbst erlebt. Rate mal warum ich in MVP wohne, lach.

Nils

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Re: Standort finden

#17

Beitrag von Theo » Sa 16. Jul 2011, 15:19

berti071 hat geschrieben:Das mit dem Metalldetektor wäre zwar Sinnig, aber ich stelle mir gerade die Augen des Verkäufers vor wenn Du ein Meterloch in seinen englischen Rasen gräbst.
Muss man ja nicht gleich. Aber wenn viel vorhanden ist...
Wie groß ist denn die Reichweite von so einem Ding? Wenn es Metallteile 10 x 10 cm sind, sicher geringer als bei 50 x 50?
Gruß
Theo

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berti071

Re: Standort finden

#18

Beitrag von berti071 » Sa 16. Jul 2011, 15:54

Moin Theo

Da gibts unendliche Möglichkeiten...

Es gibt Geräte die finden ein Auto auf 6m Tiefe, aber keine Dose direkt unter der Spule.

Einige können sehr Gut auf Ferrometalle und finden kleinste Eisenkügelchen oder Drahtreste aber haben keinen Sinn für Edelmetalle oder Buntmetalle. Andere können gut auf eben diese und finden kein Eisen.

Die Auswahl eines Detektors kann zur Religion werden, je nachdem was man möchte.

Ein relatives Standartgerät, was alles ein Bischen, aber nichts Spezielles kann würde ich so einstufen:

eine 10*10 Stahlplatte auf gute 40cm
ein Stahlhelm auf gute 75cm
Euromünze vieleicht auf gute 25- 30 cm

Aber immer kommt es darauf an was für Wetter ist, wie die Teile im Boden liegen (und wie lange), wie geschwenkt wird, Luftfeuchtigkeit....

Bei einer Grundstücksbegehung würde so ein Teil OHNE Erlaubnis zu Buddeln garnichts bringen.
Stell Dir vor Du hast ein gutes Signal auf einer Fläche von 1m²:

Das kann ein Ölfass, senkrecht stehend in 1,5 m sein, ein Benzinkanister 25l liegend auf 50cm, ein dünnes Blech 1m² groß kurz unter der Oberfläche oder einfach nur eine Handvoll Nägel die dort verstreut liegen, oder eine Ladung Schrot die irgendwie dort gelandet ist....
Vieleicht auch nur ein aufgerolltes Stahlseil, eine Fahrradfelge, ein Faßreifen, ein Autoreifen eine Schatzkiste ein altes Gartentor eine Kronkorkensammlung.......

Nichts greifbares wirst Du damit herausfinden! Und wenn das Grundstück schon seit Jahrzehnten genutzt wird, alle paar Zentimeter ein Signal! Ne Münze, ein Nagel, Schraube, Ehering, Drahtrest, Krampe, Eierbecher (Diabolo), Angelblei, Plombe, Schnallen.......

Es war und ist nunmal so das Latrinen, Komposthaufen und solche Sachen immer auch als Abfalleimer genutzt wurden. Und dann wurde es als Dünger genutzt.
So kommt sowas auf die Beete, Äcker, Wiesen und Grundstücke.
Vom eigentlichen Verlieren und Wegschmeißen mal abgesehen ;-)

lg

Nils

Knurrhuhn

Re: Standort finden

#19

Beitrag von Knurrhuhn » Sa 16. Jul 2011, 18:49

Och, wat is dat all kompliziert ...... ich nehm mir lieber ein Trüffelschwein mit - wenn das anschlägt kauf ich dat Grundstück sofort. :fypig:

Benutzer 146 gelöscht

Re: Standort finden

#20

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 16. Jul 2011, 18:52

Hallo Frau Hollerbusch,

zu dem Aspekt der Vorhersehbarkeit einer regionalen Entwicklung bei der Standortwahl kann ich `was beisteuern, was allerdings nicht sehr ermutigend ist:
Vor etwa 13 Jahren war ich in einer vergleichbaren Situation wie Du jetzt und ging bei meiner Standortwahl sehr bewusst vor. Da ich sozusagen "vom Fach" bin, studierte ich in den Gemeinden der in Frage kommenden Standorte die Bauleitpläne, Raumordnungspläne, Flächennutzungspläne, sprach mit den Bürgermeistern über die Vorhaben der Gemeinde, und entschied mich schließlich für einen Kompromiss, wobei das Grundstück die zentrale Rolle spielte, dann dessen Lage und erst ganz zum Schluss das Haus, denn das war sozusagen eine "Altlast" in sich.
Wichtig war mir, dass lokal und regional möglchst wenig "Wachstum" zu erwarten ist, also sollte es eine relativ "arme" Gegend sein, ebenso eine möglichst kleine Gemeinde, weil dort die Entscheidungsträger noch neben den Leuten wohnen, auf die sich ihre Entscheidungen auswirken (wichtiges Regulativ!).

Kompromisse musste ich in Sachen Lärmpegel machen, weil 30km entfernt ein Flughafen liegt, den die Landesregierung um jeden Preis zum "Internationalen Verkehrsflughafen" erweitern will/wollte, also musste ich mich mit einem gewissen Fluglärm-Pegel arrangieren, aber das war`s dann auch - dachte ich....

Tatsache ist eben, dass all die oben genannten Pläne ja nichts Starres Ewiges sind, sondern regelmäßig fortgeschrieben werden, und keine Ecke in diesem Land kann/will sich völlig von der allgemeinen Entwicklung abkoppeln.
Was im Ergebnis nach 13 Jahren hier Sache ist, habe ich schon mal in einem anderen Thread geschrieben: von meinem Standort aus sind derzeit 4 Windparks mit insgesamt über 20 großen WKAs zu sehen, und der 5. und nächstgelegene Park ist in Planung mit 5 weiteren Anlagen, größer als alle Bisherigen.
Daran hat vor 13 Jahren natürlich kein Mensch gedacht.
In der Folge kommt der Haupt-Wachstumsmotor in diese Gegend, nämlich das Geld, und all meine schönen Pläne von vor 13 Jahren geraten in Gefahr, denn wenn man, wie es mir vor 20 Jahren passiert ist, mit einer Tierhaltung, die ursprünglich im Außenbereich lag, plötzlich mitten im "reinen Wohngebiet" liegt, helfen einem auch kein Bestandsschutz o.ä., denn der schützt im Zweifelsfall zwar Dein theoretisches Recht, aber in der Praxis nicht Deine Tiere (vor den Nachbarn).

Also bin ich im Prinzip jetzt genau dort, wo Du auch bist, nur mit noch größeren Zweifeln, ob es in diesem Land eine Ecke gibt, die nicht nur meinen Vorstellungen JETZT entspricht, sondern auch noch für die Dauer meiner restlichen Lebenserwartung vor größeren Beeinträchtigungen sicher ist.
Aber keine Sorge, -wir kommen uns nicht ins Gehege, denn ich bin nicht so der "plattes Land - Typ", sondern eher der "Mittelgebirgs-Typ" :)

Gruß

frodo

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