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Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Fr 22. Okt 2010, 18:48
von cherrypie
Hallo zusammen,

ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben! Gleich mal die erste Frage:
wir bekommen unser Warmwasser durch unsere Solarthermie am Dach (nur 3 Panele) und sind somit, wenn wir Glück haben, von April - Oktober vom Heizöl unabhängig.
Aber gerade so, wie der Sommer heuer war, viele trübe Regentage ohne Sonne, hatten wir es teilweise ziemlich schwer, doch das Warmwasser zu bekommen, das wir zumindest für die Kids brauchen. Ich dusche ja eh immer kalt, hab mcih dran gewöhnt, aber die Kleinen sollen das nicht müssen.
Habt Ihr denn eine Idee, wie wir an solchen Tagen evtl. doch irgendwie möglichst klima- und Finanzen schonend an warmes Wasser kommen (ohne hundert Töpfe auf dem Holzofen erhitzen zu müssen - ich meine, das mach ich schon mal, ganz klar, aber wenn es drei Wochen lang keinen Sonnenstrahl gibt...)? Kann man aus der Solarthermie vielleicht noch etwas mehr herausholen?

Ah, und noch was: ich muss noch einige Meter Heizungsrohre dämmen, und da habe ich mich gefragt, ob es Sinn macht, die alte Dämmung (so ein glaswollähnliches, mittlerweile schon etwas bröseliges Zeug, mit Papierummantelung) auch gleich zu erneuern? Da sind ja schon überall Lücken zu sehen, Kältebrücken en masse, sozusagen), oder könnte man da vielleicht die bestehende Dämmung einfach nochmal mit Folie überbinden o.Ä.?

LG,
cherrypie

Re: Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Fr 22. Okt 2010, 20:15
von Benutzer 146 gelöscht
Hallo cherrypie, willkommen im Forum!

Verstehe ich das richtig, dass Ihr im Winter das Warmwasser mit einer Öl-Zentralheizung erwärmt?
Dann hat Euer Solarspeicher vermutlich 2 Wärmetauscher, - Einen für den Kollektorkreislauf unten, und Einen für den Nachheizkreis oben.
Du willst nun mehr Wärme in diesen Speicher hinein bekommen, - dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:

Du kannst z.B. mehr Sonne "ernten" in dem Du ein Kollektormodul zusätzlich installierst, oder die Ausrichtung der Vorhandenen optimierst (z.B. durch eine Nachführung)

Du kannst eine andere Energiequelle nutzen, z.B. wenn Du einen Holzofen mit einer Anbindungsmöglichkeit an einen Warmwasserkreislauf anschließt, z.B. über den Nachheizwärmetauscher über ein 3-Wege-Ventil.

Schließlich lässt sich die Zeit ohne Sonne, die Du "überbrücken" kannst, auch durch einen größeren Speicher verlängern.

All diese Möglichkeiten sind nur bedingt "finanzenschonend", und evtl. macht es doch mehr Sinn, einfach mal die Ölheizung einzuschalten, wenn es ein paar Tage trüb ist - zumindest bis die Kids groß genug sind, um an kaltes Wasser gewöhnt zu werden ;)

Gruß

frodo

Re: Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Sa 23. Okt 2010, 00:11
von Spottdrossel
Wir hatten früher (wegen bockigem, ölbeheizten Badeofen) statt hundert Töpfe 1Einkochtopf :mrgreen: .
Aus den 100 Töpfen schließe ich jetzt mal, das ein Ofen samt Schornstein vorhanden ist.
Käme ein holzbeheizter Badeofen in Frage?
Ich hatte auch eine zeitlang an der Variante Sommer- und Winterbad gebrütet, hat leider platzmäßig nicht hingehauen.
Das zusätzliche "Bad" muß ja nicht zwingend im Badezimmer sein, wir sind als Kinder begeistert in die kuschelig warme Waschküche umgezogen.

Re: Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Sa 23. Okt 2010, 01:52
von Seppel
Ganz einfach: zwischen Schornstein und Ofen einen (offenen!) Badeofenkessel zwischen schalten. Statt des Ofenrohrs. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, die Abwärme des Ofens zu nutzen. Warum denn alles gleich zum Schornstein raus pusten?!

Großer Kühlschrank oder Tiefkühltruhe vorhanden?
Die Dinger heizen quasi immer für umsonst mit! Auf der Rückseite sitzt der Luft-wärmetauscher. Darüber lässt sich dauerhaft eine kleine Menge warmes Wasser erzeugen. Zum Händewaschen reichts. Bei Interesse schreibe ich gern mehr dazu.

Oder: Erwärmepumpe. Selbstbau aus Resten und Schrott ist möglich.

Re: Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Sa 23. Okt 2010, 09:38
von Olaf
Moin,
Seppel das klingt nach interessanten Anregungen. Mir gehts zwar grad ums Gegentei, ich hab einen ganz kleinen fensterlosen Raum mitten im Haus, wo ich aber prima die beiden Tiefkühlschränke aufstellen könnte. Deren Abwärme ich ungern in diesem kleinen Raum hätte, oder besser noch, wenn es gelänge, den Raum um einige Grad abzusenken gegenüber dem Haus. Und Erdwärme ist auch interessant, ich könnte prima hinterm Heizungsraum einen Brunnen bohren, und in selbigem Raum entstünde nämlich Platz, wenn die beiden TK-Schränke, die da bislang leider stehen raus kämen...
lG
Olaf

Re: Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Sa 23. Okt 2010, 14:20
von cherrypie
Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für die vielen Anregungen - davon muss sich doch was umsetzen lassen!

Also, ich habe in der Tat in der Küche eben den Holzofen stehen, den E-herd brauche ich kaum. Direkt dahinter verlaufen sogar (offen, also nicht hinter Putz) die Wasserleitungen zum Waschbecken - kann man denn da nicht was einspeisen?
Der dazugehörige Kamin verläuft sogar durch das obere Bad. An Badeofen habe ich eben auch schon gedacht...

Seppel, magst Du nicht herausrücken mit Deinen ideen? Das ist doch sicher für alle interessant!

LG,
cherry

Re: Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Sa 26. Nov 2011, 11:58
von cherrypie
Leider hat sich der Seppel nicht mehr gemeldet, wäre aber immer noch interessant zu erahren, wie das alles funzen würde.

Es ist ja jetzt wieder soweit, dass geheizt werden muss, da die Sonne für Solar fehlt.

Kennt sich jemand damit aus, wie man über den Küchenholzherd das Wasser mitheizt? Hinter unserem Küchenherd verlaufen übrigens direkt die Wasserleitungen, sogar offen vor der Wand (wurde nachträglich so gemacth und ist eh durhc Spüle, Spülmaschine und E- und Holzherd verdeckt.

Kann man da was machen?

LG,
cherry

Re: Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Mo 19. Dez 2011, 01:38
von Seppel
Tut mir leid, ich melde mich wirklich nicht oft.
Wegen der Badeofen-Geschichte, habe ich hier mal ein Bild rausgekramt:
Bild

Original geklaut aus dem Einfälle statt Abfälle Heft "Zwei Arme voll Holz". Sehr empfehlenswert. Dort gibt es ausführliche Anleitungen für diverse Bastelarbeiten; was Holz und Wärme angeht. Auch die Abwärmenutzung beim Kühlschrank wird darin beschrieben.

(Bei Bedarf kann ich dir die entsprechenden Seiten auch als PN zukommen lassen; Will es nur nicht komplett hier veröffentlichen weil es ja nicht mein geistiges Eigentum ist..)

Re: Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Mo 2. Jan 2012, 11:52
von Löwenzahn
Also zunächst sollte eine thermische Solaranlage immer nach dem Bedarf und den Standort-Bedingungen dimensioniert werden. Ob 2, 3 oder 4 Kollektoren ist erst einmal nebensächlich, denn jeder hat eine andere Größe und Leistung und eben die Standortbedingungen (Ausrichtung/Neigung, u.s.w.).

Der Solarspeicher ist (außer bei billigen Schwerkraft-systemen) bivalent, wird also im oberen Teil über einen Heizkessel notfalls nacherwärmt. Gibt es diesen nicht (was sehr ungünstig ist), nimmt man notfalls eine elektrische Heiz-Patrone. Auch wenn wir eigentlich keinen Strom verheizen wollen, ist es immer noch besser, vorhandene Temperaturen bedarfsgerecht anzuheben, also z.B. von 35° auf 40°, als das lauwarme Wasser im Speicher unberührt zu lassen und sich sonstiges Wasser irgendwie zu erwärmen. Etwas sparsamer wäre ein SOLARGEEIGNETER Durchlauferhitzer.

Ansonsten bedarf es eben eines Heizkessels, der am Speicher angeschlossen wird. Gibt es im Haus nur Luftgeräte, ohne Wasseranschluss, kann man "versuchen" dem Rauchrohr Wärmeenergie zu entziehen, mittels eines Wärmetauschers. So etwas geht bei ca. 200,00 los. Große Leistungen darf man sich davon aber nicht erhoffen. Gleichzeitig muss man aber beachten, dass wasserführende Öfen, o.ä. eigentlich an den Pufferspeicher einer HEIZUNGSunterstützenden Solaranlage angeschlossen werden, denn im Falle beständigen Betriebes im Winter kann der normale Warmwasserspeicher, ohne Wärmeabnahme, irgendwann mehr als "voll" werden...

Bild

http://www.heizungskontor.de/Produkte_A ... scher.html

Re: Warmwasser in der Übergangszeit

Verfasst: Mo 2. Jan 2012, 12:09
von luitpold
hallo löwenzahn,
willkommen im forum.

hast du erfahrung mit dem rauchrohrwärmetauscher???
ich stell mir das recht problematisch vor.

wasserführung, rauch direkt auf kupfer, da sind ja alle bedingungen gegeben wo es dem fachmann gruselt.
beinahe unreinigbar dürfte das rohr ja auch noch sein???

lg
luitpold