stromleitung auf statt in der wand...

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emil17
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Re: stromleitung auf statt in der wand...

#11

Beitrag von emil17 » Mo 6. Jun 2011, 17:20

Ach so.
Na, ich würde mir einen Wechselrichter besorgen und das Verbrauchsnetz auf den in Schweden üblichen Standard auslegen (auch 230 V?)
Vorteile: Die Wechselrichter sind heute effizient; Elektromaterial und Verbraucher auch in Sparausführung sind für Standard-Wechselstrom viel leichter aufzutreiben. Die Schaltnetzteile für moderne E-Geräte (Handy, Computer) sind heute auch recht gut. Ausserdem kannst Du auch mal eine Bohrmaschine benutzen, falls Du vernünftige Akkus hast. Und es braucht keine Klimmzüge für den Laptop oder das Radio.
Ich hab die ganze E-Installation in meiner Bude so gemacht; mir vorher ein Buch für die Fachprüfung von Stromern besorgt und die relevanten Teile durchgearbeitet. Wenn das Buch gut ist, versteht man, warum, und das erleichtert die Arbeit dann ungemein.

Bei 12 oder 24 Volt hast du viel höhere Ströme, d.h. viel mehr Kupfer und entsprechend Kosten oder dann hohe Verluste, weil der Spannungsabfall im Kabel zum Verbraucher proportional zur Länge des Kabels und zum Strom durch das Kabel und umgekehrt proportional zum Querschnitt ist.
Bei 12 V brauchst Du den 20fachen Querschnitt, um gleiche Verluste zu haben wie bei 230 V, weil der Strom bei gleicher Leistung 20 mal höher ist. Solche Drähte sind teuer und unangenehm steif. Ausserdem sind 2 V Spannungsabfall bei 230 V problemlos, bei 12 V ist das schon erheblich. D.h Niederspannungsversorgung kostet erheblich mehr, ist mühsamer zu montieren und was Du an Umwandlungsverlusten nach und von 230 V sparst, verlierst Du in den Leitungen.

Für Licht kommst Du bei Niederspannung mit dem gewöhnlichen Elektriker-T-Draht hin, für stärkere Verbraucher kannst Du Kabel für die Auto-Elektrik verwenden, das Zeug geht aber satt ins Geld. Für 230 V darf man 1.5 mm2 bis 16 A belasten (ich würde nicht so hoch gehen), das sind reichlich 3 kW und soviel Saft dürften Deine Akkus nicht liefern.
Zur Berechnung der Querschnitte musst Du die Nennleistungsaufnahme durch die Nennspannung dividieren, d.h. eine 20W-Lampe zieht bei 12 Volt 20/12 = 1.7 Ampère.
10 Lampen am gleichen Strang sind dann 17 A, d.h. es braucht dann mindestens 2.5 mm2 Querschnitt, bei langem Weg wären 4 mm2 besser. Bei 230 V wären es dann immer noch weniger als 1 A, also für Standard 1.5 mm2 kein Problem.
Die Absicherung der Leitungen gegen Kurzschluss ist auch aufwendig, wegen der höheren Ströme. Falls Du je mal beim Montieren aus Versehen eine Autobatterie mit einem Schraubenschlüssel kurzgeschlossen hast, weisst Du, was ich meine. Wenn Du einen halbwegs schlauen Wechselrichter nimmst, ist der niederspannungsseitig problemlos an den Laderegler der Akku anschliessbar und dann kannst Du verbraucherseitig die günstigen und zuverlässigen Leistungsschutz- und Fehlerstromschalter der 230 V-Technik verwenden.
Man darf weder Gleichstrom-Niederspannungsnetze mit Standard-Wechselstromdosen ausrüsten, obwohl das funktionieren würde, noch solche Geräte mit den entsprechenden Steckern ausrüsten. Falls man so ein Gerät mal aus Versehen ausser Haus in eine echte Wechselstromdose einstöpselt, merkt man, warum.
Falls Du gleich bei einer grossen Sanierung bist, reiss das alte Gelump raus und mach alles neu. Verwende die heute üblichen M20-Spiralrohre zum Eingipsen und Leerdosen der 230V-Technik (in jedem Baumarkt, aber meist haben die keine fachkundigen Verkäufer da, also mach Dich selbst schlau). Aufputz im Wohnbereich ist überholt, dauernd Ärger beim Putzen und überhaupt. Für die Leitungsführung in den Wänden gibt es Regeln, d.h. nicht diagonal über die Wände gehen! Beim Stemmen waagrechter Schlitze in dünnen Ziegelwänden aufpassen! Wenn Du nicht ans öffentliche Netz musst, brauchste auch die Anlage nicht abnehmen zu lassen, ich würde die Regeln der Technik trotzdem befolgen.
Mach einen übersichtlichen Schaltplan, mit einer Hauptleitung pro Etage, nicht eine Endlos-Kette. Lohnt sich! Bei Niederspannung musst du das sowieso, um die Leitungswege kurz zu halten.

Viel Spass!
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

DerElch

Re: stromleitung auf statt in der wand...

#12

Beitrag von DerElch » Mo 6. Jun 2011, 18:07

danke emil und nein es ist neubau und die leitung soll eh nicht in die wand.Wie ist das...das haus ist 16m lang...kann ich quasi eine leuting durchlegen und davon die steckdose und die lampen abzweigen oder muss ich fuer alles eine eigene leitung ziehen?

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Theo
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Re: stromleitung auf statt in der wand...

#13

Beitrag von Theo » Mo 6. Jun 2011, 18:09

DerElch hat geschrieben:danke emil und nein es ist neubau und die leitung soll eh nicht in die wand.Wie ist das...das haus ist 16m lang...kann ich quasi eine leuting durchlegen und davon die steckdose und die lampen abzweigen oder muss ich fuer alles eine eigene leitung ziehen?
Ich fürchte, so kommst Du nicht weiter. Nimm Dir lieber jemanden, der sich auskennt :pfeif:
Gruß
Theo

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emil17
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Re: stromleitung auf statt in der wand...

#14

Beitrag von emil17 » Mo 6. Jun 2011, 18:13

DerElch hat geschrieben:danke emil und nein es ist neubau und die leitung soll eh nicht in die wand.Wie ist das...das haus ist 16m lang...kann ich quasi eine leuting durchlegen und davon die steckdose und die lampen abzweigen oder muss ich fuer alles eine eigene leitung ziehen?
geht schon, aber ich würde die Dose (nur eine, warum?, hier ist Geiz ungeil) getrennt anschliessen.
Sieh ein Leerrohr vor, so dass man das Kabel später noch auswechseln kann - E-Installationen neigen zu Wachstum.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

DerElch

Re: stromleitung auf statt in der wand...

#15

Beitrag von DerElch » Mo 6. Jun 2011, 19:27

@emil
:hmm: wieso 1?????Die rede war von 10 dosen und 12 deckenlampen und wachsen wird da nix....

DerElch

Re: stromleitung auf statt in der wand...

#16

Beitrag von DerElch » Mo 6. Jun 2011, 19:28

@theo diskutieren ist doch auch was schönes ;) und meistens klappts dann doch

DerElch

Re: stromleitung auf statt in der wand...

#17

Beitrag von DerElch » Mo 6. Jun 2011, 20:24

Hallo Burnie,
danke Dir schonmal....hm...also die Leitungen kommen erst auf die Wand wenn diese fertig ist...Da Strohballenbau mit Lehmverputz ist da sonst nix...habe mich nun entschlossen das auch kein Kanal drueberkommt...Die Sache mit dem Lichtschalter hat mich auf eine Idee gebracht...somt fallen die 12 deckenleuchten weg :)
Was dauerhaft strom zieht ist eigentlich nur der Kuehlschrank und der TKschrank..(beide A+) sowie die Wasserpumpe...
Gruss aus dem Elchland

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emil17
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Re: stromleitung auf statt in der wand...

#18

Beitrag von emil17 » Mo 6. Jun 2011, 22:26

DerElch hat geschrieben:gerade weil ich hier in schweden öfters "singende" wände hatte...oder endloskabel ins nichts und kuriose verteilerkasten....will ichs so unkompliziert wie möglich...sprich will sehen von anfang bis ende..
da bist du scheinbar auf dem richtigen Weg dahin, Lampe, anhängen, abzweigen ... bis keine Sau mehr drauskommt, aber irgendwie funzt es ja.
Mach mal nen Plan. Lästig, aber hilfreich ist dabei, dass das nur geht, wenn man weiss, was man will.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

lookingforthemeaning

Re: stromleitung auf statt in der wand...

#19

Beitrag von lookingforthemeaning » Di 7. Jun 2011, 07:55

hab die elektrick selber verlegt (unter anleitung eines elektromeister. für alle die meckern wollen)

waschmaschine, geschirrspüler, E-herd brauchen alle eine eigeneleitung. ich denke mal ein hauswasserwerk auch.

pro leitung max 6 steckdosen und licht.

E meister hat vorgeschlagen die lichter an eine seperate leitung und sicherung(mit FI schutz) .(wenn ein elektrogerät die sicherung auslöst steht man nicht im dunkeln)

mindestens pro zimmer eine leitung und sicherung(mit FI schutz).
sonst müsste ein riesen querschnitt verwendet werden um die leitungsverluste zu kompensieren.(leitungsverluste schon ab 25m problematisch)

für gross verbrauchern(waschmaschine etc) 2.5mm² , steckdosen mit schraubklemmen
für steckdosen leisten reichen 1,5mm² , hier reichen steckdosen mit klemmen
feuchtraum geeigneten kabel = NYM-J das typische graue was es im baumarkt gibt.
der NYM-J darf auch aufputzverlegt werden.
der E-meister hat vorgeschlagen, wenn aufputz dann im kabelkanal um beschädigungen zu reduzieren.

das ist nur eine informationen und keine bauanleitung.
das obligatorische: holl dir ein experte :)

LG Looking

DerElch

Re: stromleitung auf statt in der wand...

#20

Beitrag von DerElch » Di 7. Jun 2011, 10:19

@emil ich schrieb doch WEIL ich das hier so kenne...will ichs eben anders.... ich WILL wissen wos anfängt und aufhört

@looking ich habe keinen e-herd,keinen wäschetrockner,keinen TV,geschweige denn einen geschirrspueler :) und wenns ne sicherung raushaut im dunkeln stehn ist auch kein problem,hab ich hier im alten haus öfters...von daher taschenfunzel immer griffbereit.Da es hier 3 sicherungskästen gibt,mit abenteuerlicher verteilung,ist es immer wie lotto spielen ob man den richtigen ansteuert.Selbst anschreiben nutzte bisher nichts und natuerlich ist einer im o-geschoss,einer im keller(logischerweise nicht direkt im haus begehbar)und einer im stall.Sicherungen fuer die kueche sind auf alle drei kästen aufgeteilt,aber vermehrt in keller und stall.Wasserpumpe ueber stall,obwohl der kellersicherungskasten an der wand hängt wo sie steht :aeh: anscheinend war der besoffen ders verbockt hat und das wo der sprit hier so teuer ist :lol:
Jedenfalls hab ich nicht vor im neuen haus auch so kompli zu werkeln,oder werkeln zu lassen....Von daher reichen die 10 Steckdosen absolut aus.Alles was Strom braucht hat strom und eine zwei sind frei fuers mobile zeugs...
Gruss aus dem Elchland :kaffee:

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