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Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 01:16
von Grunling
Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 09:33
von guenther
ich hab so das gefuehl, auch die grossen windmuehlen sind ein schwindel, um die wirtschaft anzukurbeln.
diese riesendinger sind ja nicht aus recycelter pappe oder wiederverwertenden coladosen hergestellt.
waer interessant zu wissen, was die herstellung so einer gigantischen windfarm an ressourcen kostet, wie lange sie halten, usw.
lg. guenther
Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 10:26
von roland
Hi,
hm, das stimmt mich nachdenklich, wenn mir auch klar war, das die kleinen Dinger nicht so effektiv sind.
Klar, vom Wirtschaftlichen (Kosten-Nutzen) sind die großen Windräder effektiver.
Aber, das die kleinen doch so wenig bringen? Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit ist natürlich so ne Sache, wenn nun starke Stürme mit Flauten wechseln, ist es schlechter wie gleichmässig wind. Grad da die kleinen ja meist erst ab 3m/s richtig laufen! Wie immer bei Tests stellt sich die Frage der Aussagekraft.
Aber ich finde, ein klares Fazit ist wieder erkennbar: wir haben nur ne Change, von den Grossanlagen wegzukommen, wenn wir weniger Strom brauchen!!
Roland
Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 10:48
von Benutzer 146 gelöscht
Nicht die Mini-Windräder selbst sind ein Schwindel, sondern die Werbeaussagen, mit denen sie meist angeboten und verkauft werden!
Wenn es Leute gäbe, die behaupten, mit einem Mofa könne man an der Rally Paris-Dakar erfolgreich teilnehmen, und andere Leute, die sich daraufhin ein Mofa kaufen, würde man auch nicht sagen können, Mofas seien ein Schwindel...
KWKAs werden auf Schiffen und bei Netz-fernen Signalanlagen, auf Bojen, Messtationen in den Bergen und für viele andere Zwecke erfolgreich zum laden von Akkus eingesetzt. Es handelt sich um relativ einfache, ausgereifte Technik, die jedoch von skrupellosen Zwischenhändlern oder Herstellern mit utopischen Ertrags-Versprechungen zu überteuerten Preisen unters ahnungslose, Autarkie-suchende Volk, und damit in Verruf gebracht wurde.
Ich empfehle, auch die Kommentare zu dem o.a. Artikel zu lesen.
Dennoch Danke für den Link!
Gruß
frodo
Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 12:23
von Grunling
Auch lesenswert:
Urban windmills harm the environment : in urban areas, small windmills will not even deliver as much energy as was needed to produce them
http://www.lowtechmagazine.com/2008/09/ ... mills.html
@Günther
Bitte mach einen eigenen Thread zu den großen Anlagen auf. Hier geht's um KWKA.
@Frodo
Danke für die Klarstellung. Vor allem der Kommentar von Brian Barghout ist lesenswert. Ich habe die tatsächlichen Anwendungsgebiete nicht bedacht.
Für mich war der Artikel ein Augenöffner. Obwohl ich die Kurven irgendwo im Hinterkopf hatte, konnte ich mich nicht von dem Bild "Haus mit Windrad auf dem Dach" lösen.
Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 14:03
von roland
Grünling hat geschrieben:Für mich war der Artikel ein Augenöffner. Obwohl ich die Kurven irgendwo im Hinterkopf hatte, konnte ich mich nicht von dem Bild "Haus mit Windrad auf dem Dach" lösen.
Wichtig finde ich, die richtigen Schlüsse draus zu ziehen:
Die Rechnen die Jahresleistung auf Watt pro Stunde um, das kleinste Windrad reicht aber aus, um zb. 40W über 5 Stunden jeden Tag zu betreiben (beleuchtung für ein kleines haus, bei entsprechender Technik). Und das bei einem Durchschnittswind, der überhaupt grad für den Betrieb ausreicht (andere Windradtechnik kommt mit weniger Wind aus, Stichwort Langsamläufer).
Wenn ich natürlich mit Strom Kochen, Wasser heismachen oder gar heizen will, dann reicht es nicht!
Ich finde daher der Traum vom Windrad sollte einfach erweitert werden: er braucht noch ne starke Solarthermie und eine kleine solarzelle für Strom, die Mischung machts. Und dann natürlich für alle Dinge, wo ich schnell viel Energie brauche, Holz oder Gas.
Wenn wir die Energieträger sinnvoll einsetzen (mit möglichst wenig Umwandlungen und Verlusten), dann reichen uns sicher auch "nur" 100kWh im Jahr, oder??
Ganz klar, dies ist nachträglich schwer und beim Neubau teurer - aber wie oben geschrieben, aus finanzieller Sicht sind die kleinen Windkraftanlagen unsinnig, da brauchts andere Motivatoren
Roland
Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 14:20
von Benutzer 146 gelöscht
Obwohl ich die Kurven irgendwo im Hinterkopf hatte, konnte ich mich nicht von dem Bild "Haus mit Windrad auf dem Dach" lösen.
musst Du nicht, habe selbst so ein Teil auf dem Dach (siehe Avatar)
Das läd, zusammen mit 3 kleinen PV-Modulen, aber eben nur ein paar Akkus, welche im Fall des Ausfalls (der Stromversorgung), via Wechselrichter eine Zeit lang Heizungspumpe, Laptop, Telefon etc. versorgen.
Was den Energieaufwand zur Herstellung betrifft, - da gibt`s Solche und Solche:
Meins z.B. ist, abgesehen von den Rotorblättern, vermutlich ein Recycling-Produkt. Der Generator z.B. ist mit Sicherheit eine umgewickelte Lkw-Lichtmaschine. Da dürfte, trotz bescheidenem Ertrag, die Energiebilanz o.k. sein.
Allerdings ist das Ganze bei mir eher als Langzeit-Praxistest konzipiert.
Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 14:53
von Grunling
musst Du nicht, habe selbst so ein Teil auf dem Dach
Ahh..
Ok, zugegeben, ich stöbere immer wieder in den Foren zum Selbstbau. Und ich werde zu gegebener Zeit mehr Versuche starten.
Aber was die Ausbeute, den
Erntefaktor und die Finanzen angeht ist es scheinbar sinnvoller sich als Gemeinschaft eine größere Anlage zuzulegen. Die Kombination mit anderen Energiequellen schließt das nicht aus. Energieverbrauch reduzieren ist der allererste Schritt.
Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 16:19
von Landfrau
Hier bei uns steht ein Windrad, das deutlich kein Mini - Windrad mehr ist, auch wenn so kleine (37 kW) schon lang nicht mehr gebaut werden, mW.
Vllt rutscht dem einen oder anderen vor Schreck die rosarote Brille von der NAse, trotzdem ein paar Eckdaten aus der Praxis:
- Die WEA produziert zehnmal soviel Strom wie wir brauchen
- Trotzdem deckt sie unseren Bedarf nur zur Hälfte. Und nu darf der kleine Bastler mal nachdenken, warum da so ist.
- Sie ist keine Lösung für den Netzausfall. Die Stromerzeuger sind Asynchronmaschinen, welche ein externes Statorfeld benötigen - das liefert das Netz.
- Eine Ümrüstung auf Inselbetrieb ist eher theoretisch möglich. Und außerdem: wie sollte man im Orkanfall die überzähligen 35 kW gefahrlos ableiten? Die Mühle ganz abschalten? - dann sitzt man ja auch wieder im Dunkeln.
- Das Dingen hat den Anlagenerrichter vor etlicher Zeit (das waren nicht wir, gott bewahre) circa 175000 DM gekostet.
- Es wird erst, wenn - bald - die Abschreibungsfrist abgelaufen ist, schwarze Zahlen schreiben. Weil wir es sehr sehr günstig mitgekauft haben. Bis dahin hoffe ich auf einen guten Steuerberater, der dem FA die Anlage plausibel macht.
Von dem hab ich übrigens die Info, dass es den großen Anlagen nicht anders ergeht.
Dann kann man mal nachdenken, wie es mit Kleinstanlagen bestellt ist.
Komischerweise ist jedem Öko klar, dass man besser mit 30 Mann in einem Bus fährt, als 30 Einzelpersonen in je einem PKW. Warum dieses Prinzip bei Energietechnik nicht gelten soll, werden sie wohl selber wissen.
Mir erschließt es sich nicht.
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Wirtschaftlich und selbstversorgerisch gesehen ist das DIng Liebhaberei.
Aber es ist meines Liebsten liebstes Hobby und er ist wild entschlossen, noch ein zweites zu bauen.
Das aber als Bastelarbeit, als Senkrechtrotor und zum Direktantrieb einer Wasserpumpe.
Dank an Olaf für alle Inspirationen!
Landfrau
Re: Warum Mini-Windräder (KWKA) so ein Schwindel sind.
Verfasst: Mo 31. Jan 2011, 16:52
von Olaf
und zum Direktantrieb einer Wasserpumpe
Ach? *lach*
das mußte ja so kommen. Bei mir wirds wohl mangels Wind eine Idee bleiben, aber der Landmann wirds schon hinkriegen...
Neuerdings liebäugle ich allerdings mit nem klitzeklitzkleinen Savonius für das Boot.