Trinkwasser selbst "machen"

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Mika
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Re: Trinkwasser selbst "machen"

#21

Beitrag von Mika » Mi 4. Mär 2015, 15:09

ina maka hat geschrieben:deshalb so eine Grandner-Anlage installiert und schwören drauf....
Granderwasser ist Schwachfug. :bang: Ein Biologe hat erfolgreich gegen diesen Schmarrn geklagt. http://www.konsument.at/essen-trinken/g ... bestaetigt

Hier sind noch einige andere Urteile aufgelistet. Ein wenig nach unten scrollen: http://de.wikipedia.org/wiki/Belebtes_Wasser

Griseldis

Re: Trinkwasser selbst "machen"

#22

Beitrag von Griseldis » Mi 4. Mär 2015, 15:10

Hm. :hmm:
Die Grenzwerte werden scheinbar länderweise willkürlich festgelegt. In der Schweiz wäre der Nitratgehalt unseres Trinkwasser mit 16-36mg/l teilweise? zu hoch, weil da der Grenzwert 25mg/l ist, in D 50mg/l. So richtig gefällt mir nicht, was ich da gerade gelesen habe. Und unter dem Gesichtspunkt, dass die Grundgebühr für Wasser in diesem Jahr von 96€ auf 125€ steigt noch weniger! :sauenr_1:

Wasserhärte 20-40°dH :sauenr_1:

Die Werte haben eine so große Spannweite, weil eine Versorgung durch verschiedene Wässer erfolgen soll. Bin mir ziemlich sicher, dass es nur eine einzige Wasserleitung gibt, die von einem Tiefbrunnen gespeist wird. Wie da verschiedenen Wässer in die Leitung kommen, erschließt sich mir gerade nicht. Oder habe ich das Wasserversorgungssystem nicht verstanden?

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Mika
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Re: Trinkwasser selbst "machen"

#23

Beitrag von Mika » Mi 4. Mär 2015, 15:26

@Griseldis:
Wir hier haben mehrere Versorgungsquellen (in Transdanubien ist es Donauuferfiltrat :grr: ), ansonsten siehe Bild hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Was ... lan_4C.svg.

Du kannst bei Deinem Wasserwek sicher anfragen, woher die Wässer stammen. Oder steht das vielleicht eh wo?

Wegen der Nitratgrenze, hier ist das erklärt: (Bayern)
"Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung 2001 für Nitrat wurde vom Gesetzgeber so festgelegt, dass bei Aufnahme des Wassers in üblichen Mengen weder die Gefahr einer Methämoglobinämie bei Säuglingen noch eine endogene Bildung von Nitrosaminen in gesundheitlich erheblichem Ausmaß stattfindet. Bei Einhaltung des Grenzwerts ist somit für alle Verbraucher, auch für die besonders empfindlich reagierenden Säuglinge, gewährleistet, dass bei regelmäßigem, täglichen Verzehr des Trinkwassers keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen hervorgerufen werden.

Wird der Grenzwert überschritten, darf die zentrale Wasserversorgung nur dann weiter geführt werden, wenn die Bevölkerung durch das örtliche Gesundheitsamt unverzüglich darüber informiert wird, dass dieses Wasser nicht zur Zubereitung von Nahrung für ungestillte und teilgestillte Säuglinge mit weniger als 10 kg Köpergewicht verwendet werden darf. Stattdessen ist ein einwandfreies Trinkwasser anderer Herkunft oder – nach Rücksprache mit einem Kinderarzt – ein nitratarmes, zur Säuglingsernährung geeignetes Mineralwasser (Kennzeichnung auf dem Etikett beachten!) zu verwenden.

Im Gegensatz zu Säuglingen ist es für Erwachsene unproblematisch, während eines begrenzten und gemäß Trinkwasserverordnung 2001 zuzulassenden Zeitraumes auch ein Trinkwasser mit einem Nitratgehalt über dem Grenzwert von 50 mg/l aufzunehmen. Nach einer Empfehlung des Umweltbundesamtes kann in einem solchen Fall ein Nitratgehalt bis zu 130 mg/l zeitlich befristet toleriert werden. "

Quelle siehe hier: http://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/w ... nitrat.htm

Zusatz: @Griseldis, wenn ich das richtig lese habt ihr 33 Tiefenbrunnen? http://www.zwa-slf-ru.de/trinkwasser/wa ... orgung.php

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Re: Trinkwasser selbst "machen"

#24

Beitrag von kaliz » Mi 4. Mär 2015, 15:27

Selbstverständlich erfolgt die Versorgung durch verschiedene Wässer. Ganz Deutschland aus einem einzigen Brunnen zu versorgen wäre ja wohl kaum möglich. Wasser aus Gebirgigen Regionen hat nun mal eine ganz andere Qualität als Grundwasser aus flachen Regionen. Auch der Boden spielt eine wichtige Rolle. Das die Werte da schwanken ist ganz normal. Die Schweiz liegt eher gebirgig, dass mit dem dortigen Quellwasser andere Grenzwerte eingehalten werden können als irgendwo im Flachland ist vollkommen klar. Sorgen braucht man sich deshalb trotzdem keine machen. Trinkwasser ist im deutschen Sprachraum eine der am strengsten überwachten Ressourcen. Die Grenzwerte sind zudem so niedrig gesetzt, das selbst wenn sie Zeitweise überschritten werden sollten, keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu erwarten sind, meist werden sie aber deutlich unterschritten.
Was den Mineraliengehalt betrifft, so kann ich nur sagen, dass es Leute gibt die extra mehr dafür zahlen Salz mit Vogelscheiße drauf zu kaufen (Fleur de Sel), als gewöhnliches Meersalz.

Rati
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Re: Trinkwasser selbst "machen"

#25

Beitrag von Rati » Mi 4. Mär 2015, 15:37

Griseldis hat geschrieben:Hm. :hmm:
Die Grenzwerte werden scheinbar länderweise willkürlich festgelegt. In der Schweiz wäre der Nitratgehalt unseres Trinkwasser mit 16-36mg/l teilweise? zu hoch, weil da der Grenzwert 25mg/l ist, in D 50mg/l. So richtig gefällt mir nicht, was ich da gerade gelesen habe...
als erstes schau auf den tatsächlichen Messwert und der ist im Fallbeispiel Frankental weit unter dem Grenzwert, sowohl ö als d. :)
Griseldis hat geschrieben:einzige Wasserleitung gibt, die von einem Tiefbrunnen gespeist wird. Wie da verschiedenen Wässer in die Leitung kommen, erschließt sich mir gerade nicht. Oder habe ich das Wasserversorgungssystem nicht verstanden?
k.A. wie es bei euch ist, bei uns kommt das Trinkwasser aus verschiedenen Brunnen der Region, früher zT auch aus Talsperren im Harzland.
Meist kann mensch die Herkunft der Wassers auf der I net Seite des regionalen Versorgers herausfinden.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Re: Trinkwasser selbst "machen"

#26

Beitrag von hartin » Mi 4. Mär 2015, 15:38

Gwenhwyfar hat geschrieben:Ich halte Wasserfilter nicht nur für unnötig, sondern sogar für gefährlich. Meist entwickeln die sich zu wahren Bazillenbrutstätten. Vor allem auf feuchter Aktivkohle vermehren sich Keime rasend schnell.
In Deutschland kann man das Leitungswasser unbedenklich aus dem Hahn trinken.
Moin,
wenn man aber nun keinen Wasserhahn hat,ich meine natürlich kein Leitungswasser :haha:
Unser Brunnen ist etwa 100 Jahre alt und hat immer Wasser!

Gruß

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Mika
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Re: Trinkwasser selbst "machen"

#27

Beitrag von Mika » Mi 4. Mär 2015, 15:44

kaliz hat geschrieben:dass es Leute gibt die extra mehr dafür zahlen Salz mit Vogelscheiße drauf zu kaufen (Fleur de Sel), als gewöhnliches Meersalz.
:haha: :haha: :haha:

(auch wenn es eigentlich traurig ist)

Griseldis

Re: Trinkwasser selbst "machen"

#28

Beitrag von Griseldis » Mi 4. Mär 2015, 15:51

Mir ist natürlich klar, dass nicht ganz D aus einem einzigen Brunnen versorgt wird, ich dachte nicht, dass ich derart missverstanden werden kann.
Mika hat geschrieben: Zusatz: @Griseldis, wenn ich das richtig lese habt ihr 33 Tiefenbrunnen? http://www.zwa-slf-ru.de/trinkwasser/wa ... orgung.php
Genau, und aus einem dieser Tiefbrunnen kommt unser Wasser und zwar immer aus demselben, da gibt es nicht mehrere. :hmm: und auch keine weitere Leitung

Zu DDR-Zeiten gab es bei uns zum Kochen für Säuglingsnahrung Bezugsscheine für Mineralwasser... derselbe Brunnen, die Leitung ist neu, schicke schwarze Plaste...

Telefonate mit unserem Wasserversorger verlaufen oft ...äääähm... skurril, "Lapsus" ist deren Lieblingswort :sauenr_1: , aber vll. ringe ich mich mal durch und frag nach, mit welchen Wässern wir hier versorgt werden, täte grade gut passen, stinkt wiedermal nach Chlor in der ganzen Hütte wenn man den Hahn aufdreht...

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Re: Trinkwasser selbst "machen"

#29

Beitrag von kaliz » Mi 4. Mär 2015, 16:00

Ja aber die Grenzwerte sind ja allgemein gültig und deshalb so gelegt, dass sie in ganz Deutschland eingehalten werden können.
Wenn ihr immer aus der selben Leitung versorgt werdet, wird außer bei Extremwetterereignissen (Dürre, Hochwasser, etc.) oder Ausbringung von Düngern im Wassereinzugsgebiet der Einzelwert nicht sonderlich schwanken und zumeist ohnedies weit unter den Grenzwerten liegen.

Wenn die Leitung neu ist, kann es sein, dass früher zum Beispiel die Bleibelastung zu hoch war und deshalb für Säuglinge ungeeignet.

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Re: Trinkwasser selbst "machen"

#30

Beitrag von emil17 » Sa 7. Mär 2015, 21:53

Trinkwasser ist wohl das bestkontrollierteste Lebensmittel.
Probleme kann es geben durch alte Bleileitungen (Neuinstallation verboten) sowie durch Verwendung bleihaltigen Lots bei der Montage von verlöteten Kupferleitungen (auch verboten). Vor allem wenn das Wasser sauer ist, sonst gibt es eine Schicht unlöslichen Bleicarbonats.
Nitrat ist ein Problem, weil es nur mit erheblichem technischen Aufwand aus dem Wasser entfernt werden kann, da es eigentlich keine unlöslichen Nitrate gibt. Häufigster Verursacher der Nitratbelastung ist die Landwirtschaft.
Sulfate wirken korrosiv, sind aber gesundheitlich unschädlich. Wenn es noch alte Leitungen aus Eisen hat, bekommt das Wasser dann einen schlechten Geschmack, der gesundheitlich ebenfalls unbedenklich ist, aber das Wasser ist dann eben nicht gut.

Warum man mit Mineralwasser so viel Geld verdienen kann, ist mir angesichts der Leitungswasserqualität unverständlich.

Die Grenzwerte sind nicht so gemacht, dass sie eingehalten werden können, sondern es wird, falls nötig, durch Mischung von Wasser unterschiedlicher Herkunft die Einhaltung der Grenzwerte gesichert, wenn man auf die problematischen Quellen angewiesen ist. Bei uns publiziert jedes Wasserwerk periodisch die Ergebnisse der Qualitätsanalysen.
Das alles ist ein grosses Privileg angesichts der desolaten Trinkwasserqualität in vielen Ländern.
Eis Skandal ist und verboten gehört, dass Trinkwasserversorgungen privatisiert werden können.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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