Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenwachs

Sonne, Wind und Feuer
BernhardHeuvel
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Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenwachs

#1

Beitrag von BernhardHeuvel » Do 19. Jan 2012, 11:02

Der sogenannte Biomeiler nach Jean Pain bringt 70-75°C Hitze - mehr oder weniger konstant.

Siehe: http://www.gesundsein.net/die-methoden- ... -p-35.html

Ich kenne die Anlage von Konstantin aus eigener Anschauung.

Dazu kann noch ein Brennspiegel und eine Solarthermieanlage geschaltet werden.

Die gewonnene Wärme wird dann in einen Latentwärmespeicher gespeichert. http://de.wikipedia.org/wiki/Latentw%C3%A4rmespeicher

Hier war bisher Paraffin im Spiel. Das ist aber nicht so sinnvoll. Eine andere Alternative wäre Bienenwachs. (Kein Erdöl.)

Durch diese Kombination ließe sich rund um das Jahr Wärme erzeugen und im Bienenwachsspeicher speichern. Durch die konstante Zuführung von Wärme, muß der Speicher auch nicht so groß sein, wie im Wikipedia-Artikel angegeben. (2.000 Liter)

Im Großhandel läßt sich Bienenwachs relativ günstig einkaufen. (5-6 €/kg)

Eure Ideen dazu?

Gruß
Bernhard

tobias
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Re: Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenw

#2

Beitrag von tobias » Do 19. Jan 2012, 12:01

sicherlich eine interessante herangehensweise .

ich denke bei einer genaueren kosten/nutzen-rechnung würde es aber schwierig werden - im beitrag ist warscheinlich nicht umsonst auf den latentwärmespeicher verzichtet worden !
wer hat auch so viel wald mit entspr. unterholz ?

innovativ finde ich aber seine biogasspeicher - simpel , flexibel und sicherlich kostengünstigste alternative !!!

ebenso wie das auto - leicht , multiflexibel , und sicherlich entsprechend geringer verbrauch !

wie das alles allerdings bezüglich zulassung und sicherheit aussieht in d ist eine andere frage ...

danke für den bericht ! mfg tobias


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luitpold
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Re: Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenw

#4

Beitrag von luitpold » Do 19. Jan 2012, 12:17

Wer dem Problem gründlich zu Leibe rücken will kommt um bauliche Veränderungen nicht vorbei. Das kann soweit gehen das sich gerade bei Altbauten sogar ein Neubau lohnt. Auf alle Fälle muss hier aber im Vorfeld gründlich überlegt werden welcher Energieaufwand für den Neubau aufgewendet werden muss, und ob sich das in der gesamt Bilanz lohnt.

Aber auch kleinere Bauliche Maßnahmen können sich sehr lohnen. Zum Beispiel hat die Fenster-Industrie in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Wärmeisolierung gemacht. Wer heute ein neues Fenster kauft verliert deutlich weniger Wärme über die Glasfläche und sammelt ähnlich wie in einem Gewächshaus die Wärme im Inneren. Vielleicht lohnt sich in diesem Zuge sogar die Variante ein extra Dachflächenfenster einzubauen, das Zusätzliche Sonnenenergie aufnimmt.

Wer die Möglichkeit hat an der Außenwand Veränderungen vorzunehmen sollte hier auf jeden Fall dicke Isolierschichten aufbringen. Sie werden sehen das die benötigte Heizleistung im Inneren deutlich abnimmt.
lg
luitpold
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BernhardHeuvel
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Re: Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenw

#5

Beitrag von BernhardHeuvel » Di 24. Jan 2012, 14:47

Das ist ja alles richtig, Leopold. Das Sparen von Energie muß aber hinter der Wohnlichkeit/Bewohnbarkeit zurückstehen. Der Mensch ist halt ein lebendes Wesen und kann nicht ohne Folgen von der Umgebung abgedichtet werden.

Da ist zum einen die durch die Lebenstätigkeit entstehende Feuchtigkeit, die ja irgendwo hin muß. Die übliche Lösung sieht dann eine Entlüftung vor - womöglich mit einem Wärmetauscher gekoppelt.

Hier frage ich mich, ob da nicht besser mit einer Luftfeuchtegewinnungsanlage statt der Lüftung gearbeitet werden kann, der gleichzeitig die Luftfeuchte ableitet und dabei Trinkwasser erzeugt? Außerdem könnte das als passives, weniger technisch aufwändiges Element eingebaut werden, als Lüftungssysteme.

Die mit der Zeit in die Dämmschicht eindringende Feuchtigkeit - und es ist nur eine Frage der Zeit! - macht die Dämmschicht irgendwann wirkungslos. Bei dem Einen langsamer, beim Anderen schneller. Die Dämmung muß dann entsorgt werden können und die Möglichkeit, die Sperrschichten wieder zu dichten.

Ich frage mich schon länger, ob man da anstatt fester Dämmungen, mobile Dämmungen verwendet. Also im Winter werden die Dämmungen ausgerollt und im Sommer dann eingerollt. So kann die Gebäudehülle und die Dämmung vernünftig trocknen. In ähnlicher Form wurde das früher ja auch gemacht. Das Heu wurde auf den Söller gebracht, wo es im Winter dämmte und dabei langsam aufgebraucht wurde. Im Sommer war der Söller dann wieder leer und konnte durchtrocknen. In ähnlicher Form müßte es für Wohnhäuser doch auch zu konstruieren sein?

Des Weiteren gehe ich nicht davon aus, daß wir die neuartigen Dämmstoffe in hundert Jahren noch nutzen können. Weil es dazu komplexe Arbeitsteilung bedarf, die aufgrund der noch ausstehenden gesellschaftlichen Verwerfungen bald ihr Ende findet. Da bedarf es anderer, nachhaltigerer Lösungen bezüglich "Dämmung" und Baustoffe in der Zukunft. Am besten sind regional erneuerbare Dämmstoffe.

Oder intelligente Bauweisen, die einen Luftabschluß nicht erfordern.

Gruß
Bernhard

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Re: Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenw

#6

Beitrag von emil17 » Di 24. Jan 2012, 20:59

Bernhard, wenn die Dämmung richtig aufgebaut ist, dann kommt es in der Wand nirgendwo zur Taupunktunterschreitung. Die Feuchtigkeit bleibt dann entweder als unsichtbarer Wasserdampf in der warmen Wohnraumluft, und wird mit der Lüftung abgeführt, oder sie diffundiert durch die Wände weg. Das beeinträchtigt die Wirkung der Dämmung nicht, weil Wassser die Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen erst dahin macht, wenn es kondensiert.
Wenn man natürlich die Duschkabine in den Wohnraum hinein lüftet, da auch noch Wäsche trocknet und stundenlang ohne Dampabzug kocht, dann säuft jede Dämmung ab.
Die Energiedichte von Latentwärmespeichern ist leider viel zu gering; bei 250 kJ Speicherfähigkeit pro kg Paraffin (im Wiki-Link) würde man pro kWh Energiespeicher fast 15 kg Bienenwachs brauchen.
Oder pro kg Brennholz (Ofen mit Wirkungsgrad 75%) 45 kg Wachs ... utopisch.
Wasser/Eis wäre als latenter Wärmespeicher besser und viel billiger (reines Wasser könnte man bis unter -40 Grad unterkühlen; leider ist der Phasenübergang bei 0 Grad, was in der Praxis unbrauchbar ist (wer möchte schon ein Gebäude bei derart sibirischen Umgebungstemperaturen auf maximal Null Grad erwärmen können).
Die Idee mit dem Heu ergab sich natürlich durch eine Synergie mit der Nutzung; man hat einfach das Heu dort am längsten gelassen wo es noch die Wohnung gedämmt hat. Das Heu wäre aber verdorben, weil verschimmelt, wenn es dadurch feucht geworden wäre.
Ich überlege mir gerade, was es in der Praxis hiesse, 100m2 feuchte Dämmung im Frühling auszubauen und (wo? wie?) trocknen zu lassen ... Das wäre für 64 m3 umbauten Raum gerade ausreichend ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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luitpold
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Re: Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenw

#7

Beitrag von luitpold » Mi 25. Jan 2012, 00:08

hallo bernhard,
emil hat zur wärmedämmung ja schon fast alles gesagt und deckt damit vollinhaltlich meine meinung ab. nur es wären pro standardhaus eher über 200m2 dämmung die ausgebaut werden müsste, wenn man die ebenfalls zu dämmende bodenplatte einmal nicht berücksichtigt.
Da ist zum einen die durch die Lebenstätigkeit entstehende Feuchtigkeit, die ja irgendwo hin muß. Die übliche Lösung sieht dann eine Entlüftung vor - womöglich mit einem Wärmetauscher gekoppelt.

Hier frage ich mich, ob da nicht besser mit einer Luftfeuchtegewinnungsanlage statt der Lüftung gearbeitet werden kann, der gleichzeitig die Luftfeuchte ableitet und dabei Trinkwasser erzeugt? Außerdem könnte das als passives, weniger technisch aufwändiges Element eingebaut werden, als Lüftungssysteme.
man lüftet nicht nur wegen der luftfeuchttigkeit sondern wegen der frischluft.
bei gut gedämmten häusern ist der lüftungswärmeverlust der größte posten in der energiebilanz, besonders gravierend ist das in kalten (nordischen) ländern.

deshalb wurde in den 1970er jahren in finnland die wohnraumlüftung mit wärmetauscher erfunden.
der wärmetauscher dient der wärmerückgewinnung aus der warmen raumabluft, damit wird die kalte frischluft vorgewärmt.

technisch nichts aufregendes, könnte sich jeder bastler selber zusammenschustern. zwei ventilatoren, ein wärmetauscher aus dünnen blech, gibt auch welche aus plastikfolie, einige rohre, ein filter vorne einer hinten, kondensatablauf zwei schalter, mehr ist nicht dran.
natürlich kann man das ding technisch mächtig auffetten mit steuerungen zeitschaltung volumenstromregelun fernabfrage datenlogger sensoren........

wie gesagt es soll nur ein gewisser luftwechsel erfolgen und die abwärme zurückgehalten werden.
bei mehrstündigen stromausfall empfiehlt es sich, sich auf die gute alte fensterlüftung zu besinnen.
also alles keine hexerei obwohl da ein gewisser k...... ......r vermutlich willens ist, eine daraus zu machen.

lg
luitpold
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Re: Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenw

#8

Beitrag von BernhardHeuvel » Mi 25. Jan 2012, 10:35

luitpold hat geschrieben:... 200m2 dämmung die ausgebaut werden müsste,..
Vielleicht muß das ja nicht komplett ausgebaut werden, sondern es reicht ja aus, so etwas beiseite zu schieben (wie eine Art Rollo) oder zu klappen (wie eine Art Fensterladen). Das ginge mittels mit Öl gefüllten Hebearmen vielleicht sogar vollautomatisch. Wie in Gewächshäusern die Fensterheber zur Belüftung.
luitpold hat geschrieben:...man lüftet nicht nur wegen der luftfeuchttigkeit sondern wegen der frischluft.
Zumindest im Zusammenhang mit Schimmel wird die Wichtigkeit der Belüftung erwähnt. Ich habe zwei Jahre in einem vollgedämmten Haus - allerdings ohne eine dauerhaft laufende Lüftungsanlage gelebt. Das Raumklima war katastrophal, genauso wie der Schimmelbefall. Trotz aller Lüftungsversuche - nach Vorschrift und Beratung ausgeführt. Es hatte nichts gebracht.

Unser jetziges Haus hat fast null Dämmung. Ich habe nur die nach außen gewandten Rückseiten der Murokausten gedämmt, sowie eine Dachschräge. Die Zimmer mit der Dachschräge hätten sonst über das Dach direkten Kontakt zur Außenluft. Aus Interesse halber habe ich mir eine Inspektionsluke in dieser Dämmung angelegt, um sie von Zeit zu Zeit kontrollieren zu können. Und es ist genauso gekommen, wie ich es vermutet habe. Trotz fachgerechter Ausführung bildet sich in der Dämmschicht Kondensat, teils erheblich. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Dämmung vollkommen wertlos ist. Das mag bei einem Neubau anders aussehen. Im Altbau ist Dämmung ein schwieriges Thema. (Dem Vorgänger sind dadurch die Dachbalken weggerottet.)
luitpold hat geschrieben:...ein gewisser k...... ......r
Konrad Fischer ist sicher ein vehementer Vertreter der Gegenposition zur Dämmung. Mir jedenfalls hat er mit seinen Hinweisen sehr geholfen. Ich habe mich bei unserem Altbau an seinen Hinweisen orientiert und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. (Ich sehe es als Wiederverwertung bestehender Bausubstanz - statt Neubau.)

Beide extreme Positionen haben Recht, pro und contra Dämmung. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Eine allgemein gültige Anwendung kann nicht funktionieren. Ich denke, wenn erstens zwischen Alt- und Neubau unterschieden wird und zweitens die Anwendung der Dämmung in Verbindung mit den Baustoffen und der Architektur des Hauses abgestimmt wird - dann haben beide extremen Positionen etwas Verwertbares vorzuweisen.

Viele Grüße
Bernhard

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Re: Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenw

#9

Beitrag von luitpold » Mi 25. Jan 2012, 11:27

BernhardHeuvel hat geschrieben:Eine allgemein gültige Anwendung kann nicht funktionieren. Ich denke, wenn erstens zwischen Alt- und Neubau unterschieden wird und zweitens die Anwendung der Dämmung in Verbindung mit den Baustoffen und der Architektur des Hauses abgestimmt wird - dann haben beide extremen Positionen etwas Verwertbares vorzuweisen.
das ist falsch. die bauphysik ist eine relativ einfache und exakte wissenschaft.
bei ausreichender beachtung der rahmenbedingungen ist eine allgemeingültige aussage möglich.

besonders gefährlich ist das vermanschen von gefühl, voreingenommen erfahrungswerten die man auch als placeboeffekt bezeichnen könnte und das beharrliche nichterkennen von deutlich sichtbaren ursachen, genauso wie konrad fischer das tut.

zu all seinen grauenvollen entdeckungen gibt es logisch nachvollziehbare erklärungen die er beharrlich verweigert, weil dann wäre ja aus seiner spukseite ganz ganzschnell die heiße luft raus.

lg
luitpold
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BernhardHeuvel
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Re: Biomeiler, Solarthermie, Latentwärmespeicher mit Bienenw

#10

Beitrag von BernhardHeuvel » Mi 25. Jan 2012, 14:29

luitpold hat geschrieben:..rahmenbedingungen
Tja, das ist der Pferdefuß jeglicher Physik. Die Welt fällt halt aus dem Rahmen: Die Bedingungen finden sich vor allem im Labor und weniger in der Realität wieder.
luitpold hat geschrieben:..gefühl
In gleichem Maße sind persönliche Differenzen zu beurteilen: Heiße Luft.

Wir entfernen uns damit aber vom Thema.

Gruß
Bernhard

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