Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

Sonne, Wind und Feuer
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Buchkammer
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Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#1

Beitrag von Buchkammer » Di 19. Nov 2013, 20:50

In einem anderen Forum aufgeschnappt:

- Die spanische Polizei bekommt erweiterte Befugnisse, um der illegalen Solarstromproduktion Einhalt zu gebieten. :eek:

- Einzelne Bundesstaaten wollen in den USA eine PV-Gebühr einführen und beschliessen entsprechende Verordnungen.

- Strom-Selbstversorger werden von EON-Chef als Kriminelle diffarmiet: "Zudem produzierten immer mehr Menschen ihren eigenen Strom mit Sonnenkraft oder Blockheizkraftwerken - das sei mit "Schwarzbrennerei" vergleichbar."

- Unsere Koalitionsverbandler sind auch nicht untätig. Auf selbst erzeugten und selbst verbrauchten Strom sollen künftig Abgaben gezahlt werden. -> Diskussion im PV-Forum Man sieht, die Lobbyisten leisten hervorragende Arbeit.

Wird es demnächst eine Sonnensteuer geben und die Sonne bei säumigen Gebühren regional verdunkelt? :aeug:

Schade, und ich wollte gerade wieder mein Solarpanel auf dem Balkon installieren, um in der dunklen Jahreszeit ein wenig Sonnenenergie in Strom für die eigene Versorgung umzuwandeln. :rot:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

Knurrhuhn

Re: Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#2

Beitrag von Knurrhuhn » Di 19. Nov 2013, 21:04

Unglaublich - aber irgendwie auch wieder nicht. So wie derzeit auch das RWE wieder rumjammert und Arbeitsplätze abbauen "muß" ... :roll:
Da werden diese Konzerne sicher Druck auf Politiker ausüben, daß solche SV-Leute gefälligst dazu genötigt werden sollen, (wieder) den Konzernstrom konsumieren zu müssen - oder eben löhnen, wenn sie es nicht tun.

Es ist bestimmt nicht mehr lange hin, daß Atemluft bezahlt werden soll. Schon jemand ein Patent drauf angemeldet?! :grr:

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Renysol
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Re: Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#3

Beitrag von Renysol » Di 19. Nov 2013, 21:50

Buchkammer hat geschrieben: - Strom-Selbstversorger werden von EON-Chef als Kriminelle diffarmiet: "Zudem produzierten immer mehr Menschen ihren eigenen Strom mit Sonnenkraft oder Blockheizkraftwerken - das sei mit "Schwarzbrennerei" vergleichbar."
Da war ich kurz davor, mich innerlich zu empören, hab dann aber doch mal nachgelesen, was da komplett steht.

Zudem produzierten immer mehr Menschen ihren eigenen Strom mit Sonnenkraft oder Blockheizkraftwerken - das sei mit "Schwarzbrennerei" vergleichbar. Diese privaten Stromerzeuger seien von Netzentgelten weitgehend befreit, speisten ihren Strom aber sporadisch ein. "Damit sind sie höchst anstrengende Geschäftspartner im Netz."


Kurz gesagt, sie nutzen das Stromnetz, zahlen aber nichts für die Nutzung. Das ist ähnlich wie das Sammeln von Regenwasser für Klo, Dusche und Waschmaschine. Es geht in die Kanalisation, ohne dass der Sammler nur einen müden Cent für das Kanalnetz bezahlt.

Ich bin nun wirklich konzernkritisch und hätte eigentlich gar nicht gedacht, dass ich mich mal so äußere. Aber die haben doch recht. Regenwassersammler und Fotovoltaiknutzer nutzen jenseits ihrer autarken Versorgung natürlich auch noch die Infrastruktur. Ohne Stromnetz und ohne Kanalnetz wären sie aufgeschmissen.

Ausgenommen die paar ganz konsequenten, die sich von allem abgekappt haben. Beim Stromnetz geht das, beim Abwasser wohl kaum.

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Re: Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#4

Beitrag von Kerstines » Di 19. Nov 2013, 22:29

Renysol hat geschrieben: Ausgenommen die paar ganz konsequenten, die sich von allem abgekappt haben. Beim Stromnetz geht das, beim Abwasser wohl kaum.
Das geht beim Abwasser sehr wohl auch, haben wir selbst gehandhabt, aber die Abwasser-Mafia ist mächtiger und setzt Zwangsanschlüsse durch.

:) Kerstines

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Little Joe
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Re: Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#5

Beitrag von Little Joe » Di 19. Nov 2013, 23:24

Kerstines hat geschrieben:Das geht beim Abwasser sehr wohl auch, haben wir selbst gehandhabt, aber die Abwasser-Mafia ist mächtiger und setzt Zwangsanschlüsse durch.
... wem erzählst du das :grr:
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Re: Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#6

Beitrag von emil17 » Mi 20. Nov 2013, 19:42

Abwasseranschlusszwang macht Sinn, z.B. wegen Hygiene (damit hat man erfolgreich Cholera in Mitteleuropa eliminiert), ebenso um die Kosten auf viele zu verteilen und um das Grundwasser zu schützen - genauso wie eine obligatorische Feuerversicherung Sinn macht. Ausserdem gibts Befreiung wenn man ausserhalb weit weg vom Kanal wohnt.
Beim Strom ist das nicht so, hier werden höchstens die Konzerngewinne um Promille reduziert.
Statt Steuern sollen sie doch die Zähler mit einer Rückeinspeisesperre oder automatischen Meldevorrichtung versehen - technisch kein Problem, aber eben teurer als bloss Gebühren zu fordern, und auf Konzernkosten, weil der Zähler nicht dem Verbraucher gehört.
Anzapfen der Versorgungsleitung am Zähler vorbei ist schon jetzt verboten.
Bevor man da einen Aufstand macht wegen "gelegentlicher illegaler Rückeinspeisung" würde ich gerne mal wissen um vieviel Energie es überhaupt geht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#7

Beitrag von Little Joe » Mi 20. Nov 2013, 20:03

emil17 hat geschrieben:Ausserdem gibts Befreiung wenn man ausserhalb weit weg vom Kanal wohnt.
... bei mir sinds 500m Luftlinie quer durch den Wald. Trotzdem war nix mit Befreiung oder Kleinkläranlage. Ich musste eine Druckentwässerungsanlage installieren. Zusätzlich durfte das Ding nur von lizensierten Fachbetrieben eingebaut werden. :bang:
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Re: Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#8

Beitrag von emil17 » Mi 20. Nov 2013, 20:54

Little Joe hat geschrieben: bei mir sinds 500m Luftlinie quer durch den Wald. Trotzdem war nix mit Befreiung oder Kleinkläranlage. Ich musste eine Druckentwässerungsanlage installieren. Zusätzlich durfte das Ding nur von lizensierten Fachbetrieben eingebaut werden.
... aber nach meinen Erfahrungen im nördlichen Nachbarland darf man ohne Ausbildungs- und Befähigungsnachweis immer noch (wie lange ?) selber einkaufen, selber radfahren, selber Kinder gross werden lassen ...
Hier kann ich an meinem Altbau die Elektro-Installation nach dem Verteiler selber montieren und verkabeln, kann die Trink- und Abwasserleitungen selber montieren (wenn ich es kann), und so weiter. Die E-Installation muss von einem anerkannten Fachbetrieb abgenommen, aber nicht installiert werden. Die anerakknten Regeln der Technik einzuhalten liegt in eigenem Interesse ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#9

Beitrag von Little Joe » Mi 20. Nov 2013, 21:08

... Emil ich verdräng ja immer wieder, dass du gar nicht in D wohnst. :rot:
Du Anlage wird in D (eigentlich) nur von einer Firma vertrieben und diese stellt dann auch die Lizenzen aus. Konnte sie trotzdem nach langem hin und her von einer anderen Firma beziehen, konnte die Grube selber baggern und auch den Behälter selber einbauen, nur für den Anschluss (sprich das Druckrohr am Behälter anscharuben, war auch nicht anders wie so ein Gar...na Teil auf einen Gartenschlauch montieren) musste dann die Fachfirma machen bzw. die, die die Lizenz hatte.
Biologische Kläranlage mit Wurzelverrieselung wurde trotz zig Wiedersprüchen nicht genehmigt, anders wie in vielen "neuen" Bundesländern, da wird kaum ein Aufhebens um soche Anlagen gemacht.

Aber zurück zum eigentlichen Thema, hat mich eh gewundert, dass den Strom-SVlern bisher kaum Steine in den Weg gelegt wurden.
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Re: Strom-Selbstversorgern geht es demnächst an den Kragen

#10

Beitrag von Kerstines » Mi 20. Nov 2013, 23:54

Little Joe hat geschrieben: Biologische Kläranlage mit Wurzelverrieselung wurde trotz zig Wiedersprüchen nicht genehmigt, anders wie in vielen "neuen" Bundesländern, da wird kaum ein Aufhebens um soche Anlagen gemacht.
Also bei uns (BRB) sind biologische Anlagen die ABSOLUTE AUSNAHME ! Eher wird derzeit in Cottbus von "Altanschließern" Anschluß-Geld eingetrieben, das Grundstück des einen ist wohl vor 90 !!! Jahren an die zentrale Abwasserentsorgung angeschlossen worden :ohoh:

Wie sagte schon Nero (war doch glaub ich, der)? GELD STINKT NICHT !

:) Kerstines

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