Holz- Hackschnitzel

Sonne, Wind und Feuer
bushman
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Holz- Hackschnitzel

#1

Beitrag von bushman » Sa 17. Okt 2015, 11:05

Hallo zusammen,

ich habe in meinem Haus eine Hackschnitzelheizung installiert. Da es sich um einen Neubau handelt, konnte ich die entsprechende Infrastruktur richtig planen (bin nicht ganz berufsfremd ;) )
Ich habe ein paar Fotos und eine Berechnung angefügt für Interessierte. Ich habe mich für Hackschnitzel entschieden, da ich aufgrund von eigenem Wald mein eigener "Ölscheich" bin und mir die ganze Materie Spaß macht. Zudem lassen sich Hackschnitzel, anders als Scheitholz, automatisch beschicken- und man muss nur den Aschebehälter raustragen und zweimal im Jahr saubermachen.
Wie sind Eure Erfahrungen, falls ihr auch so eine Heizung habt. Ich habe mich sehr mit dem Thema auseinandergesetzt (war auch Diplomthema zu meinem Fernstudium). Also Fragen über meine Erfahrungen sind gerne willkommen.

Gruß
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bushman
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Re: Holz- Hackschnitzel

#2

Beitrag von bushman » Sa 17. Okt 2015, 11:08

Holzmachen und Transport aus meinem Wald
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Re: Holz- Hackschnitzel

#3

Beitrag von bushman » Sa 17. Okt 2015, 11:09

Hacken vom Lohnunternehmer
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Re: Holz- Hackschnitzel

#4

Beitrag von bushman » Sa 17. Okt 2015, 11:12

Einbringen in meinen Hackgutbunker unter der Garage mit Traktor und Heckmulde und mein Heizomat 33 KW Heizkessel
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Re: Holz- Hackschnitzel

#5

Beitrag von bushman » Sa 17. Okt 2015, 11:35

Die angefügte Berechnung habe ich selber gemacht und kann als Exceltool bei mir per PN und Angabe der E-Mail Adresse geschickt werden.
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Re: Holz- Hackschnitzel

#6

Beitrag von strega » Sa 17. Okt 2015, 13:12

mmmmh, vielleicht bin ich ja etwas aus der Steinzeit....
aber ich bin stolz drauf :engel: :engel: :engel: :engel: :engel:

ich heize einfach mit Holz... kostet mich nix und macht maximal Freude.
Verheizt wird Gartenschnitt und ein Teil von Brocken aus dem Wald, gratis, das alles. Das Ganze mache ich klein mit einer Bügelsäge für 6 Euro, die hält den kompletten Winter.

So mag ich das :) Brauch nix kaufen und bestimme selbst was in den Ofen kommt und was toll zum Schnitzen ist und nicht verbrannt wird.

Hier ist es momentan total in, sich Pellettöfen anzuschaffen. Ich bin absolut dagegen wegen lebenslänglicher Abhängigkeit von Pelletverkäufern. Ist das bei Hackschnitzeln anders? OK, die dazu notwendige Ausrüstung lässt sich bei gutem Willen sicherlich besorgen.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Holz- Hackschnitzel

#7

Beitrag von bushman » Sa 17. Okt 2015, 13:50

Hallo Strega,
wie Du siehst mache ich auch noch "normales" Brennholz. Man kann in einer Hackschnitzelheizung zur Not auch Scheitholz verbrennen.
Jedenfalls ist mir die automatische Beschickung mit Brennstoff wichtig. In eine Abhängigkeit tritt man nicht mit Hackschnitzeln, da sie größtenteils aus meinem eigenen Wald kommen.
Bei Pellets sieht das anders aus. Vor 10 Jahren sagte man, dass jeder Schreiner sie aus Sägemehl selbst herstellen kann. Mittlerweile sind die Dinger genormt und es gibt Preisabsprachen wie beim Öl. Wenn Pellets dann noch aus Amerika kommen, erübrigt sich wohl jeder Kommentar hinsichtlich der Umweltverträglichkeit.
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Re: Holz- Hackschnitzel

#8

Beitrag von emil17 » Sa 17. Okt 2015, 18:16

Fragen zu deiner Berechnungstabelle:
Beim Preis pro kWH Hackgut, wie setzt sich der zusammen? Eingenkosten für Werbung Brennholz? Transportkoten? Kosten fürs Hacken?
Wieviel ist Deine Arbeitszeit wert? Oder rechnest du "Kettensäge und Schlepper kosten nur Bestriebsstoff, weil die sowieso da sind, und meine Arbeit kostet auch nichts?"
Es ist ok, wenn man so rechnet, aber dann kann man die Preise nicht mehr vergleichen.
Du hast für die Restfeuchte 10% eingesetzt. Wie kommst du auf diesen Wert? Mit Lufttrocknung kommt man nicht so weit runter.

Hackschnitzel sind sicher viel besser als Pellets, aber wenn man Autarkie will, ist Stückholz die Wahl.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Holz- Hackschnitzel

#9

Beitrag von bushman » So 18. Okt 2015, 08:36

emil17 hat geschrieben:Fragen zu deiner Berechnungstabelle:
Beim Preis pro kWH Hackgut, wie setzt sich der zusammen? Eingenkosten für Werbung Brennholz? Transportkoten? Kosten fürs Hacken?
Wieviel ist Deine Arbeitszeit wert? Oder rechnest du "Kettensäge und Schlepper kosten nur Bestriebsstoff, weil die sowieso da sind, und meine Arbeit kostet auch nichts?"
Es ist ok, wenn man so rechnet, aber dann kann man die Preise nicht mehr vergleichen.
Du hast für die Restfeuchte 10% eingesetzt. Wie kommst du auf diesen Wert? Mit Lufttrocknung kommt man nicht so weit runter.

Hackschnitzel sind sicher viel besser als Pellets, aber wenn man Autarkie will, ist Stückholz die Wahl.
Die Maschinenstunden zu errechnen ist nicht so leicht, da diese ohnehin vorhanden sind / waren. Ich habe deshalb die Betriebsstoffe und Reparaturen eingerechnet. Maschinenabschreibung bei einem 50 Jahre alten Traktor?
Wie errechne ich meine Arbeit? Nach dem Lohnsatz meines Jobs als Vertriebsingenieur? Oder berücksichtige ich eher, dass es für mich Hobby und Sport ist? Wie rentiert sich somit eine Stunde Radfahren, eine Woche Mallorcaurlaub oder ein Satz Alufelgen?
Die Restfeuchte von 10% rührt daher, dass die Werte in der Rechnung von gekauften Hackschnitzeln stammen. Diese werden nach dem Hacken mit der Abwärme einer Biogasanlage getrocknet, weshalb sie staubtrocken sind. Meine „selbstgemachten“ Hackschnitzel trocknen am Stamm auf ca. 20% (Umgebungsfeuchte) und werden dann genutzt. Es ist sogar besser wenn die Hackschnitzel nicht ganz trocken sind, da man dann weniger Verschleiss an der Anlage hat.

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Re: Holz- Hackschnitzel

#10

Beitrag von emil17 » So 18. Okt 2015, 10:13

bushman hat geschrieben: Die Maschinenstunden (Maschinenkosten, emil17?) zu errechnen ist nicht so leicht, da diese ohnehin vorhanden sind / waren. Ich habe deshalb die Betriebsstoffe und Reparaturen eingerechnet. Maschinenabschreibung bei einem 50 Jahre alten Traktor?
Wie errechne ich meine Arbeit? Nach dem Lohnsatz meines Jobs als Vertriebsingenieur? Oder berücksichtige ich eher, dass es für mich Hobby und Sport ist? Wie rentiert sich somit eine Stunde Radfahren, eine Woche Mallorcaurlaub oder ein Satz Alufelgen?
... ich hab ja auch meine Heizung als Hobby.
Nur das taugt dann nicht zu betriebswirtschftlichen Vergleichen. Die Spalten "Einsparung in Euros bei gleicher Menge Heizöl usw. " sind deshalb nicht mehr aussagekräftig. Jemand anders könnte mit Schnitzeln nicht zu den gleichen Kosten heizen wie du.
Extrem formuliert: Meine Sachen kosten mich nichts, weil ich das Geld schon habe.
Wenn ich die Zeit in Stunden pro Jahr aufrechne, die ich in Fällen, Sammeln, Sägen, Transportieren von Brennholz, auf- und umstapeln und Füttern der Öfen investiere und das gegen die Kosten einer Komfortheizung gegenrechne, die meine Freizeit nicht beansprucht, dann weiss ich, was eine Arbeitsstunde von mir in Geld wert ist, wenn ich sie für Heizung verbringe. Das ist vermutlich deprimierend wenig (geschätzte 10 - 15 freie Tage pro Jahr, um für 700 Franken Heizöl zu sparen?), deshalb rechne ich es lieber nicht aus.
Wenn man das als Freizeitbeschäftigung macht, ist es auch egal - wenn man sich aber selbständig macht, kann man sich solche Fehlrechnungen nicht leisten. Hat Manfred mal schön am Beispiel der Betriebsführung seines Hofes dargelegt.
Du musst übrigens auch bei schon lange abgeschriebene Maschinen das Geld für den Ersatz vorhalten, denn wenn dein Traktor oder deine Kettensäge den Geist aufgibt, brauchst du eine andere alte, sonst kannst du nicht mehr heizen. Setze da also für die Rentabilitätsrechnung nicht Null, sondern einen realistischen Betrag ein.
bushman hat geschrieben:Die Restfeuchte von 10% rührt daher, dass die Werte in der Rechnung von gekauften Hackschnitzeln stammen. Diese werden nach dem Hacken mit der Abwärme einer Biogasanlage getrocknet, weshalb sie staubtrocken sind. Meine „selbstgemachten“ Hackschnitzel trocknen am Stamm auf ca. 20% (Umgebungsfeuchte) und werden dann genutzt. Es ist sogar besser wenn die Hackschnitzel nicht ganz trocken sind, da man dann weniger Verschleiss an der Anlage hat.
auch ok, aber das musst du in die Berechnung der Energieäquivalente einbeziehen, auch wenn diese aufs Volumen und nicht aufs Gewicht bezogen sind: Der Wassergehalt reduziert den nutzbaren Energieinhalt nicht nur über das Totgewicht, sondern auch über die Energie, die aufgewendet werden muss, um das Wasser im Ofen aus dem Brennstoff zu entfernen, bevor er verbrennt.
Dann fehlt in der Rechnung zudem noch ein Posten für die Kosten der Förderanlage umgerechnet auf deren Lebensdauer bzw. für die Amortisation der Heizanlage, die teurer sein dürfte als eine die mit Heizöl, Gas oder Fernwärme gespiesen wird.
Die 10% Wassergehalt mehr bezüglich maschinengetrockneten Schnitzeln mit nur 10% Restfeuchte sind schätzungsweise etwa 50 kg Wasser pro Schüttmeter. Die zu verdunsten kostet etwa 2.3 MJ/kg Wasser, sind insgesamt also 50*2.3/(3.6MJ/kWh) = 31 kWh pro Schüttmeter, die dir nicht nutzbringend zur Verfügung stehen. Die könntest du allerdings zurückgewinnen, wenn du das Abgas unter den Kondensationspunkt abkühlen würdest.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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