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Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 22:53
von kleinesLicht
Ab welcher Aststaerke lohnt es sich, mit Holz zu heizen?
Da ich bedingt durch ein quirliges Zweijaehriges nur fuer niedere Arbeiten moeglichst ohne Konzentration

einsetzbar bin, suche ich staendig nach sinnvoller Arbeit. Holz fuer den Kaminofen waere sowas.
Macht es Sinn, Aeste unter fuenf Zentimetern zu zerkleinern? Ich bin den ganzen Tag zu Hause, oefter Nachlegen waere kein Problem.
Sorry fuer die vielleicht bloede Frage...

Re: Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 23:29
von Benutzer 146 gelöscht
Hi,
was meinst Du mit "lohnt"? Dünnes Holz brennt ebenso gut wie dickes, trocknet schneller, verbrennt evtl. sogar schadstoffärmer, aber muss, wie Du ja selbst schreibst, entsprechend öfter nachgelegt werden. Das Verhältnis von Arbeitsaufwand zu Heizwert ist sicher ungünstiger, aber wenn`s nur um Beschäftigung geht, spielt das ja keine Rolle.
Allerdings - auch beim Zerkleinern von dünnen Ästen kann man sich einen Finger abhacken...., von "ohne Konzentration" würde ich also abraten

Re: Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Do 26. Jan 2012, 09:25
von ludwig
Zum anschüren ist das Ästerlzeug doch optimal, ich pack das immer in Kisten oder mach Bündel daraus.
Für den Küchenofen find ich dünneres Astholz optimal, da kriegst du gleich mal ordentlich Hitze und kannst beim Kochen besser regulieren.
Grüsse
Christian
Re: Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Do 26. Jan 2012, 10:10
von Löwenzahn
Jede Art von Biomasse brennt und gibt somit auch Wärme ab. Manche sammeln auch Eicheln, Nussschalen & Co.
"Lohnen" ist sicherlich das Verhältnis von Aufwand und Ertrag. Das muss jeder für sich und seine Bedingungen entscheiden. Ich sammle schneller und leichter das abgebrochene Holz vom Boden auf, als dass ich anfange einen Baum zu fällen zu zerkleinern. Und da mein Brennstoff-Bedarf minimal ist, reicht mir ein Arm voll Äste für einen warmen Abends völlig aus...
Dünne Äste, u.s.w. trocknen auch schneller, was sich natürlich in der Regel positiv verhält.
ALLERDINGS:
wie bereits im anderen Thema benannt, kann die Schadstoffbelastung dabei höher sein, das ist abhängig von Ofen und Güte des Feuers. Es gibt optimale Stärken, die aufgrund der sich bildenden Luftzwischenräume für höheren Wirkungsgrad und weniger Feinstaub sorgen. Ich verlinke es nochmal:
http://www.oeko-energie.de/produkte/oek ... a170aa0f0b
Auf meiner Insel herrscht ja leider eine ganz spezielle Einstellung:
obwohl die Sommer bis Mitte September furchtbar trocken sind, kümmert sich kein Mensch ums Holz. Erst wenn im Oktober der erste Regen fällt und die Luftfeuchtigkeit extrem ansteigt (90% und mehr), gehen sie raus in die Macchia, schneiden Frischholz in langen Stämmen (Axt kennt kaum einer) und schieben die Dinger dann ungespalten in Ihre Öfen oder oftmals offene Kamine.
Davon abgesehen, dass das feuchte Holz schlecht brennt, es in den Dörfern stinkt, bzw. Lungenkranke in Deckung gehen müssen, wird somit sehr viel kostbare Biomasse verschwendet. Was unser Nachbar an einem Abend in den Ofen schmeißt, reicht bei uns ganz sicher für 2 Wochen. Noch schlimmer ist aber, dass auf den Grundstücken, dann unsinnigerweise das Restholz und die nasse Rinde in tagelang schwelenden Haufen verkohlt, obwohl da auch noch viel Energie drin ist...
frodo hat geschrieben:
Allerdings - auch beim Zerkleinern von dünnen Ästen kann man sich einen Finger abhacken...., von "ohne Konzentration" würde ich also abraten

JA! Ein sardischer Nachbar hat zu Weihnachten, zum Feuern, Äste aus den BÖSARTIGEN, stacheligen, wilden Birnbäumen herausgeschnitten - ohne Konzentration. Ein Stachel ging voll ins Auge und er konnte ihn nicht heraus ziehen. Es ist noch nicht sicher, ob er wieder sehen werden kann!
Re: Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Do 26. Jan 2012, 15:53
von emil17
Glatte, gerade Zweige und Ruten (Hasel, Hartriegel, Äste von Fichte und Lärche) nehme ich bis hinunter auf Daumendicke. Sparriges und dorniges Zeug muss schon deutlich dicker sein.
Am besten und ungefährlichsten und auch recht schnell ist das Zerkleinern mit einer *guten* Zweihand-Astschere in frischem Zustand; trocken geht es schwer bis gar nicht. Man kann damit im Stehen an herumliegenden Ästen arbeiten, man kann im Asthaufen drin abzwicken und muss nicht jeden Ast als Ganzes herausziehen, damit man mit der Säge bei kann.
Die hochpreisigen Astscheren von WolfGeräte sind ihr Geld wert. Es mag auch andere geben, die nach 5 Jahren hartem Einsatz immer noch gut sind, aber es gibt vor allem sehr viel billiges China-Zeug, das nichts taugt. Die Scheren mit irgend einem genialen Kraftsparmechanismus sind praxisfremd, weil es damit viel zu langsam geht. Im Zweifel schauen, was die Baumschulen und Obstbauern verwenden.
Zersägen im Wald von Hand auf Sägebock; mit der Kettensäge sind kleine Durchmesser gefährlich zu sägen! Gefährlich ist es, Zweige mit einem Beil auf dem Hackstock auf Ofenlänge zu kürzen. Ich habs vor langer Zeit einmal versucht und bald von einem aufschnellenden Ast eine ziemliche Ohrfeige erhalten - das hätt auch ins Auge gehen können.
Es sollte bei Effizienzüberlegungen auch berücksichtigt werden, dass die Asthaufen deutlich kleiner werden, wenn man auch kleinere Durchmesser noch nutzt. Wenn man die Äste nicht beliebig liegen lassen kann oder will, lohnt es sich eher, auch Kleinzeug noch aufzurüsten.
Wenn man nur auf Effizienz aus ist, lässt man alles unter 10 cm liegen und rückt mit schwerem Gerät.
Im Ofen muss man halt häufiger und wenig aufs Mal nachlegen, wenn das Holz fein ist. Wenn man zuviel auflegt, gibt es eine russende dunkelrote Flamme und schwarzen Rauch und einen typischen Geruch nach Dampflokomotive, weil das Feuer zu wenig Luft kriegt.
Re: Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Do 26. Jan 2012, 16:17
von Löwenzahn
Ja, ich habe mir jetzt auch endlich eine Teleskop-Astschere gegönnt. Zwar nicht Wolf, aber dennoch eine Gute. Zwei Vorgänger waren für dünnes,trockenes Material und mal 10 - 20 Schnitte gut. Aber wenn man ein paar hundert mal die Bewegung machen will. lohnt sich gutes Werkzeug!
Manche nehmen auch den Häcksler und setzen dann das getrockenete Material, wie Pellets, bzw. Hackschnitzeln in den Ofen. Dafür sollte man aber einen kleinen Einsatz-Behälter verwenden, um nicht Gefahr zu laufen, dass die Masse die Flamme erstickt, es stark schwelt und sich plötzlich explosionsartig wieder entzündet.
Re: Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Do 26. Jan 2012, 17:13
von Manfred
Ich nehme auch relativ dünne Äste mit. Bin als Kind immer mit meinem Großvater zum Holzmachen und hab das so eingetrichtert bekommen.
Es gibt auch gute Argumente dagegen. Vom Zeiteinsatz her ist es natürlich uneffektiv. Und im hohen Rindenanteil der dünneren Äste stecken viele Nährstoffe, die nicht nur dem Wald entzogen werden, sodern auch bei der Verbrennung zu einem erhöhten Schadstoffausstoß und Ascheanteil führen.
Nicht zuletzt deshalb mache ich es inzwischen von etwas praktischeren Fragen abhängig:
Wenn ich z.B. auf den Wiesen am Bach entlang Bäume fälle und eh die Äste alle von der Wiese wegräumen muss, putze ich auch dünners Zeug aus, bis etwas Daumenstärke (habe dicke Daumen). Hängt auch davon ab, wie das Holz gewachsen ist.
Gerade Äste ohne viele Seitenzweige putze ich weiter aus als krummes Zeug mit vielen dicken Seitenästen.
Im Wald lasse ich mehr liegen. Fichtenwipfel und dicke Fichtenäste nehme ich nur mit, wenn sie einfach auszuasten sind.
Das Kleinzeug aste ich mit einer Gertel.
Habe zwei verschiedene, die ich gerne verwende.
Eine alte in etwas dieser Form:
http://www.lubera.com/bilder/rot/produk ... 979651.jpg
Allerdings etwas schwerer und mit Metallgriff und ohne den Haken.
Und eine Hakenförmige, wie wie heute noch angeboten wird, wie da in der Mitte:
http://www.sensenwerkstatt.de/resources ... Gertel.JPG
Die Hakenförmige hat den Vorteil, dass zum Heranziehen von Ästen die Spitze in dickere Äste schlagen oder mit dem Haken in Astgabeln greifen kann. Dafür stört der Haken manchmal beim Asten.
Wenn man sowas heute neu anschafft, muss man etwas auf die Qualität achten. Gerade bei den schweizer Gerteln wie im zweiten Bild ist viel billiges Blech im Umlauf. Die verlinkte von der Sensenwerkstatt hat eine gute Qualität. Vor ein paar Jahren hatte ich eine vom Agrimarkt. Die habe ich weggeworfen. Der Stahl war Ramsch.
Zum Entasten nehme ich den Ast in die linke Hand und die Gertel/Hippe in die rechte. Gut auf die Finger achten.

Re: Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Do 26. Jan 2012, 17:58
von emil17
Manfred hat geschrieben:
Die Hakenförmige hat den Vorteil, dass zum Heranziehen von Ästen die Spitze in dickere Äste schlagen oder mit dem Haken in Astgabeln greifen kann. Dafür stört der Haken manchmal beim Asten.
Gute Qualität findet sich, wenn man Glück hat, auf Flohmärkten. Der Haken ist mir bloss lästig, der wird abgeflext.
Beim Modell von Lubera ist der Griff nicht gut, der "brennt" in der Hand und gerteln mit Handschuh in der Griffhand ist nicht das Wahre. Zur Not mit Fahrradgriffband umwickeln. Die Griffe aus Lederscheiben sind viel besser.
Re: Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Do 26. Jan 2012, 18:25
von Manfred
Wenn der Haken so wäre, wie auf der Abbildung von Lubera, würde ich ihn auch abflexen. Der verheddert sich nur dauernd.
Ein anständiger Haken auf der Rückseite, den man auch ins Holz schlagen kann und der nicht so weit zurückgreift (sich nicht so leicht verheddert) wäre schon hilfreich.
Sozusagen als gute Zwischenlösung zwischen dem hakenförmigen Gertel (nicht optimal zum Asten, aber gute Greifhilfe) und dem geraden Gertel (optimal zum Asten, keine Greiffunktion).
Etwa so wie bei dieser Sappieaxt:
http://www.hoyer-shop.de/xtc/images/pro ... 155153.png
Re: Aststaerke fuer Brennholz
Verfasst: Do 26. Jan 2012, 18:54
von kleinesLicht
Ich habe gestern eine Teleskop-Astschere von Plant ... iflor gekauft. Die hat Ratschenfunktion und schafft Aeste bis 42mm. Im heutigen Gebrauch hat sich herausgestellt, dass die Arme im ausgefahrenen Zustand ziemlich biegsam sind.

Naja... Wer billig kauft... Eigentlich wollte ich ja was von Fiskars, die werde ich mir wohl zum Geburtstag wuenschen muessen.
Lange Rede, kurzer Sinn: heute habe ich mit einer halben Stunde Arbeitseinsatz immerhin ca. 30kg Brennholz geerntet, das sollte fuer einen Tag reichen.
Das Entrinden - natuerlich nur kleinere Mengen - uebernehmen bei mir die Kaninchen. Die haben Spass dran, verzweigtes Zeug klein zu machen. Wenn ich denen mittags einen recht verzweigten Ast reinlege, habe ich am naechsten morgen einen guten Ast ohne Rinde. ...und Duenger gratis dazu. Ich hoffe ja auch, dass ihnen die Naehrstoffe in der Rinde nuetzen und sie diese (zu unserem Nutzen) gut verwerten und in Fleisch umsetzen.