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Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: So 29. Dez 2013, 21:06
von Kelevra
Hallo liebe Leute,
nachdem mein Heiz-Problem erledigt scheint, mach ich mich doch gleich mal an die nächste Sache.
Frage: Ist es hier im Forum erwünscht, dass man seine eigenen Threads weiter führt, bereits bestehende zum Thema nutzt oder für alles einen neuen aufmacht?

Zum Thema:
Ich habe an meinem Grundstück Gas-, Wasser- und Stromanschluss bis zur Grundstücksgrenze liegen. Klang erstmal toll - nahm mir aber sehr schnell den Wind aus den Segeln, als ich erfuhr, dass das Legen von Strom- und Wasserleitungen auf das Grundstück jeweils in etwa 2500€ kosten würde. Gas brauche ich, glaube ich, nicht. Nachdem ich mich nun vom 5000€-Kostenvoranschlag-Schock erholt habe, beginne ich wieder zu denken.

Den Preis für den Wasseranschluss möchte ich erstmal außen vor lassen.
2500€ für Strom... da müsste man doch sicherlich schon Alternativen bedenken können. Ich habe bereits vor Jahren meine Freude an Solarspots erkannt und habe mir 1€ Solarspots in die Blumenkästen (-> nett anzuschauen, aber eigentlich unnötig) und dieses Set http://www.amazon.de/Esotec-Solarspot-T ... rspot+trio gleich 2 mal ins Wohnmobil gebaut (-> schon ziemlich effektiv) (...).

Nun ist es die letzten Wochen ganz schön bewölkt über dem Grundstück und die Lampen gehen derzeit nicht mal an. Das ist etwas schade. Am alten Stellplatz hatte ich ganzjährig nächtliche Beleuchtung.

Aber: Für 2500€ könnte man doch sicher eine effektivere Anlage verbauen. Alternativ wäre auch Windkraft denkbar, denn es bläst dort ganz schön.
Um mal zum Punkt zu kommen:
Sind 2500€ ein Betrag, bei dem man an eine Inselanlage (so nennt man das doch oder?) denken kann oder bleibt die Sache auch dann noch Spielerei? Meinen Verbrauch würde ich mal hinten anstellen - also die Sache andersrum bedenken. Denn derzeit kann ich mir dort auch nur erlauben, was ich habe. Heißt: Ist die 12V Batterie leer, geht das Radio aus. Sind die 18650 Akkus leer, ist das Licht weg.

Ich freue mich mal wieder auf eure Antworten und wünsche einen schönen Abend!

Re: Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: So 29. Dez 2013, 23:46
von Kerstines
Wieso brauchst Du keinen Wasseranschluß, wenn Du dort dauerhaft wohnen willst?
Vom Abwasser red ich gar nicht erst (Zwangsanschluß usw. in D), beim (Trink)-Wasser zumindest machen die Wasser-(Mafia-)-Versorger hier "Individualisten" sehr schnell und sehr gern das Leben schwer.
Da wird dann auch gerne das zuständige Gesundheitsamt mit ins Boot geholt (das hiesige hat, vermutlich zähneknirschend, mitgespielt) und legt denjenigen mehr oder weniger (eher mehr) kostenintensive Pflichtkontrollen für die Wasserqualität auf.
Ungesunden Alkohol darf man hier noch ungestraft nach eigenem Ermessen in Unmengen trinken (Achtung! Ironie).


:) Kerstines

Re: Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: So 29. Dez 2013, 23:55
von Gwenny
Willst du eine Waschmaschine haben? Wenn nein, plan weiter, wenn ja mach die Augen zu und unterschreib.

WIr haben uns vor einigen Monaten eine Immobilie angeschaut, sehr nett, abgelegen ohne Strom, Gas und Wasseranschluß. Wasser kam aus der eigenen Quelle, die auch ein Wasserrad betreibt. Alles angeschaut und dann meinen Lebensgefährten angeschaut (Elektriker) reicht das an Strom? Antwort war, solange du nicht mit Strom kochen willst und keine Waschmaschine, TV, etc. haben willst.. ich nur oh.

Windenergieanlagen gibt es für relativ wenig Geld. Problem ist halt die Stromspeicherung und dass du für die Wartung einen Elektriker benötigst.
Frage bleibt wieviel Strom brauchst du?

Re: Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: Mo 30. Dez 2013, 00:10
von Kelevra
Hi!
Erstens hab ich selbst den Wasseranschluss gleich mal rausgerechnet - sonst hätte ich nämlich 5000€ für Alternative-Energie zur Verfügung, zweitens wohn ich dort (noch?) gar nicht (dauerhaft), drittens hab ich ab übermorgen dort den ersten von gewünschten 4 1000Liter Wassertanks. Händewaschen funktioniert mit Regenwasser, Duschen im Sommer ebenfalls. Der Hund trinkts eh viel lieber aus ner Pfütze als aus dem Hahn und die Pflanzen vertragens hoffentlich auch :lol:
Derzeit ist das Grundstück ein "Garten". Was draus wird, muss ich sehn. Hab da zwar so meine Gedanken - aber das ist alles noch ein weiter Weg. Und der Wasseranschluss liegt da aus größtenteils finanziellen Gründen eher weiter hinten als vorne. Aber ich weiß bereits: Man muss die Straße (wieder) aufbrechen und da dort kein Haus steht, gibts keinen Wasserhahn, weil sonst im Winter die Leitungen platzen könnten, sondern wenn, dann nur einen Schacht... und Kosten von 2500€ für den Fall, dass ich nicht verzichten möchte.
Filmtipp: http://www.youtube.com/watch?v=AEVAKzQPSRw


Zur Stromsache zurück.
Ja, ich weiß. Zieht man die Sache so rum auf - wies wohl die meisten Profis empfehlen und Menschen tun, dann ist die Sache ganz schnell abzuharken. Aber ich lass mich nur ungern abbringen, wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe. Ich könnte auch sagen: Ich brauche 2500Watt für meinen Staubsauger, dasselbe für den Hochdruckstrahler, die 220V Heizung im Wohnmobil, das Radio, den TV, den Laptop, das Batterieladegerät von Autobatterie, Handy, GameBoy, Taschenlampe und Rasierer - und am besten alles gleichzeitig. Aber: das führt doch zu nichts.

Also gehe ich die Sache so an. Ich möchte den Luxus "Strom" dort haben. Luxus, denn derzeit komm ich auch ohne dort aus. Okay, nicht ganz - ich nutze AA, AAA und 16850 Akkus. Aber eben nur für Beleuchtung. Irgendwann möchte ich dort aber etwas Musik noch haben. Und an nem regnerischen Tag am Laptop hier im Forum lesen :mrgreen:
Geld, müsste ich 2500€ für die "Anschaffung" investieren. Plus Verbrauch. Also könnte ich diesen Betrag auch in eine Anlage investieren. Alles was ich dann an Strom mehr als jetzt habe, ist ein Gewinn. Wenn ich die Waschmaschine nicht betreiben kann, dann gehts eben nicht. Gekocht wird übrigens auf meinem bald vorhandenen Wamsler Küchenherd. Geheizt ebenfalls. TV guck ich über den Laptop - falls überhaupt. Es bleibt dabei: Ich möchte überlegen "Was bekomm ich" und dann erst "das nutz ich so:"

Abschlussworte: Es ist doch irgendwie zum generellen Problem geworden, dass man all seinen Luxus unterbekommen mag und alles daran anpasst. Ich hab mir das Grundstück gekauft um Freiheit zu gewinnen - unabhängiger zu sein. Von einem Energieunternehmen abhängig zu sein, widerspricht diesem Wunsch. Ich bin ein Freund von Dezentralisierung (...).

Re: Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: Mo 30. Dez 2013, 00:12
von Kerstines
:lol: Gwenny, genau so! Für alle Tagträumer mal zum Nachdenken.
Warum kappen die alle nicht einfach ihren "bösen, bösen" Stromanschluß und versorgen sich tatsächlich wirklich autark, ist bei Strom doch problemlos möglich, da gibt es keinen "Zwangsanschluß".
Mein Mann ist auch Elektriker, wahrscheinlich sehen die echten Fachleute mit echten praktischen Erfahrungen da einfach die Tatsachen.

:) Kerstines

Re: Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: Mo 30. Dez 2013, 00:26
von Gwenny
Kelevra,
ich habe bewusst nach der Waschmaschine gefragt. Nachdem ich insgesamt 1,5Jahre meine Wäsche per Hand gewaschen habe, weiß ich warum ich mit meinen Waschmaschine eine sehr enge Beziehung haben.
Wenn du all "das" nicht brauchst und nur abends Licht brauchst, dann gibt es eine ganze Reihe von Optionen für dich. Kerzen, Dynamo-Taschenlampen, Solarlämpchen, Petroliumlampen,..
Wenn du irgendwo eine Stromquelle in der Nachbarschaft nutzen kannst, dann besorg dir ein paar alte Autoakkus. Damit kann man sowohl ein Radio betreiben als auch Licht.
Wenn dein Laptop übrigens ein typischer Windowsrechner ist, dann wird es ohne Freunde zum Akku aufladen schwer werden. Der Strom den du mit den meisten kleineren Installationen produzierst ist sehr "unsauber". Soll heißen die Spannung schwangt. Das mögen Rechner nicht.
PS.: Sei vorsichtig, es kann sein, dass die nur einmal Graben ausheben berechnet haben.
PPS.: Lass dir ein Angebot geben ohne Ausheben des Grabens und mach das selber. Das kann preisgünstiger werden.
Kleine Anmerkung wegen des Trinkwassers, bei der Lagerung von 4000Liter Trinkwasser ist dir hoffentlich bewusst, dass du dies dunkel lagern solltest und es bedingt durch die Lagerung abkochen solltest? Durch die Lagerung verfliegt das Chlor/Ozon und das Wasser kann durch Keime belastet werden.

Kerstines,
Naja ganz so schlimm wars ja auch nicht. Da ich Wasserräder planen kann, hätten wir da noch was Leistung rauskitzeln können. Dazu noch eine Windturbine aus dem Bekanntenkreis organisiert, alles eine Option gewesen. Aber unter Strich gehe ich arbeiten tagsüber und abends will ich den Luxus haben, Schalter um Licht an und Waschmaschine dreht sich. :pfeif:

Re: Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: Mo 30. Dez 2013, 00:50
von Kelevra
Hallo Gwenny,
abends Licht habe ich ja schon jetzt. Wie gesagt, ich sehe den Strom als Luxus. Ich weiß nicht, wie viel Watt mir so eine Anlage bringt. Wären es aber beispielsweise 500, dann könnte ich bereits meine Stichsäge betreiben und so einem weiteren Hobby, dem Werkeln mit Holz, nachgehen.
Dass der Strom bzw. der Akku schwankend ist in seiner Leistungsabgabe, weiß ich. Aber dafür gibts doch die Wechselrichter (heißt das so?). Nee, kein Windows Gamer PC, sondern ein relativ stromsparender Mac (85Watt).
Strom vom Nachbar ist auch keine Dauerlösung - dann bin ich nur in einer anderen Abhängigkeit. Am liebsten wäre mir eine Kombination aus Solar- und Windkraft. Dann wäre ich selbst vom Wetter etwas unabhängiger.

Für das Frühjahr habe ich schon ein Treffen mit der Gemeinde (Wasser) und den Stadtwerken (Strom) vereinbart. Da gucken sie sich mal die Sache an und können den Preis dann vielleicht etwas genauer festlegen. Beim Strom werd ich aber nicht viel machen können, denn der kommt von oben: Eine Leitung, die von Hausdach über mein Grundstück zu Hausdach verläuft, wird angezapft und ein Kabel führt dann in einen zu setzenden Stromkasten (Sonderanschluss) auf meinem Grundstück. Selbstmachen kann man da wohl leider gar nichts. Ich würde ja sogar einige Elektriker kennen. Aber das muss wohl direkt die Stadt machen.

Beim Wasser ist das ein bisschen anders - den Graben werde ich, wie vorgeschlagen, selbst ziehen und so den Preis hoffentlich noch etwas drücken. Viel wird das aber wohl nicht sein.

Zum Trinkwasser:
Danke für den Tipp! Kenne das aber schon vom Wohnmobil. Da könnte man Tabletten reinfeuern um es haltbarer zu machen. Hab ich aber aus ökologischen Gründen nicht vor. Abkochen klingt da vernünftiger.

OffTopic: Ein Wasserrad wäre was feines :rot: - und die dritte Energiequelle im Bunde :)

Re: Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: Mo 30. Dez 2013, 01:04
von Gwenny
Wenn du Elektriker in deinem Bekanntenkreis hast, lass dich von denen mal beraten.
Scheinbar gibt es schon ein paar Dinge, die du mit Strom machen willst (Laptop & Stichsäge). Dafür benötigst du dann auch eine passene Installation. Die "Jungs" können dir dann auch vor Ort erklären, was da auf dich mit Windrad u./o. Solar zukommt. Ich kann dir jetzt schon sagen, billig wird das nicht. Machbar ist es sicher.
Da Strom "klein, schwarz und hässlich macht" hat der Gesetzgeber da einer Reihe von Kontrolinstanzen ins Leben gerufen.
Wenn du einfach wegkommen willst und nur eine "Autobatterie" laden willst, wäre ein Solarpannel für Weidezaungeräte vielleicht eine Option. Aber damit hast du dann immer noch nicht die passende Leistung für deinen Laptop. Es sei den du kannst den auf 12V umrüsten?

Re: Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: Mo 30. Dez 2013, 01:11
von Kelevra
Ja, werde mal rumfragen. Bin mir aber nicht sicher, ob das Leute sind, die was selbst machen können oder ausgebildete Elektriker :hmm:
Klar, gibt viele Dinge, die ich mit Strom machen wollte. Aber ich richte meine Taten dann eben nach dem Angebot. Und nicht andersrum :pft:
Da Strom "klein, schwarz und hässlich macht"
:lols:
An so eine "einfache" Anlage habe ich auch schon gedacht. Gibt Solarpaneele bei Amazon für 110€. Und ganze Anlagen bereits für 300€. Kenn mich nur leider nicht aus, was die taugen. Hat jemand von euch denn solche Sets?
Vielleicht muss ich einfach mal eine Solar-Firma anschreiben, was die mir für 2500€ anbieten können. Mit 10kW bin ich schon locker zufrieden :mrgreen:
Laptop auf 12V? Das wird nix. Wenn dann muss wieder ein 12V Wandler her...

Re: Solar- und oder Windenergie statt Stromanschluss?

Verfasst: Mo 30. Dez 2013, 09:03
von emil17
Du solltest folgendes bedenken. Ist reine Physik.
Was du dann willst, kann von der Freiheit, der Weltanschauung und noch vielem anderem mehr abhängen.

1. Produktion (was kommt rein). Wird in kWh gemessen und ist in Deutschland bei Solarstrom im Winter prinzipiell wenig, bei Windkraft sehr wetterabhängig.
Die Anbieter geben bei ihren Modulen die Spitzenleistung an, die bei bestmöglichen Voraussetzungen unter Laborbedingungen erzielbar ist. Was man in der Praxis rausholen kann, ist Erfahrungswert - aber sicher deutlich weniger. Wer also 1kWp (Kilowatt peak) Solar aufs Dach schraubt und sich ausrechnet, dass er dann bei einer Stunde Sonne pro Tag seinen Staubsauger eine Stunde laufen lassen kann, der täuscht sich gewaltig.
2. Da Produktion nicht dann möglich ist, wenn Bedarf besteht, muss zwischengespeichert werden. Weil Strom genau genommen nicht Energie, sondern eine Energietransportform ist, muss man damit über chemische Reaktionen Akkus laden und entladen, andere praktikable Möglichkeiten gibt es für Kleinverbraucher nicht.
Leider sind Akkus nicht wie Regentonnen, die man nach Belieben füllen und leeren kann. Man hat also Umwandlungs- und Speicherverluste. Es braucht eine Laderegelung und einen Tiefentladeschutz, denn Akkus sollen, wenn sie lange leben sollen, weder überladen noch zu stark entladen werden.
3. Verbrauch. Hier ist vom Spitzenleistungsbedarf, gemessen in W, auszugehen. Eine vernünftige Bohrmaschine zieht z.B. 900 W, ein Staubsauger wohl mehr als 1000 W (es gibt auch genügsamere Modelle).
Da du selbstverständlich nicht mehr Strom ziehen kannst, als in den Akkus ist, ist nicht nur der Spitzenverbrauch, sondern auch der Energieverbrauch über die Zeit entscheidend. Eine Bohrmaschine läuft, falls du nicht grade eine Werkstatt betreibst, ein paar Minuten, ein Staubsauger mal ne halbe Stunde, ein Kühlschrank hingegen immer.
Ein Verbrauch von 1000 W eine Stunde lang bedeutet 1 kWh Energie, die erzeugt und gespeichert und umgewandelt werden muss, also müssen die Solarpaneels oder das Windrad 2 kWh liefern und die Akkus mehr als 1 kWh speichern können. Bei einem 12V- Autoakku bedeutet das, 1000Wh an 12V über eine Stunde sind eine Stunde lang 83A Stromverbrauch am Akku. Ein Bleiakku dieser Grösse wiegt etwa 20 Kilo und kostet neu deutlich über 100 Euro.
Bei "mit 10kW wäre ich schon zufrieden" verbaust du schon mehr als 1000 Euros nur an Akkus!

Bei Verbrauchern geht man heute auf 230V Wechselstrom, denn Gleichstrom-Kleinspannungsgeräte kosten viel mehr und man hat wenig Auswahl und Wechselrichter (von der Akku-Gleichspannung auf 230V Wechselstrom) haben heute einen guten Wirkungsgrad und kosten nicht mehr die Welt.

Wenn du nur Beleuchtung brauchst, sieht die Sache dank moderner LED-Technik schon besser aus. Aber Radio hören und mal den Laptop laden will man ja auch.

Man kanns auch genau andersrum sehen: Strom bringt Freiheit. Eine WaMa und ein Staubsauger erlöst von stundenlanger doofer Arbeit. Ein Kühlschrank bringt (mir jedenfalls) Lebensqualität (keine Lust auf saure Milch). Eine Stichsäge muss nicht sein, früher gabs das nicht und man hat auch bauen können. Aber man muss mehr können und es dauert länger.
Da das Grundstück sowieso immobil ist, wäre mir nachhaltiger umweltfreundlicher Umgang mit Strom wichtiger als eine Insellösung. Ein Grossanbieter kann, wenn er will, das kWh mit sehr viel weniger Umweltbelastung bereitstellen als es eine Kleinverbraucher-Insellösung tut. Der Rohstoffverbrauch, die Produktion und das Entsorgungsproblem für all die Elektronik, die du bei Dir verbauen müsstest, sollte nämlich nicht aussen vor gelassen werden.

Wenn du Ökostrom kaufst, hast du das Umweltproblem der Akkus prinzipiell mal nicht.

Die Sache mit der Abhängigkeit ist zwar richtig, aber es ist, konsequent durchgedacht, nicht möglich, elektronische Medien zu nutzen und von Anbietern unabhängig zu sein. Das gleiche gilt, wenn man ein Motorfahrzeug benutzt - hier ist man nicht nur von der Tankstelle, sondern auch vom Anbieter der Strasseninfrastruktur abhängig. Deshalb ist auch die Lösung, eine Solar- oder Wind- Insellösung aufzubauen und sich für Spitzenbedarf einen Stromerzeuger (Benzinaggregat) zu leisten, nur eine Pseudolösung. Sowas bietet sich an, wenn man so abgelegen wohnt, dass der Stromanschluss absurd teuer oder objektiv unmöglich würde. Deswegen heisst es auch "Insellösung".

Wenn du schon mit dem spitzen Bleistift rechnest, wirst du drauf kommen, dass Strom aus der Insellösung sehr viel teurer und umweltbelastender ist als der Ökostrom aus der Steckdose, selbst wenn man weiss, dass es nicht umweltbelastenden Strom prinzipiell nicht gibt.
Ich bin kein Freund von billigem Strom und schon gar nicht von Atomstrom, aber aus Umweltschutz- oder Weltanschauungsgründen eine autarke Stromversorgung zu installieren, wo sie nicht unbedingt erforderlich ist, ist rein sachlich nicht zielführend.