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Unseren Traum vom "Holzofen"....

Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 17:10
von Aproximata
....den träumen wir schon lange und da hätte ich mal Fragen:
Wir wohnen in einem Reihenmiethäuserl, jeder Nachbar heizt mit Holz, nur wir haben eine Gasheizung :schmoll: . Da der Kaminkehrer nicht so schnell kommt, möchte ich Euch mal um Rat fragen:
Wir wollen soooo gerne auch einen Holz(schweden)ofen. Aber soweit ich weiß, geht nur eins: Gas oder Holz. Das heißt, entweder einen 2.Kamin im Kamin legen (bitte um Korrektur bei falschem Ausdruck) oder einen Außenkamin legen.
Letzteres fällt flach, da das Wohnzimmer mittem im Haus liegt (Küche ist defenetiv zu klein ).

Oder aber die Gasheizung still legen.
Natürlich müßten wir auch erst mit unseren Vermietern besprechen.

Was meint Ihr - rentiert sich der Aufwand oder ist das einfach zu teuer für Mieter, denn ich denke , wir werden die Kosten für Kamin ect., alleine tragen müssen.
Falls man die Gasheizung abstellt und den Ofen installiert, könnte man ja, bei einem Auszug wieder alles Rückgängig machen. Gäbs da Probleme für die Vermieter?
Das wirkliche Problem wäre eher die Warmwasserversorgung - wahrscheinlich dann mit Boiler, und das wird dann wirklich teuer.... :ohoh:

Also bleibts nur ein Traum vom Holzofen??? :o: :watt:

Re: Unseren Traum vom "Holzofen"....

Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 17:39
von Landfrau
Moin,

- bei den anstehenden Umbaukosten "rentiert" sich der Holzofen höchstens hinsichtlich Komfort (Wärmestrahlung statt KOnvektion) und gefühlter Sicherheit (Unabhängigkeit von Stromversorgung). Finanziell betrachtet ziemlicher Irrsinn.

- Mit dem Herumspekulieren über die SChornsteinbelegung kannst du umgehend aufhören. Da ist zwingend der SChorni gefragt. Nicht der, der zum Kehren kommt, das ist der Gehilfe. Braucht man also nicht drauf zu warten. Sondern der Bezirksschornsteinfegermeister. Du solltest einen gemeinsamen Termin mit Vermieter und Schorni vereinbaren, bevor du irgendwas tust und auch, bevor du weitere Denkenergie aufwendest. Es ist sein Job, in soclhen Fällen zu beraten.

Erstens, weil du eine bauliche Veränderung planst am Eigentum des Vermieters. Das ist unzulässig, wenn nicht abgesprochen bzw gar von der BAubehörde genehmigt (kommt auf den Umfang an).
Außerdem hat der Vermieter ein Interesse an einer vernünftigen beheizung des Hauses - damit sich nämlich kein Schimmel bildet, wegen dem sein lieber Mieter ihm dann wieder auf den Hals rückt ;-).
Eine ausreichende Beheizung sollte also die neue Anlage und ihr Betreiber (du) sicherstellen. !!!
Zweitens, weil der Schorni die wie auch immer neu gestaltete Anlage abnehmen muss, bevor sie in Betrieb geht.
Kostet geld, wird überwacht und muss im Vorhinein mit dem Schorni abgesprochen werden.

Wenn du, nach Außerbetriebnahme der GAs-Zh und Installation eines Ofens das WW elektrisch machen musst - hallelujah!

Evtl wäre es denkbar, die GAs-ZH durch einen ansehnlichen, im Wohnbereich aufgestellten Pelletkessel zu ersetzen.

Schätze aber, das wäre ganz allein dein finanzielles Vergnügen, warum sollte der Vermieter eine funktionsfähige, saubere ZH ohne Not durch eine andere ersetzen?

Nix für ungut, aber an Schorni und Vermieter geht kein Weg vorbei.
Man stelle sich vor, man verleiht / vermietet sein Auto und kriegt es ungefragt umgebaut zurück .....

Landfrau

Re: Unseren Traum vom "Holzofen"....

Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 18:27
von Aproximata
Hi Landfrau, ja - so was habe ich mir schon gedacht... Danke für die klaren Worte :daumen:
Dann bleibts beim Traum, bis wir "unser" Häuserl finden


Danke Dir :)

Re: Unseren Traum vom "Holzofen"....

Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 19:09
von Landfrau
das würd ich auch so machen - keine Investition in fremdes Eigentum, besonders, wenn du es evtl zurückbauen musst.

Dennoch einen schönen gut geheizten Winter!

LAndfrau

Re: Unseren Traum vom "Holzofen"....

Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 20:16
von Spottdrossel
Mir fällt da jetzt was auf:
Der Satz "jeder Nachbar heizt mit Holz".
Die Häuser direkt an euch angrenzend? Also quasi selbes Gebäude?
Und was haben die, HolzHEIZUNG oder HolzOFEN?
Weil, eins solltet ihr bedenken, der Holzofen macht nur warm, wenn auch jemand daheim ist.
Deshalb jetzt meine Überlegung, entweder die Nachbarn haben Holzheizung, das wäre für euch bei einem angedachten Wechsel von Gas auf Holz schon blöd, weil ihr dann einen größeren Pufferspeicher bräuchtet. Und Gasheizungen werden meistens eingebaut, um Platz zu sparen, da unterstelle ich mal, einen Pufferspeicher bringt man gar nicht unter.
Das "oder" wäre jetzt, die Nachbarn haben auch irgendeine Parallellösung, also Gas und Holz, und ihr forscht mal nach, wo da jetzt der Trick ist.
Ich könnte mir beim Reihenhaus vorstellen, einen Schornstein, der von 2 angrenzenden Häusern genutzt wird.
Ein guter Ofen könnte ja für den Vermieter auch eine Wertsteigerung sein, von daher könntet ihr auch nochmal in Ruhe planen und dann mit dem Vermieter sprechen, er spart sich ja dann auch die erbosten Anrufe bei Heizungsausfall :daumen: .

Re: Unseren Traum vom "Holzofen"....

Verfasst: Sa 30. Okt 2010, 23:03
von emil17
Wenn du ernsthaft mit Holz heizen willst, sollte Dich auch der Wirkungsgrad der Sache interessieren, schon der Grösse des Holzvorrates zuliebe. Und da gibt es eigentlich nur zwei Systeme mit akzeptablem Wirkungsgrad: Ein grosser, schwerer Grundofen (so ab 1000 kg) oder ein Holzvergaser oder Zentralheizungsherd mit Pufferspeicher. Ein Schwedenofen jagt dir das meiste durch den Kamin.
Der Grund liegt darin, dass man mit Stückholz kein Feuer unterhalten kann, das klein genug ist, um gerade den Wärmebedarf des Raumes zu decken, in welchem der Ofen steht (wenn es nicht gerade eine Kirche ist). Ein kg ofentrockenes Brennholz hat ca. 4 kWh Brennwert, d.h. man müsste, um eine Wohnstube mit 1 kW Wärmebedarf zu heizen (um drinnen + 23 Grad bei draussen -10 Grad zu halten), ein Feuer machen, das wenigstens 3 Stunden für ein kg Holz braucht und dabei gleichmässig brennt (und hätte dann einen halbwegs akzeptablen Wirkungsgrad von 75%, Rest geht durch den Kamin). Das kann nur ein Pelletofen, oder einer, der speichert. Der Grundofen tut das mit seiner Masse, der Zentralheizungsherd mit dem Pufferspeicher. Alle anderen Öfen können das nicht, auch dann nicht, wenn sie mit allerlei neu entwickelten Spezialwundersteinen mit neuartigem Wärmespeicherffekt verkleidet sind. Wenn man das Feuer drosselt, gehen die leichtflüchtigen Bestandteile, die den grossen Teil des Heizwertes ausmachen, halbverbrannt in den Schornstein, was eine Geldverschwendung und eine Schweinerei ist.
Sonst gibt es das Spiel: kalt- einheizen- warm- zu warm, lüften, Ofen aus, wieder kalt - mehrmals täglich. Das macht bald keine Freude mehr und geht auch ziemlich ins Geld.
Solche Öfen sind gut für die Übergangszeit, fürs Gästezimmer, für die Skihütte oder das Wochenendhaus, wo man es rasch warm haben will, und zum Feuer gucken, aber nicht zum wirtschaftlich heizen.
Für ein Holzheizung brauchst Du auch noch viel Platz (Vorrat für 2 Jahre) und Werkzeug.

Für Mieter kommt beides nicht in Frage, weder mit einem Grundofen noch mit einem Zentralheizungsherd samt Pufferspeicher lässt sich gut umziehen.

Re: Unseren Traum vom "Holzofen"....

Verfasst: So 31. Okt 2010, 14:30
von Aproximata
Hallo und danke an alle für die ausführlichen Erklärungen.
Wir sind mit dem Thema sowieso durch, wird nix werden. Für Mieter zu kostspielig.

Re: Unseren Traum vom "Holzofen"....

Verfasst: So 31. Okt 2010, 15:18
von Spottdrossel
emil17 hat geschrieben: Ein Schwedenofen jagt dir das meiste durch den Kamin.
Der Grund liegt darin, dass man mit Stückholz kein Feuer unterhalten kann, das klein genug ist, um gerade den Wärmebedarf des Raumes zu decken, in welchem der Ofen steht (wenn es nicht gerade eine Kirche ist).


Sonst gibt es das Spiel: kalt- einheizen- warm- zu warm, lüften, Ofen aus, wieder kalt - mehrmals täglich. Das macht bald keine Freude mehr und geht auch ziemlich ins Geld.
Ich widerspreche Dir ja nur selten... ;)
Beim Kaminofen hast Du natürlich Recht, bzw. vielleicht ist das durch-den-Schornstein-heizen genau der Trick bei den Dingern, weil, würden sie ordentlich Leistung bringen, wären sie für moderne, kleine Wohnungen viel zu stark.
Du setzt aber in Deinem Beispiel das Heizverhalten bzw. Komfortbedürfnis von einer Zentralheizung voraus.
Zumindest bei uns wird komplett anders geheizt.
Die letzten beiden Tage: morgens noch 18 Grad in der Bude, Ofen bleibt aus bis abends zum kochen, bis zum schlafen sind´s dann etwa 23 Grad und morgens das selbe Spiel.
Wird´s dann draußen elend kalt, wird morgens schon angeheizt, da Wohnzimmer und Küche zusammen schon 46 qm haben, ist der Herd mit seinen 7 kW einigermaßen beschäftigt, Bad und Schlafzimmer kriegen auch noch bißchen Wärme ab.
Dezent verschätzt hatte ich mich mit einem harmlos aussehenden Dauerbrandofen, der das Büro bei Bedarf kuschelig und die Waschküche frostfrei halten soll - das Scheißding macht warm wie die Hölle :mrgreen:
(vergeßt die albernen Kaminöfen, popeliger Dauerbrandofen im uncoolen Oma-Design bringt mehr Leistung für weniger Geld). Aber auch da wird er nicht auf abgewürgter Flamme gequält (ist übrigens nicht nur Umweltsauerei, sondern gibt im dümmsten Fall auch Glanzruß & Kaminbrand) sondern einfach ausgehen lassen, wenn die Bude auf Temperatur ist.
Also, solange man sich auch bißchen der Jahreszeit entsprechend anzieht und nicht erwartet, im Januar drinnen im T-Shirt rumhüpfen zu können, geht das auch mit Öfen.
Allerdings nur, wenn jemand von zuhause aus arbeitet und bei zweistelligen Minusgraden tagsüber durchheizen kann, sonst wird´s ein bißchen ZU nostalgisch...