Ich würde mal die Kollektoren so stellen, dass sie den optimalen Wirkungsgrad im März und Oktober bringen, also etwa 60 Grad Neigung und genau nach Süden (wenn es geht). Diese Mehrleistung zu Randsaisonzeit wird mit einer deutlichen Leistungseinbusse im Hochsommer erkauft, die zwar die Energieausbeute übers Jahr deutlich vermindert, aber in der Praxis wenig stört, weil man dann sowieso zuviel hat.
Bei Reflektoren besteht das Problem, dass man entweder sehr hoch in die Luft montieren muss oder die Reflektoren ein mehrfaches der Kollektorfläche haben müssen oder dann nur geringe Zusatzleistungen anfallen, weil die reflektierten Strahlen in flachem Winkel auf die Kollektoren auftreffen (wenn man nicht das Licht mit einem zweiten Reflektor umlenkt). Ausserdem kann es zu Spielgeleffekten kommen, welche die Nachbarn belästigen.
Vor der Montage zusätzlicher Kollektoren auf jeden Fall den Ertrag simulieren - das Programm sollte auch mehrtägige Schlechtwetterperioden berechnen können.
Im Winter ist auch mit viel Fläche kaum etwas zu holen, weil die Sonnenscheindauer kurz und der Sonnenstand tief ist und einfach gar nicht viel einzufangen ist, daher nicht zuviel erwarten. Grosse Kollektorflächen bringen vor allem mehr kochendes Wasser im Sommer - gut für ein Aussenschwimmbecken und dergleichen
roland hat geschrieben:einfachste Art der Notkühlung: leerlaufen lassen!
Wie, bitte, soll denn das in der Praxis gehen? Die Kollektoren sind über einen eigenen Wärmetauscher angeschlossen und der Kreislauf ist unter reinem Stickstoff, damit nicht Luftsauerstoff das Frostschutzmittel zerstört.
roland hat geschrieben:Bau in dem Falle die Kollektoren nicht zu effektiv sondern lieber mehr Fläche - dann heizt sich im Notfall der einzelne Kollektor auch weniger auf.
Das ist physikalisch falsch, denn die Wärmeleistung ist eine Leistung pro Fläche, d.h. doppelte Fläche = doppelte Wärmeleistung. Zudem heizen sich grössere Flächen an der Sonne weiter auf als kleine, weil weniger Randeffekte wirksam werden und weil die durch den Wind unbewegte Luftschicht, die Dämmwirkung hat, mit zunehmender Fläche dicker wird.
Die in der Praxis am besten funktionierende Wärmesenke ist ein Aussenschwimmbecken. Die zweitbeste die, dass zwangsweise das Haus geheizt wird. Das ist im Hochsommer zwar lästig, aber man bekommt das bei Radiatoren (weniger bei Fussbodenheizung) durch Dauerlüften wieder raus. Bei Kühlprogrammen (d.h. Zirkulation des Kollektorkreislaufes, wenn der Tank z.B. über 90 Grad hat, wobei die Wärme über die Kollektoren abgegeben werden soll, bis der Tank wieder auf einer Temperatur von z.B. 80 Grad unten ist; der genaue Wert muss in Abhängigkeit von Kollektor, Speicher und Jahreszeit errechnet werden) hat man den Nachteil, dass man einen Haufen Warmwasser am letzten Tag vor einer Schlechtwetterperiode unnötigerweise wegkühlt, weil das Programm nicht wissen kann, dass am Folgetag keine Sonne scheint.
Wenn ich kein Aussenschwimmbecken und eine FBH hätte, würde ich heute zum Entladen eine Kühlgruppe eines Grosskühlaggregats mit Ventilator anschliessen und die Kühlung so steuern, dass nur aktiv gekühlt wird, solange der Speicher über Maximaltemperatur ist (oder, vielleicht einfacher, den Kollektorkreislauf über Magnetventil direkt durch die Kühlgruppe leiten und den Speicher in Ruhe lassen, wenn der auf Maximaltemperatur ist).
Wier wissen bei uns aus Erfahrung, dass von Juni bis Ende August die halbe Kollektorfläche genügt, und decken die Hälfte ab. Dann tritt das Notkühlszenario (Wohnungszwangheizung) nie auf.