Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

Sonne, Wind und Feuer
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Löwenzahn
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Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#41

Beitrag von Löwenzahn » Mi 7. Nov 2012, 10:22

aron hat geschrieben:Also angeregt von der Diskussion: wenn alles ausfiele...stellt sich mir folgende Frage:
Wir haben auf dem Hausdach eine Photovoltaikanlage, die den erzeugten Strom in's Netz einspeist.
Koennte ich bei Stromausfall die Anlage vor dem Zaehler abklemmen und den Strom direkt verbrauchen?
Braeuchte ich irgendwelche Zusatzgeraete, die ich dazwischenschalten muesste,oder koennte ich den Strom ohne weiteres konsumieren?

LG
Aron
NEIN, 1. Bedarf es immer eines netzaufbauenden, passenden INSEL-Wechselrichters, weil ein Netz-Wechselrichter die ENS-Schutzeinrichtung hat. Dieser bekommt seinen Strom aus der 2. notwendigen Komponente = der Solarbatterie. Soll das Ganze automatisch funktionieren, bedarf es auch einer aufwendigen Umschalttechnik. AB. ca. 4.000 Euro, das erwähnte Sunny Back-Up-System beginnt bei ca. 5.500... Steigert bei Neu-Anlagen aber auch den Eigenverbrauchs-Anteil und entlastet zukünftig die Netze.

Manuell geht das einfacher, eben entweder mit obigen Komponenten oder zusätzlich eines Solarladereglers. D.h. entweder hat man zusätzlich eine reine Inselanlage oder das neudeutsche Eigenstrom-System. Mehr dazu hier: http://www.oeko-energie.de/produkte/sol ... index.html

Benutzer 146 gelöscht

Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#42

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 7. Nov 2012, 11:46

Löwenzahn hat geschrieben: das erwähnte Sunny Back-Up-System beginnt bei ca. 5.500...
hab ja gesagt, dass es teuer ist, aber wir wollen auch nicht überteiben: wenn ich nichts an den Augen habe, kostet das verlinkte Sunny-Backup-System dort 3920€ + Versand, - aber vielleicht kalkulierst Du ja mit anderen Gewinnspannen...? ;)

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Löwenzahn
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Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#43

Beitrag von Löwenzahn » Do 8. Nov 2012, 13:39

Leider ist hier kein Link, sehe also nicht, was dort dazu gehört. Wahrscheinlich ist das nur der reine Notstrom-Set mit günstiger AGM-Type - für kurzzeitige Anwendungen. Viele bauen die SMA-Sets unterschiedlich auf.

Preislich muss ich mich, trotz Beratung und Service, sicherlich nicht verstecken. Ich war aber beim Schreiben, wie oft, ein wenig schnell und eine Korrekturmöglichkeit gibt es hier ja leider nicht. Außerdem hatte SMA gerade seine Preise reduziert.

Ich dachte dabei an die jetzt typische Eigenstromversorgung, mit größerer, besserer Batterie, Box und Regeltechnik - denn Aron sprach vom Umklemmen. Das macht man nicht wegen ein paar Minuten Notstrom-Überbrückung.

Je nach hierin verwendeter Batterie, Zubehör, Managementsystem, u.s.w. kostet das Ding mehr oder weniger...

Das reine SMA-BackupSet S (ohne Batterie) kostet bei mir sogar nur 2.999,00. Ich würde aber, wenn schon, dann eine größere Batteriebank nehmen und eben die Regelung. Dann wird es teurer... http://www.oeko-energie.de/produkte/sol ... 1041082703

Benutzer 146 gelöscht

Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#44

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Do 8. Nov 2012, 14:27


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Löwenzahn
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Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#45

Beitrag von Löwenzahn » Fr 9. Nov 2012, 15:27

Na also, wie angenommen. Kleine Notstrom-Batterie und ohne Steuerung...

Diese, rein verkaufenden, Shops gibt´s mittlerweile an jeder Ecke.

Ich nehme mal an, die teilweise peinlichen Bilder aus den USA lassen nun Viele umschwenken. Meine Planungs-Anfragen haben sich in den letzten Wochen verdreifacht... wenn aber die Batteriebank zu klein und dicker Schnee auf dem Dach, bzw. grautrübe Tage, dann nutzt das System auch nicht viel...

centauri

Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#46

Beitrag von centauri » Sa 15. Jun 2013, 07:26

Hier mal eine gute doku auch zu diesem thema.

http://m.youtube.com/watch?v=AD8CXl3VqbA

Gruß thomas

grapefruitmoon

Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#47

Beitrag von grapefruitmoon » Do 14. Aug 2014, 12:06

Liebe Leute,

ich bin bald auch im Besitz einer immobiele ohne stromanschluss und wollte mich da mal über unterschiedliche lösungen und Möglichkeiten informieren. ich wusste gar nicht, dass es in Deutschland so viele ohne stromanschluss gibt, nur so aus Interesse weiß jemand obs da zahlen zu irgendwo gibt? ich hätte ein paar fragen und es wär super wenn so viele leute ohne festen stromanschluss wie möglich die beantworten könnten. das würde mich sehr interessieren da ich mich das erste mal mit der Materie befasse und irgendwie Vergleichbarkeit herstellen will.

in welcher Region befindet sich das haus?

wie hoch ist euer Energie verbrauch im jahr, Monat?

was erzeugt eure Energie? (Generator, pv, wind oder misch)?

wenn ihr einen Generator als backup verwendet, wie oft im jahr/Monat müsst ihr den anschmießen?

wie hoch ist euer wärmebedarf und in welchen Monaten heizt ihr?

und zum schluss: wie groß ist eigentlich eure dachfläch und in welche Himmelsrichtung ist sie ausgerichtet?


vielen dank schon im voraus für eure antworten! das würde mich echt richtig weiterhelfen :)))

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Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#48

Beitrag von christine-josefine » Do 14. Aug 2014, 18:49

Hallo,
es gibt ein gutes und sehr aktives Forum für Photovoltaik:
http://www.photovoltaikforum.com/
Versuch doch auch da mal Dein Glück

Gruß
Christine
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

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emil17
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Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#49

Beitrag von emil17 » Fr 15. Aug 2014, 09:31

grapefruitmoon hat geschrieben: ich bin bald auch im Besitz einer immobiele ohne stromanschluss und wollte mich da mal über unterschiedliche lösungen und Möglichkeiten informieren.

ich hätte ein paar fragen
Wegen Klimazone: Da musst du dich bei lokalen Anbietern schlau machen. Wa nützt es dir, wenn ich dir sage, hier in den Alpen auf 1500 m geben 4kWp auf einem SE-orientierten Dach bis zu 5000 kWh pro Jahr, wenn du in Meck-Vorpomm sitzt?
Da du ganzjährig autark sein willst, ist die Autarkie in der sonnenarmen Winterzeit sicherzustellen - im Sommer reichts dann sowieso - und da sieht es dann schon viel schlechter aus trotz beeindruckend hohem Ganzjahresertrag.

Es sollte ausreichend Solar- und PV-Rechner im Netz geben, die dir so grössenordnungsmässig schon mal Auskunft geben können. Praxisrelevanter sind Investitionskosten in Euro und Flächengrösse der Kollektoren in Quadratmetern; der oft verwendete kWp-Wert nennt die Maximalleistung unter (selten herrschenden) Standardbedingungen bei fabrikneuen Panels. Das ist ähnlich hilfreich wie die Werksangabe des Treibstoffverbrauchs von Automobilen.

Der Verbrauch ist sehr von der Lebensweise und der Nutzung abhängig.
Wenn du von Grund auf planen willst, solltest Du vor allem auf die stillen Dauerverbraucher achten und erst mal da ansetzen - Kühlschränke, Internet-Modems, Schnurlos-Telefone und dergleichen ziehen still und unauffällig im Dauerbetrieb viel Strom.
Der Kühlschrank muss eigentlich nicht in der Küche, dem wärmsten Raum des Gebäudes, stehen, und man kann ihn zusätzlich dämmen.
Internet-Modems laufen aus Bequemlichkeit meist im Dauerbetrieb. Ich hab meins an einen Schalter mit Kontrolleuchte gehängt und kann es so bequem ein- und ausschalten.
Wenn du eine rein passive Holzheizung hast (Grundofen ohne Wasserzirkulation), dann braucht das auch wieder ein paar hundert Kilowattstunden pro Jahr weniger, weil Steuerung und Umwälzpumpe entfallen. Auch den Primärkreislauf einer thermischen Solaranlage zur Warmwasserbereitung kann man über PV-Panel betreiben, die muss nicht zwingend ans 230er Netz.
Selten benutzte Verbraucher mit grosser Leistungsaufnahme (Kreissägen usw.) würde ich an einem Stromerzeuger betreiben, denn das braucht einen teuren Wechselrichter und zieht Dir im Nu die Akkus leer.
Überhaupt musst du beim Einkauf von Elektrogeräten sehr auf die Leistungsaufnahme achten. Beispiel Staubsauger: wir haben einen billigen gehabt, der wollte 1600 Watt und saugte nicht etwa besser als das Gewerbemodell für die Gastronomie, das weniger als 1000 Watt zieht, allerdings bedeutend teurer war.

Wenn du dein Haus mit vertretbarem Aufwand an das Stromnetz anschliessen kannst, dürfte das unterm Strich bei viel Bequemlichkeitsgewinn (Drehstrom im Haus ist eben eine feine Sache) trotz der Anschlusskosten langfristig günstiger kommen - du kannst immer noch eine PV-Anlage mit Einspeisung bauen und das so, dass du sie auf Insel umschalten kannst. Dann brauchst du allerdings wieder Speicherakkus.


Meine Immo ohne Stromanschluss ist eine Alphütte nicht zum Daueraufenthalt. Ein Anschluss ans Stromnetz wäre wegen der abgeschiedenen Lage absurd teuer und im Winter wegen Lawinengelände, das gequert werden müsste, sehr problematisch. Ich möchte nur etwas LED-Licht und 230 V Wechselstrom, um vielleicht mal einen mobilen Rechner zu laden. Grossverbraucher (Bohrmaschine usw.) laufen dann eben am Stromerzeuger, das kommt aber selten vor und der Stromerzeuger ist vom Umbau her eben schon da.

Für die Bequemlichkeit im Feriendomizil bringt fixe Beleuchtung (LEDs, wo mit wenig Leistungsaufnahme ein Raum tatsächlich hell beleuchtet werden kann) absolut am meisten. Wohnen in der Abgeschiedenheit ohne Internet und Rechner ist Urlaub im Urlaub und das meiste andere geht mit etwas Überlegen und Umdenken ohne Strom.

Ich war einmal mehrere Wochen mit mehreren Leuten in einem Arbeitseinsatz auf einer Alp ganz ohne Strom. Irgend ein Witzbold hatte beim Eingang einen Lichtschalter, natürlich ohne jede Funktion, eingebaut. Der wurde dauernd aus lauter Gewohnheit betätigt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Autarke Stromversorgung - Praxiserfahrungen?

#50

Beitrag von Manfred » Fr 15. Aug 2014, 11:50

Ich bin etwas irritiert von der Anfrage, die doppelt auch noch per PN gekommen ist.
Da sind schon Details bei, die nicht jeder preisgeben mag.
Ich denke auch was wäre sinnvoller, du würdest deine Situation genauer beschreiben. Dann können wir diskutieren, was dort sinnvoll wäre.

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