Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeicher?

Sonne, Wind und Feuer
Manfred

Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeicher?

#1

Beitrag von Manfred » Do 22. Nov 2012, 10:47

Ich möchte das Thema Kühlgeräte und deren Aufstellort noch mal aufgreifen.
Die Wärmepumpen von Kühlgeräten müssen die dem Inneren des Gerätes entnommene Wärme an die Umgebungsluft abgeben.
D.h. je größer der (positive) Temperaturunterschied zwischen dem Inneren des Kühlschranks und der Außentemperatur ist, desto mehr Energie ist nötig, um die Wärme nach außen zu pumpen.
Dazu kommt: Je wärmer es außen ist, desto mehr Wärme dringt auch durch die Isolierung nach Innen.
D.h. Es muss ingesamt mehr Wärme und diese pro Einheit mit höherem Energieaufwand gepumpt werden.

Daher sollten Kühlgeräte in einem möglichst kühlen Raum aufgestellt werden.
Das Eindringen von Wärme kann man durch eine bessere Isolierung und durch ein selteneres Öffnen der Tür des Kühlgerätes reduzieren.

Aber was tut man im Fall des SV-Klassikers: Der Kühlschrank steht in der Küche, die durch den Holzofen sommers wie winters meist mollig warm (sprich überheizt) ist, zumindest tagsüber. Das Kühlgerät frisst dann Strom ohne Ende.
Was tun, wenn man den Kühlschrank nicht in einem anderen Raum aufstellen will oder kann?

Im Campingbereich habe ich Kühlschränke mit externem Kompressor gefunden. D.h. man könnte den Kompressor z.B. auf der anderen Seite der Wand in einem kühlen Raum anbringen.
Leider sind die 12 V Geräte meist nicht besonders effektiv und man bräuchte zusätzlich ein Netzteil, das selbst wieder Strom verbraucht.
Gibt es solche Kühlschränke auch in 230 V-Ausführung?
Eine andere Möglichkeit wäre, den Kühlschrank mit einem dicken Kühlakku (sprich mögl. viel Speichermasse) und einer Zeitsteuerung zu versehen.
Dann könnte man ihn frühmorgens vor dem Aufstehen runterkühlen lassen, wenn die Ramtemperatur niedrig und damit der Energiebedarf geringer ist. Und der Kühlakku müsste ihn dann über den Tag kühl halten.

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Re: Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeich

#2

Beitrag von Theo » Do 22. Nov 2012, 10:58

Manfred hat geschrieben:Aber was tut man im Fall des SV-Klassikers: Der Kühlschrank steht in der Küche, die durch den Holzofen sommers wie winters meist mollig warm (sprich überheizt) ist, zumindest tagsüber.
Den Holzofen nur anmachen, wenn auch geheizt werden soll, sonst mit Gas kochen.
Und der richtige SVler stellt seinen Kühlschrank im Erdkeller auf. Denn er weiß, dass Energiesparen und vollkommene Bequemlichkeit nur bis zu einem gewissen Grad vereinbar sind.
Gruß
Theo

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Re: Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeich

#3

Beitrag von ahora » Do 22. Nov 2012, 11:04

guten morgen manfred,

ein interessantes thema - ich habe vor zwei tagen meinen gefrierschrank wieder in betrieb genommen, da weihnachten naht, und ich da einiges vorkochen möchte, um stress zu vermeiden. ich habe dann auch vielerei überlegungen angestellt, wo er am sparsamsten betrieben werden könnte. er gibt ja auch wärme ab, die man ja nutzen könnte. meine überlegungen waren daher entweder einen kühlen raum - oder ganz raus auf die überdachte terrasse. ich habe mich dann für die terrasse entschieden, da er dort den relativ niedrigen nachttemperaturen ausgesetzt ist. jetzt hatte ich überlegt, ob es sinn machen würde, ihn nur bei nacht laufen zu lassen, wenn die temperaturen niedrig sind, also ein ähnlicher gedankengang, den du auch s.o. hattest. ich bin dann aber zu dem schluss gekommen, dass es, absolut egal ist, wann er läuft, die energie, die er benötigt, benötigt er, egal, wann man ihn laufen lässt. - außer man hätte nachtstrom. in deinem fall, würde ja doch tagsüber die energie gebraucht, um ihn auch bei hoher raumtemperatur auf kühlschranktemperatur zu halten, d.h. diese energie würde dann eben nur früh morgens gezogen werden ???

oder denke ich verkehrt ???

lg ahora

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Re: Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeich

#4

Beitrag von Olaf » Do 22. Nov 2012, 11:45

Moin,
ich geh mit einem Gedanken schon länger schwanger, der in eine ähnliche Richtung geht. Für die großen Sachen haben wir eine ich denke nicht besonders gut bzw. nachträglich zusätzlich gedämmte Truhe, dafür allerdings mit Gebläse hinten. Die steht in einem unbeheizten Nebengebäude. Wenn ich nun um die Truhe herum eine Zelle aus Styropor baue, die Öffnung vom Aggregat eventuell sogar vor eine Öffnung in der (Nord-)Außenwand stelle, hätt ich vermutlich ne relativ effektive Truhe und einen Kühlraum für anderen Krams, der meinen nicht vorhandenen Keller ersetzen könnte.
Den Kompressor aber separat zu verbauen würde auch dies unglaublich erleichtern. :hmm:
Bin gespannt.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Manfred

Re: Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeich

#5

Beitrag von Manfred » Do 22. Nov 2012, 11:54

ich bin dann aber zu dem schluss gekommen, dass es, absolut egal ist, wann er läuft, die energie, die er benötigt, benötigt er, egal, wann man ihn laufen lässt. - außer man hätte nachtstrom. in deinem fall, würde ja doch tagsüber die energie gebraucht, um ihn auch bei hoher raumtemperatur auf kühlschranktemperatur zu halten, d.h. diese energie würde dann eben nur früh morgens gezogen werden ???
Das ist verkehrt. Es kommt zwar gleich viel Wärme durch die Isolierung rein.
Aber nachts benötigst du wegen der geringeren Außentemperatur weniger elektrische Energie um die gleiche Wärmemenge raus zu pumpen.
Das ist wie bei Wasser. Wenn du das Wasser 10 m hoch pumpen musst, brauchst du mehr Energie als für nur 5 Meter.
Und wenn du Wärme 10 °C hoch pumpen musst, brauchst du weniger als für 5°C.
(In Wirklichkeit ist es sogar noch schlimmer als beim Wasser, weil der Energiebedarf für die Wärmepumpe mit steigender Temperturdifferenz überproportional ansteigt.)
Den Kompressor aber separat zu verbauen würde auch dies unglaublich erleichtern.
Eben. Und vorallem könnt eman die Truhe von allen Seiten beliebig dick einpacken und müsste nicht den Teil mit dem fest angebauten Kompressor aussparen.

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Re: Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeich

#6

Beitrag von ahora » Do 22. Nov 2012, 12:03

ich werde weiter nachdenken :)

manfred, in meinem fall, wäre es dann sinnvoller den gefrierschrank nachts laufen zu lassen und einige kühlakkus reinzulegen oder ihn höher einzustellen, damit er - sagen wir mal 8 stunden am tag - nicht läuft?

lg ahora

Manfred

Re: Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeich

#7

Beitrag von Manfred » Do 22. Nov 2012, 12:18

Kühlakkus ja. Höher einstellen ist schwierig zu beantworten. Da müsste man wohl den Verbrauch nachmessen. Wenn er tiefer runter kühlt, steigt die Temperaturdifferenz Innen zu Außen ja auch wieder an, was erst mal zu einem Mehrverbrauch führt.

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Re: Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeich

#8

Beitrag von ahora » Do 22. Nov 2012, 12:36

stimmt, am einfachsten wäre es ein messgerät davorzuschalten, das ist aber leider gerade in deutschland. ich glaube ich verstehe, wenn ich die akkus, die ja auch energie brauchen, mit auf die -18° runterkühle, dann braucht das wahrscheinlich weniger energie, als wenn ich z.b. den gefrierschrank auf - 25° nachts runterkühle.

auf alle fälle werde ich nach gebrauchtem styropor ausschau halten und ihn weiter einpacken. strom sparen kann so eine art volkssport sein - lach -

eine andere frage - wenn ich 10 l wasser von 10° auf 20° erwärme, kostet das genausoviel energie, als wenn ich 10 l wasser von 60° auf 70° erwärme?

in olafs fall - wenn die truhe in einem unbeheizten zimmer steht, wäre es dann nicht sinnvoll es so zu lassen und sie nur gut zu isolieren, da sie diesen raum etwas erwärmt, was wiederum den anderen räumen zugute kommt?

nein, ich erwarte keine klaren fakten als antworten, aber das denken macht spass - lach -

lg ahora

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Re: Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeich

#9

Beitrag von Olaf » Do 22. Nov 2012, 12:44

Moin Ahora,
frier doch einfach als Puffer ein oder 2 eckige 5l-Eimer aus ner Großküche voll Wasser mit ein, wenn die Truhe nicht voll ist. So´n EImer voll TK-Milch braucht frei in der Küche stehend mehr als 24 Stunden, um vollständig aufzutauen....
eine andere frage - wenn ich 10 l wasser von 10° auf 20° erwärme, kostet das genausoviel energie, als wenn ich 10 l wasser von 60° auf 70° erwärme?
nach dem, was ich gelernt hab ja. Komisch wirds erst, wenn sich der Aggregatzustand ändert.
in olafs fall - wenn die truhe in einem unbeheizten zimmer steht,
Das ist mein Überwinterungsraum für die Mediteranen. Es tröstet mich ein bisschen, das die reingebutterte Energie gleichzeitig etwas Heizung ist. Wenns draußen ganz kalt ist, muss ich nämlich unter Umstanden noch elektrisch zuheizen, um das frostfrei oder wenigesten bei -2 zu halten....
Edit: Ntürlich, um so kälter es ist um so weniger heizt die Truhe, eine gute Lösung ist das nicht :ohoh:
Noch ein Edit: Bei deinen 10 L Wasser sollte man glaub ich besser von 10 kg sprechen, sonst kommt noch ein Erbsenzähler, wegen Volumenvergrößerung.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Kühlschrank mit externem Kompressor oder mit Kältespeich

#10

Beitrag von Theo » Do 22. Nov 2012, 13:48

ahora hat geschrieben:manfred, in meinem fall, wäre es dann sinnvoller den gefrierschrank nachts laufen zu lassen und einige kühlakkus reinzulegen oder ihn höher einzustellen, damit er - sagen wir mal 8 stunden am tag - nicht läuft?
Generell ist eine gleichmäßige Kühlung - oder Heizung - günstiger im Verbrauch.
Der Kühl- und besonders Gefrierschrank sollte möglichst wenig Luft enthalten, also mit Plastikflaschen mit Wasser auffüllen.
ahora hat geschrieben:strom sparen kann so eine art volkssport sein - lach -
Klar doch:
Windräder auf Grundstücke
Gruß
Theo

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