Selbstversorger Forum e.V.

Hallo zusammen,

es geht um folgendes. Mir geht es gegen den Strich, dass ich soviel Wasser die Toilette runterspüle. Einsicht ist ja die erste Stufe....

Da es sich in den nächsten Monaten so ergibt habe ich die Möglichkeit unsere 2WCs neu zu gestalten. Bisher haben wir einen Stadtwasseranschluss und einen Brunnen. Das Brunnenwasser ist natürlich viel billiger als das Stadtwasser. Unseren Verbrauch kann ich so sehr schwer einordnen aber würde sagen gering. Der Spülkasten fasst 4,5l besitzt aber keine zweite Taste für das kleine Geschäft.

Das Thema möchte ich in 3 Bereiche gliedern:
1. Minimierung des Verbrauchs und Komplikationen durch Umstieg auf Bidetdusche
2. Umstieg von Brunnenwasser auf Regenwasser?
3. Nutzung einer Trenntoilette wie später aufgezeigt

zu 1:
Wir haben jetzt wie o.b. ein WC und es wird ein zweites dazukommen. Der jetzige Spülkasten soll dann weichen, es soll einer werden mit 2 Tasten. Am liebsten wäre mir eine Taste mit nur 200ml einfach nur zum nachspülen und die andere muss aufgrund des guten Gefälles nicht viel haben.
Da ich es leid bin zusätzlich zum Wasser auch immer Toilettenpapier kaufen zu müssen, außerdem ich von der Idee viel halte den Körper nicht mit dem Papier in Kontakt kommen zu lassen überlegte ich einen WC-Sitz mit Bidetfunktion zu nutzen. Problem (oder nicht, je nachdem): Das erhöht wieder die "Wasserverschwendung".
zu 2:
Brunnenwasser ist letztlich nichts anderes als das Regenwasser nur schon versickert. Ich weiss nicht ob es sinnvoll ist bei einem bestehenden Brunnen und einer zugehörigen Pumpe umzusteigen. Finanziell auch.
zu 3:
Ich habe folgende Idee gefunden und finde sie nicht schlecht, würde sie aber anders nutzen. Und zwar gibt es von Laufen, einem österr. Unternehmen wohl eine Trenntoilette:
https://www.laufen.co.at/news-stories/u ... o-in-dubai
(soll keine Werbung sein, da sieht man aber das Konzept)
Wenn ich das so machen würde, könnte ich, da 2 Abwasserrohre genutzt werden und ich die Möglichkeit habe Wasser nach draußen zu führen, das Abwasser vom Urinrohr in den Garten einbuddeln und versickern lassen. So würden wir weniger Brunnenwasser entnehmen weil wir die Urinleitung wieder versickern lassen. Spricht irgendetwas dagegen?

Hallo RoterFuchs,
nur mal, was mir auf die Schnelle eingefallen ist: Du solltest bein Wassersparen daran denken, dass die Abwasserrohre einen gewissen Durchsatz brauchen, um nicht zu verschlammen. Sonst holst du dir das nächste Problem ins Haus, bzw. ins Rohr.

Bei konsequentem Willen zur Wassereinsparung: Es gibt auch Trocken-Trenntoiletten. Nicht überall auf der Welt will oder kann man gutes Wasser sorglos in Abwasser verwandeln.

Wirklich viel Wasser sparen kann man bei Ernährung und Konsum (wenig Tierprodukte, keine Fastfashion, usw.). Die paar Liter Klospülung auf oder ab fallen im Vergleich dazu nicht ins Gewicht.

Was pragmatisch gut funktioniert ist, dass man sich das einbaut, was unsere Gesellschaft derzeit als "normale" Sanitäranlagen ansieht, selbst jedoch je nach Bedarf und Möglichkeit eine Trockentoilette benutzt. Kleines Geschäft in einen simplen Kübel mit Sägespänen/Laub oder dergleichen funktioniert sehr gut und erfordert keinerlei große Montagen.

Ebenso sehr gut funktioniert in der warmen Jahreszeit eine Freiluftdusche/Badewanne, wo man wenig Seife benutzt und das Wasser danach gleich zum Gießen nutzt.

Aus meiner Sicht der große Vorteil dabei ist, dass der Verkehrswert der Immobilie nicht negativ beeinflusst wird, und man bei Bedarf nach außen hin (Besuch...) ein völlig "normales" Bild vorweisen kann.

Außerdem braucht man am eigenen Grundstück meist gar nicht so viel menschlichen Dünger wie man hätte.

Urinwasser einfach so ins Grundwasser sickern lassen ist außerdem verboten in Österreich, aus gutem Grund.

und statt einem Bidet, kann man einfach eine Wasserflasche verwenden die man sich an den Po hält. Da kann man auch selber bestimmen wie viel Wasser man braucht.

@si001
Durchsatz ist nur im Haus selbst ein "Problem". Ab draußen ist ein Regenrohr angeschlossen am Kanal und spült somit einen guten Teil ab dort (so 10m) richtig durch. Wenn was verstopfen würde, dann vom Haus bis dahin. Alle Rohre sind komplett Aufputz, sollte also wenn was ist vernünftig spülbar sein.
Aber danke schonmal.

@Eberhard
Das könnte ich realisieren für mich. Beim Rest kann ich es nicht kontrollieren. Desweiteren wird diese Wohnung hier umgebaut und ich gehe davon aus, dass sie irgendwann vermietet oder verkauft wird. Die Sanitärinstallation müsste also in jedem Fall vorhanden und funktionstüchtig eingebaut werden.

Ich will es eben nicht sorglos tun. Ich möchte auch das Waschbecken in den WCs an den Spülkasten anschließen. Muss dann jedoch ein Schild hinhängen "Achtung, kein Trinkwasser" weil es Brunnenwasser wäre.

@Ferry
Es soll kein Bidet sein sondern eine Bidetbrille. Könnte ich aber auch mit nem Schlauch machen da kann ich dann genauso portionieren wieviel Wasser ich verwende.

@guzzmania
Warum? Also von den Vorschriften abgesehen?

Das mit dem Abwasser der Dusche: Da habe ich gesehen gibt es die Oas Kreislaufdusche. Ich habe ein ähnliches Prinzip vor, habe dann also kaum Abwasser.

einen simplen Kübel mit Sägespänen/Laub oder dergleichen

Leider nichts davon in Reichweite. Wohin dann mit dem Kübel? In den Restmüll? Ist das denn besser als die Kanalisation?

Hola ,
und Willkommen hier .
Bei uns läuft es so. Altes Haus im Grünen , ohne Kanal aber mit Brunnen.
Im Badezimmer, großes Geschäft direkt in den pozo negro ( Puddel ), aber ohne Papier. Alles andere Wasser , Bidet, Waschbecken und Dusche trifft im Verteiler an der Außenseite vom Bad zusammen, geht durch ein 5 Meter langes PVC Rohr durch den Garten in ein offenes Wannensystem über, an den Bananen vorbei und landet in einem kleinen Teich mit Schilf .
Im Bananen Bereich steht das ganze Jahr das beste Gras. Ein Bidet wollt ich nicht mehr missen. Wenn das Badezimmer größer wäre hätten wir
noch einen Pissoir installiert . Aber Bidet ist für uns m/w gleich gut.

Vieles was du da vor hast, ist aus gutem Grund zumindest in Deutschland, verboten. Insbesondere wenn die Wohnung vermietet werden soll rate ich dringend zur Konstruktion einer Sanitärinstallation nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik, in Deutschland wären das die DVGW Regelwerke und Zertifizierungen.
Ich bin kein Jurist, aber bei Mietwohnungen stellen sich aus meiner Sicht zumindest haftungsrechtliche Fragen wenn der Mieter mit Legionellen im Krankenhaus liegt weil der Vermieter Grauwasser in den Spülkasten der Toilette geleitet hat.
Das wissentliche einleiten von Abwässern jeglicher Art ins Grundwasser ist ein Straftatbestand.

Fäkalienwasser in Grundwasser einleiten bringt dort Bakterien rein und verschlechtert die Wasserqualität für alle, die aus diesem unterirdischen Wasserreservoir sich speisen. Du gießt deinen Salat und machst dir Colibakterien drauf. Davon kann man krank werden.

Ich mach den Trockentoilettkübel (Streu + Urin) immer direkt als Mulch/Dünger unter meine Bäume und Sträucher

Zum Thema fällt mir noch ein, dass ich in einer Doku über Japan mal so integrierte Handwaschbecken/Klospülkästen gesehen habe. Das Wasser vom Händewaschen befüllt den Klospülkasten. Das hat mir gut gefallen.